50_ Shoko Igarashi – Project Tenori 49_ Joanne Robertson – Blue Car 48_ Salamanda – In Parallel 47_ Abyss X – Freedom Doll 46_ a.s.o. – a.s.o.
Während Shoko Igarashi nur ein Jahr nach ihrer Bubblegum-Muzak plötzlich ein uraltes Tenori-Instrument als Basis für trockene Electronica nutzt, konzentriert sich Joanne Robertson auf ihre brüchige Stimme, etwas Gitarre und etwas Rauschen. Salamanda feilen im zweiten Jahr in Folge an ihrem experimentellen Spieluhr-Pop, Abyss X doomt sich durch clubtauglichen, aber größtenteils drumlosen Alt-Rock und das viel beschworene Trip-Hop-Revival darf durch das Duo a.s.o. endgültig mal anfangen.
45 – 41
45_ Water From Your Eyes – Everyone’s Crushed 44_ Hilary Woods – Acts Of Light 43_ Marina Herlop – Nekkuja 42_ Forest Sword – Bolted 41_ Drone – Dance With The Devil
Water From Your Eyes spielen Musik mit Gitarren, die davon nichts wissen will – Humorvoller Art-Pop mit Attitüde, aber eben auch Melodien. Hilary Woods darf dank ihrer kompromisslosen Ambient- und Drone-Mischung endlich mal Teil dieser Liste werden, während Marina Herlop sich mit zickig-zarter Electronica und Theater-Pop endgültig einen Stammplatz in jener sichert. Forest Swords tauscht seinen düsteren Spghetti-Dub gegen düsteren Sample-Folk und Drone quetscht sämtliche Britbass-Genres von Grime bis Bass in ein hervorragendes, brummendes und für den Keller bestens geeignetes Album.
40 – 36
40_ Danny Brown – Quaranta 39_ De Ambassade – The Fool 38_ Avalon Emerson – & the charm 37_ Culk – Generation Maximum 36_ Andre 3000 – New Blue Sun
Rapper Danny Brown verzichtet auf seinem introvertiertesten Album auf Musik, die klingt, als reiße man sie aus einem Comic-Heft, zeigt aber auch, wie gut ihm das steht. Ebenso farblos kommt die neue De Ambassade um die Ecke, der wieder so klingt, als habe dein Lieblingslabel einen 40 Jahre verlassenen Keller aufgestemmt, um krustigen Cold Wave aufzusammeln. Raus aus dem Techno-Club und rein in den Indie-Club ging es überzeugend für Avalon Emerson und Band, während Culk die mit Abstand beste deutschsprachige Post-Punk-Band bleiben. Das stärkste künstlerische Statement kann 2023 nur das Ambient/New Age/Flöten-Album der immer kreativen Outkast-Hälfte Andre 3000 sein.
35 – 31
35_ bar italia – Tracey Denim 34_ Echt! – Sink-Along 33_ The Streets – The Darker The Shadow The Brighter The Light 32_ Mandy, Indiana – i’ve seen a way 31_ Voice Actor – Fake Sleep
bar italia dürfen froh sein, erst in diesem Jahr ihr erstes Album veröffentlicht zu haben, Tarantino hätte ihre Musik für mindestens drei Filme verpflichtet. Den Namen Echt! ohne Ausrufezeichen liest man gerade häufiger, es soll ja sogar Musikpodcasts dazu geben, mit Satzzeichen geht’s nach Brüssel zu abgefahrener instrumentaler Beat-Musik. Zu Mandy, Indiana stampft es sich genüsslich durch die 2000er Disco-Punk-Disco, während sich kaum eine Platte so sehr für unsere Kategorie “andere musik” qualifiziert wie die auf Albumgröße geschrumpfte Avantgarde-Beat-Welt von Voice Actor.
30 Lost Girls Selvutsletter Smalltown Supersound
Die Norwegerin Jenny Hval funktioniert für mich im Kontext ihres Duos einfach am Besten. Leicht discoide, elektronische Pop-Musik, immer aber hinter einem leichten magischen Schleier. Dieser ist aber zum Glück dünn genug, damit Melodien und Ohrwürmer knapp hindurch passen. Man kann das schon Songstruktur nennen, was da passiert, muss aber auch nicht.
29 Ciel Homesick Parallel Minds
Die in Kanada lebende, gebürtige Chinesin Ciel hat nach einigen EPs, Singles und DJ-Auftritten ihr erstes, wunderbares Album vorgelegt. Es ist eine Platte, die elektronische Tanzmusik feiert und vor allem mit ihr feiert. Euphorische Dance-Tracks wie „Gourd“ erlauben sich einen verspielten, blubbernden Bass, der zwischen den Beats und Vocal-Samples um Aufmerksamkeit buhlt und stellvertretend für viele Ideen dieser Party steht, die den Club endlich wieder etwas bunter streicht.
28 Jessy Lanza Love Hallucination Hyperdub
In den letzten zehn Jahren hat die Kanadierin Jessy Lanza ihre hell leuchtenden Pop-Hooks in die interessanteste Club- und RnB-Musik geschleust. Ihr trojanisches Pferd hat viele Gesichter. Zum Beispiel ihr Label Hyperdub, seit Gründung dafür bekannt, britische Bass-Musik neu zu definieren, sich dabei aber den 80er und 90er Jahren in Sachen RnB und Hochglanz-Pop zu nähern. Lanza hat das nun auf ihrem vierten Album nahezu perfektioniert. Glänzender Disco-Pop stellt sich selbstverständlich neben 2-Step und Rave-Songs, Club und Schlafzimmer gehen bei ihr Hand in Hand.
