Ich fand das früher auch immer schlimm bis lächerlich, merke aber, dass sich das bei mir auch mit steigendem Grad der Identifikation eingeschlichen hat, allerdings eher im Bezug auf Vereinsfußball.
Abgesehen davon, dass ich die Erwartung von (Bio)deutschen an andere (Bio)deutsche, auch gefälligst für die deutsche Nationalmannschaft zu sein, diesen (Fußball)nationalismus schon immer befremdlich fand, war mir auch nie so ganz klar, wieso ich auf einmal eine Mannschaft abfeiern soll, in der Spieler mitspielen, denen ich im Vereinsfußball am liebsten einen Kreuzbandriss wünsche. Das hat sich mittlerweile gebessert, weil die DFB-Elf natürlich richtig guten Fußball spielt und auch keine Komplettarschlöcher am Start hat, aber der Rumpelfußball der 90er und 2000er mit haufenweise Ausnahmedeppen, den musste ich nun wirklich nicht mögen.
Da ich mich mit keiner Nation identifiziere, was auf Vereinsfußballebene schon allein wegen der Fankultur und dem sozialen Umfeld anders ist, bin ich gerne der "Bayern-Fan" des Nationalmannschaftsfußballs.
Ich kann das nur mit einer gewissen Distanz, deutsche Länderspielfans sind mir mit die unangenehmsten der Welt. In der Masse und ihrer Einfältigkeit jedenfalls - ich hab dagegen keine Zahlen parat, inwiefern Deutschland in Sachen Hooligans oder Faschotattoos weltweit führend ist.
In Lille gegen die Ukraine war im und ums Stadion davon allerdings nix zu sehen. Das waren typische Familienausflügler und Schlandfans mit blöden Helmen und Perücken, aber alles ganz harmlos.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
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26.06.2016 11:34
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