Dieses Jahr bin ich wieder dabei, nachdem ich letztes Jahr das Anmelden vor dem "Ausverkauft" verpennt habe.
Alle bisher bestätigten Künstler im Überblick:
MADNESS | GLEN HANSARD | RIDE | SPOON | GANG OF FOUR | LEE FIELDS & THE EXPRESSIONS | STEVE GUNN AND THE OUTLINERS | BRITISH SEA POWER | ISOLATION BERLIN | ANDY SHAUF | DIE REGIERUNG | PARADISE | HURRAY FOR THE RIFF RAFF | THE BARR BROTHERS | CAMERON AVERY | KOLARS | ALBERT AF EKENSTAM Lesungen: ROBERT FORSTER
Hurra wir leben noch. Registriert seit 16.04.2004.
Das war ja diesmal ein ziemliches Tamtam. Sie haben es ausverkauft, ohne auch nur eine Band zu nennen. Für mich wäre es eher nix, fand es da aber zweimal lustig.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #2Das war ja diesmal ein ziemliches Tamtam. Sie haben es ausverkauft, ohne auch nur eine Band zu nennen. Für mich wäre es eher nix, fand es da aber zweimal lustig.
Da waren einige bei facebook ganz schön angepisst, dass über Wochen lustige Ankündigungs-GIFs von Skorpio gepostet wurden, aber es kam und kam nix an Band-namen.
Bei Haldern Pop ist ja schon nach wenigen Stunden ausverkauft, ohne dass ein Künstler feststeht.
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Zitat von faxefaxe im Beitrag #4Meine Lieblingserinnerung sind die Cowboy Junkies. Und der Umtrunk mit dem Squonk.
Ja, das war sehr schön! Wen haben wir damals noch mal dafür links liegen lassen? Element Of Crime glaub ich. Dieses mal bin ich auch wieder dabei. Madness lädt doch zum Feiern ein.
Aaalso: Ein schönes relaxtes Wochenende war es wieder mal, mit Meerluft und angenehmer Musik.
Freitag, 3.11.
Am Nachmittag begann der Konzert-Trip mit Birth of Joy. Stolz kann man sein auf diese jungen Leute, die den Psychedelic- und Bluesrock in ihre langen Mähnen geschrieben haben. Okay, sie sind auch schon über zehn Jahre dabei, aber im Vergleich zu ihren Vorbildern (Led Zeppelin und Hawkwind könnte man hier nennen), stecken sie ja noch in den Windeln. Zwar könnte man manchmal glauben, hier wäre eine Coverband am Werk, die unbekannte Stücke spielt, aber der guten Laune tat das keinen Abbruch. Ein Snack, nichts was lange satt hält.
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Lee Fields war mir vorher kein Begriff, er sich selber aber schon, denn er ließ sich in Superstar-James-Brown-Manier von seiner Band the Expressions marktschreierisch ankündigen, die schon eine gewisse Zeit am Grooven war. Im cyanblauen Glitzeranzug ließ sich der kleine Mann dann feiern, und das Publikum musste, in zwei Hälften aufgeteilt, die Call-and-response-Bedürnisse des Herrn erfüllen. Dabei lief der Soul oft nur im Midtempobereich und es gab auch ein paar peinliche Momente, zum Beispiel als Lee Fields die Leute aus der "beautiful city" lobte, die es ja definitiv in der Ferienanlage nicht gab. Oder wenn er abwechselnd den Bassisten und den Drummer fragte "Do you think these people habe got sooooul?" und diese dann ein desinteressiertes "I think so" von sich gaben. Die Band war aber gut und die Bläser dringend notwendig, damit die Songs nicht so gospelig wirken.
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Gang of Four in der heutigen Inkarnation spalten ja die Gemüter. Bei mir hatten sie einen Stein im Brett, als sie direkt mit einer sperrigen Version von "Anthrax" ein Drittel des Zeltes zur Flucht veranlassten. Die verbliebenen wurden mit einem leidenschaftlichen Auftritt belohnt (okay Andy Gill eher als graue Eminenz im Chaos), und beim Schlusssong "To Hell With Poverty" wurde noch sehr schön im Takte eine Mikrowelle mit einem Stock zerschlagen. Dazu gabs für mich Weizenbier. Super!
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Mit so etwas kann Glen Hansard freilich nicht dienen. Das ist halt ein Event für die ganze Familie. Manchmal sehr schön (meistens die langsameren Songs mit Gebläse), manchmal nicht so interessant (die Americana-Schiene). Sehr gefreut hat mich, dass er mit "Star Star" einen alten Songs der Frames ausgegraben hat (obwohl "Falling Slowly" genau genommen auch von den Frames ist). Einen Trump-Rant (zum Woody-Guthrie-Song "Vigilante Man") gab es auch. Sympathischer, nicht allzu aufregender Auftritt.
