"Consequences" hab ich schon lange nicht mehr gehört.
Bei mir ist es vielleicht auch chronologisch bedingt, daß "L" immer meine Nr. 1 von G & C sein wird, weil das auch mein Einstieg war. Vor allem "This Sporting Life" ist eine Jahrhundertnummer, die ich jederzeit hören kann. Hab das immer gerne Prog-Pop genannt. Auch die Vocalarrangements in "Group Life" sind nicht von dieser Welt.
Danach kommt aber gleich "Freeze Frame", als Bindeglied zw."L" und den danach folgenden Popalben, die ich aber auch sehr schätze.
Bei mir ist es vielleicht auch chronologisch bedingt, daß "L" immer meine Nr. 1 von G & C sein wird, weil das auch mein Einstieg war. Vor allem "This Sporting Life" ist eine Jahrhundertnummer, die ich jederzeit hören kann. Hab das immer gerne Prog-Pop genannt. Auch die Vocalarrangements in "Group Life" sind nicht von dieser Welt.
Danach kommt aber gleich "Freeze Frame", als Bindeglied zw."L" und den danach folgenden Popalben, die ich aber auch sehr schätze.
Alles nachvollziehbar für mich. Die ersten vier Alben meines Rankings liegen extrem dicht beieinander. Sehr, sehr schwere Entscheidung, wen man da auf eins setzt. Gestern Freeze Frame, heute Sheet Music und morgen dann wieder L :)
Beim genauen Lesen der Wiki Rezensionen der 10CC Alben bin ich auf folgenden kapitalen Fehler gestoßen: Bei The Wall Street Shuffle soll es sich um eine Singleauskopplung aus ihrem Debutalbum 10CC handeln. ??? https://de.wikipedia.org/wiki/10cc_(Album)
Ja, Mensch, gibt es das denn noch? Das kann doch nicht wahr sein; tatsächlich eine ganze Platte voll mit Pop erlesenster Machart. Die Beatles konnten bei mir eigentlich mit jeder LP glatte 100 Punkte verbuchen, Paul McCartney brachte es mit Band On The Run immerhin auf heiße 80 und Badfinger lagen mit 50 Punkten für ihre letzte Scheibe auch nicht schlecht im Rennen.
Aber jetzt diese 10CC-Scheibe, also für die sind, gemessen an den Beatles, 150 gerade genug. Allein die Texte. Wochenlang kann man durch neue Spitzfindigkeiten, Seitenhiebe auf dieses und jenes, bis hin zur geschickten Verarsche immer neuen Lustgewinn aus ihnen ziehen. Vor allem die Amerikaner werden voll auf’s Korn genommen, sei es im „Wall Street Shuffle“ der große Run auf die Kohle oder in „Hollywood“, einer traumatischen Persiflage auf eben dies Hollywood. Aber halt auch die Araber plus Konsorten bekommen ihr Fett weg, ha ha. „Oh Effendi“ beschreibt die Geschichte eines cleveren Dealers, der mit Weibern, Whisky und Kanonen (das könnte fast ein Titel eines alten Eddie-Films sein) seinen Reibach machen will, es dann aber doch nicht so ganz bringt. Aber Ideen hat er schon, das muß man ihm lassen. So hat er auch für die Pyramiden eine geldbringende Verwendung parat:
Look what I did for the pyramid/I put a pool in it and made it pay/I built an elevator and a film theatre/And I shipped it to the U.S.A.
In Zeiten, wo sogar die London-Bridge in die Staaten verschachert werden kann, gar kein so abwegiger Gedanke. Ach, ich könnt‘ regelrecht ins Schwärmen geraten und mich hinsetzen und alle Texte abtippen, um sie auf ihren Wortwitz abzuklopfen. Aber der Platz ist knapp, und außerdem liegt, ein hoch auf die Plattenfirma, dieser Scheibe endlich ein Textblatt bei. Ach wär‘ das schön, wenn das Schule machen würde. Ja und die Musik, die diesen Textirrwitz begleitet, wie schon gesagt, Pop erlesenster Machart. Diese Jungs haben einfach alles drauf. Allein was Lol Creme da aus seiner Gitarre zaubert, würd‘ man mir nicht dämliche Assoziationen unterstellen, würde ich sagen, das Creme de la Creme.
