Platten stehen, Playlist auch, Sonntag geht's weiter. Wird nicht nur eine wunderbare Ablenkung, sondern einfach auch schön mit Albert wieder über Musik zu sprechen und das aufbereitet in die Welt zu werfen.
Zu der im Dezember folgenden Best Of 2020-Episode ist dann auch wieder ein Radio-Stream angedacht.
Die Platten: Actress – Karma & Desire (Ninja Tune) Autechre – SIGN / PLUS (Warp) Ela Minus – Acts Of Rebellion (Domino) Marie Davidson – Renegade Breakdown (Ninja Tune) Zenker Brothers – Cosmic Transmission (Ilian Tape)
Die Songs: Actress – Walking Flames (feat. Sampha) Autechre – F7 Autechre – DekDre Scap B Ela Minus – Dominique Marie Davidson – La Ronde Zenker Brothers – Divided Society Black Country, New Road – Science Fair Erika de Casier – No Butterflies, No Nothing Sophia Kennedy – Orange Tic Tac Hoover1 – 4A Ant Orange – Monogome Charles Webster – The Spell (Burial Mix) Theo Parrish – Wuddaji Tunes Of Negation – Your Message Is Peace Joanne Robertson – am i grief Patrick Cowley – I Feel Love John Frusiante - Usbrub Pensul
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Albert ist zurück und das für eine Folge, die nicht lauter Track17 schreien könnte. Actress forscht mit seinem sechsten Album KARMA & DESIRE zwischen Spiritualität und Wissenschaft nach seiner Stimme und wir klären, ob er sie gefunden hat. Welche Rolle spielte dabei seine AI? Und was hat er im Interview berichtet? Gleich doppelt vertreten sind die WARP-Legenden Autechre, die mit gleich zwei Alben ihren Sound auf den Punkt bringen. Mit welcher Platte gelingt das aber besser? SIGN oder PLUS? Ergänzen sich die beiden oder stoßen sie sich ab? Wir klettern in die Maschinen und finden dabei heraus, warum Track17 und Autechre gar nicht so verschieden sind. Nicht weniger Gear Nerd als die Briten ist auch Ela Minus, die mit ihrem Debüt-Album nicht nur die Maschinen zum Aufstand bewegt. Politischer Techno-Pop, der aus einer tiefen Liebe zu ihren Instrumenten entstand.
Gegen die Club-Welt rebellierte Marie Davidson, die sich schon vor Jahren vom Dancefloor verabschiedet hat. Mit Album Nummer 4 legt sie jetzt eines der speziellsten und konsequentesten Alben des Jahres vor und fordert mit aus der Zeit gefallener Musik ihren eigen Platz ein. Außerdem: Die Zenker Brothers beenden das vielleicht beste Jahr ihres Labels Ilian Tape mit einer kosmischen House-Platte und nehmen die Hörer:innen mit auf eine psychedelische Reise.
Schließlich besprechen wir die Alben-Ankündigung (endlich!) von Black Country, New Road, sprechen über die neue Theo Parrish, den abenteuerlichen Dub von Shackleton, das neue Hardcore-Projekt von Shed, die Reissues von Patrick Cowley, die neuen Singles von Sophia Kennedy und Erika de Casier und noch viel mehr. Die Episode sowie all ihre 17 Songs wie immer auf unserer Spotify-Playlist.