27 Love Remain Still In Awe SNDWNR
Fragt mich nicht, wer das sein soll oder wo das Geld herkommt. Aber wenn ihr mich fragt, wonach ich in Musik regelmäßig suche, dann nach diesem Mix aus Spät-00er Bassmusik, bei der die Leute hinter den Beats ihre 90s-RnB-Vergangenheit aufarbeiten und versuchen aus Burial Pop zu machen. Sehr retro, sehr gut. Post-Dubstep zwischen early James Blake, Hessle-12″s und RnB. Das dürfen gerne auch andere mal probieren.
26 Otik Cosmosis 3024
Von langer Hand geplant, ewig angekündigt, endlich da. Das Debütalbum des Musikers Otik, der auf das Label des niederländischen Dubstep-Pioniers Martijn Deijkers perfekt passt. Der Sound bewegt sich zwischen traumhaften Breaks, Bass- und Garage-Momenten und fühlt sich zwischen 1995, 2008 und 2023 besonders wohl. Beeindruckend, wie das auf Albumlänge funktioniert.
25 upsammy Germ in a Population of Buildings PAN
Was für eine Reise. Gerade das Track-Trio “Patterning” mit seinem zarten Old-Skool-Four-Tet-Beat und den “wow”-Samples, das etwas technoidere “Asphalt Flowers”, das auf eine verspielte Art wirkt, als würde es rückwärts abgespielt werden und der Aphex-Twin’eske Leierkasten “Soft Sand” ist ein fast sensationell stilsicherer Run auf einem Album, das den blubbernd glitchigen Sound des Vorgängers noch weiter ausdefiniert.
24 Niecy Blues Exit Simulation Kranky
Der verhuschte RnB, der extrem von Ambient-Musik und Drone gelernt hat, baut Blues einen flächigen Sound, der als Spielplatz für ihre in Hall getunkte Stimme dient, auf dem sie immer mal wieder aus Songkonventionen auszubrechen versucht, um schlicht drauflos zu singen. Das funktioniert und am stärksten ist sie, wenn sie sich auf ein klares Konzept fokussiert, wie im wundervollen „Violently Rooted“. Dort spielt sie mit einem Rhythmus, der ihr den Weg für eine Melodie ebnet, die nicht mehr aus dem Kopf will.
23 Andrea In Colour Ilian Tape
Wir haben bei Track17 das Breakbeat-Revival jetzt häufiger ausgerufen, aber Andrea, dessen erste Releases noch seine Nähe gesucht haben, ignoriert das mit einem Album, das mit seinem Cover zwar trockene Hitze suggeriert, aber stattdessen das Licht ausknipst und ins in einen schwitzigen Club für Dark Jazz, IDM und Minimal steckt. Erinnert manchmal an die grimmige Schwester eines Jan Jelinek-Albums.
22 DJ Panthr Jade District 100% Silk
Die Lo-Fi-DIsco-Euphorie des Labels hat hier Pause. Panthr nutzt das Album als Spielweise für atosphärischen Ambient-IDM, der das Kalenderblatt seit den späten 90ern nicht weitergeblättert hat. Fast trancige Bässe und Breakbeat-Momente breiten sich aus, dabei bleiben die Tracks stets in Bewegung, wirken fast elegant. Clean, geschmeidig, aber trotzdem schlummert ein Hauch Acid-House in den Tracks, ohne zu breatzig zu werden.
21 Ly Trang Syenite Subtext
Ein wundervolles Klong-Ratter-Hauch-Zupf-Zisch-Album. Die Platte begrüßt uns mit einer Art Audio-Tech-Demo, die man sonst aus dem Kino kennt, um uns zu zeigen, wie geil der Surroundsound ist. Schabende, spooky Klänge, ein güldenes Rascheln, Störgeräusche, Klanginstrumente, ein düsteres Windrauschen, das sich seinen weg durch hängende Glocken bahnt. Und plötzlich der Rhythmus, der das alles zusammenhält. Highlight: Auf „so, flag on flag“ beginnt wieder ein unscheinbarer Sound-Mix, der in einem knusprig-knisternden Beat aufgeht, der in den vernebelten Gesang von Trang schneidet, der kaum noch als gesungener Text wahrzunehmen ist.
20 Saeko Killy Morphing Polaroids Bureau B
Könnt ihr mir vielleicht einen Club nennen, in dem diese Musik gespielt wird? Ich will dazu tanzen. Oder so tun, als würde ich tanzen, weil ich mich von dieser Musik verknoten lassen muss. Krautig-dubbige Songs. Dabei ist es so sehr abseitige Club-Musik wie es Pop ist. Downbeat und Dub in Stimmung, Post-Punk in Attitüde und Krautrock im Sound. Fünf von fünf mit trockenem Staub verklebte Sonnenbrillen.
19 Squid O Monolith Warp
Ach, Squid. Was könnt ihr nicht? Zum dritten Mal ein kleiner Reset im Sound. O MONOLITH ist ein dichteres Album. An manchen Stellen ist es lauter, proggiger, an anderen hochgradig merkwürdig und aus der Zeit gefallen. Das Album zeigt kein Interesse daran, die vielen Melodien nur einem Zweck zuzuführen. Stattdessen schichtet es sie auf oder lässt sie nach krachenden und verwirrenden Momenten als Pausenfüller oder zur Beruhigung antreten. Inhaltlich wirft die Platte dabei viel durcheinander – Edgar Allan Poe auf der einen Seite, die Hochzeit einer britischen Talkshowmoderatorin auf der anderen. Passt.
