Introduction Merrie Land Gun to the Head Nineteen Seventeen he Great Fire Lady Boston Drifters & Trawlers The Truce of Twilight Ribbons The Last Man to Leave The Poison Tree
Nach einmal hören würde ich sagen, das sind 37 Minuten mit ruhiger Musik.
Wieso? So groß anders als das Debüt sind doch die beiden Vorabsongs nicht. Erster Eindruck: Wirklich sehr ruhig. Sicher kein Spektakel das Album, aber schön produziert ist es allemal. Da Damon Albarn mit der politischen Lage in seinem Land so unzufrieden ist, hätte ich vielleicht ein musikalisch weniger konservativ gestricktes Album erwartet. Aber ich habe mich heute doch wieder gefreut seine Stimme zu hören.
Zitat von victorward im Beitrag #4Wieso? So groß anders als das Debüt sind doch die beiden Vorabsongs nicht. Erster Eindruck: Wirklich sehr ruhig. Sicher kein Spektakel das Album, aber schön produziert ist es allemal. Da Damon Albarn mit der politischen Lage in seinem Land so unzufrieden ist, hätte ich vielleicht ein musikalisch weniger konservativ gestricktes Album erwartet. Aber ich habe mich heute doch wieder gefreut seine Stimme zu hören.
Das habe ich ähnlich wahrgenommen. Ruhig und unspektakulär, bei Bands, denen ich weniger wohlgesonnenen bin, würde ich vielleicht "uninspiriert" sagen. Aber die Arrangements sind schön und Damons Stimme mag ich eh. Bei den Texten habe ich größtenteils nur eine vage Vermutung, um was es geht, da sind native speaker und mit der britischen Kultur vertraute sicher im Vorteil. Die Aufmachung der Deluxe-CD (mit Buch einschließlich Noten) ist recht fein, aber £149.99 plus Porto für die Superdeluxe-Variante würde ich dann doch nicht hinlegen.
ich bin ja äußerst spätberufener, was die band betrifft. ich hab das debut erst vor ein paar wochen für mich entdeckt. sowas wie produktion, arrangements, etc. sind mir in dem fall ziemlich wurscht. ich finde die songs einfach durchgehend schwächer und in manchen fällen sogar einfältig bis albern (damon!). da hilft auch die stimme nix. ich geb's noch nicht ganz auf, weil ich ja auch für die erste extrem lang gebraucht habe, aber sehr optimistisch bin ich nicht.
Nein, nein, nein. Das ist eine tolle Platte. Aber das ist kein Hund, der dir auf den Schoß springt und mit der Zunge übers Gesicht leckt. Der Hund setzt sich neben dich, du kannst ihn immer wieder ansehen und irgendwann sind es nicht mehr die müden Augen, sondern der verschmitzte Gesichtsausdruck und die interessante Physiognomie, die man liebgewinnt. Und irgendwann nimmst du ihn freiwillig auf den S hoß und willst ihn gar nicht mehr loslassen. Ich finde „Merrie Land“ toll und habe für das Debüt auch ein paar Anläufe gebraucht. Es gefällt mir seit Jahren besser als jedes Blur Album
Sehr schön beschrieben :-) "Merrie Land" spricht mich emotional weit mehr als das letzte blur Album an. Es braucht sicherlich Zeit diese Platte zu ergründen, da sie eben so ruhig und zurückhaltend ist. Aber ich finde auch, dass es sich lohnt.
Mich erinnert "Merrieland" sehr stark an das überragende "Ghost Town" der Specials. Die sangen damals über Thatcher's Kürzung des Sozialsystems und die Privatisierung der staatlichen Betriebe, was eine drastische Erhöhung der Arbeitslosen nach sich zog. Nicht nur die Statements zur Lage der Nation, auch die Stimmung der Musik ist sehr ähnlich
Auch die Halbwertszeit der Statements dürfte ähnlich kurz sein, außer man verdrängt weiterhin erfolgreich, in was für einem Zustand Großbritannien damals vor den Reformen war, wie schnell die Arbeitslosenquote anschließend wieder sank und in welch schlechtem Zustand die EU aktuell ist. Nein, Musiker als ewiglinke, sich vor allem selbst bemitleidende Fingererheber, das muss doch irgendwann ermüden. Außerdem habe ich immer noch nicht verstanden, warum die Norweger als weltoffenes Völkchen gelten, für alle anderen europäischen Staaten diese Charakterisierung aber zwingend von der offiziell doch freiwilligen Mitgliedschaft in der EU abhängig gemacht wird.
Das Aufbegehren gegen Politik und Establishment treibt Künstler im Allgemeinen und Musiker im Besonderen seit jeher an. Ich finde das gut. Außerdem sind nicht nur die Texte, auch die Musik, immer Momentaufnahmen. Eine Glaskugel als auszurechnenede Wirkung für kommende Generationen ist kaum möglich. Musikalisch gut festzustellen bei diversen käsigen Synthiesounds der Achtziger, die heute so antiquiert klingen wie nur was. Für die Texte gilt das ähnlich, bleibt aber ein Zeitzeugnis, das man teilen kann oder eben auch nicht.