[Setlist] – [00:00:00] Intro – [00:02:10] Zuletzt gehört: Post-Punk aus Belarus von Molchat Doma und die Live-Platte der Jazz-Musikerin Angel Bat Dawid – [00:05:26] **Actress // Karma & Desire (Ninja Tune)** – [00:06:25] Mit Sampha und co: Actress sucht seine Stimme – [00:11:08] Interview Mit Actress: Über Karma und Wissenschaft – [00:14:09] Favoriten: Reverend, Leaves Against The Sky, Loveless und überall das Piano – [00:17:36] **Autechre // SIGN / PLUS (WARP)** – [00:20:23] Warum die Platten sich ergänzen und zugleich abstoßen – [00:24:49] Bitte nicht schneiden: Die scharfen Kanten von Maschinenmusik – [00:30:32] **Ela Minus // Acts Of Rebellion (Domino)** – [00:33:05] Cold Wave im Club and The Rise of The Machines – [00:38:17] **Marie Davidson & L’Oeil nu // Renegade Breakdown (Ninja Tune)** – [00:42:08] Kein Bock mehr auf Dancefloor: Chanson, Pop und Justice-Gedächtnis-Beats – [00:46:06] **Zenker Brothers // Cosmic Transmission (Ilian Tape)** – [00:49:40] Vom perfekten Sequencing und der Reise eines Albums – [00:52:20] Track17 – Playlist zum Podcast: Black Country, New Road, Sophia Kennedy, Theo Parrish, Ant Orange, Burial, John Frusciante und viel mehr. Direkt abonnieren und reinhören!
Ich habe es heute beim Radeln gehört, wie immer sehr gern. Kam ja diesmal ganz viel vor, was man mit Dir musikalisch verbindet. Musikalisch gebe ich ein Feedback, wenn ich die Playlist gehört habe.
Hab es zwischenzeitlich angehört - eine schöne Sendung. Mit Autechre und Actress ging es ja auch um die ganz großen Lieblinge von mir.
Zur Actress: Ich war anfangs fast ein ganz klein wenig enttäuscht vom Album. Nicht mal, weil jetzt Stimmen als weitere Instrumente eingesetzt sind. Vielmehr hatte ich anfangs eher das Gefühl, dass Karma & Desire ein wenig uneinheitlich klingt und gerade dieser Albumfluss etwas fehlt, der ihn auszeichnet. Aber scheinbar musste ich mich doch erstmals an Stimmen auf einem Actress Album gewöhnen. Ich empfinde das mittlerweile nicht mehr so und mag auch dieses Album sehr.
Autechre: Ich will diese beiden Alben gar nicht in der Art bewerten, welche mir besser gefällt. Wie Albert schon sagt, die beiden Alben decken miteinander die gesamte Bandbreite ihres Schaffens ab. Ich bin jedenfalls sehr glücklich damit. Da ja das Monstrum NTS Sessions erwähnt wurde: Dieses lange Format hat wohl wirklich einige abgeschreckt. Vor ein paar Tagen Popschutz auf byte.fm gehört. Christoph Möller spielte da einen Track aus „Sign“ und meinte, dass er sich die NTS Sessions nie angehört hat, weil ihn der Umfang so abgeschreckt hat. Tja. Ich habe das Set ja auch hier stehen und wollte mir das immer mal am Stück anhören. Aber über 3 Teile davon am Stück bin ich bislang nicht heraus gekommen.
Ela Minus höre ich mittlweile immer lieber. Und die Zenkers gehören für mich eh zu den Jahreslieblingen.
Fazit: Neuentdeckungen gab es für mich diesmal nicht, aber ich habe euch dennoch sehr gerne zugehört
Zitat von victorward im Beitrag #357Hab es zwischenzeitlich angehört - eine schöne Sendung. Mit Autechre und Actress ging es ja auch um die ganz großen Lieblinge von mir.
Zur Actress: Ich war anfangs fast ein ganz klein wenig enttäuscht vom Album. Nicht mal, weil jetzt Stimmen als weitere Instrumente eingesetzt sind. Vielmehr hatte ich anfangs eher das Gefühl, dass Karma & Desire ein wenig uneinheitlich klingt und gerade dieser Albumfluss etwas fehlt, der ihn auszeichnet. Aber scheinbar musste ich mich doch erstmals an Stimmen auf einem Actress Album gewöhnen. Ich empfinde das mittlerweile nicht mehr so und mag auch dieses Album sehr.
Vielen Dank!
Ich kann das nachvollziehen. Ähnliches hätte man bei R.I.P. auch sagen können, aber da verbinden sich Sounds und Thema ja ohnehin sehr gut. Gerade, wenn man das mit 88 vergleicht, passt das aber bei Karma & Desire und funktioniert bei beiden Platten.
