Mich würde ja mal interessieren, wie ihr so zu Limited Editions steht. Ich finde mich ja noch nachvollziehbar, wenn eine limitierte Auflage klangtechnisch was anderes bietet, Bonustracks hat o.ä. Allerdings stelle ich fest, dass ich voll in die Falle tappe und auch ziemlich wild hinter limitierten Auflagen her bin, wenn das Vinyl nur ne andere Farbe hat und mich durchaus ärgere, wenn ich dann nur die normale Auflage bekomme, was ja erst mal wirklich wenig Sinn macht. Die Musik ist halt die gleiche. Wie sieht das bei euch aus?
Die treuesten Konsumenten und die Herrscher aller Konten konnten nicht verhindern, dass die Revolution aus ihren Kindern Studenten und die Zeit aus ihnen Empfänger von Renten machte. Die Türen
Da mein Bedarf an Bandshirts, Schlüsselanhängern, Flaschenöffnern oder historischen Tonträgerformaten gleich Null ist, greife ich grundsätzlich nur bei Bonustracks zu, seltener bei einer beigelegten DVD. Bin seit Jahreswechsel wegen Spotify aber auch davon weitgehend weg.
Ich bin genau die Sorte Trottel, für die Special Editions erfunden wurden. Aber es muss schon irgendwas extra haben, also Bonus-Tracks und gerne auch eine besonders schöne Verpackung. Bspw. die Amnesiac-Erstedition, die als gebundenes Buch daher kommt, wäre so ein Beispiel. Ich bin glücklich, dass ich diese habe und nicht nur das normale Jewelcase.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich nehme Limited Editions gerne mit, vorzugsweise bei schönen Aufmachungen, Buch, Box, 180-gr-Platten. Bonustracks sind zweischneidig, auf gesonderten Tonträgern gerne, ich mag aber das Album am liebsten in seiner ursprünglichen Form haben. Bonus-DVDs interessieren mich null. Bei Kraftwerk habe ich zuletzt, weil es quasi aufpreisfrei war, zum bunten Vinyl gegriffen, auch weil sich für mich zusammen mit den sehr reduzierten neuen Coverartworks ein stimmiges Gesamtkonzept ergeben hat. Die neue Fleet Foxes habe ich trotz Preisgleichheit nicht als Limited Clear Vinyl genommen, weil ich da schwarzes Vinyl optisch runder fand, zumal mit dem Etching auf der D-Seite. Früher habe ich manchmal Limited Editions von Alben gekauft, die ich als normale Version schon hatte. Das hab ich mir angewöhnt, der Gewinn war selten angemessen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Radiohead sind da ja Spezialisten, deren Special Editions sind eigentlich immer schön, schon weil das immer tolle Artwork dann noch mal so richtig breitgewalzt präsentiert werden kann. Das Amnesiacbuch war schon schick (vor allem dieser kleine Ausleihschein der beigelegt war. Bei Kid A hatte ich die reguläre CD und habe dann im Schaufenster eines Second Hand Ladens das Ding als kleines Pappbuch gesehen und auch noch gekauft. Und das ist dann halt Quatsch, den ich gerne lassen können würde. @LFB: Ich sehe aber schon einen Unterschied zwischen Fanboxen, bei denen halt ein Haufen Müll beiliegt oder einer regulären limitierten Auflage. Inzwischen ist es für mich allerdings generell auch ein Kauf- oder eben Nichtkaufargument, wenn die Dinger in so einer Box kommen. So viel Platz habe ich einfach nicht, dafür kann man sich ja locker 5-10 reguläre Platten ins Regal stellen.
Die treuesten Konsumenten und die Herrscher aller Konten konnten nicht verhindern, dass die Revolution aus ihren Kindern Studenten und die Zeit aus ihnen Empfänger von Renten machte. Die Türen
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #4 Früher habe ich manchmal Limited Editions von Alben gekauft, die ich als normale Version schon hatte. Das hab ich mir angewöhnt, der Gewinn war selten angemessen.
