Ich glaube, wir haben noch keinen Thread für Plattenläden, oder? Selbst wenn, hier ist noch einer. Hier kann man die empfehlenswertesten Läden droppen, die einem auf Reisen oder Besuchen helfen könnten. "Drüben" habe ich 12 besucht, manche waren recht enttäuschend, allen voran der des Labels Captured Tracks, der nur ein bröckeliges kleines Studio gewesen ist, das größtenteils aus langweiliger Second-Hand-Ware bestand und kurioserweise gar keinen eigenen Labelbestand hatte. Dabei wollte ich genau deshalb da hin. Avoid. Andere hingegen waren kaum der Rede wert. Auch der viel gepriesene A1 war ein bisschen fad. Brooklyn Exchange war wirklich stylo, aber eben nur Second Hand.
Kleiner Laden im Ukrainian Village mit Fokus auf Jazz, Abseitigem, internationaler Musik und RnB. Ein bisschen von allem, aber mit Betonung auf "bisschen". Hab' mich über die japanische Sektion gefreut und die Akiko Yano mitgenommen, die ich schon lange haben wollte. Sehr sympathische Leute dort.
Ich könnte jetzt von der Tortur erzählen, die mich in ein Industrieviertel führte, in dem ich plötzlich in einem gigantischen Hochhaus mit Lastenaufzügen herumfuhr, weil ich hier einen Plattenladen wähnte, der sich als Lager für den Online-Versand für genau diesen Laden entpuppte, weil ich nicht gecheckt hatte, dass der Store schon 2020 dicht gemacht hat, aber ich erzähle lieber von dem Store, der sich nur 10 Minuten entfernt davon befand. Academy gibt's, glaube ich, 3x in New York, der Annex in Brooklyn ist aber der Coolste. Totales Digger-Paradies mit einer starken 2nd-Hand-Auswahl (da konkurrieren halt echt viele Läden) und gleichzeitig mit einer gigantischen Wand an Neuveröffentlichungen. Sehr entspannte Stimmung, viel, viel Platz, es lief toller Soul, die Verkäuferin war ebenfalls für einen Plausch zu haben und ich hab' die Unterhaltungen hier gerne überhört. Mitgenommen hab' ich die Everyone Asked About You, die ich in einer der letzten Track17 vorgestellt habe. (so sieht der eigentlich nicht mehr ganz aus, vorne gibt's ne große Theke, aber was solls)
Noch so ein kleiner Laden, den man leicht übersehen könnte, würde man nicht nach ihm suchen. Der hier hatte, ich muss es sagen, eher so den elitären Vibe, den vor allem der Ladenchef ausstrahlte, weshalb die Kommunikation sich auf das Vorzeigen der Kreditkarte beschränkte. Ich empfehle den trotzdem, weil er auf den paar Metern Fläche viel Abwechslung zwischen (Mainstream) Indie, internationalem und elektronischem anbot. Mitgenommen habe ich die seit Jahren auf der Liste stehende Compilation zu Maki Asakwa auf Honest Jons.
Okay, das hier ist der beste Laden von allen. Auch eher (sehr) klein und nicht nur auf Musik beschränkt. Super viele Graphic Novels und Besonderheiten (Pins, so viele Pins, zwei musste ich kaufen, mehr dazu im "Gekauft"-Thread), man wird direkt von einem kleinen Hund begrüßt und die Musikauswahl geht stark ins Elektronische, wer aber Bock auf auf Emo- oder Punk-Raritäten hat, darf hier auch reinschauen. Ich hab' mich selten so wohl in einem Laden gefühlt. Auch in Brooklyn Hier wurde die neue Loraine James eingetütet.
Sehr stylischer, kleiner Laden, den ich am ehesten mit dem Kölner A-Musik vergleichen würde. Lange hab' ich nach einem Store gesucht, der vorrangig elektronische Musik am Start hat und auch in Sachen Labels etwas tiefer geht. Mein Lieblingsreiter im Laden war einer, der sinngemäß aussagte "Music für New York Dentist Waiting Rooms of the 70s". Hier konnte man sich auch sehr nett mit dem Chef unterhalten. Mitgenommen hab' ich den Repress der Seefeel-EP, die in den 90ern auf Rephlex erschien.
Rough Trade
Ja gut, die unterscheiden sich natürlich kaum zu ihren britischen Counterparts, auch hier gab's eine Photobooth, Stickerwände, Plattenböden etc etc. Aber die Lage (direkt im 30 Rock!), die Auswahl (auch viel Japano-Zeugs und die beste Indie-Auswahl) hat es mir angetan. Mitgenommen habe ich den Repress des Friendly-Fire-Albums, über den ich letztens noch sprach.
(Fotos hab' ich zwar auch gemacht, dier hier sind aber von Google.)
Schöne Liste ... sollte ich mal wieder nach New York kommen, wird hier nochmals nachgelesen.
Ich war jetzt ganz überrascht, dass der Rough Trade Shop nicht mehr in Williamsburg ist, sondern scheinbar nach Manhattan gezogen ist. Am Rockefeller Center ist es sicherlich nicht der günstigste Ort in Bezug auf die Miete
Budapest ist nicht gerade ein Mekka zum Vinyl kaufen. Angesichts der Vinyl-Preise, die ähnlich wie in Deutschland sind, dürfte sich die Nachfrage dort eher in Grenzen halten. Einen SEHR sympathischen Laden gibt es aber dennoch:
Der Ladenbesitzer, ein unglaublich sympathischer Boris Johnson-Lookalike mit wilder Strubbelfrisur, sitzt da in seiner Nische und sorgt für beste Unterhaltung beim Plattenkauf. Ich bin im Laden fast nicht zum Durchforsten der LPs gekommen, da der Herr sehr extrovertiert und humorvoll ist und scheinbar lieber unterhält als verkauft. Er gab mir jedenfalls einige seiner Deutschland-Erlebnisse zum Besten und hat sich über Orban und dessen Politik, sowie Fußballvereine wie RB Leipzig ausgekotzt. Das Sortiment ist bunt gemischt: Indie, Rock, aber auch elektronische Sachen. Ein Besuch sollte bei einem Budapest-Trip nicht fehlen.