ZitatAutechre: Ich will diese beiden Alben gar nicht in der Art bewerten, welche mir besser gefällt. Wie Albert schon sagt, die beiden Alben decken miteinander die gesamte Bandbreite ihres Schaffens ab. Ich bin jedenfalls sehr glücklich damit. Da ja das Monstrum NTS Sessions erwähnt wurde: Dieses lange Format hat wohl wirklich einige abgeschreckt. Vor ein paar Tagen Popschutz auf byte.fm gehört. Christoph Möller spielte da einen Track aus „Sign“ und meinte, dass er sich die NTS Sessions nie angehört hat, weil ihn der Umfang so abgeschreckt hat. Tja. Ich habe das Set ja auch hier stehen und wollte mir das immer mal am Stück anhören. Aber über 3 Teile davon am Stück bin ich bislang nicht heraus gekommen.
Ich möchte das auch gar nicht am Stück hören, weil ich das nicht genießen kann, sag' ich auch als Fan ganz ehrlich. Die Einzelpakete natürlich, aber 8 Stunden ruhig auf einem Sessel sitzen - that's not me anymore. Aber ich bin ja auch kein Serienbinger, weil ich unterwegs die Hälfte vergesse, die ich gesehen habe.
Die beiden Alben haben mir in jedem Fall mal wieder den Anstoß gegeben etwas tiefer in die Discografie zu springen. Und PLUS wird definitiv gekauft.
ZitatEla Minus höre ich mittlweile immer lieber. Und die Zenkers gehören für mich eh zu den Jahreslieblingen.
Fazit: Neuentdeckungen gab es für mich diesmal nicht, aber ich habe euch dennoch sehr gerne zugehört
Gibt's noch einen Favoriten der anderen Themen für die Playlist?
Vielen Dank für das Feedback. Das ist immer viel wert!
Zitat von G. Freeman im Beitrag #358 Ich möchte das auch gar nicht am Stück hören, weil ich das nicht genießen kann, sag' ich auch als Fan ganz ehrlich. Die Einzelpakete natürlich, aber 8 Stunden ruhig auf einem Sessel sitzen - that's not me anymore. Aber ich bin ja auch kein Serienbinger, weil ich unterwegs die Hälfte vergesse, die ich gesehen habe.
Die beiden Alben haben mir in jedem Fall mal wieder den Anstoß gegeben etwas tiefer in die Discografie zu springen. Und PLUS wird definitiv gekauft.
Die "Plus" habe ich auch schon vorbestellt.
Ich bin ebenso kein Serienbinger - das habe ich bislang erst einmal vor Jahrzehnten mit Twin Peaks gemacht. Bei Autechre fände ich es aber dennoch irgendwie reizvoll, weil das nach ein paar Stunden bestimmt auf komisch seltsame Weise anstrengend wird. Aber ich bekomme es eh nicht gebacken so viel Zeit für eine Sache freizuschaufeln
Wir haben jetzt die 1.500 Abonennt:innen (ca., es wird nicht alles an Plattformen ausgewertet) erreicht. Danke an alle aus diesem Hause, die dabei sind und auch die #20 schon gehört haben oder es noch vorhaben.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Und fertig. Danke für die tolle Folge. Sie macht allerdings auch nachdenklich.
Dass Albert schon vor der angekündigten Ausstieg ein paar Hefte fehlte, merkte man ja daran, dass plötzlich der Singles-Kasten fehlte. Da hatte ich mich schon gefragt: Hmm, was ist da los? Hat das was mit Corona zu tun? Nimmt er jetzt seinen Jahresurlaub? Ich hoffe, die Krankheit ist dann mittlerweile überwunden.
