…darum hier die Warnung bevor es zu spät ist. (Die Goldenen Zitronen)
Heute: Dieter Nuhr Ist schon etwas älter, aber regt mich gerade auf (so sehen meine Sonntagmorgende aus).
Immer, wenn Nuhr darauf hingewiesen wird, dass er Mist erzählt hat, weist er darauf hin, dass er ja nu(h)r Comedian ist. Das Wort „Faktenchecker“ benutzt er wie ein schmutziges Wort, und das in Zeiten, wo ganze Bewegungen aus unhaltbaren Behauptungen entstehen. Auf der Bühne teilt er ordentlich aus, aber bei Widerspruch kommt nur mimimi. Wenn das nicht so symptomatisch wäre für so vieles, was dieser Tage abgeht, wäre es mir ja egal.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die Dinger regen mich gerade auf. Es ist so offensichtlich, dass die den Zweck nicht erfüllen, für den sie getragen werden. Da kann man sich auch gleich ein Netz um die Schnute binden.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich kenne ähnliche Dinger vom Arbeitsplatz her. Dort werden sie von Mitarbeitern getragen, die aufgrund eines ärztlichen Attestes keinen normalen Mund-Nasen-Schutz tragen können. Teils sieht alles auch aus wie eine Schweißer-Maske bzw. ein Helm-Visier - dann eher nach unten hin komplett offen. Sinn und Zweck ist wohl, beim Nießen und Husten zumindest keine nach vorn gerichtete Tröpfchenwolke zu haben, sondern körpernah eine nach oben bzw. unten gerichtete.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Diese Schilde sind in beide Richtungen schlicht wirkungslos, und wer sich mit sowas vor der Nase in mein Büro wagt, darf gleich wieder rausgehen (Nasenexhibitionisten ebenso). Meine Vorgesetzten hab ich dabei auf meiner Seite, die sehen nicht ein, wegen solchen eitlen Unfugs am Ende ganze Abteilungen schließen zu müssen. Und nein, mir braucht auch niemand mit einem Attest kommen, das schützt mich nämlich kein Stück vor den ungebremst verteilten Viren des Gegenübers.
Die Leute, die ich damit gesehen habe, gehören eher zu der Sorte French-Nail-Tussi oder Pumper-Proll. Da mag ich Vorurteile haben, aber Vorerkrankungen scheinen da nicht der Grund zu sein. Ich sehe sogar Modelle mit noch weniger Plexiglas vor der Schnute - so der Minikini unter den Masken. Da schwillt mir echt der Kamm.
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Wirklich Vorerkrankte werden kaum auf die Maske verzichten, sobald sie sich unter Menschen wagen (müssen), da kann mir keiner was anderes erzählen. Deiner Einschätzung der Kundschaft für diese Schilde schließe ich mich an, habe die bislang auch nur so wahrgenommen.
Vorhin bei Aldi hatte die Kassiererin auch so ein Ding auf. Aber die sitzen ja noch hinter zusätzlichem Plexiglas. Fand's trotzdem komisch, ist das erste Mal, dass ich einen derartigen Munasch hier gesehen habe.
Ich fürchte, ihr seht dies mit den Masken leider etwas falsch.
Mit einer normalen Mund-Nase-Maske können ja vielleicht noch recht viele im Büro arbeiten. Es gibt aber auch Mitarbeiter, die müssen täglich Kartons auf Paletten stapeln oder etwa Ware verteilen, etc. Und zwar unentwegt. Trägt man da eine normale Mund-Nase-Maske, ist die schon nach zehn Minuten intensiven Atmens teils patschnass. Manche Kollegen schwitzen auch derart im Gesicht, dass die Masken blitzschnell so stark mit Wasser vollgesaugt sind, dass Atemnot einsetzt. Wir haben daher in unserem Unternehmen diverse Mitarbeiter, die auch durch den Betriebsarzt vom Tragen einer solchen normalen Mund-Nase-Maske befreit sind. Und bevor nachgefragt wird: dieses Tragen von Visier-Masken gehört mit zum vom örtlichen Gesundheitsamt abgesegneten Arbeitsplatz- bzw. Hygienekonzept...