18 Der Assistent Der Assistent Papercup Records
Ich schmelze dahin. Der Fotos-Sänger lässt sich als Assistent auf softe dubbige Off-Pop-Musik ein, die im kühlen Licht deines liebsten Spielautomaten die große Romantik findet. Wenn es 2023 auch nur eine “Botschaft” gab, “die Trost schafft”, dann dieses kleine, viel zu kurze Album, das mir ungefragt eine Zigarette ansteckt, bevor es mir einen Cocktail ausgibt. Komplett großartig.
17 Kate NV WOW RVNG. Intl.
Was haben Videogames und Musik gemeinsam? Man spielt sie. Man spielt Musik. Und das ist vermutlich bei niemandem so buchstäblich zu sehen wie bei KATE NV. “WOW” ist jetzt ein Album über und voller Videospielmusik. Es sind bunte, leichtfüßige Electrobeats, die oft instrumental daherkommen. Manchmal werden sie von Nicht-Songs, Nicht-Lyrics und Nicht-Strukturen bevölkert und existieren in einer Parallelwelt, die sich nicht um die musikalischen Regeln schert, die Pop angeblich einzuhalten versucht. Auch live ein Ereignis.
16 Erregung Öffentlicher Erregung Speisekammer des Weltendes Schlappvogel Records
Der vierte Release meiner liebsten deutschen Band ist Referenzmusik, er ist Popkulturmusik. Das ist die Verhandlung vom blanken Sein angesichts der eher düsteren Zukunftsaussichten des Planeten, eingebettet in kulinarische Bilder. Diese hängen in einem Museum der Zwischenmenschlichkeit und Perspektive und werden dort von uns betrachtet. Von uns, die ja auch nicht ganz wissen, wo man hin soll. Und auch das war eine Referenz.
15 Titanic Vidio Unheard Of Hope
Letztes Jahr kam der kammerartige, spanischsprachige Knarz-Pop der Cellistin Mabe Fratti für mich aus dem Nichts. Zugänglicher, fast folkig-poppiger, aber immer noch mit genügend arbeitendem Holz versehen ist ihr gemeinsames Projekt mit Héctor Tosta. Da knallt auch gerne mal die Sonne rein, wenn Piano, Cello und Schlagzeug anfangen, mit den Melodien zu tanzen und sich dabei auch Jazz-Strukturen annähern.
14 deathcrash less untitled (recs)
Das ohnehin nur in Eierschalen gekleidete Gaspedal wird auf dem zweiten Album dieser ruhigsten meiner neuen London-Bands noch etwas zurückhaltender betätigt. Das begrüßen die spärlich eingesetzten und teils lediglich gehauchten Vocals, die vor den Gitarrenwänden kapitulieren, welche sie genrebewusst ans Ende vieler Songs packen. Diese behauptete und vergängliche Power steht der Musik in den richtigen Händen, und deathcrash sind als Architekten der stets einsturzgefährdeten Emo-Bunker momentan die stilsichersten Bauherren, die man finden kann.
13 Loraine James Gentle Confrontation Hyperdub
Was oft als Emo-Electronica bezeichnet wurde, ist für mich astreiner Future RnB, der mühelos mit den RnB-Produktionen dieses Jahrzehnts mithalten könnte. Ein Beispiel ist “LET U GO”, ein smoother Beat, wie ich ihn die letzten 30 Jahre gerne mitgenommen habe, aber hier umgeben von schabenden und zitternden Sounds, während die Vocals verfremdet werden und nie ganz klar ist, woher sie kommen oder wer sie singt. Ein Album über das Teenagersein, über das früher und das gestern, obwohl es so klingt, als müssten die Menschen noch geboren werden, die sich an diese Musik erinnern können.
12 AFAR The Refuge Laut & Luise
Afar, das sind Elena und Joseph. Ihr Sound ist getragen, akustisch, verhallt, elektronisch. Er ist langsam, mysteriös, geheimnisvoll und schlicht wunderschön. Zwischen den Drum Machines und den elektrischen Gitarren dann diese Stimme. Mal verhallt, mal gespenstisch, dann wieder tief. Aber immer hypnotisch. Sie bezeichneten sich selbst als einne analogen Live-Act. Das passt, denn auf ihrem für mich dritten Album klingt alles nach einer Live-Aufnahme. Ein Konzert, das jedoch nur für mich gespielt wurde. Ich nehm dich aber mit, ist doch klar.
11 Rezzett Meant Like This The Trilogy Tapes
Rezzett fasziniert mich, weil das Duo, bei dem der gleich noch auftauchende Lukid ein Teil ist, diese schabende, kratzbürstige Musik so verdammt funky macht. Es handelt sich um verrauschte, brummende, noisige Musik, vertrackt und harsch. Für Trilogy Tapes brauche ich die richtige Stimmung, aber die Musik von Rezzett schafft das problemlos. Die Katalognummer 100 des Labels von Will Bankhead ist schroffer “leck-mich”-House aus einer Fisselwelt, die auch Actress gerne als Nachbarn hätte. Verzerrte Breaks, Kickdrums, die mit jedem Schlag in eine Ölpfütze treten, verrottete Rave- und Jungle-Momente – Musik so farblos wie fies.
10 Martinou Chiral Nous’klaer Audio
Martinou ist herausragend darin, seinem Deep- und Dub-Techno eine Dynamik “aufzuproduzieren” (ja, das Wort gibt es nicht). Eben das, was mir so oft in dem Genre fehlt, hier peitscht es mich durch das komplette Album. Über insgesamt neun Tracks präsentiert er sehr geradlinige, aber tiefgehende Musik, die sich mit Beats, Flächen und kleineren Melodieelementen passend in die Herbstzeit einfügt.