Ich habe mir vor 2 Wochen "Computerwelt" in schwarz bestellt, weil ich dachte die farbigen sind vergriffen. Alle anderen deutschen Ausgaben fehlen mir noch. Nachdem du gerade deine Neuerwerbungen gepostet hast bin ich schnell zu jpc und habe mich verschuldet, in dem ich die anderen deutschen Alben in farbigem Vinyl gekauft habe. Und ich ertappte mich bei dem Gedanken, "Computerwelt" auch noch mal in farbig zu bestellen, weil das ja nicht schön ist, wenn ich alle farbig habe, nur "Computerwelt" nicht. Ich musste mir dafür eine Hand abhacken, aber mit viel Mühe konnte ich es gerade so unterlassen.
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Ich bin leider für den limitierten Kram recht anfällig, oft vor allem wegen der Optik solcher Auflagen. Wäre mir Haptik und Optik egal, müsste ich ja gar keine physischen Tonträger mehr kaufen. Seit gut einem Jahr kaufe ich fast ausschließlich wieder Vinyl. Ich schiele da schon sehr auf die farbigen, transparenten oder was auch immer Auflagen. Leider ist das schlecht für das Portemonnaie und leider ist die Auswahl viel zu üppig. Aber ich habe es ja so gewollt.
Dumm ist oft nur, nicht zu wissen, was ist überhaupt limitiert. Bei Vinyl ist das vollkommen unberechenbar.
Ich habe letzte Woche für einen Freund zwei farbige Kraftwerk Alben mitbestellt. Ich hätte die schon auch sehr gerne. Aber ich habe ja schon den Katalog als CD-Box-Set herum stehen.
Zitat von Hobbes im Beitrag #5 @LFB: Ich sehe aber schon einen Unterschied zwischen Fanboxen, bei denen halt ein Haufen Müll beiliegt oder einer regulären limitierten Auflage.
Ja, da ich aber grundsätzlich kein Vinyl kaufe, betrifft mich das mit den limitierten Auflagen (z.B. farbiges Vinyl) nur selten und wenn, dann ist der Übergang zu Fanboxen fließend. Phillip Boa ist so jemand, bei dem ich immer die limitierte CD Box hole, weil er da immer Bonussongs, bei den letzten beiden Alben sowie der Best of sogar jeweils ein komplettes Bonusalbum draufpackt, das ist dann auch wirklich ein greifbarer Mehrwert für mich (auch weil es diese Songs auch nicht anderweitig zu hören gibt). Bei Tocotronic gab es eigentlich auch immer sinnvolle Dreingaben (z.B. die Mini-CD mit "Mystery Symphony"), aber wie gesagt, der Mehrwert muss für mich schon in Musik bestehen. Ein dickeres Booklet, eine Postkarte oder ein Aufkleber haben mich bisher nur selten glücklich gemacht.
Sehr schön war die limitierte Vinylauflage von "Das Wesentliche" von Andreas Dorau. Da war auch noch ein komplettes Album dabei, das mir besser gefiel, als das reguläre.
Schlimm war es Anfang der 2000er, da wurden CDs ja gerne ein paar Monate nach Release noch mal mit einer Bonus-CD rausgebracht, was ziemliche Abzocke war...
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Ja, da habe ich mich mehr als einmal aufgeregt. Wurde inzwischen aber offenbar weitgehend abgelöst von der vorab unangekündigten Veröffentlichung weiterer Alben direkt nach dem letzten (siehe Beach House oder Autechre). Take a note, Robert Smith.
Zitat von Hobbes im Beitrag #9 Schlimm war es Anfang der 2000er, da wurden CDs ja gerne ein paar Monate nach Release noch mal mit einer Bonus-CD rausgebracht, was ziemliche Abzocke war...
Ja, das war wirklich ein Unding. Aus Sicht der Plattenfirma irgendwie nachvollziehbar, da es VÖs wieder in die Sichtbarkeit gehievt hat, aber kundenfreundlich war das nicht.
