Retro (= rückwärts) bezeichnet generell alle Erscheinungen, die an ältere Traditionen oder Merkmale anknüpfen.
Mit „Retro“ ist zumeist ein Rückgriff auf Formen vergangener Epochen bzw. Phasen gemeint. Ein Kunstwerk etwa ist „retro“ gestaltet, wenn es weder auf der Grundlage aktuell vorherrschender Stil-Codes und Konzepte noch als kreative Weiterentwicklung bzw. Neuschöpfung entsteht, sondern durch den Rückgriff auf Konzepte oder Stile vergangener Epochen.
In der Moderne geht es um Innovationen und Retro ist dazu immer ein Gegenpol. In der sich schnell verändernden Welt, die weniger Fixpunkte bietet, ist „Retro“ oft eine Folge der Sehnsucht nach heimeliger Geborgenheit. Die „Retro“-Trends gelten somit als neuer Historismus.
Vinylfans könnte man also dann als „retro“ bezeichnen, wenn sie sich bewusst dem alten Vinylstil zu- und vom modernen digitalen Stil (CD, Download, etc.) abwenden. Weil für sie womöglich auch die „Musik-Moderne“ zu wenig Fixpunkte bietet und Vinyl die Sehnsucht nach heimeliger Geborgenheit, Haptik, etc. besser bedient. Sie wären somit nicht innovativ, sondern eher konservativ eingestellt - im Sinne der Bewahrung alter Musikwerte gegenüber dem heutigen digitalen Musikangebot.
Das Argument, die zumeist höheren Vinylpreise würden zu einer besseren Auswahl der Tonträger führen ... nun, da bin ich etwas skeptisch. Auch hier im Form gibt es ja so manche User, die gern mal vom Flohmarkt und aus der Wühlkiste billiges Vinyl mitnehmen. Ich selbst habe ja auch Ende der 70er gern mal die billigeren Cutout-Alben gekauft (die mit dem Einschnitt, ausgestanztem Rechteck oder Loch im Cover) und eben bei Schnäppchen zugeschlagen. Hier wird die Flut neuer Vinylplatten zusammen mit dem "Altbestand" auch bald dafür sorgen, dass der Preis zum Kauf verleitet.
Ich selbst bin eher froh, dass ich viele Alben günstig (auf CD) erhalten kann... Selbst wenn jede CD irgendwann für fünf 5 Cent zu haben wäre - mehr als Musikhören kann ich auch nicht und eine Auswahl muss man so oder so treffen. Eine freie Auswahl ist auch gut, dafür brauche ich keine zusätzlichen "Preisbremsen" in Form von hohen Tonträger-Preisen...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #137 Vinylfans könnte man also dann als „retro“ bezeichnen, wenn sie sich bewusst dem alten Vinylstil zu- und vom modernen digitalen Stil (CD, Download, etc.) abwenden. Weil für sie womöglich auch die „Musik-Moderne“ zu wenig Fixpunkte bietet und Vinyl die Sehnsucht nach heimeliger Geborgenheit, Haptik, etc. besser bedient. Sie wären somit nicht innovativ, sondern eher konservativ eingestellt - im Sinne der Bewahrung alter Musikwerte gegenüber dem heutigen digitalen Musikangebot.
Das Argument, die zumeist höheren Vinylpreise würden zu einer besseren Auswahl der Tonträger führen ... nun, da bin ich etwas skeptisch. Auch hier im Form gibt es ja so manche User, die gern mal vom Flohmarkt und aus der Wühlkiste billiges Vinyl mitnehmen. Ich selbst habe ja auch Ende der 70er gern mal die billigeren Cutout-Alben gekauft (die mit dem Einschnitt, ausgestanztem Rechteck oder Loch im Cover) und eben bei Schnäppchen zugeschlagen. Hier wird die Flut neuer Vinylplatten zusammen mit dem "Altbestand" auch bald dafür sorgen, dass der Preis zum Kauf verleitet.
Es gibt seit 7 - 8 Jahren kaum noch Künstler, die nicht auf Vinyl veröffentlichen. Also ist Vinyl in der jetzigen Zeit für einen kleinen Teil der Konsumenten wieder angekommen. Da Vinyl nie komplett weg war, sehe ich es nicht als "rückwärtsgewandt", Neuerscheinungen auf Vinyl zu kaufen. Man nutzt nur das Trägermedium, das einem besser gefällt.
Und wie alt ist die CD? Nach 30 Jahren ist sie im Vergleich zum Download dann auch ein Retroprodukt. Bin ich "retro" weil ich gedruckte Bücher lese?
Zur besseren Auswahl der Tonträger kann ich nur von mir spreche und meinte die Neuveröffentlichungen. Eine Flut auf dem Gebrauchtplattenmarkt wird es bei den (im Vergleich zu den 70/80ern) niedrigen Auflagen wohl kaum kommen.
