01 God bless America 02 Good to be back home 03 Nobody but you 04 Ain't gonna give it up 05 Changes 06 Ain't it a sin 07 Things we do for love 08 Crazy for your love 09 You think I don't know (but I know) 10 Change for the world 11 Slow love
Der 3. Streich des Spätzünders. Und wie ich finde, sein bisher bester. Wobei die beiden vorherigen Alben schon verdammt gut waren und mit hoher Messlatte glänzten. Im Moment fällt mir kein "Souler" ein, der mehr Feelings und Authentizität in seine Songs legen kann als Bradley. Er ist hier schon die personifizierte Traurigkeit, ein Mann, der Qualen leidet, der jedweden Herzschmerz in ganz tiefe Gefühle zu tauchen vermag. Was Bradley aus dem Black Sabbath-Song "Changes" macht, ist grausam gut. Und nach dem Ende des Albums (fast möchte man sagen: allen Göttern sei es gedankt, es sind "nur" etwas mehr als 36 Minuten) könnte man schon ziemlich geplättet den Kopfhörer von den Ohren ziehen.
Hab' ich natürlich schon seit dem ersten Tag. Wenn man das grauenvolle "God bless America" hinter sich hat, dann wartet eine gewohnt souveräne Retro-Soul Scheibe auf den Hörer. Auch Live sehenswert, hier in Montreux:
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Ja...God Bless America. Was er sich dabei gedacht haben mag, ist mir auch ein wenig schleierhaft. In manch einem Review-Text wird gemutmaßt, es sei so eine Art von Friedensschluss mit dem "America", in welchem der Mann so gnadenlos gebeutelt wurde. Wenn ich dieses Intro des Albums höre, vermag ich dem nicht wirklich zu folgen.....es scheint mir einfach nicht "Bradley-like". Aber letztlich wurscht, man hat schließlich am Player eine Taste, auf der "Skip" steht....oder man hört es und geht schlicht darüber hinweg, weil es danach so viele dolle Songs gibt, daß es letztlich keine Rolle spielt.
Geh auch mit der Meinung mit, das "God bless America" doch recht seltsam anmutet und verzichtbar ist. Ansonsten ist das ein feines Album geworden. Und ein schickes Hemd trägt er auf dem Cover
Ich muss sagen, dass ich den Vorgänger schon um einiges besser fand. Mir trägt der gute Charles teilweise zu dick auf, zudem finde ich die erste Hälfte der Platte deutlich stärker als die zweite. Ich freue mich dennoch sehr auf sein Konzert im Juli.
Mir fehlen bei dem immer die echt guten Songs, die über reinen Retro hinausweisen. Das ist schon alles ganz hübsch original gemacht, und Bradley ist eine kraftvolle Rampensau, aber mich kickt das leider überhaupt nicht.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Klar, das ist alles gnadenlos retro, aber eben genau so durchaus gewollt. Unter anderem auch vom Plattenlabel (Daptone Records) selbst, welches diesen typischen Sound der 1960er Jahre sehr kultiviert....was man natürlich auf dem Album hört. Es tönt schon ziemlich nach Sixties-Garage-Soul (eigene Wortkreation). So ganz nebenbei: Hifi-Fans kommen hier eher weniger auf ihre Kosten. Bradley ist halt in mannigfacher Hinsicht sowas wie ein spät gestarteter "Wunderknabe", wer die alten Otis Redding-Dinger und natürlich James Brown mochte oder noch mag, kommt an Bradley kaum vorbei. Immerhin war er über etliche Jahre als sowas wie ein James Brown-Double in einer Tribute Show tätig....und das hat er offenbar ziemlich doll hinbekommen.
Ich mag es einfach, wenn mal ein Typ wie er daherkommt und Alben bastelt, die (im wahrsten Sinne des Wortes) wie aus der Zeit gefallen klingen. Übrigens: falls mich nicht alles täuscht, wurden seine ersten beiden Alben im weggen Forum ganz passabel abgefeiert.
mit retro hab ich gar kein problem. ich höre ja auch gern sharon jones, nicole willis oder leon bridges, nur wie der reverend schon bemerkt hat, das songwriting muss halt auch stimmen und das gibt mir bei bradley eben nicht so wiel wie bei o.g..
Die ersten zwei Alben hatte schon immer so ihre 2-3 wirklich schönen Songs, finde ich. Auf Albumlänge ist auch viel schönes und vergessbares dabei. Aber besonders auf Album #1 hält sich das in Grenzen. Das neue habe ich noch nicht hören können, freue mich aber, dass es da ist.
ich hab zunehmend ein problem mit dem generellen daptone-ding. so toll die interpreten auch sind - dieser museale ansatz lässt mich kalt. ich hab genug fantastische originalplatten aus der so kundig imitierten ära; bei musik aus unserer zeit erwarte ich auch zumindest ein oder zwei entsprechende irritationen. bradley live ist vermutlich trotzdem ein knaller, mal sehn, ob ich mir das nicht irgendwann noch gebe.