Das Bild, das ihr zeichnet, ist ja leider das Bild, das jeder Print-Journalist merkt. Es sind immer weniger Menschen dazu bereit, für Journalismus zu zahlen - wodurch der Journalismus dann angreifbar wird, weil er seine Unabhängigkeit verliert im Kampf um jeden Leser. Das habe ich leider am eigenen Leib erfahren. Ich bin aber wie Albert der Meinung, dass es den unabhängigen Musikjournalismus braucht. Influencer sind eben nicht unabhängig, sondern von der Industrie bezahlt - und das braucht es nicht. Ich will, dass Alben eingeordnet und bewertet werden - und mir so zumindest eine Vorauswahl an guter Musik präsentiert wird. Was davon ich dann wirklich mag, entscheide ich immer noch selbst. Aber ich brauche ja immer noch meine Dosis Musikexpress, éclat, NME, plattentests.de, laut.de, Pitchfork, Spiegel und All Music. Damit decke ich einen großen Teil meiner Musik ab und bekomme eben Empfehlungen. Allerdings machen die Aussagen dann wenig Hoffnung, dass es in ein paar Jahren Musikjournalismus in gedruckter Form noch gibt. Damit dürfte dann auch erklärt sein, warum der ME sich in den letzten Jahren immer mehr der Vergangenheit bedient. Man muss die alten Säcke wie uns bedienen, die auch die x-te Geschichte über ihre Helden aus der Jugend lesen wollen. Ich schließe mich da nicht aus.
Zum Thema Sportjournalismus: Das mag vielleicht früher teilweise so gewesen sein, was du schilderst, G. Freeman. Und ich würde sogar sagen: In jedem Bereich, in dem der Journalismus auf Prominenz trifft, wird man diese Fans haben, auch in seriösen Zeitungen und Zeitschriften. Grundsätzlich ist Fantum auch nichts Verwerfliches, wenn man es im Job dann abschalten kann und man seine Objektivität nicht verliert. Es bringt halt niemandem etwas, alles bei seinem Lieblingsverein zu loben oder jedes Album von Die Ärzte mit sechs Sternen zu bewerten. Man muss als Journalist auch dann sagen können: Da hat XY aber Grütze gespielt/eine beschissene Platte aufgenommen, wenn das der Fall ist. Ich hatte ja selber ein paar Monate Einblick in eine Sportredaktion und natürlich waren die Anekdoten toll. Aber es gab eben auch immer die Devise "No Cheering in the Pressbox", keine Rücksichtnahme. Wenn etwas nicht gut läuft, schreibt man es auch (wobei es auch da gewisse Regeln gab).
Ich wünsche Albert alles Gute und hoffe, von ihm bald wieder zu lesen, gerne auch wieder öfter hier.
Nachtrag: Ihr sprecht ja das Thema an, wegen dem der ME damals das Forum geschlossen hat. Ich finde es nach wie vor wenig erbaulich, in sozialen Netzwerken über Musik zu sprechen. Da bin ich dann aber auch altmodisch. Ich weiß, dass wir hier mittlerweile sehr wenig über Musik sprechen. Aber wenn ich es mir aussuchen dürfte, würde ich das eher hier machen, als bei Facebook und Co.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Das Thema ist komplex und die Möglichkeiten im Musikgeschäft Geld zu verdienen sind sicher grundsätzlich ziemlich kompliziert geworden. „Früher“ haben keine Softwarefirmen mitverdient und die Vermarktungswege waren übersichtlicher und einfacher. Man könnte Romane drüber schreiben.
Den Niedergang vom Musikjournalismus finde ich jedenfalls nach wie vor sehr bedauerlich. Mir fehlen spex, Groove & Co. noch immer. Und mir fehlen auch Musikforen, wie sie heute offensichtlich kaum noch jemand will. Wobei die Redaktionen ihre Foren auch mit fadenscheinigen Argumenten abgestellt haben (so habe ich es zumindest in Erinnerung).
Zum Glück entdecke ich noch immer gerne Musik und mir macht das alles nach wie vor sehr viel Spaß. Ich finde auch hilfreich, dass es heute Spotify & Co. gibt um Sachen abzuchecken. Aber ich ertappe mich dennoch immer wieder dabei, dass ich mich nach dem „alten“ Musikgeschäft zurücksehne, was hauptsächlich daran liegt, dass mir das heute einfach zu viel Output ist. Ich bin einfach zu interessiert an den Neuheiten als dass ich wirklich loslassen will. Aber diese unzähligen VÖ-Listen jede Woche und der nicht mehr zu bewältigende Überblick darüber vermiest mir die Freude ein wenig.