Oh bitte. Da bin ich aber beruhigt. ;-)

Aufgepasst: Das Live-Album, welches keines ist!

Carlos Santana & Buddy Miles - Carlos Santana & Buddy Miles! Live! (1972)

Das SUNSHINE FESTIVAL am Diamond Head Crater in Honolulu (Hawaii) war in den 70ern ein beliebtes Open Air, und das erweiterte Umfeld von Santana gehörte über Jahre hinweg zu den Headlinern der Veranstaltung. Für dieses Konzert am 01.01.1972 fusionierten einige Musiker von Santana mit der Band von Buddy Miles. Zum Repertoire gehörten Titel der beiden Interpreten, Coverversionen von Eric Clapton, Jimi Hendrix, Sly & The Family Stone, John McLaughlin und The Staple Singers - gepaart mit langen Funk & Jazz Improvisationen. Die Fans hatten schon lange auf ein Live-Album gewartet, aber diese seltsame Kombination hatten sie nicht erwartet. Und wie sich später herausstellte (und bis heute nur wenige wissen): Vieles wurde erst nachträglich im Studio aufgenommen. Hier steht warum ...



Tracks:
1. Marbles 4:17
2. Lava 2:16
3. Evil Ways 6:37
4. Faith Interlude 2:12
5. Them Changes 5:51
6. Free Form Funkdafide Filth 25:01

Aktuelles zwischendurch:

Neal Schon und Carlos Santana haben beide bereits im Frühjahr 2015 in Interviews bestätigt, daß angeblich SANTANA IV (die Reunion der Besetzung von 1971 ) ihr Album fertig hätten oder zumindest im Studio waren. Vermutlich wird mit der Veröffentlichung kalkuliert bis 2016 gewartet, denn damit hätte man ein Jubiläum zur Santana III ( 45 Jahre ) oder zur Bandgeschichte ( 50 Jahre). Vermutlich werden folgende neue Titel, die auch auf der letzten Tour bereits Live vor Publikum aufgeführt wurden, den Weg auf das Album schaffen : "Freedom In Your Mind" und "Love Makes The World Go Around"

Angesichts des Terminkalenders und der Launen aller Beteiligten würde ich mir nicht zuviel Hoffnung auf eine Retro-Tour machen. Maximal wird es ein paar gemeinsame Auftritte geben. Man wird sehen ...

Die Scheibe hab ich mir vor zehn Jahren gegönnt und lege sie ab und zu auf.
Jeff Scott Soto war gut drauf, Neal sowieso.

Weder bei amazon noch bei Ebay unter 20 Euro zu haben.

JEFF SCOTT SOTO ist (ähnlich wie Joe Lynn Turner) ein Trabant in der Hardrock-Szene. Seine starke Stimme ist auf unzähligen Veröffentlichungen als Hauptsänger oder Gast zu hören (TALISMAN, YNGWIE MALMSTEEN, ...). Man kann sie gar nicht alle nennen, aber die schier endlose Liste seiner Arbeit auf Wikipedia spricht Bände ( https://en.wikipedia.org/wiki/Jeff_Scott_Soto )

Seiner Mitgliedschaft bei SOUL SIRKUS ging allerdings zunächst dieses Projekt voraus:

PLANET US 2002

Eigentlich sollte eine neue Supergroup mit SAMMY HAGAR daraus werden und es gab auch schon einige Konzerte, doch es kam anders: ""Vertigo" und "Peeping Through a Hole" sind die einzigen Tracks aus einer Reihe von 30 Songs, die tatsächlich fertig aufgenommen, aber nie veröffentlicht wurden. Das ungenutzte Material aus jener Zeit findet sich verstreut auf den Nuller-Jahre-Alben aller beteiligten Musiker.



Vocals - Sammy Hagar
Guitars - Neal Schon, Joe Satriani
Bass - Michael Anthony
Drums - Deen Castronovo

Neal entschied sich etwas später, das Projekt mit vielen neuen Songs wieder aufleben zu lassen, allerdings mit einem neuen Sänger und einem neuen Namen.

