Mit dem Release einer neuen Slut Single ("For the soul there is no hospital") darf der Tag gerne anfangen, immerhin liegt das letzte Album "Alienation" schon sieben Jahre zurück. Noch schöner, dass der Song gut ins Ohr geht und den Willen zur musikalischen Weiterentwicklung zeigt, weil er nicht so pathetisch wie viele ihrer neueren Sachen klingt, sondern schön griffig. Demnächst soll endlich das neue Album folgen, wobei die Aufnahmen vor mehreren Jahren schon mal vor dem Abschluss standen, aber vermutlich hat man diesbezüglich nochmal einiges verworfen. Auch wenn der Bandname, der laut Band nur gewählt wurde, weil er schön aussieht (wobei eigentlich ein schwedisches Wort Pate stand) an Punk denken lässt, macht die sympathische Ingolstädter Band um Sänger Christian Neuburger stilsicheren Indierock, klingt mal nach Radiohead (das zeitgleich mit "OK Computer" entstandene Album "Interference"), mal nach the Cure (v.a. auf "Lookbook"), mal nach Starsailor und den frühen Coldplay (hilft ja nichts) und hat sowieso ein Händchen für schöne Melodien. Schade, dass sich Ingolstadt nicht gerade als Sprungbrett für eine Weltkarriere zu eignen scheint, ich hätte es den Herren mehr als einmal gegönnt (bei "Lookbook" waren sie ganz nah dran). Auch live habe ich mir die Band immer sehr gerne angeschaut. Bei den letzten Veröffentlichungen war für mich die Luft bisschen raus, aber aufgrund des neuen Songs bin ich wieder optimistisch.
For the soul there is no hospital
Discographie: For exercise and amusement (Album, 1996) **** Sensation (EP, 1997) **** Interference (Album, 1998) ***** Lookbook (Album, 2001) ***** Nothing will go wrong (Album, 2002) **** Teardrops (EP, 2002) **** All we need is silence (Album, 2004) ***** Songs aus Die Dreigroschenoper (Album, 2006) ** Still no. 1 (Album, 2008) ***1/2 Songs aus Corpus Delicti (2009) *** Alienation (Album, 2013) ***
Die "Lookbook" ist nach wie vor ein traumhaft schönes Album!
Die letzten Sechs in der Playlist: The Felice Brothers - Valley of Abandoned Songs || Charli XCX - Brat || Wunderhorse - Midas || Chime School - The Boy Who Ran the Paisley Hotel || Nick Cave and the Bad Seeds - Wild God || Nilüfer Yanya - My Method Actor
Der Anfang mit dem Casio-Keyboard ist schlimm. Der Rest gut.
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Von mir aus können sie ein ganzes Album in dem Stil machen, wie Beck. Dann klingt es auch nicht so konfus wie die letzten beiden, als sie eigentlich gute Songs hatten, aber stilistisch auf allen Hochzeiten tanzen wollten.
Interessant. Für mich ist gerade die Stimme der Bezugspunkt, auch dann, wenn die Musik und das Songwriting Originalität vermissen lassen (was ehrlicherweise bei der Band schon mal vorkommt ).
Das sehe ich auch so. Die Stimme ist das Markante an der Band.
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"Lookbook" und "All We Need Is Silence" fand ich damals toll und live hab ich sie auch gesehen. Aber die Alben ab Ender der 00er Jahre kenn ich glaub nicht. Werde das mal nachholen demnächst.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Ich finde diese Umschreibung prima, an "Take on me" musste ich auch denken und die Verbindungen zu Notwist bestehen ja seit den Anfangstagen der Band. "Klingt wie" ist bei Slut ja eigentlich ein Markenzeichen, mal weil sie sich ziemlich deutlich von irgendeiner Band inspirieren lassen oder direkt was borgen (auf Lookbook gibt es z.B. irgendwo fast exakt den Basslauf von "Fascination Street"). Mich stört das nicht, weil sie das immer charmant umsetzen, schöne Melodien haben und ich die Stimme mag. Anwendungsbereiche: Küche aufräumen, sinnlose Autofahrten, Vorglühen.
Habe heute tatsächlich in die "Interference" reingehört und fand sie gar nicht mal schlecht. Ist für mich halt Pop. "Postcard No. 17" ist ein ziemlicher Hit, der Rest war mehr oder weniger gefällig, zwei oder drei Songs fand ich beim Anspielen aber recht belanglos bis grausig. Kann ich mir anhören, aber vor dem Kauf bin ich im letzten Moment doch zurückgeschreckt. Mal sehen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ja, ich höre Slut auch nicht, wenn ich den ultimativen musikalischen Brainfuck suche. Sympathische Band mit gutem Indiepop auf - Trommelwirbel - internationalem Niveau, außerdem ein guter Ersatz für potentielle Radiohead- oder Cure-Hörer, die mit deren Gesang nicht viel anfangen können. Dazu kommt bei mir ein hoher Nostalgiefaktor, habe die Alben damals oft gehört und die Band so zwischen 2000 und 2004 bestimmt bei fünf Konzerten in und um München erlebt (sowie einmal auf einem komplett absurden "Festival" im Rothaargebirge mit etwa fünfzig Besuchern. Da ich vo dem Slut Auftritt aber ein Trinkspiel gegen die dortigen Bauerlümmel verloren hatte, fand ich den Auftritt trotzdem gut ).
Spielt bei mir ungefähr in einer Liga mit Blackmail. Ganz ok, muß ich aber nicht haben. Wobei "Easy To Love" bei mir einen Stein im Brett hat, weil es mich an jemanden erinnert, an den ich mich gern erinnere.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Ich höre gerade nochmal die Lookbook und bin so entzückt!
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