Zudem dürfte ja bekannt sein, dass eine normale Maske nicht vor den Viren selbst schützt, deren Größe im Nanobereich eben derart gering ist, dass jede einfache Maske zum Erstickungstod führen würde, wenn ihre Poren so klein wären, dass keine Viren mehr passieren können. Viren werden nur durch Masken aufgehalten, die über die Luftreibung und den Aufbau elektrostatischer Felder die Viren aufladen und so aus der Luft weg anziehen.
Normale Masken schützen nur davor, dass beim Nießen und Husten oder Sprechen Tröpfchenwolken in die Luft abgegeben werden. Mitunter können sie das Einatmen solcher Tröpfchen verhindern. Man sollte sich aber immer dessen bewusst sein, dass ein Infizierter auch mit seiner normalen Atemluft ständig Viren in die Umgebung mit abgibt. Daher sollen Räume ja auch oft gelüftet werden, um so die Konzentration der Viren in der Raumluft zu senken.
Ansteckungen kann man eben durch die normalen Masken nicht an sich verhindern, sondern nur durch das Vermeiden sozialer Kontakte. Dies muss immer wieder betont werden! Andernfalls könnte man ja auch Gottesdienstbesuche, Karnevalsfeiern oder Konzerte zulassen, wenn alle nur brav eine normale Mund-Nase-Maske dabei tragen würden. Dies genügt aber eben schlicht nicht.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Also, erstens begegnen mir diese Masken vorwiegend in Geschäften und im ÖPNV. Keiner von denen stapelt Kisten oder Ähnliches, zumindest nicht in diesem Moment. Zum anderen ist die Wirksamkeit von Alltagsmasken nicht hinreichend erforscht. Die Erfahrungen zeigen allerdings, dass die flächendeckende Benutzung schon einen Unterschied macht. Wenn die Atemluft ungehindert an den Seiten entweicht (oder durch die unbedeckte Nase), wird es mit einiger Wahrscheinlichkeit einen anderen Effekt haben, als wenn da noch Stoff dazwischen ist, selbst wenn dieser keinen ausreichenden Schutz bietet, wie eine FFP-2 oder -3-Maske.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Die Plexiglas-Gesichtsschirme wurden so halbwegs am Anfang der Pandemie im April oder Mai für die Leute "erfunden" (vielleicht auch als tollen Ausweg genannt), die wegen ihrer Hörgeräte mit den Haltegummis der Stoffmaske im Clinch lagen. Ich hatte damals einen Bericht im TV gesehen, in der Hörgeschädigte beim Einkauf und auf Ämtern nicht mehr wie gewohnt ihrem Gegenüber von den Lippen ablesen konnten, so dass eine Firma, die Plexiglas produziert und durch Corona weniger Absatz hatte, diese Schirme für besseren Kundenkontakt präsentierte.
Mittlerweile werden z.B. in Arztpraxen unter dem Schild wieder Einwegmasken zusätzlich erwartet, so dass Hörgeschädigte wohl wieder das Nachsehen haben würden...
Über den Prozentsatz des Schutzes kann man sich gerne streiten, aber dass er vorhanden ist, steht fest. Und wer sich dieser Maßnahme verweigert, muss mit Gegenwind meinerseits rechnen.
Was Masken bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten betrifft, kann ich aus eigener, wenn auch schon ein paar Jährchen zurückliegender Erfahrung als Maler und Lackierer sagen, dass das kein Problem ist. Natürlich betrifft das nicht die simplen OP-Masken, sondern stabilere Staubmasken oder besseres. Ich betrachte das Argument "sind doch gleich durchgeschwitzt" als Ausrede, und sei es nur, um die Kosten für etwas höherwertige Masken für die entsprechenden Arbeitsplätze einzusparen.