Ich hau mich weg. Ich wollte anlässlich einer Avatar-Anpassung auch im vergessenen Cassettenfach meines Wohnzimmers wühlen, schob die Gitarrenkoffer zur Seite - bei der die Fender kurzzeitig die Grätsche machte - und staunte ncht schlecht, dass ich hier im Cassettenschrank noch zwei original verpackte Cassetten rumstehen habe, die ich vorerst nicht zum Aufnehmen nutzen werde. Aber danke für den Tipp, den Wert zu schätzen! Umgekehrt muss ich von Oldtimerseite aus sagen, dass ich viele Leute und Fahrzeuge kennen gelernt habe- wenn Du ein gutes Altherrenfahrzeug kaufen willst, hast Du automatisch ein Kassettendeck im Auto, weil die Besitzer nicht die zierliche moderne, sondern motorisch robuste Musiktechnik im Auto bevorzugten.
Zitat von CobraBora im Beitrag #8 Vorbespielte Cassetten klangen immer mumpfig.
Dann hättest Du Deine Tonköpfe mal justieren müssen!
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Auch dann können die Tonköpfe nicht optimal justiert gewesen sein. Man konnte bzw. kann mit einem kleinen Schraubenzieher justieren, da gab es immer so eine Schraube an den Tonköpfen, die auch extra zugänglich war, ah, ich hab ein Bild gefunden:
Da links vom Tonkopf die kleine Schraube ist zum justieren, deshalb war da auch immer eine Lücke im Gehäuse.
Sind die Tonköpfe nicht richtig justiert, hören sich die Kassetten dumpf an. Bei selbst aufgenommenen merkt man das nicht, da sie ja mit den Tonköpfen aufgenommen worden ist, die sie auch abspielt.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Ich hab das damals mal gemacht bzw. machen lassen - selbst original bespielte Kassetten waren nicht mit ein und derselben Justierung bestmöglich abzuspielen. Wenn man einmal angefangen hat zum Schraubendreher zu greifen wurde es die Hölle.
Zitat von CobraBora im Beitrag #18 Ich hatte ein ziemlich gutes Akai-Cassettendeck (Nakamichi war mir zu teuer), aber vorbespielte Cassetten waren nur bei abgeschaltetem Dolby anhörbar.
Hey, ich hatte auch ein AKAI - hat mir damals mein ungarischer Kumpel vom Balataon angeschleppt. Steht heute bei mir im Keller in einem Regal.
Zitat von CobraBora im Beitrag #18 Ich hatte ein ziemlich gutes Akai-Cassettendeck (Nakamichi war mir zu teuer), aber vorbespielte Cassetten waren nur bei abgeschaltetem Dolby anhörbar.
Hey, ich hatte auch ein AKAI - hat mir damals mein ungarischer Kumpel vom Balataon angeschleppt. Steht heute bei mir im Keller in einem Regal.
Meins ist sogar immer noch angeschlossen. Als ich vor etwa zwei Jahren nach langer Zeit versucht habe, es wieder in Betrieb zu nehmen, hat es gleich Bandsalat produziert.
An diese manuelle Azimuth-Einstellung habe ich mich nie rangetraut. Fand ich aber auch überflüssig, da ich auf vorbespielte Cassetten ohnehin keine Lust hatte, da habe ich lieber Platten gekauft.
Zitat von MrMister7 im Beitrag #20Ich hab das damals mal gemacht bzw. machen lassen - selbst original bespielte Kassetten waren nicht mit ein und derselben Justierung bestmöglich abzuspielen. Wenn man einmal angefangen hat zum Schraubendreher zu greifen wurde es die Hölle.
ja stimmt, das war der nachteil, man war permanent am nachjustieren! und reinigen und entmagnetisiere sollte man die tonköpfe ja auch nocht. ersteres hab ich sogar ab und zu gemacht, war ja nicht aufwendig.