SOUL SIRKUS - World Play (2005)



Tracklist

1. World Play
2. Highest Ground
3. New Position
4. Another World
5. Soul Goes On
6. Alive
7. Periled Divide
8. Peephole
9. Abailar To' Mundo
10. Friends 2 Lovers
11. Praise
12. My Sanctuary
13. Coming Home
14. My Love, My Friend
15. Close The Door
18. James Brown

Danke an die TV Serie DIE SOPRANOS, deren letzte Szene in der letzten Episode mit diesem Song endete und somit den zweiten Frühling für einen alten Gassenhauer einleitete

In der Liste der Rock-Songs mit den meisten offiziellen (bezahlten) Downloads aller Zeiten stand JOURNEY Anfang des Jahres 2015 auf Platz 2 (Vorjahr Platz 1) mit "Don't Stop Believing"



Quelle: Yahoo Music "No. 2: JOURNEY - Don't Stop Believin' (6.4 Million Downloads)"

Darauf doch gleich mal eine Live Version von einem der ersten grossen Konzerte auf MTV ...

Dieses Album führte Carlos Santana in seine künstlerisch kreativste, aber kommerziell enttäuschende Phase:

SANTANA - Caravanserai (1972)

… entstand im Sommer nach dem oben erwähnten Buddy Miles Konzert. Es gilt als das letzte "klassische" Santana Album, zumal auch das letzte für sehr lange Zeit, das seinen Weg (dank des Erfolges der ersten 3 Platten) in höhere Regionen der Charts fand. In den Wochen zuvor hatte sich einiges getan: Carlos entdeckte sein Interesse für Jazzrock, Miles Davis und John Coltrane. So entwickelte sich der explosive Latin-Blues-Rock der ersten Tage hin zu einem streckenweise meditativen Fusion-Sound aus Jazz und World Music.



Tracks:
1. Eternal Caravan Of Reincarnation
2. Waves Within
3. Look Up (To See What's Coming Down)
4. Just In Time To See The Sun
5. Song Of The Wind
6. All The Love Of The Universe
7. Future Primitive
8. Stone Flower
9. La Fuente Del Ritmo
10. Every Step Of The Way

Mit dieser Entwicklung waren nicht alle in der Band zufrieden. Es kam vermehrt zu Streitereien über die musikalische Ausrichtung, die das Verhältnis nachhaltig belasteten. Neal Schon's dynamischen Spiel und seine wilden Soli fanden immer weniger Raum, doch er hielt sich zurück - er war schließlich in doppelter Hinsicht noch das jüngste Mitglied. Gregg Rolie hingegen, der bereits seit den frühen Tagen dabei war, zeigte sich ziemlich ungehalten darüber, daß Carlos vermehrt externe Musiker ins Studio holte, um seine neuen Ideen umzusetzen.

THE ALLMANN BROTHERS - Where It All Begins (1994)

1970 hätte Neal beinahe Duane Allmann bei Derek & The Dominos ersetzt, 24 Jahre später trifft er auf dessen Bruder und leistet einen kleinen Beitrag zum damals aktuellen Album - beim letzten Song "Temptation Is A Gun". Es war das zudem letzte Album mit Gründungsmitglied und Gitarrist Dickey Betts.



Tracks:
1. All Night Train
2. Sailin' Cross The Devil's Sea
3. Back Where It All Begins
4. Soulshine
5. No One To Run Wit
6. Change My Way Of Living
7. Mean Woman Blues
8. Everybody's Got A Mountain To Climb
9. What's Done Is Done
10. Temptation Is A Gun (Gregg Allman, Neal Schon & Jonathan Cain )

Band:
Gregg Allman – organ, lead vocals
Dickey Betts – lead guitar, lead vocals
Warren Haynes – lead guitar, lead vocals
Allen Woody – bass guitar
Jaimoe – drums, percussion
Butch Trucks – drums
Marc Quinones – percussion

Mit "Caravanserai" konnte ich früher ü-ber-haupt nichts anfangen, heute zähle ich sie zu den stärksten Santana-Alben.