9 Pose Dia Simulate Yourself R.i.O. Label
Pose Dia ist die interdisziplinäre Künstlerin Helena Ratke, die sich zwischen Film, Musik, Performance, DJ-Tun und vielem mehr bewegt. Als Pose Dia macht sie Musik, die ich nur lieben kann–Cold Wave infizierter Leftfield-Pop, der sich das Geschehen von draußen betrachtet und seine eigenen Schlüsse aus dem Thema Melodie und Catchiness zieht. Synth und Cold Wave prägen die Musik. Klappernd, ratternd, sich windend, ungerade und geheimnisvoll – elektronische Musik irgendwo zwischen kauzig, kneifend, unangenehm und trotzdem unglaublich eingängig.
8 Chunky Somebody’s Child Eglo Records
Chunky ist eine der prägendsten Figuren der Bass- und Grimeszene Manchesters und begann seine Karriere als MC für das von mir damals sehr geliebte Label Swamp81. Das Warten auf sein erstes eigenes Album war lang, hat sich aber gelohnt. Dreckiger, minimalistischer Grime, der mehr von Bassmusik als von Hip-Hop gelernt hat. Da ist eine wahnsinnige Leichtigkeit in der Musik. Chunky denkt den Club, das Radio, das Sofa, den Beifahrersitz und den Kopfhörer mit. Das ist laid back und aufdringlich zugleich.
7 Lukid Tilt Glum
Das erste Lukid-Album seit elf Jahren. Trotz der Arbeit mit Rezzett und starken EPs, wurde es Zeit. Die Beats und Nicht-Beats der 10 Tracks sind Annäherungen an verschiedene Genres wie House, Glitch, IDM, Bass und Rave. Greifen aber nie zu. Die Musik schwirrt um Partys herum. Für die After-Hour ist sie zu hektisch, für die Party selbst zu experimentell und in einer Antihaltung verfangen, die sie spannend macht. In ihrer leiernden, schroffen Digitalität sind die Tracks des Produzenten aus Manchester zerfranst und verkrustet. Lukid, und deshalb ist er seit nunmehr 16 Jahren einer der besten unter den besten, kann diese kleinen Synth-Spuren wie ein helles Flackern wirken lassen, das den klapprigen durchbricht und den Schmutz abreißen lässt.
6 Actress LXXXVIII Ninja Tune
Ich spiele das durchaus gerne, aber wenn ihr mich fragt, wie ich das Schach-Konzept der Platte und die von Darren Cunningham herangezogene Spieletheorie auf das achte Actress-Album übertragen soll, dann müsst ihr alleine klarkommen. Wobei: Könnt ihr jeden neuen musikalischen Zug von Actress vorhersagen? Ich nicht. Hier leben die typisch verrauschten und dekonstruierten House- und Techno-Tracks von einer Kernidee, die er dezent variiert. Aber in Actress-typischer Manier schafft er es immer und immer wieder genug Funk in den Maschinenraum zu schleusen. Groß.
5 Loopsel Öga For Öga DFA
Zarte, pluckernde Sounds, diese in einen Nebel getauchte Gitarre, die verhallte Stimme, die nicht nur aufgrund der Sprache Dinge erzählt, die ich nicht verstehen kann. Und ja, das funktioniert auch an einem Samstag, an dem die Sonne meint, durchs Dachfenster scheinen zu wollen. Dürfte nur ein Song bleiben, es ware das sensationelle und in Understatement badende „Skammen“. Musik, die dich in einen Wald zieht, den du vor lauter Nebel-Folk-Perlen nicht mehr sehen darfst. Musik wie eine Jahrmarktsgeisterbahn, die plötzlich Gitarre spielen lernt.
4 Marlene Ribeiro Toquei No Sol Rocket Recordings
Psychedelic- und Synth-Folk (ich weiß es doch auch nicht) wäre das Genre, was ich in iTunes hacken würde, müsste ich das tun. In einer besseren Welt, würde die Portugiesin für diesen Grünpflanzen-Pluckerpop deutlich mehr gefeiert werden. Muss ich eben ran. Musik im ständigen Fluss mit wabernden, tupfenden minimalistischen Drums, einer Stimme, die sich nicht vor den Vorhang traut, kleinen rhythmischen Motiven, die stattdessen die Hauptrolle spielen – und das alles so wunderschön. Das Album beginnt mit Field Recordings, Vogelgeräuschen, ansteigenden digitalen Streichern und etwas, das wie eine Mischung aus Autoverkehr, Meeresrauschen und einem in Schönheit sterbenden Akkordeon klingt – es ist jedoch eine Oboe –, bevor ein Nicht-Beat die gehauchte, in Silben singende Geisterstimme von Frau Ribeiros Großmutter. Der beste Song aber: „You Do It“. Dieser zieht eine kleine Melodie durch den pluckernden Drumbeat, die in einem anderen Song zu einem Ohrwurm-Feuerwerk wachsen würde. Hier nimmt der Song einen an die Hand und dreht uns auf der Tanzfläche von einer Ecke in die andere.
3 Laurel Halo Atlas Awe
Ich kriege meine Augen kaum noch auf. Wie auch? Seit knapp einem Tag unterwegs, sitze ich in der Maschine, die mich zurück aus New York nach Amsterdam bringt. Nachtflug. Uhrzeiten, Zeitzonen. Alles verschwimmt. Der Körper hört auf nichts mehr. Außer der Musik. Während um mich herum fast alle schlafen, döse ich vor mich hin und mache es mir in dieser halb wahrnehmbaren Zwischenwelt gemütlich, während einen Sitz weiter rechts in der Reihe vor mehr jemand John Wick 4 schaut. Ich sehe also im Semi-Delirium wie Keanu Reeves Tausende Kilometer über der Erdoberfläche seine Feine perfekt choregrafiert in einem Berliner Techno-Club verdrischt, während Laurel Halos halb improvisierten Ambient-, Piano-, und Jazz-Skizzen stets kurz davor sind in einen Alptraum abzudriften.
