Das ist richtig, allerdings hat der Chef seine Belegschaft bereits geimpft, als meine Schwester noch nicht dort gearbeitet hat (sie ist erst kurz dort). Wenn er jetzt eine Phiole bestellt, will (und muss) er die auch loswerden, was bei einer einzigen zu impfenden Person wohl allzu viel Aufwand ist.
You all want the whole world to be changed so you will be different.
Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #44Ich verstehe nicht, wie das so seltsam verteilt sein kann über die Bundesrepublik, dass in einigen Regionen keine Termine vorhanden sind und in anderen das Zeug rumliegt und man ohne Termin drankommt.
DAS frage ich mich allerdings auch die ganze Zeit, wenn ich hier diese mehr als ärgerlichen Geschichten so lese.
Logistik ist schwierig und so, aber dass man da nicht teilweise auch umverteilen kann, wenn Impfdosen an einer Stelle versauern und an anderer gebraucht werden, ist mir noch unverständlich.
Zitat von Mory im Beitrag #46Das ist richtig, allerdings hat der Chef seine Belegschaft bereits geimpft, als meine Schwester noch nicht dort gearbeitet hat (sie ist erst kurz dort). Wenn er jetzt eine Phiole bestellt, will (und muss) er die auch loswerden, was bei einer einzigen zu impfenden Person wohl allzu viel Aufwand ist.
Wie ärgerlich. Kann man sich ja kaum vorstellen, wenn deine Schwester als im Gesundheitssystem Beschäftigte Schwierigkeiten hat, an eine Impfung zu kommen, sollte es für den Chef doch nicht zu kompliziert sein, in der Gegend noch fünf weitere Impfwillige zu finden. Im Zweifel kann er ja gerne mal hier im Thread nachfragen.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von faxefaxe im Beitrag #42Ich verstehe, dass es bei diesem Thema viel persönlichen Groll gibt. Dass wir in sechs Monaten 80 Millionen Impfdosen verimpft haben, dabei zumindest für die Vulnerabelsten tatsächlich weitgehend eine Priorisierung geschafft haben, wäre für mich eher ein Grund, die Regierung im September zu wählen als sie abzuwählen.
na super. dann hat das kosmetikprogramm der regierung ja gewirkt und sie kann weiterhin in aller ruhe von unten nach oben umverteilen. aber immer gesund dabei, gell?
Ich finde, bezogen auf die Impfkampagne und die sonstige Corona-Politik, gehört zur Bilanz dazu, wie Deutschland im Verhältnis zu seinen Möglichkeiten diese Krise gemeistert hat. Mit einer Infrastruktur, wie wir sie haben, wäre m.M.n mehr möglich gewesen. Auch wenn es in Richtung Zielgeraden (sprich das Versprechen bis zum Herbst) einen beachtlichen Sprint gegeben hat, war auf dem Weg dahin durch Pleiten, Pech und Pannen gekennzeichnet. Klar kann man nicht für alles die Bundesregierung verantwortlich machen, da die Länder einen gehörigen Anteil daran hatten, aber an der Aufgabe einen funktionierenden Rahmen zu schaffen, hat sich die Bundesregierung keinen Ruhmeskranz verdient.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Bei der „sonstigen Coronapolitik“ bin ich bei Dir, zb was die Schulen angeht (auch wieder größtenteils Ländersache, aber da hätte es sicher auch für die Bundespolitik mehr Möglichkeiten gegeben).
Beim Impfen sehe ich weiterhin nicht „Pleiten, Pech und Pannen“. Ich finde, sowohl europäische Bestellung als auch Streuung auf mehrere Anbieter haben ihre Berechtigung gehabt. organisatorisch lief das mindestens auch sehr ordentlich dafür, dass bis zu 80 Millionen geimpft werden sollen, dabei komplex priorisiert werden sollte, gerecht auf Länder und Landkreise verteilt bei einer Gesundheitshoheit der Länder und keiner zentralen Datei. Es wurde ja doch lange fast alles weggeimpft, was geliefert wurde. Das „Impfversagen“, das als Begriff im Januar geprägt wurde, ist meiner Meinung nach nicht mehr aus den Köpfen zu bekommen, obwohl es sich im Kern als Fehleinschätzung erwiesen hat. Der „Spiegel“, der das maßgeblich mitgeprägt hatte, räumt das inzwischen zumindest immer wieder in Halbsätzen ein. Aber natürlich gilt: man hätte es in einer idealen Welt vermutlich noch besser machen können.
Die Priorisierung war ohne Zweifel eine richtige Entscheidung. Die mangelnde Flexibilität dabei, die dazu geführt hat, dass Impfdosen vernichtet werden mussten, als gleichzeitig Millionen Menschen darauf gewartet haben, endlich geimpft zu werden, war dann eher peinlich. Auch die völlige Aufhebung der Priorisierung war m.E. eine zweifelhafte Entscheidung, da man diese für die großen Impfzentren problemlos hätte beibehalten können, während man gleichzeitig den Arztpraxen nach eigenem Ermessen hätte impfen lassen können. Dass meine Tante aus Niedersachsen, die gerade 80 geworden ist, mitansehen muss, wie lauter junge Leute vor ihr geimpft werden, ist vor diesem Hintergrund einfach nicht vermittelbar. Als sie, noch als 79jährige, ihren Mann zum Impfen begleitet hat, wurde ihre Anfrage abgewiesen, sich gleich vor Ort mit impfen zu lassen, da sie ja noch nicht dran war.
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Da stecken meiner Ansicht nach die ganzen fast unauflöslichen Probleme drin. Die Priorisierung soll superfair sein, bei den Fällen, die man kennt das Ganze flexibel gehandhabt werden (fast 80), nichts übrig bleiben, aber auch die Priorisierung nicht aufgehoben werden.
