danke. auch wenn mein innerer küchenpsychologe ständig auf die bimmel haut, versuche ich mich in meinen ferndiagnosenreflexen doch auch im zaum zu halten.
Zitat von Lumich im Beitrag #1030 psychologische ferndiagnosen sind und bleiben unseriös.
man darf also aus dem geschreibsel in einem forum keine rückschlüsse auf den urheber und seine charakterstruktur ziehen? auch nicht, wenn es sich dabei lediglich um eine typisierung handelt, und nicht um eine diagnose, wie von dir beschrieben?
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
auf die idee, dass trump nicht ganz richtig im kopf ist, sind auch schon andere ohne akademischen grad in psychologie gekommen. das problem entsteht m.e. da, wo küchenpsychologie zu einer seriösen diagnose aufgebauscht wird, wie hier in diesem fall, wo eine gruppe psychologen sich (nicht ganz uneitel) in die öffentlichkeit drängen. natürlich darf man rückschlüsse ziehen, aber es bleiben eben mutmassungen, und ziemlich banale obendrein.
abgesehen davon geht mir diese dauerbeschäftigung mit der person trump auch gehörig auf den zeiger. ich halte es für zielführender, sich mit dem auseinanderzusetzen, was er sagt und tut, anstatt theorien aufzustellen, was mit ihm wohl nicht stimmt.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
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Zitat von Lumich im Beitrag #1042auf die idee, dass trump nicht ganz richtig im kopf ist, sind auch schon andere ohne akademischen grad in psychologie gekommen. das problem entsteht m.e. da, wo küchenpsychologie zu einer seriösen diagnose aufgebauscht wird, wie hier in diesem fall, wo eine gruppe psychologen sich (nicht ganz uneitel) in die öffentlichkeit drängen. natürlich darf man rückschlüsse ziehen, aber es bleiben eben mutmassungen, und ziemlich banale obendrein.
Sorry, aber da bleibt mir nur, das auf die Spitze zu treiben, und zu behaupten, dass alles, was mit dem Thema Psychologie zusammenhängt, nur Mutmaßung ist. Oder Hypothese. Oder eine Frage der Interpretation. Oder anders: Wie sollte denn sonst eine seriöse Diagnose zustande kommen, wenn nicht dadurch, dass man den "Patienten", um mal im Bild zu bleiben, in freier Wildbahn studiert? Muss sich Trump erst 20 Stunden auf die Couch legen, damit man seine Person einschätzen kann/darf? Im konkreten Fall stört mich eher die Schlussfolgerung "geisteskrank", die ist so pauschalisierend, dass sie die medizinischen Erkenntnisse eines halben Jahrhunderts ignoriert. Das ist reisserisch, das ist populistisch, dennoch möchte ich dir im Grundsatz wiedersprechen.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #1047Sorry, aber da bleibt mir nur, das auf die Spitze zu treiben, und zu behaupten, dass alles, was mit dem Thema Psychologie zusammenhängt, nur Mutmaßung ist. Oder Hypothese. Oder eine Frage der Interpretation. Oder anders: Wie sollte denn sonst eine seriöse Diagnose zustande kommen, wenn nicht dadurch, dass man den "Patienten", um mal im Bild zu bleiben, in freier Wildbahn studiert? Muss sich Trump erst 20 Stunden auf die Couch legen, damit man seine Person einschätzen kann/darf? Im konkreten Fall stört mich eher die Schlussfolgerung "geisteskrank", die ist so pauschalisierend, dass sie die medizinischen Erkenntnisse eines halben Jahrhunderts ignoriert. Das ist reisserisch, das ist populistisch, dennoch möchte ich dir im Grundsatz wiedersprechen.
stellen wir uns mal folgende konstellation vor: trump steht als angeklagter vor gericht. um seine schuldfähigkeit einzuschätzen müsste ein psychologisches gutachten erstellt werden. würdest du mir zustimmen, dass ein solches gutachten, erstellt von einem psychologen, der dem beklagten nie persönlich begegnet ist und sich ausschliesslich auf medienauftritte bezieht, vor gericht keinen bestand hätte?
psychologie ist keine exakte wissenschaft, aber es ist eine wissenschaft und hat als solche nach wissenschaftlichen kriterien zu funktionieren. dazu gehört eine systematik zu entwickeln, die fehlerquellen zumindest minimieren. hörensagen, eigene vorurteile, bzw. eigene interessen, wie in diesem konkreten fall, sind dermassen eklatante fehlerquellen, dass man das ergebnis nicht allzu ernst nehmen kann. wenn ein journalist oder publizist eine solche mutmassung anstellt, dabei abwägt, was für eine solche diagnose spricht und was dagegen, ist dagegen nicht viel zu sagen. wenn ein professor für psychologie sein renommee dafür in die waagschale wirft, finde ich, sollte man das schon kritischer sehen.
edit: muss dazu vielleicht einräumen, dass es vor gericht psychologische gutachten nach aktenlage tatsächlich geben soll. das ist so erschreckend wie juristisch angreifbar.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Lumich im Beitrag #1048edit: muss dazu vielleicht einräumen, dass es vor gericht psychologische gutachten nach aktenlage tatsächlich geben soll. das ist so erschreckend wie juristisch angreifbar.
im in letzterer zeit prominentesten fall von gustl mollath ursprünglich geschehen. ich muss sagen, ich war schockiert und bin es jetzt noch, dass so was möglich ist.
Zitat von Dick Van Dale im Beitrag #1047Sorry, aber da bleibt mir nur, das auf die Spitze zu treiben, und zu behaupten, dass alles, was mit dem Thema Psychologie zusammenhängt, nur Mutmaßung ist. Oder Hypothese. Oder eine Frage der Interpretation. Oder anders: Wie sollte denn sonst eine seriöse Diagnose zustande kommen, wenn nicht dadurch, dass man den "Patienten", um mal im Bild zu bleiben, in freier Wildbahn studiert? Muss sich Trump erst 20 Stunden auf die Couch legen, damit man seine Person einschätzen kann/darf? Im konkreten Fall stört mich eher die Schlussfolgerung "geisteskrank", die ist so pauschalisierend, dass sie die medizinischen Erkenntnisse eines halben Jahrhunderts ignoriert. Das ist reisserisch, das ist populistisch, dennoch möchte ich dir im Grundsatz wiedersprechen.
stellen wir uns mal folgende konstellation vor: trump steht als angeklagter vor gericht. um seine schuldfähigkeit einzuschätzen müsste ein psychologisches gutachten erstellt werden. würdest du mir zustimmen, dass ein solches gutachten, erstellt von einem psychologen, der dem beklagten nie persönlich begegnet ist und sich ausschliesslich auf medienauftritte bezieht, vor gericht keinen bestand hätte?
psychologie ist keine exakte wissenschaft, aber es ist eine wissenschaft und hat als solche nach wissenschaftlichen kriterien zu funktionieren. dazu gehört eine systematik zu entwickeln, die fehlerquellen zumindest minimieren. hörensagen, eigene vorurteile, bzw. eigene interessen, wie in diesem konkreten fall, sind dermassen eklatante fehlerquellen, dass man das ergebnis nicht allzu ernst nehmen kann. wenn ein journalist oder publizist eine solche mutmassung anstellt, dabei abwägt, was für eine solche diagnose spricht und was dagegen, ist dagegen nicht viel zu sagen. wenn ein professor für psychologie sein renommee dafür in die waagschale wirft, finde ich, sollte man das schon kritischer sehen.
edit: muss dazu vielleicht einräumen, dass es vor gericht psychologische gutachten nach aktenlage tatsächlich geben soll. das ist so erschreckend wie juristisch angreifbar.
zum ersten und letzen absatz: genau das ist ja grade im fall zschäpe passiert. weil sie ein gespräch mit dem gutachter von vornerein abgelehnt hat. vermutlich aus gründen. zu so einem gespräch kann man nun niemand zwingen. man kann sich aber auch nicht durch die verweigerung vor der erstellung eines gutachtens drücken. gott sei dank.
allerdings ist aktenlage immer noch was ganz anderes als "hörensagen, eigene vorurteile, bzw. eigene interessen", wir müssen da ein bisschen aufpassen, dass wir nicht verschiedene ebenen miteinander vermischen. und das verhalten von trump zu deuten, ist in jedem fall richtig.
Zitat von Lumich im Beitrag #1048wenn ein journalist oder publizist eine solche mutmassung anstellt, dabei abwägt, was für eine solche diagnose spricht und was dagegen, ist dagegen nicht viel zu sagen. wenn ein professor für psychologie sein renommee dafür in die waagschale wirft, finde ich, sollte man das schon kritischer sehen.
das seh ich lustigerweise genau umgekehrt. weil das erstellen von diagnosen und das abwägen nicht aufgabe des journalisten ist. der journalist soll berichten. und dieser bericht kann dann als anamnesebogen dienen, der später grundlage für die diagnose ist.
wobei ich mich immer noch gegen den begriff "diagnose" sträube. die verwendung setzt ja schon voraus, dass trump krank ist. charakterisierung scheint mir da richtiger, das weiter oben genannte typisierung ist natürlich auch quatsch.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
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US-Präsidentschaftswahlen 2016 und der Trump danach
05.02.2017 18:44 (zuletzt bearbeitet: 05.02.2017 18:45)
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