"Der Nationalsozialismus hat sich vorsichtig, in kleinen Dosen, durchgesetzt – man hat immer ein bisschen gewartet, bis das Gewissen der Welt die nächste Dosis vertrug." Stefan Zweig
Vorbespielte, also "Originalcassetten" wurden nur von Leuten gekauft, die keine Ahnung hatten, wie man gescheit eine Aufnahme z.B. von der Schallplatte durchzieht. Das waren zwar sehr viele Leute, aber auch sehr viele Leute können ab und an von bestimmten Dingen keinen Plan haben bzw. vielen Menschen (ohne Plattenspieler) war das auch schlicht zu aufwändig. Also kaufte man sich bespielte Original-Cassetten, die teilweise sogar teurer waren, als die jeweilige Schallplatte. Zumeist aus dem Bereich Volks(tümelnde)musik, Schlager, Hitparaden-Compilations, BigBand (James Last und Konsorten) etc., sogar klassische Musik wurde oft auf Cassette gekauft. Vor allem klanglich fast schon ein Schwerverbrechen. Wenn man bis weit in die 1980er Jahre ein richtig gutes Deck kaufte (3-Kopf, Doppel-Capstan, komplette Einmessung -Bias + Level- für jedes gute Band), konnte man mit ein wenig Kenntnis und Übung klanglich jede "Vorbespielte" ganz locker schlagen. Das Bandmaterial der Vorbespielten war allermeist schlicht "Ferro", also Standard Fe2O3, die Gehäuse und Gehäuseteile waren auch nicht gerade von berauschender Qualität.
Die Hersteller auch guter bis sehr guter Bandgeräte hatten allerdings oft ein für mich eigentlich nicht nachvollziehbares Problem: die Justierung des Tonkopfes zum vorbeilaufenden Band im absolut exakten Winkel von 90° und vor allem: diesen exakten Winkel beibehalten. Transport der Geräte und leichte Erschütterungen machten das immer wieder bei einem nicht unerheblichen Teil der Chargen zunichte.
Am Azimuth-Schräubchen habe ich auch nie rumgeschraubt. Warum auch? Selbst, wenn der Tonkopf nicht absolut exakt justiert war, war mir das Wurscht. Hauptsache, meine eigenen Aufnahmen klangen auf meinem Cassettendeck gut.
Übrigens: bei manch einem guten bis sehr guten Deck konnte man das Schräubchen am Tonkopf bei geschlossenem Cassettenfach und laufendem Band per dünnem Uhrmacher-Schraubendreher von außen erreichen. Mit diesem simplen Kniff war eine vorsichtige Justierung im Grunde kein Problem mehr.
Zitat von Bigwombat im Beitrag #24Am Azimuth-Schräubchen habe ich auch nie rumgeschraubt. Warum auch? Selbst, wenn der Tonkopf nicht absolut exakt justiert war, war mir das Wurscht. Hauptsache, meine eigenen Aufnahmen klangen auf meinem Cassettendeck gut.
Hey, Wombi!
Ich hatte damals ja immer von einem Nakamichi Dragon geträumt, mit automatischer Bandeinmessung und all dem Kram, aber das wars mir dann doch nicht wert. Vorbespielte Cassetten waren für mich immer minderwertig, zumal ja auch fast immer auf billigem Ferro-Bandmaterial. Nur ganz vereinzelt gabs mal Chromdioxid, von Eisenoxid ganz zu schweigen. Einzig aus Sammlergründen habe ich mir ein paar der ZTT-Singlettes ("Anyone who calls it a Cassingle will be shot!") von Propaganda oder Frankie Goes To Hollywood besorgt, eines davon hat dann mein Akai-Deck vernichtet.
Von einem Nakamichi hatten die meisten Leute mit Ambitionen geträumt. Ich natürlich auch. Aber die waren halt schon sehr teuer. Aber es kamen genügend Decks anderer guter Hersteller recht hart an die Nakamichis ran, zu zivileren Preisen halt.
Übrigens: Ferro-Bandmaterial ist Eisenoxid. Die richtig guten Bänder waren sog. "Metal-Cassetten" (Reineisen-Partikelbeschichtung)