Zitat von JackOfAllTrades im Beitrag #43Ich bin mit "Ys" nicht warm geworden - was zum Großteil an diesen Kiekseinsätzen lag. Da war mir auch zuviel Kunst, zu wenig Song. "Have One on Me" war dann irgendwie auf drei CDs etwas überdimensioniert. Deshalb gebe ich zu: "The Milk-Eyed Mender", dieses unschuldige kleine Album mit diesen unschuldigen kleinen Songs wie "Sprout and the Bean" halte ich für ihr bestes Werk - denn das sind einfach Songs ohne Kunst.
Ich muss jetzt echt aufpassen, daß ich nicht ganz plötzlich wieder jünger werde..... und das böse H-Wort in die Tasten hacke.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #47Wo willst du eigentlich reinhören?
Wo weiß ich natürlich noch nicht, wenn das Album rauskommt, werde ich sehen. Es wird sicherlich wieder einen mittelprächtigen Hype geben. Abwarten, wann es genau rauskommt und was dann passiert.
Ich hatte mal einen Kumpel für sowas, sogar noch ab und an Kontakt, nur wesentlich weniger als in früheren Jahren. Es ist ja nett, wenn man so alle 2-3 Wochen ein Päckelchen MIB hat, aber wenn ca. 80 % davon für meine Begriffe Ausschuss (sorry, alter Kumpel) darstellt, dann heißt es irgendwann: please, stop it now.
Einfach Songs ohne Kunst. Einfach Schrott. Einfach Pop. Das sollte als Doktrin eingeübt werden. Denn nur das, was weniger als Kunst ist, kann wirklich Kunst, ja mehr als Kunst sein. Drum, auf zur mutwilligen Unterbietung aller Erwartungen an das artistische Wesen der Kunst! Es lebe die Abfall-Stufe !!!
Zitat von Merseburg im Beitrag #53Einfach Songs ohne Kunst. Einfach Schrott. Einfach Pop. Das sollte als Doktrin eingeübt werden. Denn nur das, was weniger als Kunst ist, kann wirklich Kunst, ja mehr als Kunst sein. Drum, auf zur mutwilligen Unterbietung aller Erwartungen an das artistische Wesen der Kunst! Es lebe die Abfall-Stufe !!!
Kurze Zusammenfassung meiner ursprünglich ausführlicheren Reaktion: Hä?
Von Anfang an war Pop auf schnelle Verwertung angelegt. Auf den ersten Blick witzig, auf den zweiten platt, bei jeder weiteren Wiederholung eine Beleidigung. Es musste schon ein Berufs-Überinterpretierer wie Diedrich Diederichsen kommen, um in Miley Cyrus, Scarlett Johansson oder Madonna - um in dieser Drift zur Belanglosigkeit eine tiefere Weisheit zu erkennen.
Merseburg, selten so einen Käse gelesen. Da wären wir schnell wieder zurück bei der Diskussion U-Musik gegen E-Musik. Die Einführung der 7" Single in der Unterhaltungsmusik war schon auf eine schnelle "Verwertung" (was für ein doofes Wort) angelegt. Der Song mußte raus, unter die Leute, unter die DJs, in die Läden, in die Tanzlokale/Discos/Clubs etc.etc.etc...hat auch nichts mit der Popmusik zu tun. Das war bei all der Musik, die zum Tanzen aufforderte dasselbe. Egal ob Jazz, Blues, Punk, Rock, Reggae, Rock'n'Roll, Soul was auch immer.
Es ist letztlich so, dass nicht alles gleich immer die „große Kunst“ sein will oder ist.
Auch im Fernsehen laufen alltäglich und massenhaft teils quasi am Fließband produzierte Beiträge, Serien und Filme, die nicht unbedingt als „große Kunst“ durchgehen würden. Und auch die in all den Zeitungen, Zeitschriften und Büchern zu findenden Inhalte würde ich (ebenso wie Inhalte im Internet und etwa in Musikforen) nicht immerzu als „große Kunst“ bezeichnen.
Warum sollte dies bei Musik bzw. im Bereich Pop/Rock so viel anders sein? Am Ende fehlt uns dann nur noch eine Art Geschmackspolizei, die grünes Licht für „kunstvolle“ VÖs zu geben hat…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Krautathaus, du sprichst von der unseligen Kluft zwischen der so genannten Gebrauchsmusik (U-Musik), der wir im Alltag begegnen, und der so genannten 'hohen Kunst' (E-Musik) der Konzertsäle und Opern, die unserem Verständnis oft solche Rätsel aufgibt. Diese Kluft stellte auch die jungen Intellektuellen (wie Diederichsen) vor ein Problem. Für sie war es natürlich klar, dass man für das Partei ergreifen muss, was die tonangebenden Kreise verachteten. Nun waren aber alle Formen der Anti-Musik (Neuen Musik) schon von snobistischen Intellektuellen akzeptiert worden und teilten mit der verhassten 'hohen Kunst' ihre Exklusivität und ihre Prätention. In der Pop-Musik war das ganz anders. Da gab es eine Art von Musik, die die breite Masse nicht nur erobert, sondern bis zum Fanatismus fanatisiert hatte. Diese Anhängerschaft wollte sich Diedrich erobern. Ihnen sollten seine kruden Feuilletons gefallen. Sie wollte er zum Weinen und zum Lachen bringen. Aber niemand verstand ihn, oder wollte ihn verstehen.Denn er war nicht Pop, und würde es niemals sein.