Zitat von burnedcake im Beitrag #300als Umweltpartei ausgerechnet mit den beiden größten Industrielobbyparteien zu paktieren, nur um in die Regierung zu kommen ist ja schon beinahe absurd.
der WWF rechtfertigt seine oft unbefriedigenden Aktionen mit: wir retten immerhin 9 Bäume, die wären ansonsten ebenfalls abgeholzt worden.
"Träumend plant der Geist seine eigene Wirklichkeit ..."
Hätte ich lieber eine grünengeführte Regierung mit absoluter oder zumindest relativer Mehrheit (und Koalitionspartner FDP) gesehen? Auf jeden Fall! Aber von einem "Worst case"-Szenario ist das Ergebnis trotzdem noch ein gutes Stück entfernt. Jetzt sollen sich die beiden progressiven Parteien (Grüne und FDP) mal zusammensetzen und gucken, ob sie einen gemeinsamen Weg finden, inhaltliche Überschneidungen gibt es trotz der im Wahlkampf natürlich immer besonders betonten Unterschiede genug. Und dann könnte man aus guter Position SPD und CDU kommen lassen. Dass es in beiden Konstellationen reichen würde, stärkt in erster Linie die Verhandlungspositionen der kleinen Parteien. An einer Neuauflage der GroKo als einziger Alternative kann weder Scholz noch Laschet gelegen sein.
Woanders wurde gestern übrigens auch gewählt. Während bei uns "Die Basis" ja ziemlich abgekackt ist, ist in Oberösterreich die MFG (Menschen Freiheit Grundrechte) mit mehr als sechs Prozent in den Landtag eingezogen. Im Gegenzug hat die FPÖ allerdings 10% eingebüßt - sehr erfreulich, wenn die sich gegenseitig die Stimmen abnehmen. In der Landeshauptstadt Graz hat die KPÖ (Kommunistische Partei Österreichs) einen Erdrutschsieg gefeiert und 9% dazugewonnen, die Grünen sogar 11%. Der bisherige ÖVP-Bürgermeister wurde somit aus dem Amt gefegt.
fdp progressiv? puh, so viel fantasie kann ich nicht aufbringen, um zwischen den beiden begriffen einen zusammenhang herzustellen. es sei denn man hält neoliberalismus für fortschrittlich.
mir egal, ob dich das überrascht oder nicht, aber in meinen augen ist eine politik, die reiche immer reicher macht und auch beim umwelt- und klimaschutz hauptsächlich auf die kräfte von wirtschaft und markt setzt, nicht progressiv, sondern so wie es in den letzten jahrzehnten immer gelaufen ist und nicht funktioniert hat. was das an fortschritt gebracht hat, kann man jederzeit den armutsberichten und der katastrophenberichterstattung entnehmen.
Münster bleibt der AFD-feindlichste Wahlkreis Deutschlands mit ""nur"" 2,8%, was noch einmal knapp die Hälfte des letzten Ergebnisses bedeutet, immerhin.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #306mir egal, ob dich das überrascht oder nicht, aber in meinen augen ist eine politik, die reiche immer reicher macht und auch beim umwelt- und klimaschutz hauptsächlich auf die kräfte von wirtschaft und markt setzt, nicht progressiv, sondern so wie es in den letzten jahrzehnten immer gelaufen ist und nicht funktioniert hat. was das an fortschritt gebracht hat, kann man jederzeit den armutsberichten und der katastrophenberichterstattung entnehmen.
Die Energiewende wird nicht per Dekret zu beschließen sein, dafür haben wir die "falsche" Staatsform. In einer Kombination aus strengen (jaja, nicht streng genug, ich weiß) grünen Zielen und liberalen Implementierungen (Ziel- statt Mittelvorgabe, z.B. beim Emissionshandel) sehe ich das größte Potential. Wenn hier an einem Strang gezogen würde, könnte man die trägen SPD und CDU durchaus vor sich hertreiben. Und in vielerlei Hinsicht ist die FDP eine progressive, weil mit Zukunftsideen ausgestattete Partei. Das heißt ja nicht, dass sich diese Ideen mit der eigenen Vorstellung decken müssen, aber zumindest unterscheiden sie sich darin vom Statusverwalten der "Volksparteien".
hm, wird sich evtl. zeigen, wenn's eine ampel gibt. wenn sich lindner nicht wieder drückt. sehr optimistisch bin ich auf jeden fall nicht. und für eine änderung der sozialpolitik halte ich die fdp eh für die falschen. da geht deren klientel vor.
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #305Glückwunsch, hast Lumich mit dieser völlig überraschungsfreien Einlassung vermutlich nur knapp geschlagen.