Ein überragendes künstlerisches Statement einer Künstlerin, die niemals anzukommens cheint. Und das ist ein Kompliment. Keine Platte, die in einem durchrauscht und mit nur geringen Variationen eine Aufgabe verfolgt. Nein, das sind Songs. Elektroakustische Musik, die diese Zwischenwelt bewohnt, in der sich die Instrumente mit Technik vertragen müssen und in Zeitlupe aneinander anklagen.
2 Decisive Pink Ticket To Fame Fire Records
Ich geb’s ja zu, „Ticket To Fame“ ist das Album, das ich eigentlich von Kate NV erwartet hätte, ginge es darum, den „logischen“ Nachfolger zu ROOM FOR THE MOON zu finden,. Das ist diese Form vdes weird-verspielten, satt groovenden, unwiderstehlichen, abseitigen Verständnisses von Pop, das bitte wöchentlich erscheinen darf. Flöten, die uneingeladen über einen quietschenden Bass rutschen, Samples, die entweder aus Spielzeugkästen zu stammen scheinen oder dadistische Überkunst sein dürfen – oder beides. Dazu hell erleuchtete Melodien, die im besten Sinne dieses einen Japano-RPG begleiten dürfen, das ich in den Sommerferien 1998 durchgespielt habe.
Kate NV singt, spielt und quatscht (im Sinne von macht Quatsch) mit Dirty-Projectors-Sängerin Deradoorian und benannte das Projekt Decisive Pink nach einem Kunstwerk des russischen Künstlers Wassily Kandinsky, der für seine abstrakte Kunstwerke bekannt war Diese kann man mittlerweile in Massen auf einschlägigen Normcore-Online-Portalen kaufen, um jedes Wohnzimmer der Welt gleich individuell erscheinen zu lassen. Trotzdem ist das namensgebende Stück ein sehr formenstarkes, eines, das die Blicke auf zig Elemente zugleich lenkt. Kaum hat man sich eingebildet, das erste verstanden zu haben, verwirrt und bezirzt einen das Nächste. Und so ist es eben mit dieser formidablen Pop-Musik.
Dieses Album zerfällt in seine Einzelteile, wenn du es nur schief anschaust oder einmal zu fest pustest. Es wirkt zerbrechlich, als würden sich die beteiligten Musiker*innen (Ambient- und House-Produzent DJ Python und die Experimentalkünstlerin Ana Roxane) in den Songs verstecken wollen. Beide Stimmen verkriechen sich in der minimalistischen Musik, wodurch die Platte wie ein gerade entdecktes Geheimnis wirkt. Dieses „Das kann nicht funktionieren, tut es aber trotzdem“-Ding ist ein kleines, abseitiges Meisterwerk zwischen windschiefer, elektronischer Pop-Musik, nostalgischem Jungle und RnB-Musik, die mit nichts zu tun haben möchte, was man heute als modern bezeichnen würde. Ich versteh’ das alles nicht, vielleicht kommen wir dem am Ende dieses Textes etwas näher.
Kaum ein Ton wirkt beim ersten Hören so, als sei er am richtigen Ort platziert. Aber nach und nach entfaltet sich ein bemerkenswert dichtes und introvertiertes Album, das ich bei all dem Lärm da draußen gut gebrauchen kann. Vielleicht darf die Binsenweisheit „weniger ist mehr“ doch noch eine Ehrenrunde drehen. Dieses halbe Nicht-Singen, dieses „gerade so“ aus dem Fenster lhenen, was jedem Song innewohnt. Wenn die Stimmen sich zum Nötigsten aufraffen und verhindern wollen, dass hier echte Pop-Musik entsteht, wenn Momente von Rave und Exzess als letztes Echo in den Leerstellen von Songs wie dem Titeltrack zu Nebel werden. Ich wohne in dieser Musik und werfe den Schlüssel weg.
Ich frage mich bei solchen Duetten immer: Warum? Nicht in einem suggestiven Sinne, sondern eher im Sinne von: Was soll das überhaupt? Wo docken die Menschen künstlerisch an? Das große Geheimnis der Platte, finde ich: Python und Roxane treffen sich hier an einem Punkt ihrer Musik, den sie sonst nur anreißen. Python ist normalerweise zu sehr im Beat, schraubt verschleppte Bass- und Drum-Musik, Roxane ist normalerweise sehr im Ambient/New Age-Gefilde unterwegs. Python nutzt gerne Vocalsamples, Roxane hingegen ansatzweise tanzbare Rhythmen. Wie sich hier ihre Geschwindigkeiten annähern, die Art, wie die Stimmen sich den Beats anpassen – sie mussten sich an dieser Stelle ihres Schaffens treffen, das war fast unausweichlich,. Das Album musste entstehen. Und es musste mein Album des Jahres werden.
*ächz* mal wieder tonnen von musik, die ich höchstens vom hörensagen kenne, bzw. so einige in die ich reingehört und dann nicht weiterverfolgt habe oder weniger begeistert war (decisive pink, loraine james, deathcrash, AFAR, saeko killy, kate nv, jessy lanza, upsammy, a.s.o., andre 3000). davon werde ich wohl einiges (nochmal) auschecken. danke für die schönen beschreibungen! (das gilt natürlich auch für die song-liste)
Aus Freemans Liste habe ich exakt eine Platte (Squid), aber da war eh nicht mit großen Schnittmengen zu rechnen.
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Schöne Liste und tolle Beschreibungen. Ich habe meine 40 auch zusammen, muss sie aber noch in eine Reihenfolge bringen. Nach Weihnachten ist hoffentlich endlich mal Zeit.