Im Falle des letzten Roisin Murphy Albums würde ich aber auf so ein Ding hoffen ;-) ... aber vermutlich bleiben die Extended Mixes ein Fall für die Festplatte
Irgendeine Farbvariante gibt mir nichts (mag eigentlich meist eh nur schwarzes Vinyl). Mehr Musik nehme ich dafür gerne, aber wie oft gibt's das und dann noch mit Songs, die es nicht eh anderweitig schon gibt? Im falle der aktuellen Actress hätte ja ich die mit Maske genommen, aber das war mir viel zu teuer.
Manche Boxen oder Vinyl-"Bücher" machen schon was her, die kaufe ich mir gerne, wenn es die direkt gibt. Irgendwelchen Krimskrams nehme ich leider auch und bin froh kein Bock auf diese Deutsch-Rap-Boxen zu haben.
Weiß z.B. find' ich ultra hässlich und wollte deshalb auch nicht die BCNR-Variante dazu haben. Die Variante mit der Mix-CD anderer Bands hätte ich genommen, war aber zu spät dran.
Blau, rot.. ach, ich weiß nicht. Crazy Muster oder so etchings mag' ich, aber einfach nur eine andere Farbe? Muss nicht sein. Picture Discs auch nicht. Die Verpackung darf allerdings immer gerne zulegen.
Jede Limited Edition ist natürlich eine rein künstliche Verknappung.
Und Verknappung ist ein gängiges Marketinginstrument. Bedeutend ist die sog. Reaktanz. Bietet man eine Limited Edition an, erscheint diese recht attraktiv! Limitierte Produkte führen zu verstärkten Ad-hoc-Käufen. Allein das Gefühl, dass ein limitiertes Plattenset durch zu langes Zögern vergriffen sein könnte, sorgt für einen stark ansteigenden Kaufdruck.
Daher dürfen z.B. auch in unseren Verkaufsstores die Artikel in nicht zu großen Mengen präsentiert werden. Der Kunde darf beim Shoppen erst gar nicht den Eindruck bekommen, eine Ware sei quasi immerzu und beliebig oft verfügbar (außer, er benötigt sie tatsächlich ständig etwa zum Nachfüllen, o.ä.). Verknappung reizt also massiv zum Kauf.
Zudem wird eine Limited Edition dem „variety seeking buying behaviour“ gerecht, weil alle Kunden nach Abwechslung verlangen. Mit einer Limited Edition sorgt man für Abwechslung.
Nicht nur bei Musikalben ist dies so, sondern auch etwa bei DVD/Blu-rays mit all ihren Extras. Der Mehrwert ist oft fragwürdig, aber es genügt eben, einen Kunden zum Neukauf eines Produktes zu motivieren, obwohl er eigentlich alles schon anders zur Verfügung stehen hat.
Es ist also extrem wichtig, Ware zu verknappen. Etwa, indem man Vinylplatten mit nur 50 Stück in Grün pressen lässt und mit 200 Stück jeweils in Blau und Rot und 500 mal in Weiß sowie noch dem schwarzen Standardwerk. Wer da einmal zu spät gekommen ist, beeilt sich beim nächsten Kauf umso mehr, auch ganz schnell die teils überteuerte Ware zu ordern.
Mir selbst sind die LE egal, denn oft orientieren sich deren Auflagen ja eh am Käuferpotential. Da reizen mich eher besondere Fanartikel mit einer eigenen Geschichte. Ich habe z.B. von den Ting Tings diverse Varianten eigentlich von der Musik her identischer Werke. Die handbemalten Unikate mit Autogramm oder eben das vor dem Konzert auf der Bühne gemeinsam gemalte Bild sind aber die eigentlichen Highlights, die immer wieder gern betrachtet werden. Eine LE ist zwar meist seltener oder teurer, aber eben auch nichts, was ich meinerseits als besonders "aufregend" oder sammelwürdig empfinde...
Zuletzt noch ein Sammler-Lieblingsspruch :
„Das klanglich beste Ergebnis liefern Platten in grünem Vinyl, der Fachmann spricht hier von Mint.“
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)