Auch die „Renaissance“ (= Wiedergeburt!) war ein Zeitalter, in der man das gotische Mittelalter verworfen hat und erneut zur Antike zurückgekehrt ist. Bei dem Begriff „rückwärtsgewandt“ bzw. retro geht es also vor allem um eine Reaktivierung von etwas, was es so schon einmal gab.
Der aktuelle „Vinyltrend“ ist da schon so etwas wie eine Wiedergeburt des Vinyl, da ja auch die Verkaufszahlen wieder merklich angestiegen sind. Es geht ja um die Abkehr vom „digitalen Musikhören“ hin zu einer alten Form des Musikhörens. Und dies ist eben „retro“.
Die CD wäre erst dann retro, wenn sie im Vergleich zum Download zunächst eher bedeutungslos würde, wenn dann aber in 25 Jahren wieder verstärkt CDs gekauft würden. Dann könnte man diese CD-Käufe als „retro“ bezeichnen.
Gedruckte Bücher hingegen sind auch heute noch immer allgegenwärtig; da kann man noch nicht von einem „erneuten Auftauchen“ am Markt sprechen.
Würden allerdings die Schlaghosen der 70er oder die Schulterpolsterjacken der 80er wieder modisch voll einschlagen und auf den Markt drängen, wäre auch dies eine Retro-Welle…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #133Ohne eine Definition von "retro" hersagen zu können, passt die Zuschreibung auf Leute, die Vinyl kaufen, obwohl sie nicht der Vinyl-Generation angehören, ganz gut.
"Retro" war bisher für mich immer ein Look, der einer neuen Ware verpaßt wird, um nach "althergebrachtem" auszusehen.
Wenn ein 25ähriger einen alten Bauernschrank kauft, hat das doch nichts mit Retro zu tun, oder? Kauft er einen neuen Schrank, der auf alt getrimmt ist, paßt für mich das "Retro" recht gut.
Da gibt es dann halt zwei Definitionen. Für mich war jemand retro, wenn er sich bewusst aktuellen Trends verweigert und sich Althergebrachtem zuwendet.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Berthold Heisterkamp im Beitrag #133Ohne eine Definition von "retro" hersagen zu können, passt die Zuschreibung auf Leute, die Vinyl kaufen, obwohl sie nicht der Vinyl-Generation angehören, ganz gut.
"Retro" war bisher für mich immer ein Look, der einer neuen Ware verpaßt wird, um nach "althergebrachtem" auszusehen.
Wenn ein 25ähriger einen alten Bauernschrank kauft, hat das doch nichts mit Retro zu tun, oder? Kauft er einen neuen Schrank, der auf alt getrimmt ist, paßt für mich das "Retro" recht gut.
Da gibt es dann halt zwei Definitionen. Für mich war jemand retro, wenn er sich bewusst aktuellen Trends verweigert und sich Althergebrachtem zuwendet.
Ach ich war schon wieder zu langsam...
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von Bigwombat im Beitrag #120Ich bin immer noch hinter dem Heft her, denke aber, meine Chancen werden gegen Ende des Monats wohl immer geringer.
Ein Wunder ist geschehen....ich hab das Heft. Und eines sei noch erwähnt: Albert Koch hatte wohl mitgelesen und sogar angeboten, mir eine Ausgabe kostenlos zukommen zu lassen. Ich hatte das Heft gestern allerdings bereits etliche Stunden in Händen, bevor ich Alberts Nachricht las....es sei ihm aber auf jeden Fall (das geht natürlich nicht anders) herzlich dafür gedankt. Dummerweise ist mir ein kleiner Lapsus passiert: ich hab das Heft doch tatsächlich gestern im Hause meiner Eltern liegen lassen, aber es ist gesichert, am Wochenende hole ich es mir und schmökere ausführlich.
Ich habs durch reinen Zufall gefunden....und das auch noch an der kleinsten Tanke mit kleinem Shop, die ich in den letzten Tagen auf dem Wege liegend ansteuerte.
Zitat von Spaceballs im Beitrag #148Schöne Berichte. Bei dem Vinyl-Thread fiel mir die politisch geplante Beschränkung der bürgerlichen Sammelleidenschaft ein. Ohne Worte.
Naja, die Relevanz zum Plattensammeln wird mir jetzt nicht so unbedingt klar, es geht doch wohl um Kulturgüter mit einem Wert von über 2500€. So viele Vinyl- Alben in dem Bereich gibt es ja wohl nicht. Und zu 'archäologischem' Kulturgut wird wohl kaum jemand Vinyl- Alben oder Singles oder was auch immer zählen. Und die Hauptsorge scheint ja folgende zu sein ''Diese Forderung ist unrealistisch und verleumdet einen Großteil der Objekte, die heute auf dem in- und ausländischen Kunstmarkt völlig legal gehandelt werden, als illegal, was eine starke Wertminderung betroffener Objekte bedeutet.'' Also haben irgendwelche bürgerlichen Sammler Angst, dass ihre 'Sammlungen' an Wert verlieren. Und das hat wenig mit Sammelleidenschaft als vielmehr mit vermeintlich sicherer Geldanlage zu tun. Und dafür unterschreibe ich nicht.