Zitat von ZeroUno im Beitrag #7

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@mrmister7: a propos portnoy... ich durfte in anfang des jahres live mit transatlantic erleben!

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Hier mit The Winery Dogs:

Bild entfernt (keine Rechte)

Zitat von Der Lokus im Beitrag #14

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Vor etwa 10 Jahren habe ich mal folgende Durchsage in der Stuttgarter Schleyerhalle vernommen:

(Sinngemäß) "Sehr verehrte Gäste. In wenigen Minuten beginnt die kanadische Band RUSH mit ihrem Konzert. Es kann dabei zu extremer Lautstärke kommen. Sollten sie das Gefühl haben, daß dadurch ihre Gesundheit beeinträchtigt werden kann, können sie bis 15 Minuten nach Beginn des Konzerts am Info-Point ihre Karte zurückgeben und der Eintrittspreis wird ihnen zurückerstattet" (!!!)

Die Warnung war durchaus begründet. Ich dachte, daß sei nun eventuell gesetzlich vorgeschrieben (bin ja keine Jurist), habe das aber danach nie wieder irgendwo gehört.

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Früher war es so, dass Schmerzensgeldansprüche aufgrund von Konzertlärm oft abgewiesen wurden, weil man selbst erkennen müsse, welcher Lautstärke man sich aussetzen wolle und ob die Lautstärke schädlich sei. Im Regelfall sollte man erwarten, dass bei einem Konzert mit erheblichem Lärmpegel zu rechnen ist. Wem es zu laut sei, könne Ohrstöpsel nutzen
(OLG Zweibrücken, Urteil v. 29.08.1999, 6 U 40/98).

Seit 2001 gibt es ein BGH-Urteil, das in eine komplett andere Richtung weist.
Jeder Besucher einer öffentlichen Veranstaltung (z.B. Rockkonzert) darf grundsätzlich darauf vertrauen, dass der Veranstalter Sicherungsmaßnahmen ergreift, um Besucher vor gesundheitsschädlichen Einwirkungen zu schützen. Dies schließt die Lautstärke eines Konzerts ausdrücklich mit ein.

Der Veranstalter hat die Fürsorgepflicht und MUSS darauf zu achten, dass alle als gesundheitsschädlich eingestuften Lärmpegel nach DIN 15905 und europäischen Standards nicht überschritten werden. Der Veranstalter MUSS durch ständige Lärmmessungen überwachen, ob Lärmpegel überschritten werden und MUSS nun auch Vorsorge dafür treffen, Lärmpegel ggf. regulieren zu können. Nur, wenn die Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden, ist er beim erlittenen Schaden eines Besuchers auch nicht schadenersatzpflichtig
(BGH, Urteil v. 13.03.2001, VI ZR 142/00).

Beispiele:
Die Besucherin eines „NSync“-Konzertes in Trier hatte nach Feststellung ihres HNO-Arztes eine „lärmtraumatische Innenohrschädigung mit Tinnitus“ erlitten. Nach Auffassung des OLG Koblenz darf der Gast eines Konzerts sich im für die Zuschauer vorgesehenen Bereich darauf verlassen, dass zulässige Lärmpegel nicht überschritten werden. Der Aufenthalt in unmittelbarer Nähe der Bühne ist somit kein Mitverschulden. Der Veranstalter musste nach Urteil des OLG Koblenz ein Schmerzensgeld von 9.000 EUR an die Besucherin zahlen.
(OLG Koblenz, Urteil v.13. 09.2001, 5 U 1324/00).

Das LG Nürnberg hat den Veranstalter eines „Bon Jovi“ - Konzerts aufgrund der Verletzung der Fürsorgepflicht zu Schadenersatz und Schmerzensgeld verurteilt. Einer Besucherin musste ein Schmerzensgeld in Höhe von 4.000 € gezahlt sowie und die Kosten der erforderlichen Ohr-Heilbehandlungen erstattet werden
(LG Nürnberg, Urteil vom 1. Dezember 2004, 6 O 4537/04).