JUST-IF-I - All One People (1993)

Dieses kurzlebige Projekt von Mike Reno (Sänger von LOVERBOY), bestehend aus vielen seiner alten Weggefährten, ist in Vergessenheit geraten. Daß Neal auf diesem Album zu hören ist, verdanken wir einem Zufall: er war während der ersten Aufnahmen im Studio gegenüber und wurde von Mike spontan in einer Kaffeepause angeheuert. Trotz Starbesetzung und ambitionierter Texte war der Sammlung stromlinienförmiger AOR-Popsongs kein großer Erfolg beschieden.



1. Cindy's Song
2. All One People
3. Anywhere Anytime
4. Go Ahead & Cry
5. Carpe Diem
6. After The Storm
7. For Your Love
8. My Turn
9. If It Feels Right
10. For Those In Favour
11. Reprise

Eine der besseren Nummern "Carpe Diem"

Mehr Soul/Funk als Rock:

GIANTS - Giants (1978)

Hier handelt es sich nicht wirklich um eine Band, sondern eher um den Arbeitstitel einer Sammlung von Aufnahmen, die aus den Jahren 1971 / 72 stammen und bis dahin unveröffentlicht blieben. Es sind die Sessions zu dem fehlgeschlagenen Projekt ATTITUDE, das Michael Carabello (SANTANA) und Greg Errico (SLY & THE FAMILY STONE) unter Beteiligung einer All-Star-Band starten wollten (Herbie Hancock, Neal Schon …) - jedoch fand sich für ihr Vorhaben damals keine Plattenfirma.



Tracks:
1. Attitude 3:28
2. They Change It 3:21
3. Kilimanjaro - The Village / The Summit 9:01
4. Pancho Villa 5:13
5. Fried Neckbones And Home Fries 6:30
6. In Your Heart 5:38

Der bekannteste Song ist wohl "Fried Neckbones …", der in dieser Version gerne auf dubiosen semi-offiziellen Santana-Kompilationen verramscht wird.

Nur eine Fussnote in der Biographie:

GOLDEN GATE RHYTHM SECTION - Live At The Sunshine Festival / Diamond Head Crater (1973)

Manager Herbie Herbert und Neal Schon planten nach dem Abgang bei Santana Art im Winter 1972 eine Art Back-Up Band, die für Aufnahmen und Live-Auftritte der San Francisco Szene dienen sollte. Den Namen "Golden Gate Rhythm Section" gab es allerdings noch nicht, als sich Bassist Pete Sears und Schlagzeuger Greg Errico anschlossen. Bei diesem jährlich stattfindenden Festival in Honolulu (Hawaii) hatten sie ihr Debut (auf den Plakaten angekündigt als SCHON, SEARS & ERRICO), gefolgt von nur wenigen Auftritten in den USA im Frühjahr 1973 - als Verstärkung diente Gregg Rolie. Einen Sänger hatte das Quartett nicht zu bieten, und so entstand eine Reihe von fast ausschließlich instrumentalen und endlos langen Fusion-Rock Nummern, durchsetzt mit einigen Songs von Jimi Hendrix und Santana.



Tracks:
1. You're My Girl 9:10
2. Voodoo Child (Slight Return) 7:23
3. Tonight 7:54
4. Storm 13:48
5. Pirates Of The Caribean 12:35
6. Black Magic Woman 12:44

Der Auftritt wurde von Publikum und Kritik frenetisch gefeiert, ist aber nie offiziell erschienen. Auch entstanden in jener Zeit keine Studio-Tracks der Formation - Pete Sears war ohnehin stark beschäftigt seit Mitte der 60er als Mitglied etlicher Ensembles ... damals ROD STEWART, kurze Zeit später JEFFERSON STARSHIP.
(Pete Sears @ Wikipedia)

Band:
Guitar - Neal Schon
Bass - Pete Sears
Keyboards - Gregg Rolie
Drums - Greg Errico

THE HOT SHIT!