Was mich überraschen würde, wäre ein plausibler Beleg für die steile These, die FDP wäre progressiv. Außer der mehrfach wiederholten Behauptung (nebst Pöbelei) lese ich hier nichts darüber.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von fanwander im Beitrag #249Die hiesige SPD-Kandidatin kommt sowieso über die Liste in den Bundestag, und die Grünenkandidatin hat eine Chance das Direkt-Mandat dem CSUler abzunehmen
Ich will ja nicht angeben, aber es hat funktioniert: das einzige bayerische grüne Direkt-Mandat kommt aus dem Wahlkreis in dem ich mein Zettelchen einwerfen durfte
Ansonsten: Allein weil man Lindner ärgern könnte, wäre ich für eine Rot-Grün-Schwarz Koalition. Nur für das Foto von dem Moment, an dem er das erfährt, wäre ich dafür bereit.
Was mich überraschen würde, wäre ein plausibler Beleg für die steile These, die FDP wäre progressiv. Außer der mehrfach wiederholten Behauptung (nebst Pöbelei) lese ich hier nichts darüber.
hier ein interessanter thread dazu (krautreporter):
Zitat von Lumich im Beitrag #311Was mich überraschen würde, wäre ein plausibler Beleg für die steile These, die FDP wäre progressiv. Außer der mehrfach wiederholten Behauptung (nebst Pöbelei) lese ich hier nichts darüber.
Ach komm, "Pöbelei", da war auf den letzten Seiten hier aber schon anderes zu lesen. Ich empfinde die FDP sowohl gesellschaftspolitisch (Ehe für alle, nichtbinäre Geschlechtsidentitäten, Ablehnung von Bundestrojanern, Drogenpolitik) als auch in anderen Teilbereichen (Zertifikatehandel wäre ein umsetzbares Instrument, um Klimaschutz innerhalb der Marktlogik zu implementieren und das Hauptproblem, nämlich das Verschieben der Kosten in die Zukunft, zu internalisieren) als progressiv. Generell sehe ich sowohl bei den Grünen als auch bei der FDP einen Impuls, etwas verändern zu wollen, und den Optimismus, das auch tun zu können, den ich bei SPD und Union so nicht sehe.
Was mich überraschen würde, wäre ein plausibler Beleg für die steile These, die FDP wäre progressiv. Außer der mehrfach wiederholten Behauptung (nebst Pöbelei) lese ich hier nichts darüber.
hier ein interessanter thread dazu (krautreporter):
Zitat"Wir sehen bspw. auch nicht ein, so hohe Steuern und Abgaben an den Staat zu entrichten für ein letztlich minderwertige Leistung."
weil die leistungen unzreichend sind, sollen die steuern reduziert werden?. bestechende logik.
Zitat"Wir sind alle wirtschaftsinteressiert und denken, dass der Staat vor allem für Bildung und sozialen Aufstieg sorgen soll und nicht dafür, dass man Leute in den Sozialsystemen festhält."
ja, eh. wenn man den leuten, denen von der gesellschaft unter die arme gegriffen werden muss, ein menschenwürdiges leben ermöglicht, verhindert man deren aufstieg. und von irgendwelchen bildungspolitischen errungenschaften oder neuen ansätzen, die die fdp erreicht hat bzw. vertritt, weiß ich auch nix.
Zitat"Unsere Schulstufe war relativ politisiert und es waren auch viele Grünen-Anhänger darunter und die sind teilweise mit sehr moralisierenden Aussagen aufgefallen von wegen "Wer X tut, hat das Klima auf dem Gewissen und sollte sich schämen".
machen die grünen-anhänger von der schule die politik?
Zitat"Ich halte Eigenverantwortung für ein sehr wichtiges Gut. Alle anderen Parteien wollen mir diese noch weiter absprechen, als dies im Moment eh schon gemacht wird."
sprich: auch wenn das klima vor die hunde geht, meinen suv will ich trotzdem fahren - und zwar ohne tempolimit. kinders, es geht einfach nicht mehr ohne einschränkungen. wieso geht das nicht in eure köpfe? und wie die wirtschaft mit eigenverantwortung umgeht, wissen wir durch sämtliche maßnahmen durch "freiwillige selbstverpflichtung" (allein schon der ausdruck ist total gaga). das kapitalistische wirtschaftssystem ist dazu da, geld zu machen und je freiere hand man dabei lässt, desto weniger lassen sich andere interessen dagegen durchsetzen. das ist die inhärente logik des kapitalismus.
Zitat"Wär auch ganz cool, wenn jetzt nicht mehr 95% der U25-Menschen in Talkshows Fridays For Future-Aktivisten sind; anscheinend gibt es da ein kleines Ungleichgewicht."
und wen soll man dann in talkshows einladen? unpolitische couch potatoes, die auf die nächste bwl-klausur büffeln? supercool!
und auch sonst ist da halt nicht viel fundiertes bzw. jede menge hörensagen dabei. mich zumindest überzeugt da nicht viel.
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27.09.2021 15:10 (zuletzt bearbeitet: 27.09.2021 15:11)
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