Ein paar Überschneidungen wird es geben, auch mit Albert. Ich kenne die meisten Alben aus deiner Liste und ich mag einiges davon. Ein paar davon haben mich aber unberührt gelassen, darunter leider auch Kate NV. Das Andre 3000 Album mag ich aber ebenso.
Mein Dank gehört dir jedenfalls für Marlene Ribeiro, wobei auch @Johnny Ryall darauf hingewiesen hatte - auch dir win Dank. Hätte ich ohne euch vermutlich nicht entdeckt und gehört definitiv zu meinen Jahres-Highlights. Ich bin froh, dass ich mir die in Portugal bestellt hatte.
Ich weiß gar nicht, ob dieser Thread auch für externe Listen gedacht ist. Ich kaper ihn jetzt einfach mit den Listen der Seiten, die ich so über das Jahr hinweg besuche. Den Anfang macht AllMusic, die alphabetisch die 100 Lieblingsalben aufgelistet haben...
100 Gecs - 10,000 Gecs Aesop Rock - Integrated Tech Solutions Algiers - Shook Altin Gün - Ask Anna Lapwood - Luna April March/Staplin - April March Meets Staplin Arlo Parks - My Soft Machine Baby Rose - Through and Through Bethany Cosentino - Natural Disaster Blur - The Ballad of Darren Bonnie "Prince" Billy - Keeping Secrets Will Destroy You Boygenius - The Record Brandee Younger - Brand New Life Brandy Clark - Brandy Clark Caroline Polachek - Desiere, I Want to Turn Into You Christian Dillingham - Cascades Clark - Sus Dog Corinne Bailey Rae - Black Rainbows Cécile McLorin Salvant - Melusine Danny Brown - Quaranta Depeche Mode - Memento Mori Duran Duran - Danse Macabre Durand Jones - Wait Til I Get Over Ed Motta - Behind the Tea Chronicles Emile Parisien, Vincent Peirani, Vincent Segal, Sissoko Segal, Parisien Peirani, Ballaké Sissoko - Les Égarés En Attendant Ana - Principia Faten Kanaan - Afterpoem Feist - Multitudes Fever Ray - Radical Romantics Fred Hersch/Esperanza Spalding - Alive at the Village Vanguard Gabriels - Angels & Queens Genesis Owusu - Struggler Gusta Dudamel, Los Angeles Master Chorale, Los Angeles Philharmonic Orchestra - Thomas Adès: Dante Iris DeMent - Workin' on a World Jaimie Branch - Fly or Die Fly or Die Fly or Die ((World War)) Jenny Lewis - Joy'all Jessie Ware - That! Feels Good! John Southworth - When You're This, This in Love Julie Byrne - The Greater Wings Kacey Johansing - Year Away Kaisa's Machine - Taking Shape Kali Uchis - Red Moon in Venus Kara Jackson - Why Does the Earth Give Us People to Love? Karol G - Mañana Será Bonito Kelela - Raven Kenny Segal, Billy Woods - Maps King Tuff - Smalltown Stardust Kvelertak - Endling Kylie Minogue - Tension Lana Del Rey - Did You Know That There's a Tunnel Under Ocean Blvd Lankum - False Lankum Laura Groves - Radio Red Lawrence English, Loscil - Colours of Air Liv.e - Girl in the Half Pearl Marnie Stern - The Comeback Kid Mary Lattimore - Goodbye, Hotel Arkada Melenas - Ahora Meshell Ndegeocello - The Omnichord Real Book Mike - Burning Desire Mitski - The Land Is Inhospitable and So Are We Mozart Estate - Pop-up! Ker-ching! And the Possibilities of Modern Shopping Nathaniel Hackmann, Sierra Bogess, John Wilson, Sinfonia of London, Sinfonia of London Orchestra - Rodgers & Hammerstein's Oklahoma! (Chandos) Nation of Language - Strange Disciple Nickel Creek - Celebrants Nina Persson, The Second Hand Orchestra, James Yorkston - The Great White Sea Eagle Norwegian Soloists Choir, Grete Pedersen, Ensemble Allegria - Bent Sørensen: St. Matthew Passion Olivia Rodrigo - Guts Paramore - This Is Why Parannoul - After the Magic Pearl & the Oysters - Coast 2 Coast Peter Gabriel - I/O (Bright-Side Mix/Dark-Side Mix/In-Side Mix) PinkPantheress - Heaven Knows PJ Harvey - I Inside the Old Year Dying Queens of the Stone Age - In Times New Roman... Raphaël Pichon, Perrine Devillers, Pygmalion, Céline Scheen - Claudio Monteverdi: Vespro della Beata Vergine Rodrigo y Gabriela - In Between Thoughts... A New World Sampha - Lahai Skyway Man - Flight of the Long Distance Healer Sleaford Mods - UK Grim Slowdive - Everything Is Alive Sofia Kourtesis - Madres Sufjan Stevens - Javelin Susanne Sundfør - Blómi The Art Ensemble of Chicago - The Sixth Decade: From Paris to Paris The Clientele - I Am Not There Anymore The Coral - Sea of Mirrors The Go! Team - Get Up Sequences, Pt. 2 The Kills - God Games Tony Allen, Adrian Younge - Tony Allen JID018 Trio Karénine - Suk - Dvorák Turnpike Troubadours - A Cat in the Rain Tyler Childers - Rustin in the Rain Vanishing Twin - Afternoon X Victoria Monét - Jaguar II Water from Your Eyes - Everyone's Crushed Yaeji - With a Hammer Yo La Tengo - This Stupid World Young Fathers - Heavy Heavy Yunchan Lim - Yunchan Lim, Live from the Cliburn: Liszt - Transcendental Edutes Yussef Dayes - Black Classical Music
