Der Behauptung, daß er ein Ausnahmesänger ist, dürfte wohl selbst niemand widersprechen, der mit ihm nichts anfangen kann. Daß er seine Popularität und den damit verbundenen Reichtum nutzt, um nicht nur selbst zu machen, was er will, sondern auch auf seinem Label Ipecac Sachen zu veröffentlichen, die andere nicht mit der Beißzange anfassen würden, finde ich ebenfalls löblich.
Platten mit seiner Beteiligung stehen hier bei mir bis jetzt herum:
Faith No More:
The Real Thing (1989) Angel Dust (1992) King For A Day ... Fool For A Lifetime (1995) Album Of The Year (1997) Sol Invictus (2015)
The Very Best Definitive Ultimate Greatest Hits Collection (2009) mit einer Bonus - CD mit rarem und unveröffentlichtem Material
Mr. Bungle:
s/t (1991) Disco Volante (1995) California (1999) The Raging Wrath of the Easter Bunny Demo (2020; Neuaufnahme des allerersten Demos von 1986)
s/t (2001) Mit Gas (2003) Anonymous (2007) Oddfellows (2013) Tonic Immobility (2021)
tētēma:
Geocidal (2014) Necroscape (2020)
Peeping Tom: s/t (2006) Dead Cross:
s/t (2017) II (2022)
Loveage: Music to Make Love to Your Old Lady By (2001)
Dillinger Escape Plan feat. Mike Patton: Irony Is a Dead Scene EP (2002)
General Patton vs. The X-Ecutioners s/t (2005)
Mike Patton / Jean-Claude Vannier: Corpse Flower (2019)
Solo: Mondo Cane (2010) A Perfect Place (OST) (2008)
Man kann mich vermutlich schon als ziemlichen Fan bezeichnen, was allerdings nicht heißt, daß ich automatisch alles gutfinde, was er macht. Jedoch kann ich mir von ihm sehr viel für Normalhörer unerträgliches Zeug anhören. Ein Ranking ist allerdings schwierig; "Mondo Cane", "Angel Dust" und "Irony Is A Bad Scene" sinde halt nunmal so unterschiedlich, daß sich das schwierig vergleichen läßt, wogegen die drei ersten Mr. Bungle mit ihrer Balkanbeattechnozirkusdeathmetaleasylisteningelektronik alle Genres auf einmal sind, und zwar oft in einem einzigen Stück.
Zum vorläufigen Ende meiner Ausführung und zur allgemeinen Erbauung noch dies:
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Habe mal gegoogelt, und es gibt da unglaublicherweise wirklich Interpretationsansätze. Da das Stück auch als typischer 90er - Crossover musikalisch aus dem Rahmen des Debüts fällt und einen extrem schwachsinnigen Text hat, halte ich das für eine extrem gelungene RHCP - Parodie (natürlich zu der Zeit). Richtig grün waren sich ja beide Bands nie; da gibt es einige recht böse Geschichten, bei denen sich beide Seiten nicht gerade vorbildlich benommen haben.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
meine bilanz: 0 (obwohl ich "the real thing" damals ganz ok fand, aber die lief ja eh ständig überall. zum kauf hat's dann doch nicht gereicht. in viele andere erzeugnisse auch immer wieder reingehört, aber zunehmend damit gefremdelt.)
Ein Freund von mir hatte Pattons Label für Deutschland betreut. Er konnte selbst mit Faith No More nichts anfangen, hatte aber vor seiner Labelarbeit sehr großen Respekt. Gerade auch weil er mutige Sachen gefördert hat, die kommerziell kaum erfolgversprechend waren. Ich habe aufgrund der Erzählungen von meinem Freund das ein oder andere angehört, aber letztlich blieb doch nichts hängen.
Ansonsten habe ich FNMs "Angel Dust" eine Weile häufig gehört. Irgendwann habe ich sie dann aber mal verkauft.
"Angel Dust" ist eines der wichtigsten Alben meines Lebens. Das begleitet mich seit über 30 Jahren wie kaum ein anderes, und ich höre es immer noch regelmäßig.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Der einzige Song darauf, den ich noch nie richtig mochte, ist "A Small Victory". "Easy" brauche ich genausowenig, ist ja aber auf der Erstauflage (und auf dem Vinyl - Reissue) auch nicht drauf. Aber "Jizzlobber" und "Caffeine" machen immer noch alles nieder ... und "Midlife Crisis" verbinde ich mit tollen Jugenderinnerungen tanzend in Clubs. Bezeichnenderweise das erste FNM - Album, das musikalisch hauptsächlich durch Patton geprägt war.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Ich schließ mich an. Liebste FNM-Platte, und Malpractice und Jizzlober haben etwas stimmungsvoll Destruktives, ohne runterzuziehen. Hört sich vielleicht nach Gefasel an, aber egal. Ich hab auch den Vorgänger sehr gemocht und auch die Platten vor Patton. Finde schon, dass man seinen Einfluss auch auf der Real Thing schon gut vernehmen kann. Zu Mr. Bungle saßen wir früher immer rauchend in der Küche von Freundinnen, aber hab das nur sehr selektiv gehört.
Noch ein Schmankerl: ein Duett, ungefähr so schräg wie die Paarung Nick Cave/Kylie Minogue seinerzeit. Hier also Mike Patton/Norah Jones. Paßt aber auch erstaunlich gut.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Habe nun die ersten drei Tomahawk - Alben als Vinyl - Reissue und bin enttäuscht über die unspektakuläre Aufmachung. Die CD - Hüllen sind um einiges ansprechender gestaltet; die LP - Covers wirken komplett lieblos. Scheinbar dachte man, wenn man farbiges Vinyl herstellt, sehen die Fans darüber hinweg. Kenne ich von Ipecac so nicht. Bin immer wieder erstaunt, daß man - abgesehen von PJ Harvey - niemals mehrere Reissues in gleichbleibend guter Aufmachung erhält. Beispiele: alle Nick - Cave - Reissues sehen gut aus bis auf "Murder Ballads", das ist völlig schäbig. Element Of Crime halten es auch bei einem Teil ihrer Platten nicht für nötig, wie bei den CDs die Texte mitzuliefern. Die Melvins bringen ihre späteren Alben auf Ipecac in absolut luxuriösen Ausgaben erstmals auf LP heraus, und der Labelboss schludert dann dermaßen bei seiner eigenen Band. Ärgerlich.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, daß Pattons Label Ipecac nun alle möglichen Platten des Hausherrn auf LP wiederveröffentlicht hat, neben Fantomas auch Peeping Tom, "Mondo Cane" und die Kollaboration mit den X - Ecutioners. Könnte mal wieder teuer werden.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Im Gegensatz zu den erstaunlich schäbigen Tomahawk - Rereleases hier alles zum 25jährigen Ipecac - Jubiläum in superber Aufmachung. Vor allem "Mondo Cane" und "Suspended Animation" sehen großartig aus.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.