Ich mochte immer elektronische Musik und habe ja dann später selbst vorwiegend elektronische Musik gemacht. Los ging es, als wir im Musikunterricht 1975 die "Autobahn" gehört und besprochen haben. In diese Zeit vor und während Punk/New Wave fielen dann auch die erfolgreichen Virgin-Jahre von TD. Ich habe die Platten damals alle gehört, sie aber bis auf "Stratosfear", die meiner damaligen Vorliebe für Melodien entsprach, als zu langweilig empfunden. Wo bleibt der Refrain? Erst Mitte der Achtziger habe ich dann ihren Wert erkannt und mit "Rubycon" gibt es immerhin eine Platte, die für mich zu den Meisterwerken meines Lebens gehört. Überhaupt waren sie ganz große Pioniere in Sachen Sequencing. Die ganz große Begeisterung versauten mir aber immer wieder die Momente, in denen TD und vor allem Froese nicht vor der Schweinerockgitarre zurück schreckte. Und Kraftwerk waren dann immer mehr Pop. Ich kann der allgemeinen Einschätzung zustimmen, dass Kraftwerk für Techno bedeutend war, währen TD die großen Vorreiter in Sachen Ambient waren.
Die Discographie von TD ist mit über 100 Veröffentlichungen ein Wahnsinn, und nach "Exit" von 1981 kenne ich die Sachen von TD nur noch vom vereinzelten Anspielen, nicht vom Anhören. Für derlei Auskünfte sind Albert und Akri dann sicher geeigneter. Da ich aber gerade wieder eine kleine TD-Phase habe, mal meine Lieblingsplatten von ihnen
Tangerine Dream … da gefallen mir durchaus ältere Studioalben, wobei ich die Zeit vor Phaedra nicht so spannend finde. Force Majeure gefällt mir durchaus gut, ebenso Tangram oder auch Underwater Sunlight.
Hier einmal zehn Alben (alphabetische Reihenfolge):
Exit Force Majeure Hyperborea Le Parc Phaedra Rubycon Tangram Underwater Sunlight White Eagle
Fast noch bedeutender sind die sog. Livealben. Hier übertrumpft vor allem Logos nahezu jedes Studioalbum und auch Poland ist wirklich sehr gut.
Encore Logos Poland
Von den Soundtracks her sind sicher Sorcerer, Thief oder auch Near Dark zu nennen.
Miracle Mile Near Dark Sorcerer Thief Wavelength
Daneben gibt es diverse(!!) echte Liveaufnahmen in teils sehr guter Qualität.
Das TD-Spätwerk ist von der Qualität her stark schwankend - am besten gefallen mir noch die Romanvertonungen. Wirklich warnen muss man Fans wohl vor einigen neuen Solowerken von Edgar Froese ( man erkennt sie auch am „Edgar W. Froese“). Hier handelt es sich – wohl aus lizenzrechtlichen Gründen - um leider nicht immer gut gelungene Neuaufnahmen älterer Soloalben. Ähnliches gilt für grausame TD-Neuwerke wie „Phaedra 2005“, „Hyperborea 2008“, etc …
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
mit tangerine dream verbinde ich nur esoterisches gewaber (als das ihre musik z.b. in der spex abgekanzelt wurde - früher habe ich denen ja alles geglaubt) und "das mädchen auf der treppe". sonst kenne ich nix. ich werde das mal angehen und schauen, ob meine vorurteile nicht vielleicht doch unberechtigt sind.
