Einfach 10 Songs, die ich mir momentan (bzw. generell) immer wieder gerne anhöre, ob bekannt oder unbekannt, Krach oder massentauglich, Neuentdeckungen oder ewige Favoriten, ob schon erwähnt oder nicht ... egal. Die Liste entstand einfach aus dem Bauch heraus, ohne größere Ambitionen als euch mal ein bißchen Musik vorzuspielen.
Ich habe die Band und diesen Song während meiner Zugehörigkeit zu diesem erlauchten Kreis wie auch in meinem Buch schon ungefähr 48mal abgefeiert, gehypt, behupt und ihr gehuldigt, und zwar zurecht. Momentan läuft dieser Track überall in Karlsruhe rauf und runter, dank desselben Mechanismus, der es mir ermöglichte, "Me And The Devil" von Gil Scott - Heron ins musikalische Nachtleben zu pflanzen. Ein recht simples Stück, aber von dermaßen enormer Schubkraft, daß ich mich dereinst von meiner Bahre erheben werde um dazu nochmal Sackgitarre zu spielen, bevor ich endgültig totgehe. Lustig war, daß Kumpels von mir (die FRENCH NAILS) in einem wirklich kleinen Laden als Vorgruppe einer unbekannten Band spielten, die sich als neue Band von Drummer Alexis Fleisig herausstellte, mit dem ich mich danach noch lange sehr nett unterhielt. Lustig deswegen, weil ich mich nichtsahnend auf einen Spontanimpuls hin just an diesem Tag einmal durch ihr komplettes Oeuvre gearbeitet hatte, und das zum erstenmal seit anderthalb Jahren wieder.
Als weitere Band an jenem Abend spielten die POISON ARROWS, eine All - Star - Band aus in Würde gealterten Szeneveteranen um die 50, die live dermaßen gut war, daß ich mir sofort beide verfügbaren LPs kaufte und bis zum Erbrechen hörte. Vor allem die spastischen Verrenkungen des Bassisten waren sehr interessant anzuschauen und haben mich schwer beeindruckt. Ich mag die unterkühlte Atmosphäre und den mathematisch präzisen Groove dieser Musik. Da kann ich auch wirklich aufmerksam zuhören, weil mich die Melodieführung fesselt.
3. Nina Simone: Plain Gold Ring (1958)
Hypnotisierende Melodieführung? Eine meiner Lieblingsneuentdeckungen ("neu" klingt bei solch einem Songfossil etwas seltsam) der letzten Jahre, ausgerechnet auf einem lieblosen ZYX - Sampler aus den 80ern, als "My Baby Just Cares For Me" in einer Jeanswerbung verwurstet wurde. Atmosphärisch sehr düster und verzweifelt, mit dieser kleinen Pianomelodie, die man nie wieder loswird. Ich bin diesem Stück bereits beim ersten Hören komplett verfallen.
4. Cypress Hill: Throw Your Set In The Air ("III - Temples Of Boom", 1995)
Ich mochte die "III" anfangs nicht, da sie mir zu dröge und gleichförmig war. Irgendwie hat sich dieser Track aber im Lauf der Jahre dermaßen nachhaltig in mein Hirn gedübelt, daß ich von einem Tag auf den anderen vor kurzem plötzlich davon überzeugt war, daß dies einer meiner liebsten dieser Band wäre. Und die Art, wie B - Real auf den ersten Beatschlag zu rappen anfängt, ist schon eine ziemlich grandiose Sache.
5. Primus: Jerry Was A Race - Car Driver ("Sailing The Seas Of Cheese", 1991)
Primus haben die unangenehme Angewohnheit, mir recht zügig auf den Sack zu gehen, weswegen ich es auch tunlichst vermeide, mehr als drei oder vier Alben von ihnen zu besitzen (wobei ihr Debüt "Frizzle Fry" wirklich großartig ist). Interessant ist die Achse Primus - Tom Waits, bei der ich mich immer noch frage, wie die zustandekam. Mein liebster Song von ihnen ist dieser grandiose Nerver, mit dem man Zartbesaitete schnell in die Flucht schlagen kann samt dem infernalischen Moshpart, zu dem ich versucht bin, mein Mobiliar zu zerlegen.
