eben noch bei rossmann ein paar kleinigkeiten besorgt, und dabei einer dame ca meines alters zuschauen müssen, wie sie mit leicht schwäbelndem einschlag ihr anliegen aber sowas von in der öffentlichkeit formuliert hat. *kopfschüttel begonnen (?) hatte es offenbar mit einer kleinen anranzerei zuungunsten der dame hinter ihr. auf deren kühle replik hin wies unsere kampfschwäbin die kassiererin an, die betreffende dame zu ermahnen und gegebenenfalls des hauses zu verweisen, denn diese habe sie belästigt. als die kassiererin sich ebenso kühl weigerte, dieses ansinnen auszuführen, ging die große oper richtig los. sie werde sich beim filialleiter beschweren (sie unternahm allerdings weder jetzt noch im anschluss irgendwelche schritte in dessen richtung), denn sie als kundin habe das recht, anständig behandelt zu werden, anderenfalls werde sie NIE NIE WIEDER bei rossmann einkaufen, und sie kaufe SEHR HÄUFIG bei rossmann ein, aber nun nicht mehr, und das könne sich die kassiererin ganz allein auf die fahnen schreiben! hier begann sich nach anfänglichem schock schon ein wenig geschmunzel in der kassenschlange zu verbreiten; man riet der kassiererin, nachzugeben, wenn sie nicht die insolvenz der ganzen kette riskieren wolle etc. die kampftrulla allerdings wollte und wollte nicht aufhören zu schimpfen. irgendwann war ich dran, und musste zwangsläufig an ihr vorbei, was ich mit den worten "dürfte ich mal bitte" auch tat. "NEIN, SIE DÜRFEN NICHT!" war die antwort, und auf meine frage nach dem warum ein erneutes "sie haben mich BELÄSTIGT!" das ganze zog sich noch eine ganze weile hin, mit viel gezeter aus der einen, und gekicher und dummen sprüchen aus der anderen richtung. irgendwann konnte ich nicht mehr an mich halten, und gab ihr zu verstehen, dass sie in meinen augen keine besonders glückversprechende strategie mitmenschlicher kommunikation pflegte, worauf sie erwiderte, dass ihr glück daraus bestehe, keinen ärger mit nach hause zu nehmen, sondern ihm an ort und stelle luft zu machen.
und jetzt bin ich doch nachdenklich geworden, und frage mich, ob dieser trick bei ihr tatsächlich funktioniert, oder sie doch nur eine höchst bemitleidenswerte und wahrscheinlich hilfsbedürftige person ist.
Ich bin mir nicht sicher, wie prickelnd die Angehörigen diese Strategie finden, dürften sie davon doch ebenfalls einiges abbekommen. Ansonsten sehe ich da ein trauriges Beispiel für Leute, die es nicht verstehen, ihre Bedürfnisse ins Verhältnis zu setzen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Eben. Für mich wirkte es, durch die Schriftwahl, wie eine Drohung. Bei normalen Buchstaben hätte ich vermutlich innerlich der beißenden Ironie und Lebensweisheit zugenickt und zugesehen, dass ich schnell wieder was zum Lachen finde.
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21.10.2023 20:22
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