Neben dem Optimal habe ich zwei Läden zu empfehlen:
"Best Records" in der Theresienstraße in München Bild entfernt (keine Rechte) Der Laden heißt so, weil einfach der Besitzer Christoph Best heißt. Da der Mensch Schulfreund meines besten Freundes ist und bin ich nicht ganz subjektiv, aber ich schätze seinen ruhigen, wenig aufdringlichen Stil
Pop-Berlin in der Yorckstraße in Berlin Bild entfernt (keine Rechte)
Bild entfernt (keine Rechte)
Sehr zu empfehlen sind die freitagabendlichen Veranstaltungen, die vom "Pop e.V." angeboten werden. Gemacht wird der Laden von Leuten aus dem Umfeld von "Der Plan".
In den 80s war ich fast wöchentlich bei ZARDOZ in der Osterstr., nun habe ich es nach Jahren mal geschaft die "neuen" Räume im Hamburger Karoviertel zu besuchen. Schön ist es geworden. Dort ist man hilfsbereit aber nicht allzu schnackig, warum auch.
Für ein Exemplar von "Buckingham Nicks" muss man 100 Euro zahlen, Discogs lässt grüßen, so sind die Zeiten. Trotzdem allemal einen Besuch wert, vor allem für Vinyl-Einsteiger.
Um die Ecke sind "Groove City" und "Hanseplatte", aber das ist hier ja eh Allgemeinwissen.
eine lanze sei gebrochen für "flat earth records" in dortmund. der klassiker, du gehst drei mal rein, und beim vierten mal geben sie dir einen namen und reichen kaffee. kompetente schrullen, die auswahl - neben dem üblichen allerlei - bietet auch gerne mal raritäten aus noise/experimental/ambient etc., viele goodies (u.a. cassetten!) gerne auch auf nachfrage aus der box unterm ladentisch. ich geh da gerne hin, und ich komme nie mit leeren händen raus.
Zitat von violvoic im Beitrag #7wirklich netter Laden, kann ich beipflichten. War vor ein paar Jahren ein paarmal da.
„Germfree Adolescents“ (die LP) war u.a. meine Ausbeute dort, zu einem fairen Kurs. Neuware gibt es da keine, oder?
eventuell mal die ein oder andere, nicht aber als "gesamtabteilung". neuware gibt es da eher schon im "archiv", das ist eine minute fußweg um die ecke.
das weiß ich doch. Ich lebte von 1983 bis 1990 und dann wieder von 2002 bis 2019 in Dortmund. :-)
Das Neuwarenangebot vom Archiv ist schon auch sehr übersichtlich und auf Kassenschlager begrenzt.
Die einzige Anlaufstelle für Neuware in Dortmund war für mich war der Saturn. Das Elektrofach z.B. war eine zeitlang wirklich astrein sortiert, das gab es sogar 12inches von Burial, Floating Points und anderen. Am Veröffentlichungstag.
In Bochum gab oder gibt es einen schönen Laden, Discover. Aber den kennst du vermutlich eh.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #8Kennt sich jemand in Wien aus und hat eventuelle Geheimtipps?
Ich war schon länger nicht mehr da, aber Rave Up Records und Seven Star Records fand ich ziemlich gut. Und wirklich unfassbar ist der Teuchtler, ich glaube aber, da fallen die Touristen scharenweise ein.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Rave Up und Seven star sind jetzt auf der Liste, danke und Teuchtler sieht gut aus, aber das kann ich meiner Freundin nicht antun haha Ich kann in Wien jetzt schon mal von Moses records abraten, selten habe ich so viele Raubkopien auf einem Haufen gesehen, richtig asozial. Totem musste ich besuchen weil es ein aus der Zeit gefallener Laden ist, geführt von Pungent Stench Drummer Alex Wank, es stink dort ziemlich nach noch nie gelüftet und es ist dunkel aber ich war jetzt immerhin da, ich mochte als junger Edgelord halt Pungent Stench so gern. Kaufen muss man da nix, weitestgehend Standard Auswahl und eher hochpreisig, zumindest wenn man Vinyl sucht. Für Punk/Hardcore kann ich Musikversorgung Steiner empfehlen, schöne Auswahl, sehr netter Besitzer.
Für meinen Geschmack (Indie, Punk...) gut fand ich substance recordstore, Westbahnstraße 16, 1070 Wien Tram 49 Westbahnstraße/Zieglergasse, U3 Neubaugasse, U6 Burggasse-Stadthalle
In der Nähe gibt es weitere, kann mich aber nicht mehr erinnern, welcher welcher war (ist schon ein Jahr her, dass ich da war):
Black Monk, Neubaugasse 51, 1070 Wien (links neben Schuhgeschäft) (Tram 49 Neubaugasse/Westbahnstraße, Bus 13A Neubaugasse/Burggasse)
Schallter, Westbahnstraße 13 (Ecke Bandgasse), 1070 Wien (Tram 49 Zieglergasse/Westbahnstraße)
Jazz, Brasil... an unerwartetem Ort:
Audio Center, Judenplatz 9, 1010 Wien (U3 Herrengasse, Bus 1A, 3A Schwertgasse)