6. Hammerhead: Brest ("Into The Vortex", 1994)
Mobiliar zerlegen? Mit dieser Walze geht das auch ganz gut. AmRep - Veteranen mit schleichend unheilversprechendem Beginn, bis sich die ganze Chose dann eruptiv entlädt.
7. Janitor Joe: Boys In Blue ("Big Metal Birds", 1993)
Wenn wir gerade bei Veteranen des Noiserocklabels Amphetamine Reptile sind: diese vom Pech verfolgte Band mit der schwer heroinsüchtigen und bald darauf toten Bassistin Kristen Pfaff gehört definitiv dazu. Mein liebster Song von ihnen, den ich zu jeder Gelegenheit hören kann. 8. Kool and the Gang: Get Down On It ("Something Special", 1981)
So muß es sein, wenn man sich plötzlich in die Nachbarin verliebt, neben der man schon jahrelang wohnt, ohne daß sie einem aufgefallen wäre. Ähnlich war es hiermit: ich kannte den Somg seit meiner Kindheit, bis ich auf einer (hust) 80er - Party spontan vom Bewegungsdrang übermannt wurde, was kurz darauf zu Ohrwurmbefall und zum Erwerb der "Collected" - Best of führte. Zuvor hatte mich dieser Track nie auch nur die Bohne interessiert.
9. Corey Hart: Sunglasses At Night ("First Offense", 1983)
Noch was aus den 80ern, was momentan häufig bei mir läuft, seit ich die 7" für einen schlappen Euro aus einer Billigkiste gezogen habe. Ganz große Liebe, auch wenn ich glaube, daß man sich das zugehörige Album getrost schenken kann
10. Al Green: Let's Stay Together (1971)
Hachz. Ich erinnere mich, daß der Grammy Winner im ME - Forum mal den "Pulp Fiction" - Soundtrack als "Kult' - Müll" abhaßte. Davon abgesehen, daß die Musik darauf trotzdem großartig ist und nichts dafür kann, von Behelfs - DJs auf Parties, zu denen man nicht gehen möchte, totgenudelt zu werden, gibt es kaum einen Song, der mich mit seiner schlichten Wahrheit dermaßen berührt.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Hey, ich kenne immerhin 5 von 10 Titeln und die fünf finde ich auch alle überragend. Schön, dass die dabei sind. Heute Nacht kenne ich dann vermutlich 10 von 10 Titeln. Der Videoservice ist prima. Das werde ich auch so handhaben.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Die 2 nicht. Die Poison Arrows würde ich eher als Postpunk sehen, eine Mischung aus Fugazi und NoMeansNo (in etwa). Haben auch sehr viele relativ ruhige Stücke, und der Gesang wird auch selten einmal laut. Ansonsten: danke für die Blumen.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #19. Corey Hart: Sunglasses At Night ("First Offense", 1983).
Falls Du mal die Gelegenheit hast irgendwie die Serie FUTURE MAN zu sehen, dann wirst Du nicht nur wegen des trashigen Humors begeistert sein, sondern auch, weil dort ein aus der Zukunft hergereister Freiheits-Kämpfer mit einem kleinen Dachschaden in unserer Gegenwart ausgerechnet Corey Hart-Fan wird (was sich durch die ganze Handlung zieht).
Drum hab ich den Song jedenfalls in den letzten Wochen öfter gehört als damals im Radio.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #4Die 2 nicht. Die Poison Arrows würde ich eher als Postpunk sehen, eine Mischung aus Fugazi und NoMeansNo (in etwa). Haben auch sehr viele relativ ruhige Stücke, und der Gesang wird auch selten einmal laut.
ui, das klingt interessant. da werde ich auf jeden fall mal ein ohr riskieren.