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20. Romy - Mid Air 19. Raye - My 21st Century Blues 18. Squid - O Monolith 17. Mandy, Indiana - I've Seen a Way 16. Troye Sivan - Something to Give Each Other 15. Jpegmafia and Danny Brown - Scaring the Hoes 14. Blur - The Ballad of Darren 13. Lana Del Rey - Did You Know That There's a Tunnel Under Ocean Blvd? 12. Mitski - The Land Is Inhospitable and So Are We 11. Wednesday - Rat Saw God 10. Lankum - False Lankum 9. Paramore - This Is Why 8. Grian Chatten - Chaos for the Fly 7. Jessie Ware - That! Feels Good! 6. Sufjan Stevens - Javelin 5. CMAT - Crazymad, for Me 4. Young Fathers - Heavy Heavy 3. Olivida Rodrigo - Guts 2. Boygenius - The Record 1. Caroline Polachek - Desire, I Want to Turn Into You
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50. Lil Yachty - Let's Start Here 49. Depeche Mode - Memento Mori 48. Grrrl Gang - Spunky! 47. Ive - I've Ive 46. Karol G - Mañana Será Bonito 45. Olivia Dean - Messy 44. CMAT - Crazymad, for Me 43. The Rolling Stones - Hackney Diamonds 42. Geese - 3D Country 41. Benefits - Nails 40. James Blake - Playing Robots Into Heaven 39. Holly Humberstone - Paint My Bedroom Black 38. Agust D - D Day 37. Paris Texas - Mid Air 36. Corinne Bailey Rae - Black Rainbows 35. Hak Baker - World's End FM 34. Wednesday - Rat Saw God 33. Laufey - Bewitched 32. The National - Laugh Track 31. Kaytraminé - Kaytraminé 30. Le Sserafim - Unforgiven 29. PinkPantheress - Heaven Knows 28. Water from Your Eyes - Everyone's Crushed 27. Killer Mike - Michael 26. Earl Sweatshirt & the Alchemist - Voir Dire 25. Loraine James - Gentle Confrontation 24. Yaeji - With a Hammer 23. Lana Del Rey - Did You Know That There's a Tunnel Under Ocean Blvd 22. Blondshell - Blondshell 21. Sleep Token - Take Me Back to Eden 20. Jessie Ware - That! Feels Good! 19. Militarie Gun - Life Under the Gun 18. Genesis Owusu - Struggler 17. Yves Tumor - Praise a Lord Who Chews But Which Does Not Consume; (or Simply, Hot Between Worlds) 16. Foo Fighters - But Here We Are 15. Jpegmafia and Danny Brown - Scaring the Hoes 14. 100 Gecs - 10,000 Gecs 13. Romy - Mid Air 12. Queens of the Stone Age - In Times New Roman... 11. Sufjan Stevens - Javelin 10. Blur - The Ballad of Darren 9. Mitski - The Land Is Inhospitable and So Are We 8. Amaarae - Fountain Baby 7. Sofia Kourtesis - Madres 6. Caroline Polachek - Desire, I Want to Turn Into You 5. Paramore - This Is Why 4. Troye Sivan - Something to Give Each Other 3. Young Fathers - Heavy Heavy 2. Olivia Rodrigo - Guts 1. Boygenius - The Record
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
50. Paramore - This Is Why 49. 100 Gecs - 10,000 Gecs 48. Yazmin Lacey - Voice Notes 47. Militarie Gun 46. Sparklehorse - Bird Machine 45. Spellling - Spellling & the Mystery School 44. Kara Jackson - Why Does the Earth Give Us People to Love? 43. Bar Italia - Tracey Denim 42. King Krule - Space Heavy 41. Skyzoo, the Other Guys - The Mind of a Saint 40. Jeff Rosenstock - Hellmode 39. Yaeji - With a Hammer 38. Parannoul - After the Magic 37. Gabriels - Angels & Queens 36. Ratboys - The Window 35. BC Camplight - The Last Rotation of Earth 34. Sarah Morrison - Attachment Figure 33. Greg Mendez - Greg Mendez 32. Corrine Bailey Rae - Black Rainbows 31. Diners - Domino 30. Water from Your Eyes - Everything's Crushed 29. Palehound - Eye on the Bat 28. L'Rain - I Killed Your Dog 27. Yo La Tengo - This Stupid World 26. Jaimie Branch - Fly or Die Fly or Die Fly or Die ((World War)) 25. Miss Grit - Follow the Cyborg 24. Mandy, Indiana - I've Seen a Way 23. Blondshell - Blondshell 22. Bully - Lucky for You 21. Meg Baird - Furling 20. The Clientele - I Am Not There Anymore 19. Liv.e - Girl in the Live Pearl 18. Young Fathers - Heavy Heavy 17. Mitski - The Land Is Inhospitable and So Are We 16. Lemon Twigs - Everything Harmony 15. Zoon - Bekka Maìingan 14. Jessie Ware - That! Feels Good! 13. Yves Tumor - Praise a Lord Who Chews But Which Does Not Consume; (or Simply, Hot Between Worlds) 12. Squirrel Flower - Tomorrow's Fire 11. Andy Shauf - Norm 10. Feeble Little Horse - Girl with Fish 9. Protomartyr - Formal Growth in the Desert 8. Shame - Food for Worms 7. Sufjan Stevens - Javelin 6. Caroline Polachek - Desire, I Want to Turn Into You 5. The Murder Capital - Gigi's Recovery 4. Jpeg Mafia, Danny Brown - Scaring the Hoes 3. Hotline TNT - Cartwheel 2. Billy Woods, Kenny Segal - Maps 1. Wednesday - Rat Saw God