Umso kleiner die Gruppe der Priorisierten ist, desto größer die Gefahr, dass in vielen Regionen was übrig bleibt (weil ja auch noch regional großflächig gestreut werden muss).
Wenn Hausärzte impfen, ist das ja auch keine völlige Aufhebung der Priorisierung - sondern die priorisieren nach Kartei.
Ich weiß, Du willst nur Priorisierung in Impfzentren, aber auch da: bei uns kam wieder ein Schwung an, und der wird morgen an jeden verimpft, der ohne Termin vorbeikommt. Ist halt eine Möglichkeit, das Tempo hochzuhalten.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #50Was auch immer Du mit „Kosmetikprogramm gewirkt“ sagen willst :-). Klingt ein wenig wie bei den „Wacht auf“-Schwurblern.
(„Wäre für mich ein Grund…“ heißt, dass ich auch noch andere Themen in die Wahlentscheidung mit einbeziehe)
na dann ist ja gut.
wenn das geschwurbel vom "aufwachen" dazu führen würde, dass ein großteil des wahlvolkes nicht wieder brav das kreuzchen bei einer partei macht, die alles andere als ihr wohlergehen im sinn hat, aber ihre politik immer schön verpackt verkauft, dann sei es so. ich schwurbele dann einfach weiter.
Ich glaube, dass weder auf der einen noch auf der anderen Seite diese sehr selbstgewissen „Ihr dummen Schlafschafe merkt gar nicht, wie Ihr von der Regierung/den Mainstreammedien/der Pharmaindustrie manipuliert werdet, Ich dagegen habe die Wahrheit durchschaut“-Beiträge zu Einstellungswechseln bei den Angesprochenen führen :-)
Zitat von faxefaxe im Beitrag #54Da stecken meiner Ansicht nach die ganzen fast unauflöslichen Probleme drin. Die Priorisierung soll superfair sein, bei den Fällen, die man kennt das Ganze flexibel gehandhabt werden (fast 80), nichts übrig bleiben, aber auch die Priorisierung nicht aufgehoben werden.
Umso kleiner die Gruppe der Priorisierten ist, desto größer die Gefahr, dass in vielen Regionen was übrig bleibt (weil ja auch noch regional großflächig gestreut werden muss).
Wenn Hausärzte impfen, ist das ja auch keine völlige Aufhebung der Priorisierung - sondern die priorisieren nach Kartei.
Ich weiß, Du willst nur Priorisierung in Impfzentren, aber auch da: bei uns kam wieder ein Schwung an, und der wird morgen an jeden verimpft, der ohne Termin vorbeikommt. Ist halt eine Möglichkeit, das Tempo hochzuhalten.
Eine pragmatische Lösung für die Impfzentren hätte bspw. sein können, dass man von 8 bis 18 Uhr alle mit Einladung durchimpft, während von 18 bis 20 Uhr alles spontan verteilt wird, was an an Tagesration noch übrig ist. Ich verstehe, dass es für jede denkbare Entscheidung auch entsprechende Beschwerden formuliert werden. Man kann es eben nicht jedem und jeder recht machen. Jede Regierungsentscheidung ist somit auch eine Entscheidung, welche Beschwerden ausgehalten werden müssen, und welche Anliegen vorrangig behandelt werden. Konkret angewendet auf mein Beispiel hiesse das, die Klagen über „Impfdrängler“ auszuhalten, mit dem Hinweis, dass das oberste Ziel eine flächendeckende Impfung sein muss, und insofern eine drohende Verschwendung von Impfdosen zu vermeiden ist. Was wir jetzt haben ist eine aufgehobene Priorisierung, ohne dass die besonders vulnerablen Gruppen vollständig durchgeimpft sind, und da frage ich mich wieso. Ich verstehe, dass die Priorisierung eine Konsequenz aus der anfänglichen Knappheit an Impfstoffen war, sie verliert aber m.E. auch in versorgungsstarken Zeiten nicht vollständig ihren Sinn.
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Zitat von faxefaxe im Beitrag #56Ich glaube, dass weder auf der einen noch auf der anderen Seite diese sehr selbstgewissen „Ihr dummen Schlafschafe merkt gar nicht, wie Ihr von der Regierung/den Mainstreammedien/der Pharmaindustrie manipuliert werdet, Ich dagegen habe die Wahrheit durchschaut“-Beiträge zu Einstellungswechseln bei den Angesprochenen führen :-)
ich rechne dich nicht zu den schlafschafen (nebenbei ein ausdruck, den ich total scheiße da arrogant finde). daher dachte ich, ich könne dir so eine aussage schon zumuten. und dass die aktuelle regierung eine weitere umverteilung an haushalte mit hohen einkommen geplant hat, ist eine tatsache, die das zentrum für europäische wirtschaftsforschung errechnet hat (https://www.zew.de/presse/pressearchiv/wer-koennte-von-welcher-regierungsbeteiligung-profitieren). wenn sowas mal ordentlich vermittelt würde, könnten meiner meinung nach schon einige ihre wahlentscheidung überdenken. meinst du nicht?
Ich meine, dass die These, dass die Regierung aus kosmetischen Gründen eine Impfkampagne startet, um von der Umverteilung abzulenken, entweder Verschwörungstheorie oder Whataboutismus ist. Man sollte die beiden Themen schon getrennt diskutieren können.
Vielleicht kann man sich darauf einigen, dass eine Partei, die Andie Scheuer die Verantwortung eines Ministers überträgt, nicht wiedergewählt werden sollte.
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