Ich hatte das auch immer als leidiges Esoterik-Gebräu abgelegt - vermutlich ist bei mir die spex ebenso nicht ganz unschuldig. Und beim Probehören in den Plattenläden hatte das Thema dann auch nicht gerade die höchste Priorität. Ahhh, wenn ich an diese lästigen Aktionen denke. Da stand ich dann mit meinem CD-Stapel vor dem Tresen bei WOM oder Müller und habe regelmäßig gelangweilte bis böse Blicke vom entsprechenden "Service"-Personal geerntet
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Vor dem Schlafengehen noch schnell festgestellt: Heute kommt der alte Schimanski-Tatort mit Musik von Tangerine Dream. Grins. Die Katja im Vergleich zur echten "White Eagle". (ME 1982)
Akris und von Krolocks Musikauswahl betrifft auch mich- ich wähle die Zeit von Froese-Franke-Baumann und auch Schmoelling als "Tangerine Dream". Hyperborea habe ich mir nur ausgeliehen und mit Todesverachtung zurück gegeben. Danach war mein Interesse eher sporadisch.
Gestern war ich im Duisburger Konzert, Theater am Marientor. Ich fand es beim Erscheinen der Quantum Gate toll, dass die die letzten Froese-Aufnahmen noch produziert haben bzw. dass die CD mir gefiel. Hätte ja auch Kernschrott sein können.
Das Konzert hat mir auch ziemlich Spaß gemacht, aber bei der Verabschiedung des Publikums versprach der Thorsten Quaeschning: "Das werden nicht die letzten Konzerte gewesen sein!"
Naa, die Zeit ist vorbei. Ich will keine Tribute-Band sehen!
Sie bleiben bei mir weiter eine "alte CD-Gruppe, die ich zwischenzeitlich vereinzelt rauskrame und mit Genuss hören kann". Die Uralt-Platten habe ich nur auf LP/ Cassette, und die sind so vergraben, dass ich mich erst bei einem Umzug an die Suche traue.
Zitat von Spaceballs im Beitrag #10 aber bei der Verabschiedung des Publikums versprach der Thorsten Quaeschning: "Das werden nicht die letzten Konzerte gewesen sein!"
Naa, die Zeit ist vorbei. Ich will keine Tribute-Band sehen!
Der Herr betrachtet sich offenbar als so eine Art Nachlassverwalter. Wer ist eigentlich die Tante, die vor dem Konzert noch ein bisschen Nonsens erzählen muss?
Ach, die hatte mich auch zum zähen Grinsen gebracht.
Durch die alten Platten kannte ich nur Monique als Ehefrau, auf dem Cover der Quantum Gate war aber diese Bianca Froese-Acquaye als Gattin und Witwe erwähnt. Von dieser Modellstraffung hatte ich nichts mitgekriegt und daher aus Neugier gegoogelt: Monique war 2000 gestorben, und die Bianca macht wohl Kunstausstellungen und verdient an, ähm, ihr Verdienst ist die Entstehung der Biografie über Tangerine Dream. (69,90 €)
Grinsen musste ich, weil sie von Tangerine Dream 1982 in der Wir-Form erzählte, als ob sie schon dazu gehört hätte.
1. Die experimentelle Phase von "Electronic Meditation" bis "Atem"
2. Die Sequencer-Phase von "Phaedra" bis "Encore"
3. Die Kitsch-Gefahr-droht-Phase von "Cyclone" bis "Hyperborea"
4. Die Kitsch-Phase alles danach.
Ich schließe nicht aus, dass Phase 4 noch in Unterphasen aufzuteilen ist, habe ab da immer mal wieder "ein Ohr riskiert", fand aber alles, was ich gehört habe, furchtbar. Und mich nicht groß damit beschäftigt.
Ich kann alles aus den Phasen 1 bis 3 gut anhören. Man darf nur nicht den Fehler machen, Musik aus Phase 3 mit Phase-1-Ohren zu beurteilen. TD waren in dieser Zeit drei verschiedene Bands. Selbst "Hyperborea" ist noch gut. Wenn man das mit Techno-Ohren hört und sich vorstellt, das wäre ein Album einer unbekannten Band, würden alle Bescheidwisser ausflippen und die visionäre Kraft der Musik loben. Gleiches gilt für "Trangram" und "White Eagle".