Ich bin ja quasi seit der Jugend nicht mehr Rad gefahren, außer mal notgedrungen. Hätte mir ruhig mal wer sagen können, dass ich das mit einem guten Fahrrad gern mache! Erste Woche immerhin 99 Kilometer. :-)
meine radreisen waren mitunter die schönsten urlaube, die ich verbracht habe. passau-budapest, bodensee-umrundung, passau-donaueschingen, hamburg-rügen-berlin - allesamt tolle erlebnisse. das einzig geplante daran waren die anreise, die route (die bikeline-heftchen kann ich sehr empfehlen) und leider zumindest der späteste zeitpunkt der rückreise. man kann sich seine zeit einteilen, übernachten, wo es einem gerade gefällt, bzw. wie weit man kommt, bleibt auch mal einen tag länger oder überbrückt bestimmte strecken per zugfahrt. mit einem wort: freiheit! man muss halt glück mit dem wetter haben. meistens war dem so. nur am bodensee hat es uns eingeregnet. aber selbst das hat spaß gemacht.
Das Radeln geht mir übrigens leider auf meine knorpelgeschädigten Knie. Ein Freund versucht gerade, mich zu überreden, im Sommer zwei Wochen mit ihm durch Kirgistan zu radeln. Das klingt so schön! Aber vermutlich ist - Knie hin oder her - spätestens die Königsetappe für mich ohnehin zu viel... (91 Kilometer, 1100 Höhenmeter, auf über 3000 Metern) http://www.epic-trails.com/tour/mountain...urch-kirgistan/
ich weiß nicht, obs die noch gibt; aber ein kniegeschädigter radbegeisterter bekannter hat sich vor vielen jahren so einen eiförmigen zahnkranz an sein rad bauen lassen, welcher das drehmoment auf dem scheitelpunkt der trittbewegung entschärft. er war sehr glücklich damit.
ich wollte übrigens neben dem rettich noch mal anmerken, dass das fahrrad mein vermutlich unverzichtbarstes fortbewegungsmittel ist. allerdings war und bin ich nur in ausnahmefällen bereit, mehr als 150 steine für ein passables gebrauchtes rad auszugeben, angesichts meiner stadt und meiner nutzgegenstandverbrauchenden lebensweise. die gurken, die ich gemeinhin fahre, sind so gurkig gar nicht, dafür muss ich sie aber auch nicht unter allen umständen mit schlössern sichern, die das zulässige gesamtgewicht des rades schon ohne rad ums doppelte überschreiten; ganz zu schweigen von den zeitgenossen, die ihr 2k-leichtrad zu jedem zeitpunkt und an jedem ort um die schulter hängen haben. ich propagiere hiermit nochmals die hinreichend unkleidsame aldi-tüte überm sattel. das letzte rad, das mir gestohlen wurde, hatte das noch nicht, und das war im letzten jahrtausend.
Was soll ich denn nun mit Kirgistan machen? Alle sagen, ich soll das machen. Ich selbst habe ja starke konditionelle Bedenken. Ich habe praktisch keine Mountainbike-Erfahrung und bin jetzt nicht das Konditionsmonster (würde aber natürlich noch bis Ende August trainieren). Und mal am Nachmittag 50 Kilometer zum Ammersee sind womöglich doch was anderes als 92 Kilometer, 1100 Höhenmeter auf 3500 Metern Höhe.... Aber alle sagen, ich solle das mal machen, das gehe schon! Der Freund ist der beste Mensch, mit dem man sowas machen kann. Ich neige ja zur Absage. Andererseits....