"Der aktuelle HipHop- Thread ist meiner Meinung nach mit viel zu vielen Battlevideos zugekleistert und behandelt mittlerweile hauptsächlich die Neuzeit (das soll nicht negativ gemeint sein, aber ich bin da einfach größtenteils raus) und ein anderer verrottet bereits seit fünf Jahren vor sich hin und wurde eh zu 92% von Usern betrieben, die verschwunden sind. Darum mache ich hier mal einen Old- School- Thread auf. Platten und Künstler aus der Frühzeit des HipHop, "was macht XY heute", der ganze nostalgische Quark halt. Aktuelle Platten von alten Säcken aus der Zeit werden natürlich auch berücksichtigt, aber ansonsten bitte in dem Bereich bleiben, bevor der Thread wieder jegliche Linie verliert. Denke, aufgrund der Unübersichtlichkeit des Angebots ist eine Unterteilung schon sinnvoll... für alte Säcke wie mich ist es vor allem eine Möglichkeit, Leuten, die sich mit HipHop- Oldies nicht auskennen, ein paar Plattentips zu geben, denn in der Frühzeit bilde ich mir schon ein, einen umfassenden Überblick zu haben. Andere Ergänzungen und Tips sind natürlich gerne willkommen." Gilt für dieses Forum auch.
Und das Photo der schaurig gealterten EPMD darf natürlich auch nicht fehlen:
Erick Sermon und Parrish Smith auf dem Weg ins Rentenalter.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
...und natürlich auch Gelegenheit, ein paar Perlen auszugraben, wenn wir grad bei EPMD sind. Zum Beispiel diesen vergessenen Redman- Track von 1996, exklusiv enthalten auf dem Produzentensampler "Insomnia- The Erick Sermon Compilation Album".
Copy & Paste ist was Feines.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Passend zur Jahreszeit. Einer der besten Tracks überhaupt... wie auch die ganze Hieroglyphics- Posse die Westcoast vor dem engültigen Ersaufen im G- Funk gerettet hat.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Nun ein paar Standards an, die man kennen MUSS... die "Smoke On The Waters" des HipHop. Ganz vorne natürlich mein Lieblingsvideo, da es die Frühzeit des HipHop so gut zusammenfaßt, wie kein anderes... und mich immer noch verwundert darüber zurückläßt, was für einen Einfluß Kraftwerk auf den US- Rap hatten. Eine der bizarrsten Kombinationen überhaupt, aber Old School hätte ohne Kraftwerk komplett anders ausgesehen:
Das hier wurde 1012x in diversen Texten zitiert:
Und die erste "weiße" HipHop- Single? House Of Pain? Beastie Boys? Nah. Überraschung:
Und das schon 1981, zudem wird der spätere "Yo! MTV Raps!"- Moderator Fab Five Freddy (der damals noch Straßenkünstler war) erwähnt. Darum genießen Blondie immer noch großen Respekt und haben gelegentlich HipHop- Gaststars auf ihren Platten, auch wenn sie mittlerweile nur noch öden Hausfrauenquark fabrizieren.
Und natürlich einer der ersten Disses überhaupt. Boogie Down Productions (KRS- One und Scott La Rock) verteidigten 1987 die South Bronx gegen Queens in persona von u.a. Marley Marl und MC Shan (ja, genau der, der später Snow [kennt den noch jemand?] entdeckt und auf "Informer" mitgerappt hat).
Danach wurde Scott LaRock unabhängig von diesem Beef erschossen, und KRS- One machte nie wieder Gangster Rap. Daß MC Shan, Marley Marl und KRS- One mittlerweile befreundet sind und auch in den letzten Jahren gemeinsam Platten aufgenommen haben, zeigt wohl, daß man diese Disserei nicht immer so ernstnehmen sollte, wie sie sich anhört. Das war ja immer so ein Diskussionsthema... zumeist unter Leuten, die von der ganzen Materie nun wirklich null Ahnung hatten.
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Dann gleich noch der erste Sampling- Prozeß der Musikgeschichte: Eric B & Rakim bedienen sich 1987 zusammen mit Coldcut für ihren Remix von "Paid In Full" unter anderem bei "Im 'Nin Alu" von Ofra Haza, die damals noch kein Mensch kennt:
Ofra Haza klagt, beide Parteien einigen sich außergerichtlich darauf, daß die Jungs unentgeltlich ihr kommendes Album produzieren sollen. Das tun sie, und "Im 'Nin Alu" wird vier Jahre nach seinem ersten Erscheinen als Remix plötzlich ein Riesenhit.
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Und noch eine längst vergessene Ausnahmeband von 1991:
Waren im Gefolge der Native Tongues (De La Soul, Jungle Brothers, ATCQ) unterwegs und verschwanden nach zwei Alben plötzlich spurlos... 2008 (!) folgte nochmal ein Comebackversuch, aber erfolglos.
Unfaßbar gut:
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Danach zwei Soloalben, eines von Pete Nice und Daddy Rich (der danach auf MTV eine recht grützige R'n B- Show moderierte):
und eines der besten HipHop- Alben überhaupt, daß ich hier schon ausführlich gewürdigt habe. Leider eine einmalige Angelegenheit, MC Serch ist mittlerweile eine Art Late- Night- Talkmaster auf MTV:
das (inklusive erstem Auftritt von Nas, noch vor "Illmatic"):
und das, wo er auch mal böse kann, was man diesem dicken, sympathischen Brillenträger trotzdem nicht abnimmt:
Die Platte ist leider mittlerweile fast nirgendwo mehr erhältlich, aber für Sicherheitskopien stehe ich gerne zur Verfügung. Ist- ähnlich den Roots- größtenteils mit Liveinstrumenten eingespielt.
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Britcore war dagegen schon was ganz eigenes, das sich auch offensiv vom US- Rap abgegrenzt hat. Viel politischer (meist ziemlich links), viel schneller, viel unkommerzieller.
Liebste Band aus dem Bereich: die frühen Gunshot.
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Ihn darf man natürlich schon gar nicht vergessen. War mit Sicherheit eine der kontroversesten Figuren der 90er und sah sich einer Menge Rassismusvorwürfen ausgesetzt... was ihn nicht daran hinderte, mit auf die "Lollapalooza"- Tour zu gehen, weswegen auch tatsächlich die Red Hot Chili Peppers im Video mittun. "Death Certificate" und "The Predator" sind nach wie vor zwei sehr empfehlenswerte Alben, wenn auch textlich sehr grenzwertig... und "Wicked" trägt seinen Titel zurecht. Einer der aggressivsten HipHop- Tracks überhaupt, meiner Meinung nach.
Leider hat er in den letzten Jahren zu viele Scheißfilme gedreht und zumeist langweiligen Quark aufgenommen. Ernstnehmen kann ich ihn nicht mehr.
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P.S.: ziehe grad mit Copy & Paste meine Beiträge aus dem alten Forum herüber, um nicht nochmal von vorne anfangen zu müssen... nur, falls sich jemand wundert.
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Die wurden leider im Lauf ihrer Karriere unerträglich schlecht. Aber alle Alben von "Juvenile Hell" bis "Murda Muzik" kann man ungehört kaufen, außer, man legt wert auf intellektuellen Anspruch... denn sonderlich helle sind die Jungs nun wirklich nicht
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