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Samstag, 4.11.
Zur Kaffeezeit lud ein anscheinend übermüdeter, in Ehren ergrauter Tilman Rossmy im Baltic Ballroom zum Comeback von Die Regierung, die Mutter aller deutschen Schrammelbands. Erfreulicherweise hat er in den Jahren nichts an Raffinesse hinzugewonnen und die schluffigen Songs kamen noch schluffiger. Tilman beklagte sich bei seinem Bassisten, der angeblich für die Setlist zuständig ist, dass er alle schnellen Songs rausgeschmissen habe, da sie den Auftritt für den Weekender etwas raffen mussten. Trotzdem waren alle in Low-Fi verewigten Mädels dabei "Corinna", "Charlotte" und natürlich "Natalie". Bei "Natalie sagt" kam aber selbst der Break, der den Song ausmacht etwas träge daher. Dankenswerter Weise verzichteten sie auch nach Zuruf aus dem Publikum den Song "Markus du Arschloch" zu spielen.
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Friska Viljor spielten dann im Zelt ihren bewährten Mix aus Folkrock und Mitsingrefrains. Nach zwei Dritteln des Auftritts meinte Daniel Johansson, dass sie die Songs wohl vor lauter Aufregung zu schnell gespielt und deswegen bald keine mehr vorrätig hätten. Deswegen wollte sie jetzt eine Zeitlang einfach rumstehen. Gute Idee, da kann ich mir noch ein Bier holen, ohne was zu verpassen.
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Mit Spoon wurde ich nicht so recht warm, wahrscheinlich lag es an mir, den der Rest des nun sehr gut gefüllten Zeltes war gut amüsiert. Ich musste wohl als einer der wenigen den Opener "Do I Have To Talk You In It" mit ja beantworten. War aber okay, nur halt nicht besonders aufregend.
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Dann kam ein großartiger Auftritt von Ride. Es gab sechs Songs vom neuen Album, aber auch "Seagull", "Vapour Trail" und "Dreams Burn Down" von "Nowhere". Mark Gardener erinnert mittlerweile an den Typ von Aqua aus dem Video "Barbie Girl", aber Andy Bell ist der selbe Nerd wie immer. Auf einmal steht ein Typ neben mir, der mir bekannt vorkommt. Ach, Daniel Johansson von Friska Viljor kam um Ride zu sehen, wurde aber ständig angelabert. Melodien für Millionen und zum Abschluss gab es ein "Drive Blind" aus der allerersten EP.
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Zum Abschluss noch einmal Partystimmung. Madness spielten ihre größten Hits voller Freude und räumten "One Step Beyond" schon als Opener aus dem Weg. Alle wie gehabt im feinen Zwirn, nur der bekloppte Lee Thompson in einem karierten Anzug in schreienden Farben und zu Beginn mit einer Elvis-Maske. Die größten Hits waren da: "My Girl", "Embarressment", "Wings of a Dove" und das finale Trio vor der Zugabe bildeten "Our House", "Baggy Trousers" und "It Must Be Love". Als Encore gab es dann noch "Nightboat to Cairo" und alles war gut.
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Am frühen Abend stand übrigens noch eine endlose Schlange vor der kleinen Almstage wo "The Rural Juror" auftreten sollte und ich wunderte mich schon, da ich noch nie was von denen gehört hatte. Später stellte es sich als ein Incognito-Auftritt von Kettcar heraus.
Liest sich spannend! Mir ergeht es ähnlich wie _anders es eingangs schrieb: Beim Status "Ausverkauft" sind die Überlegungen bei mir "man könnt ja mal"...
Ich hätte definitiv einen Focus auf Spoon gehabt. Und neulich - nach x Jahren - mal wieder Madness "It must be love" gehört. War für ein gute-Laune-Song.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
das wird dann wohl wieder mal innnerhalb kürzester zeit ausverkauft sein, bevor auch nur eine einzige band des line-ups bekannt ist. diese unsitte hält mich seit jahren davon ab, auf festivals zu gehen.
Zitat vom RS: "Der Vorverkauf für ROLLING STONE Park 2018 hat bereits begonnen. Tickets für zwei Tage Festival inklusive zwei Übernachtungen mit Frühstück, Parken und der Nutzung des E.P.-Express sind ab € 189,- erhältlich."