JOSE CHEPITO AREAS - Jose "Chepito" Areas (1974)

Der nicaraguanische Percussionist hat wie kein anderer anglo-amerikanische Musik mit den Rhythmen Mittelamerikas verbunden. Seine Arbeit bei SANTANA war für die frühen Jahre essentiell, und sein Einfluß reicht über den Rock hinaus, über Jazz und Fusion bis zu unserem heutigen Verständnis von World Music. Auch er war (wie Neal Schon und Gregg Rolie) unzufrieden, daß sich Carlos Santana ab 1973 immer mehr an McLaughlin und Coltrane orientierte und führte die Tradition des explosiven Latin Rock der ersten 3 Santana Alben auf seinem Solo-Debut weiter. In der Ausrichtung vielleicht etwas traditioneller, aber mit grandiosen funky Bläsern und stellenweise entfesselten Soli.



Tracks:
1. Guarafeo 3:49
2. Funky Folsom 5:20
3. Remember Me 2:44
4. Bambeyoko 6:32
5. Morning Star 4:18
6. Buscando La Gente 5:00
7. Cerro Negro 4:05
8. Terremoto 3:16
9. Guaguanco In Japan 3:40

Diese Platte ist erst kürzlich digital überarbeitet wiederveröffentlicht worden und ist schlicht SENSATIONELL GUT, von der ersten bis zur letzten Sekunde. Leider sind die Nummern bei YouTube in Deutschland blockiert, also sei ein Besuch beim Streaming-Dienst oder im Download-Shop Eures Vertrauens zum Reinhören empfohlen.

Schnipsel:
https://itunes.apple.com/us/album/jose-chepito-areas/id956401247

Oder: über Proxy diese Playlist besuchen ...

► https://www.youtube.com/playlist?list=PLdP8KejmVMawmt4jTSxGhcz4YHokyz2lh

Band:
Vocals – Tito Garcia
Bass – Doug Rauch, Tony Juncal
Congas – Richie Giraldez, Willie Colon*
Drums – Gregg Errico*, Jose Medrano
Drums, Vocals – Tony Smith
Electric Lead & Solo Guitar - Neal Schon
Guitars – Carmelito Velez, Roberto Mantalvan, Steve Bosfield
Keyboards – Richard Kermode
Piano – Carlos Federico, Wally Chilcott
Saxophone – Enrique Areas
Synthesizer [Moog] – Tom Coster
Tenor Saxophone – Hadley Caliman, Martin Fierro
Timbales, Congas, Percussion, Vocals, Producer – Jose Areas*
Trombone – Jose Majico
Trumpet – Joe Ellis, Tuto Quesada

Ruhelos!
Offenbar ist trotz Promotion für das letzte Album, der Vorbereitung for Santana IV, Journey-Konzerten und Flitterwochen immer noch genügend Zeit für Gastauftritte.

Neal Schon mit Steve Miller, Warren Haynes, Joe Satriani, Steve Vai und Joe Bonamassa bei einem Special zum 100sten Geburtstag von LES PAUL am 9. August 2015 im Hard Rock Cafe am Times Square ...


... und ein bluesiger Schlagabtausch mit Bonamassa zu Ehren von Albert King am 22. August in Mountain View, Californien
Song: "Oh Pretty Woman"

Zu vorherigen Beitrag:
Schon und Bonamassa zusammen auf der Bühne zu sehen war erst eine Überraschung für mich, aber irgendwie kreisen die beiden unbemerkt seit einigen Jahren im selben Orbit.



Bonamassa hat ja bereits 2 Alben mit Beth Hart eingespielt ("Don't Explain" 2011 und "Seesaw" 2013), während für den Sampler "Les Paul & Friends" 2005 Neal und Beth den Song "I Wanna Know You" aufgenommen haben. Es treffen sich alle drei auf der CD-Box von Jimmy Barnes "30:30 Hindsite" 2014 wieder. Neal Schon ist dort Gast beim Song "Going down alone", während Bonamassa bei einer neuen Version von "Too much ain't enough love" spielt (in den 80ern ein Hit für Barnes , geschrieben von JOURNEY-Keyboader Jonathan Cain und Neal Schon).



Letztendlich übernimmt Bonamassa besagtes "Too much ain't enough love" auch auf sein Album "Driving Towards the Daylight", während dort und auf dem Nachfolger "Different Shades of Blue" 2014 sowohl Jonathan Cain als auch Kevin Shirley (Produzent u.a. auch für JOURNEY) am Werke sind. So funktioniert musikalische Inzucht ;-)