Mich nervt oft die Diskussion über die Legalisierung, weil in den meisten Debatten auch von BefürworterInnen nicht verstanden wird, dass die Frage nach der Gefährlichkeit der Droge nicht die ausschlaggebende ist. Selbstsedierung ist niemals gesund, und natürlich birgt der THC-Konsum Gefahren, vor allem für Heranwachsende. Die Sache ist nur, dass Kriminalisierung sich als Irrweg erwiesen hat, wenn es darum geht, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Stattdessen wird in Form von organisierter Kriminalität noch ein weiteres Problem befördert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #3Mich nervt oft die Diskussion über die Legalisierung, weil in den meisten Debatten auch von BefürworterInnen nicht verstanden wird, dass die Frage nach der Gefährlichkeit der Droge nicht die ausschlaggebende ist. Selbstsedierung ist niemals gesund, und natürlich birgt der THC-Konsum Gefahren, vor allem für Heranwachsende. Die Sache ist nur, dass Kriminalisierung sich als Irrweg erwiesen hat, wenn es darum geht, diese Probleme in den Griff zu bekommen. Stattdessen wird in Form von organisierter Kriminalität noch ein weiteres Problem befördert.
Zudem ist ein Jugendschutz auch nur dann möglich, wenn das ganze legal abläuft. Den Schwarzmarkt interessiert es nicht, ob jemand 12 oder 21 ist.
Ich bin der Meinung, daß man generell alle Drogen kontrolliert an Menschen ab 18 abgeben sollte.
Man kann niemanden dafür bestrafen, wenn er sich selbst zugrunde richten will; Alkohol und Nikotin sind auch legal und töten jährlich allein in Deutschland tausende Menschen.
Argumente gibt es genug:
1. Wer Drogen nehmen will, nimmt sie auch, egal ob legal oder illegal. Ich kenne auch genug Menschen, die weder rauchen noch jemals Alkohol getrunken haben. 2. Drogenopfer sterben selten an den Drogen direkt, sondern an verunreinigtem, gestreckten Dreck auf der Straße oder den Lebensumständen, in die sie sich hineinmanövriert haben. 3. Eine kontrollierte Abgabe medizinisch geprüfter Substanzen zu erschwinglichen Preisen würde die Beschaffungskriminalität erheblich minimieren. 4. Dem organisierten Verbrechen würde die Grundlage entzogen werden. Wie wurden die Bosse in Chicago in den 30er Jahren groß? Genau, während der Prohibition, und zwar mit Alkoholschmuggel. 5. Die überfüllten Gefängnisse würden leerer und es würde Platz für richtige StraftäterInnen geschaffen. Menschen wären nicht wegen solch einem Scheiß kriminalisiert und vorbestraft und wären in die Gesellschaft integrierbar. Ein substituierter Junkie ist durchaus in der Lage, ganz normal einen Beruf auszuüben. 6. Das Geld, daß man in den sinnlosen Drogenkrieg pumpt, der eh nie zu gewinnen sein wird, könnte man sinnvoller zum Wohle der Gesellschaft nutzen.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
+1. Die Cannabis-legalisierung wäre eigentlich ein erster richtiger Schritt. Leider drohen durch die Bürokratiemonstösität wichtige Vorteile wie die Entlastung von Verfolgungsbehörden und Justiz, verloren zu gehen. Ausserdem gibt es Europa- und UN-rechliche Zweifelsfragen, die die war-on-drugs-apostel garantiert für entsprechende, nicht aussichtslose, Klagen nutzen werden.
Man darf dabei die EU nicht vergessen. Wenn es in Deutschland plötzlich ohne Einschränkung (für Volljährige) THC-Produkte zu kaufen gäbe, hätte das auch Auswirkungen auf die Nachbarländer.
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Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #6 1. Wer Drogen nehmen will, nimmt sie auch, egal ob legal oder illegal.
Das halte ich für ziemlichen Unfug. Für einen Großteil der Bevölkerung ist Illegalität durchaus ein abschreckender Faktor, alleine schon wegen drohender beruflicher und sozialer Konsequenzen. Der Umstand, dass Kokain oder Heroin bisher eben nicht an jeder Supermarktkasse m Zugarettenregal liegen, dürfte die Zahl der Konsumenten doch beträchtlich kleinhalten. Wenn man der Logik dieses Arguments konsequent folgt, müsste man auch Morde und Vergewaltigungen legalisieren, ach, am besten gleich das Strafgesetzbuch abschaffen.
Abgesehen davon wäre ich in der Tat noch am ehesten bei Cannabis für eine Legalisierung, wobei mich allerdings durchaus abschreckt, dass alle mir persönlich bekannten Fälle von Schizophrenie eben auch starke Kiffer waren. Ich fürchte, dass das Image der leicht dusselig machenden Love & Peace & Reggae-Droge die Gefahren nicht angemessen widerspiegelt.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #6 1. Wer Drogen nehmen will, nimmt sie auch, egal ob legal oder illegal.
Das halte ich für ziemlichen Unfug. Für einen Großteil der Bevölkerung ist Illegalität durchaus ein abschreckender Faktor, alleine schon wegen drohender beruflicher und sozialer Konsequenzen.
soziale und berufliche konsequenzen sind nicht zwingend im strafrecht geregelt. ich kenne leute, die aufgrund von alkohol ihren job oder ihre familie/freundeskreise verloren haben. ich denke eigentlich nicht, dass illegalität irgendwen abschreckt. wirklich nicht. aus der präventionsarbeit weiß ich, dass illegalität so gut wie keine rolle spielt.
Zitat von LFB im Beitrag #12Wenn man der Logik dieses Arguments konsequent folgt, müsste man auch Morde und Vergewaltigungen legalisieren, ach, am besten gleich das Strafgesetzbuch abschaffen.
So folgt man der Logik aber nicht, weil man mit Drogenkonsum keine anderen Menschen schädigt.
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