Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #30Was mir an "Der Turm" von Uwe Tellkamp so gut gefallen hat, war nicht nur die spürbare Besessenheit beim Schreiben, die bis in die letzten Details hinein spürbar ist, sondern auch sein Umgang mit Sprache und seine Erzählweise. Leider steht er politisch in einem mir weitgehend entgegengesetzten Lager; deswegen werde ich aber ein von mir als solches deklariertes Meisterwerk nicht verdammen, nur das Brechmittel, das es geschrieben hat.
Ich würde es es eher als "das Brechmittel, das er geschrieben hat" bezeichnen. Ich kannte beim Lesen Tellkamps politische Ausrichtung noch nicht, war aber nach dem tatsächlich gut geschriebenen ersten Viertel zunehmend genervt von seinem alles überlagernden plakativen DRR-Hass. Nicht dass es nicht ok wäre, die DDR zu hassen, aber als Monothema ist es auf Dauer armselig.
Eigentlich hätte ich ja gerne schon früher darauf geantwortet, aber ich mußte diesen massiven Informationsgehalt zuerst einmal kognitiv verarbeiten. Wer soll denn das alles lesen?
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich habe schon Beitrag #33 vollumfänglich verstanden. Ist das so außergewöhnlich?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Jetzt mal im Ernst: man kann hier im Vorbeigehen mal einen Namen liegenlassen. Aber eine kurze Begründung würde den Unterhaltungswert doch steigern. Oder der Hinweis auf Bücher von ihm, die man besonders mag. So hat das null Informationsgehalt.
Bartleby mag Kafka. Das steht als interessante Mitteilung ungefähr auf einer Stufe mit "User xy mag Spaghetti Bolognese."
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Mit 16/17 habe ich praktisch in "Beschreibung eines Kampfes" gelebt. Ich glaube, wenn ich ein Buch auswählen sollte, das meine Sicht auf die Welt am tiefsten erschüttert und dann am nachhaltigsten geprägt hat, ist es das hier:
Mir haben die kürzeren Texte immer mehr gegeben als die Romane. Neben "Beschreibung eines Kampfes" sind meine Lieblinge z.B. "Ein Hungerkünstler", "Der Bau", "In der Strafkolonie", aber auch so kurze Skizzen wie "Zum Nachdenken für Herrenreiter". Übrigens ist Kafka in seinen kurzen Texten oftmals einfach auch zum Schreien komisch. Unter den Romanen bevorzuge ich "Der Prozess" vor "Amerika/Der Verschollene" und "Das Schloss"
Als Bonus werfe ich einen weiteren Helden meiner Adoleszenz in den Ring:
Der hat auch mit Abstand die coolste Literatenbiographie: bis 19 dichten, dann ab in die Welt, Abenteuer erleben.
Bei mir fällt die Antwort übrigens ähnlich aus. Als ich mein Abi nachgeholt habe und wir uns mit ihm und seinen Texten beschäftigt haben, hat mir das nochmal irre viel gegeben und ich hab' mich vor allem in die Erzählungen verliebt. Das war eine sehr intensive Phase und auch Hauptgrund warum es ein paar Jahre später nach Prag ging. Ich hab in kürzester Zeit alles verschlungen und mich auch wahnsinnig inspiriert gefühlt. Naja Liebe Grüße.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #40Bei mir fällt die Antwort übrigens ähnlich aus. Als ich mein Abi nachgeholt habe und wir uns mit ihm und seinen Texten beschäftigt haben, hat mir das nochmal irre viel gegeben und ich hab' mich vor allem in die Erzählungen verliebt. Das war eine sehr intensive Phase und auch Hauptgrund warum es ein paar Jahre später nach Prag ging. Ich hab in kürzester Zeit alles verschlungen und mich auch wahnsinnig inspiriert gefühlt. Naja Liebe Grüße.