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
50. André 3000 - New Blue Sun 49. Sweeping Promises - Good Living Is Coming for You 48. Purelink - Signs 47. 파란노을 (Parannoul) - After the Magic 46. Blue Lake - Sun Arcs 45. Tomb Mold - The Enduring Spirit 44. Jess Williamson - Time Ain't Accidental 43. Kali Uchis - Red Moon in Venus 42. Youth Lagoon - Heaven Is a Junkyard 41. Sexyy Red - Hood Hottest Princess 40. Ryuichi Sakamoto - 12 39. Liv.e - Girl in the Half Pearl 38. Yo La Tengo - This Stupid World 37. Lonnie Holley - Oh Me Oh My 36. Pangaea - Changing Channels 35. Veeze - Ganger 34. Joanna Sternberg - I've Got Me 33. Model/Actriz - Dogsbody 32. Ice Spice - Like..? EP 31. Yves Tumor - Praise a Lord Who Chews but Which Does Not Consume; (or Simply, Hot Between Worlds) 30. Avalon Emeron - & the Charm 29. HiTech - Détwat 28. Jaimie Branch - Fly or Die Fly or Die Fly or Die ((World War)) 27. Water from Your Eyes - Everyone's Crushed 26. Laurel Halo - Atlas 25. Arroj Aftab, Vijay Iyer, Shahzad Ismaily - Love in Exile 24. Sofia Kourtesis - Madres 23. Mitski - The Land Is Inhospitable and So Are We 22. Jessie Ware - That! Feels Good! 21. Julie Byrne - The Greater Wings 20. Mandy, Indiana - I've Seen a Way 19. Kara Jackson - Why Does the Earth Give Us People to Love? 18. 100 Gecs - 10,000 Gecs 17. Kelela - Raven 16. Boygenius - The Record 15. Yaeji - With a Hammer 14. Olivia Rodrigo - Guts 13. Noname - Sundial 12. L'Rain - I Killed Your Dog 11. Lana Del Rey - Did You Know That There's a Tunnel Under Ocean Blvd 10. Yeule - Softscars 9. Anohni and the Johnsons - My Back Was a Bridge for You to Cross 8. Fever Ray - Radical Romantics 7. Amaarae - Fountain Baby 6. Sufjan Stevens - Javelin 5. Nourished by Time - Erotic Probiotic 2 4. Wednesday - Rat Saw God 3. Billy Woods, Kenny Segal - Maps 2. Caroline Polachek - Desire, I Want to Turn Into You 1. SZA - SOS
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Spiegel Abgehört - Das ist die Musik des Jahres 2023
Everything But the Girl - Fuse Lankum - False Lankum Lana Del Rey - Did You Know That There's a Tunnel Under Ocean Blvd Caroline Polachek - Desire, I Want to Turn Into You Kara Jackson - Why Does the Earth Give Us People to Love? Ren - Sick Boi Brutalismus 3000 - Ultrakunst Boygenius - The Record Tristan Brusch - Am Wahn Dudu Tassa & Jonny Greenwood - Jarak Qaribak
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
50. Everything But the Girl - Fuse 49. Margo Price - Strays 48. Fatoni - Wunderbare Welt 47. Olivia Rodrigo - Guts 46. Noname - Sundial 45. Gaz Coombes - Turn the Car Around 44. Romy - Mid Air 43. Saeko Killy - Morphing Polaroids 42. Deichkind - Neues vom Dauerzustand 41. Kate NV - Wow 40. Billy Nomates - Cacti 39. Element of Crime - Morgens um vier 38. Angel Bat Dawid - Requiem for Jazz 37. Nina Chuba - Glas 36. Yves Tumor - Praise a Lord Who Chews But Which Does Not Consume; (or Simply, Hot Between Worlds) 35. Kapa Tult - Es schmeckt nicht 34. Loopsel - Öga för Öga 33. Bad Bunny - Nadie Sabe Lo Que Va a Pasar Mañana 32. Sigur Rós - Atta 31. Decisive Pink - Ticket to Fame 30. Bob Dylan - Shadow Kingdom 29. Marlene Ribeiro - Toquei No Sol 28. Gabriels - Angels & Queens 27. The National - First Two Pages of Frankenstein 26. Iggy Pop - Every Loser 25. Fever Ray - Radical Romantics 24. Depeche Mode - Memento Mori 23. Jaimie Branch - Fly or Die Fly or Die Fly or Die ((World War)) 22. Ryuichi Sakamoto - 12 21. Lankum - False Lankum 20. Bar Italia - Tracey Denim 19. Kelela - Raven 18. Laurel Halo - Atlas 17. Caroline Polachek - Desire, I Want to Turn Into You 16. Oneohtrix Point Never - Again 15. Tristan Brusch - Am Wahn 14. Speakers Corner Quartet - Further Out Than the Edge 13. Foo Fighers - But Here We Are 12. PJ Harvey - I Inside the Old Year Dying 11. Sleaford Mods - UK Grim 10. Noel Gallagher's High Flying Birds - Council Skies 9. Boygenius - The Record 8. Mitski - The Land Is Inhospitable and So Are We 7. The Rolling Stones - Hackney Diamonds 6. Sufjan Stevens - Javelin 5. Queens of the Stone Age - In Times New Roman... 4. Christine & the Queens - Paranoia, Angels, True Love 3. Róisin Murphy - Hit Parade 2. Lana Del Ray - Did You Know That There's a Tunnel Under Ocean Blvd 1. Anohni & the Johnsons - My Back Was a Bridge for You to Cross
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed