Vielleicht gibt es ja Gesprächsbedarf bei einigen Leuten. Es gibt sie nicht erst seit gestern, also ein Bandthread, obwohl der Anlass ein neues Album ist, welches am 13.01.17 erscheint:
The Flaming Lips – Oczy Mlody (2017) 01 Oczy Mlody 02 How 03 There Should Be Unicorns 04 Sunrise (Eyes of the Young) 05 Nigdy Nie (Never No) 06 Galaxy I Sink 07 One Night While Hunting for Faeries and Witches and Wizards to Kill 08 Do Glowy 09 Listening to the Frogs with Demon Eyes 10 The Castle 11 Almost Home (Blisko Domu) 12 We a Famly
Soweit ich das sehen kann: einziges Konzert in Deutschland JAN 24, 2017 - HUXLEYS, Berlin (ursprünglich C-Halle, wurde aber verlegt)
Mit im Gepäck: Hear It Is (1986) Oh My Gawd!!!... The Flaming Lips (1987) Telepathic Surgery (1989) In a Priest Driven Ambulance (1990) Hit to Death in the Future Head (1992) Transmissions from the Satellite Heart (1993) Clouds Taste Metallic (1995) Zaireeka (1997) The Soft Bulletin (1999) Yoshimi Battles the Pink Robots (2002) At War with the Mystics (2006) Embryonic (2009) The Dark Side of the Moon (2009) The Flaming Lips and Heady Fwends (2012) The Terror (2013) 7 Skies H3 (2014) With a Little Help from My Fwends (2014) + endlos viele EPs, Singles und Gastbeiträge.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
freu mich schon auf das album. die vorab-tracks ("the castle", "we a family") sind recht vielversprechend. schade, dass sie nur einen termin in d spielen. anno "war at the mystics" haben sie hier in der muffathallen gespielt. das war ein tolles erlebnis mit all dem konfettiregen, den ballons und wayne coynes plasteball-exkursionen ins publikum.
höre "oczy mlody" gerade zum zweiten mal und finde sie ziemlich gut. es ist wieder mehr pop im spiel. manchmal sind die stücke sogar annährend tanzbar. nichts gegen "the terror", die war schon auch ziemlich gut, aber manchmal schadet es halt doch nicht wenn der eine oder andere hit dabei ist. und die gibt es hier, v.a. gegen ende (there should be unicorns, the castle, we a famly). und es bleibt dabei: die flips sind die einzige band die mir bei wachsender begeisterung jeden noch so bescheuerten fantasy-quatsch von einhörnern, feen, zauberern und hexen vorsingen dürfen. davor wimmelt es auf der platte nur so.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #7Trotz mehrerer Versuche meinerseits und aller Missionierungsversuche von burnedcake zum Trotz will diese Band nicht zu mir. Nicht meine Baustelle.
Ich könnte Dir ansonsten das diesjährige "Zaireeka"-Hören empfehlen – wir wollen es diesmal sogar mit 4 Plattenspielern versuchen...
------------------------------ "Be good to your neighbor, and you have better neighbors." (Ernest Tubb)
a propos, "zaireeka". die fällt in eine phase, in der ich mit den flips auch mal meine schwierigkeiten hatte. nachdem mich die allseits bejubelte "hit to death in the future head" seltsam kalt gelassen hatte und mich auch die nächste beim reinhören nicht gerade umhaute, war vorerst mal schluss. zurückgefunden hab ich dann wieder über "the soft bulletin", bis heute meine lieblings-platte von ihnen. da auch die ersten beiden immer noch auf der liste, der nachzuholenden steht, hier meine außerordentlich lückenhaften charts:
1. the soft bulletin 2. embryonic 3. in a priest driven ambulance 4. yoshimi battles the pink robots 5. the terror 6. hit to death in the future head 7. telepathic surgery 8. at war with the mystics 9. ... and heady fwends
die neue wird wahrscheinlich irgendwo im mittelfeld landen.
gestern auch mal in das sergeant pepper-cover-album "with a little help from my fwends" reingehört. stellenweise ganz lustig, in großen teilen aber ein echter meuchelmord. nee, nee, nee, dann lieber zum 1000. mal das original.
clouds taste metallic kommt bei dir gar nicht vor?
den flaming lips kann man nichts übel nehmen, nicht einmal was sie sgt. pepper angetan haben. die grenzen zwischen ernsthaftigkeit und genüsslich ausgelebten blödsinn sind oft schwer auszumachen. aller grössenwahn, den ich bei den meisten bands unsympathisch finde, trübt mein vergnügen an dieser band nicht im geringsten. den 24h-song habe ich mir nicht angehört, zaireeka nur einzeln, manche kollabo eher mit befremden zur kenntnis genommen. das neue album hat einen polnischen titel… okay, warum nicht? es ist ganz wunderbar geworden - unverwechselbar flaming lips und doch wieder ganz anders als die alben davor. nächste woche kann ich sie endlich live sehen und bin deshalb aufgeregt wie selten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von gnathonemus im Beitrag #10a propos, "zaireeka". die fällt in eine phase, in der ich mit den flips auch mal meine schwierigkeiten hatte. nachdem mich die allseits bejubelte "hit to death in the future head" seltsam kalt gelassen hatte und mich auch die nächste beim reinhören nicht gerade umhaute, war vorerst mal schluss.
Das finde Ich zutiefst verwunderlich, denn das ist ja gerade die Phase, in der sie als Rockband stetig besser wurden und sich von den teils sehr verstiegenen, verzottelten Flowerpunkalben absetzten.
Hit to Death in the Future Head (1992) **** Transmissions from the Satellite Heart (1993) ***** Clouds Taste Metallic (1995) ****** Zaireeka (1997) (o.W.)
"Clouds Taste Metallic" halte ich für ihr mit Abstand bestes Werk als "konventionelle" Rockband. Inselalbum. Hatten sie vorher auf fast jeder Platte den ein oder anderen Hit, reiht sich hier eine Großtat an die nächste, wird eine großartige Melodie wahlweise von der nächsten abgelöst oder einer sägenden Gitarre zerpflückt. Das Album, das all die spinnerten Momente und Ideen der früheren Jahre mit dem von nun an beginnenden Händchen für ausgefeiltes Songwriting UND der exakt richtigen Dosis Punk vereint.
Dann kam Zaireeka, das ich irgendwann einmal richtig hören werde.
Zwei Jahre später kam
The Soft Bulletin" (1999) ******
für das das Wort "Weiterentwicklung" und "Meilenstein" in einem Bandkontext wohl erfunden wurde - die Songstrukturen rückten Lichtjahre von den einfachen der Phase bis 93 ab, es wurde mit einem mal wesentlich flächiger, Ambient hieß das Zauberwort, dazu ein elektronischer, synthetischer klingender Sound mit weniger konventioneller Rock-Instrumentierung - eher in eine britpoppige Richtung a la The Verve gehend oder hier und da mal Ausflüge ins Dreampopland machend - aber jeder Menge nachhörbarer Tonspuren. Der Sound war komplett neu, aber er passte wie angegossen zu diesem wunderbaren Album, das ich als perfektes Popalbum bezeichnen würde, das seine Wirkung sowohl im Wassertank entfalten könnte als auch auf dem Dancefloor. (letzteres aber nur in enthemmten oder benebelten Zustand, am besten beides). Tolle Songs, tolle Melodien, tolle Sogwirkung.
Yoshimi Battles the Pink Robots (2002) *****
Das setzte seinem Vorgänger nochmal zwei Schippen Elektronik drauf und klang alles in allem schön luftig und rosarot und unbeschwert - wenn auch nicht ungefährlich - so wie der Soundtrack aus einem japanischen RPG-Game, was ja dem Konzept auch irgendwie Rechnung trägt. Das immer mal wieder auftretende Space-Motiv früherer Alben wurde komplett durchgezogen, aus ihren zusammenhanglos-irren Drogen/Zukunft/Space/Wissenschaft/Jelly-Texten wurde ein Konzept. Melodien und Songs konnten mithalten, der Sound ist zum zweiten Mal megafett
At War with the Mystics (2006) ****
Vier Jahre später konnte man nun wieder eine Abkehr vom elektronischen Sound und eine Hinwendung zum klassischen Rocksound nach Vorbild alter Progrockbands wie Pink Floyd beobachten. Das Produktion klingt wohldosiert und in jedem Moment absolut perfektionistisch durchkomponiert, was zu fantastischen Ergebnissen wie "Vein of Stars" oder dem
unfassbar! groß! tollen, tollen
"Pompeii Am Gotterdämmerung"
führte.
Die teilweise überlangen Tracks sind jedoch nicht immer so zwingend wie bei den beiden Vorgängeralben. Hier galt wohl der technischen und produktionstechnischen Perfektion das Hauptaugenmerk - das haben sie letztlich auch perfekt hinbekommen und, wenn ich mich recht entsinne, dafür auch Preise abgeräumt.
Christmas on Mars OST **** (2008)
Das hier sollte nicht vergessen werden, zum einen, weil es irgendwie mit dem ganz guten Pink Floyd Coveralbum The Dark Side of the Moon **** (2009) das Ende ihrer Spacerock-Ära bedeutete und es die Existenz von "The Terror" vorwegnahm und - imho - überflüssig machte. Reichlich düsterer, eiskalter Ambient mit kaum vorhandenen Melodiebögen, in der richtigen Stimmung: großartig, aber in so eine Tiefkühlatmosphäre muss ich erstmal kommen.
Embryonic (2009) ******
Wieder eine Abkehr zum zuvor etablierten Hochglanzsound, hier klingt nichts mehr nach Studio mit vier Quadrillionen Tonspuren, sondern eher nach Garage und einem 8-Spur-Analog-Rekorder. Es scheppert, es ächzt und kratzt, fiepst und dengelt - und zwar aggressiv, intuitiv, ohne viel Kopf, aus der Hüfte raus. Genau das richtige nach den ganzen Studiooverkill. Tracks wie "Convinced of the hex", "Silver Trembling Hands", "Thee sparrow looks up at the machine"oder "Watching the Planets" klingen wie Jamsessions bei voller Verzerrung, Songs wie "i can be a frog" mit Karen O sind so klassisch lipsesk charmant-deppart, dass es eine Art hat und auch die eher ambientbasierten Tracks werden ähnlich wie bei Soft Bulletin/Yoshimi von tollen Melodien getragen. Eine durch und durch fantastische Platte!
The Flaming Lips and Heady Fwends (2012) The Terror (2013) 7 Skies H3 (2014) With a Little Help from My Fwends (2014)
Leider imho alles in allem grob unhörbarer Quatsch oder aber, wie bei The Terror, irgendwie obsolet.
Das neue Album werde ich erstmal digital erwerben. Scheint ja eher in die Yoshimi-Ecke zu gehen.
Falls jemand die grausige Beatles-Platte haben möchte, ich könnte sie günstig verzocken.
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains
Eine tolle Ausführung Burnedcake - das nehme ich mal zum Anlass mich nach längerer Pause wieder durch deren Schaffen zu hören. Ich mochte die "The Soft Bulletin" von Anfang an und hatte zwischenzeitlich das Interesse komplett verloren. Da gibt es einiges nachzuholen und auszuloten. Ich bin jedenfalls überrascht wie gut mir das neue Album gefällt
Zitat von Lumich im Beitrag #11clouds taste metallic kommt bei dir gar nicht vor?
nee, wie gesagt, mitte der neunziger fanden die flips für mich nicht statt. als sie dann auch noch bei beverly hills 90210 auftraten, stand dann auch noch der böse ausverkaufsverdacht im raum. da war es dann vorerst ganz aus. in der zeit hab ich mich außerdem eher für andere musikrichtungen interessiert als für fucking alternative rock. mittlerweile sehe ich das zwar anders und ich hätte einige jährchen zeit gehabt, das versäumnis aufzuholen, aber irgendwie hatte ich doch immer was besseres vor. ich kann mir das ja mal zum vorsatz für dieses jahr machen.
Zitat von victorward im Beitrag #13Eine tolle Ausführung Burnedcake - das nehme ich mal zum Anlass mich nach längerer Pause wieder durch deren Schaffen zu hören. Ich mochte die "The Soft Bulletin" von Anfang an und hatte zwischenzeitlich das Interesse komplett verloren. Da gibt es einiges nachzuholen und auszuloten. Ich bin jedenfalls überrascht wie gut mir das neue Album gefällt
Cool, Danke für die Blumen!
Den Film "Christmas on Mars" kann ich übrigens nicht ohne weiteres weiterempfehlen, das ist schon sehr durchgeknallt. Sehr empfehlenswert ist aber die Banddoku "The Fearless Freaks". Sehr, sehr rührende Aufarbeitung, die die Künstler am Rande des Drogen-Wahnsinns portraitiert, ganz ohne die großen Klischees.
Eine Live-DVD haben sie auch von einem ihrer Auftritte im Zoo von Oklahoma: "U.F.O.s at the Zoo". Mit landendem UFO als Konzertbeginn, geil!
Hier noch eines meiner Lieblingslieder von der "Transmissions from the sattelite Heart" :
Just a MF from hell.
Rotation:
Cindy Lee - Diamond Jubilee | Being Dead - Eels | Shellac - To All Trains