Vorgestern eingetroffen und gestern Abend mal reingeschaut. Nuja.
Erster Eindruck. Tolle Lightshow. Ja. Fluch und Segen der Blu-ray und ein paar Längen vor der Musik zu bemerken. Bildqualität ist klasse, aber: Die teils extrem grellen Lichteffekte ergeben (zu) oft eine Blendwirkung, die leider nicht wirklich etwas bringt und sogar irgendwie unprofessionell wirkt, was die Bild-Regie angeht.
Die Musik. Grönemeyer. Wie immer. Mag ich. Nur. Diesmal gibt es doch ein paar deutliche stimmliche Defizite. Und. Die Arrangements einiger Songs wurden verändert, was nicht immer etwas Besseres hervorgebracht hat. Die Tracklist ist im Vergleich zu den vorherigen Live-Aufnahmen nur unwesentlich verändert. Der doofe Fußballsong ist immer noch dabei - ist live zwar ein Stimmungsmacher, aber ich kann das nicht mehr hören. Zum ersten Mal ist Kinder an die Macht dabei. Ich mag das Lied, aber die Live-Umsetzung in einem anderen Rhythmus und mit ulkigem Arrangement ist eher peinlich. Okay.
Fazit. Für mich als Fan natürlich ein Pflichtkauf, aber ich darf kritisch anmerken, dass z.B. die Mensch-DVD meilenweit vor der Dauernd jetzt rangiert.
Erfreulich. Herbert hat die beiden Backgroundstimmen wieder weggelassen. Die haben eigentlich nur Schaden angerichtet und ich musste das sogar live in Dresden erleben.
Unerfreulich. Die Streichergruppe fehlt erneut. Die war eine echte Bereicherung. Musikalisch und optisch.
Die Show. Herbert rennt... nicht mehr ganz so geschwinde. Die Bandmitglieder auch nicht. Überhaupt - die Herren sind ziemlich grau geworden. Musikalisch souverän wie immer, aber irgendwie sehen die ganz schön abgearbeitet aus. Jajaja, wir werden alle nicht jünger. Aber der optische Unterschied zum letzten Konzert-Output ist schon ein bisschen erschreckend.
Jetzt komm ich doch endlich mal dazu die DVD anzusehen. Ist halt nicht das üblich Bluesrockgebolze, sondern mit sehr viel Fingerspitzengefühl gespielter Southern Rock, mit Betonung auf Southern. Ganz famos Warren Hayens und Derek Trucks.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Zitat von LFB im Beitrag #2Gestern abend dann feierlich komplett geschaut:
Man muss es MacDonald hoch anrechnen, dass er nicht den leichten Weg einer sentimentalen Heiligsprechung des sowieso schon ikonosierten König des Reggae gewählt hat, sondern ihn auch als sehr ehrgeizigen Musiker, überstrengen (Raben)Vater und streitbaren Privatmenschen zeigt. Sehr kurzweilig von engsten Weggefährten (Mutter, Ehefrau, Kinder, Bandmitglieder, Lee Perry, Bunny Livingstone u.v.m.) beleuchtet und mit allerlei rarem Archivmaterial sowie insgesamt etwa 70 Songs aus der gesamten Karriere 1962 - 1981 untermalt, darunter einige nie gehörte (u.a. ein Gospeldemo zu "No woman no cry"). Da Leben und Karriere von Marley eng mit der postkolonialen Geschichte Jamaikas und dem Aufstieg des Rastafarikultes verwoben waren, werden beide Themen ebenfalls beleuchtet, so dass auch für Reggae- oder Marley-Skeptiker zumindest eine allgemeine zeithistorische Relevanz gegeben ist, außerdem funktioniert die alte Geschichte von Sex, Drugs und Rock'n Roll eben auch unter Palmen.
Gestern Abend erstmals nach fünf Jahren wieder geschaut, Grund genug, die Dokumentation nochmal wirklich allen hier (auch denjenigen, die gar nicht viel mit Reggae anfangen können) zu empfehlen. Meines Erachtens eine der besten Musikdokumentationen überhaupt, gerade weil sie (s.o.) keine Heiligenverehrung betreibt sondern auch die Schattenseiten der postkolonialen jamaikanischen Geschichte und auch der Person Bob Marley beleuchtet. DVD und Blu-Ray gibt es inzwischen für kleines Geld.
Ich habe die Doku schon 3x angeschaut, aber ein weiteres Mal kann ja nicht schaden. Wirklich sehr gut gemacht. Die Blu-Ray habe ich mir gleich bestellt.
Und weil es so schön ist, noch die von "Vision Of Paradise", eine Lee Perry Dokumentation, die ich auch für gelungen halte. Ist aber eher was für Menschen, die was mit Reggae anfangen können.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich habe ihn mir gerade mal wieder angeschaut. Im Gegensatz zu "Marley" gibt es bei "Vision Of Paradise" nur Lobhudeleien. Ich finde das aber gar nicht schlimm. Dafür gibt es dann auch ziemlich beeindruckende Bilder, wie zum Beispiel die in Äthiopien. Bob Marley ist übrigens auch sehr präsent, nur sieht man ihn nie. Am Ende ist man dann ähnlich erschöpft wie die beiden Jungs von The Orb nach einer Woche Aufnahmesession mit Lee Perry. ;-)
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01.11.2015 18:54
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