Der Basser war bei Don Caballero, einer Instrumentalband. Die waren komplett irre. Für mich bislang unhörbar, aber mit meiner neuentdeckten Jazzliebe könnte mir das eher reinlaufen.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Respekt, eine rundergeschriebene fein modulierte Radiosendung inkl. soft spot.
Es geht nichts über Hausmannskost, im akribisch durchgezähltem Plattenregal, des selbstgewählten überschaubaren musikalischem Weltbild.
Gepflegte sturzlangweilige Musikschnittmenge mit Daumen hoch Stellenwert bleibt dein Thema.
Schade, ein bescheidener und doch neugieriger Blick auf die Gewürzgärten von anderen Interpreten ohne Nerdbotanik würde dich abgrundtechnisch bereichern.
Aber wir unbekifften unbesäuselten Bierdiplom Glatzenträger müssen im virenfreien Abhörraum, was wir Leben nennen, keine lokale Radiosendung gestalten.
oh gott ja, "plain gold ring" ist unfassbar! ich lieeeebe diesen song! kool und al green ja eh. und mit primus gehts mir wie dir, nur dass mir 1 album reicht. bei "jerry" muss ich eigentlich immer an "elephant talk" von king crimson denken; ich kann mir keine welt vorstellen, in der dieses lied nicht dafür pate stand.
Zitat von DucdeRichelieu im Beitrag #9 Es geht nichts über Hausmannskost, im akribisch durchgezähltem Plattenregal, des selbstgewählten überschaubaren musikalischem Weltbild.
Entschuldige meine eingeschränkte stilistische Bandbreite. Ich gelobe Besserung. Es täte mir nichts wohler, als meinen Allerweltsgeschmack um genau die Nuancen zu erweitern, die dir frommen; gerne wäre ich Teil einer Kaste, die anderen ihren exklusiven, fein durchziselierten Musikgeschmack auf's Butterbrot schmiert, um sich erhaben zu fühlen. Sollte ich das mal nötig haben, melde ich mich.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Zitat von DucdeRichelieu im Beitrag #9 Es geht nichts über Hausmannskost, im akribisch durchgezähltem Plattenregal, des selbstgewählten überschaubaren musikalischem Weltbild.
Entschuldige meine eingeschränkte stilistische Bandbreite. Ich gelobe Besserung. Es täte mir nichts wohler, als meinen Allerweltsgeschmack um genau die Nuancen zu erweitern, die dir frommen; gerne wäre ich Teil einer Kaste, die anderen ihren exklusiven, fein durchziselierten Musikgeschmack auf's Butterbrot schmiert, um sich erhaben zu fühlen. Sollte ich das mal nötig haben, melde ich mich.
Zitat von DucdeRichelieu im Beitrag #9Respekt, eine rundergeschriebene fein modulierte Radiosendung inkl. soft spot.
Es geht nichts über Hausmannskost, im akribisch durchgezähltem Plattenregal, des selbstgewählten überschaubaren musikalischem Weltbild.
Gepflegte sturzlangweilige Musikschnittmenge mit Daumen hoch Stellenwert bleibt dein Thema.
Schade, ein bescheidener und doch neugieriger Blick auf die Gewürzgärten von anderen Interpreten ohne Nerdbotanik würde dich abgrundtechnisch bereichern.
Aber wir unbekifften unbesäuselten Bierdiplom Glatzenträger müssen im virenfreien Abhörraum, was wir Leben nennen, keine lokale Radiosendung gestalten.
Cheers
könntest du dir bitte deine abgefuckte arroganz sonst wohin schieben? danke!
Sei nicht so grantig, das wird seinen Grund haben. Mit solch einer Attitüde kann man beispielsweise wunderbar eine offensichtliche Rechtschreibschwäche kompensieren.
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