Es ist einfach zu schön, das muss man selbst hören, wenn bei soften Nummern die Gitarre schnulzt und zirpt, und wie sie dann bei Rockern plötzlich knallhart losfetzt.
Ihr könnt mich beim Wort nehmen, das ist die Pop-Platte des Jahres, die vergangenen zwei noch ganz easy dazugerechnet. SHEET MUSIC: 10CC (Kubikzentimeter) Pop unverdünnt. A votre sante.
Rezension von Jogi (Jörg Gülden?) aus Sounds.
Auch wenn alte Plattenkritiken sich heute teilweise etwas „antiquiert“ lesen, würde ich diese zu großen Teilen als nach wie vor aktuell und zutreffend beschreiben.
Ein paar Fragen hätte ich dazu:
Hat Jörg Gülden früher unter dem Namen „Jogi“ rezensiert, bevor er unter seinem Echtnamen schrieb? Wie geht es euch (alten Säcken) mit uralten Plattenkritiken? Wäre es nach neuem Recht eventuell eine Urheberrechtsverletzung, hier eine solche Plattenkritik zu veröffentlichen? Ist den Abonnenten des ME das gesamte Archiv von Plattenkritiken zugänglich?
Zitat von DerKleineMusicFreund im Beitrag #17 Beim genauen Lesen der Wiki Rezensionen der 10CC Alben bin ich auf folgenden kapitalen Fehler gestoßen: Bei The Wall Street Shuffle soll es sich um eine Singleauskopplung aus ihrem Debutalbum 10CC handeln. ??? https://de.wikipedia.org/wiki/10cc_(Album) Wie teilt man Wiki solche Fehler mit?
Ich dachte immer, daß man das selbst korrigieren kann.
Allerdings lese ich bei Popkulturellen Themen fast ausschließlich die englische Wikipedia Seite, weil dort einfach mehr steht und mir weniger Fehler auffallen.
Zitat von DerKleineMusicFreund im Beitrag #1810CC – Sheet Music "Ja und die Musik, die diesen Textirrwitz begleitet, wie schon gesagt, Pop erlesenster Machart. Diese Jungs haben einfach alles drauf. Allein was Lol Creme da aus seiner Gitarre zaubert, würd‘ man mir nicht dämliche Assoziationen unterstellen, würde ich sagen, das Creme de la Creme."
Ich muß wohl mal öfter alte Plattenkritiken lesen. Das ist schon recht unterhaltsam.
Das besondere an 10cc ist die außergewöhnliche Begabung der einzelnen Mitglieder, die instrumentale Vielfalt, die Erfahrung im komponieren (Gouldman), die Experimentierfreudigkeit und die vielen Ryhthmen die sie drauf hatten Was aber neben dem allen gerade mir 10cc nahegebracht hat, waren die Vocalarrangements. Nicht nur 4 interessante Sänger mit 4 unterschiedlichen Stimmlagen, sondern wie easy die Arrangements ins Ohr gehen. Ach ja und den Sound des Gizmo hatten sie ja auch noch...
Zitat von Krautathaus im Beitrag #21Ich muß wohl mal öfter alte Plattenkritiken lesen. Das ist schon recht unterhaltsam.
Das besondere an 10cc ist die außergewöhnliche Begabung der einzelnen Mitglieder, die instrumentale Vielfalt, die Erfahrung im komponieren (Gouldman), die Experimentierfreudigkeit und die vielen Ryhthmen die sie drauf hatten Was aber neben dem allen gerade mir 10cc nahegebracht hat, waren die Vocalarrangements. Nicht nur 4 interessante Sänger mit 4 unterschiedlichen Stimmlagen, sondern wie easy die Arrangements ins Ohr gehen. Ach ja und den Sound des Gizmo hatten sie ja auch noch...
2. Ja, bei den stimmlichen und musikalischen Fähigkeiten konnten sie m.E. durchaus mit den ganz Großen (z.B. Beatles, CSNY) mithalten.
1. Solltest du es noch nicht haben, empfehle ich dir die kleine schwarze "Bibel" von 2001. "Sounds, Platten 66-77, 1827 Plattenkritiken". Ist im Antquriat bestimmt noch erhältlich. Sehr unterhaltsam. Manchmal in der Kritik (immer noch) zutreffend (s.o.) und manchmal total daneben und zum Totlachen, wie sehr der Rezensent sich aus heutiger Perspektive geirrt hat.
Und ja, der Gizmo (Ein Gerät, welches über Gitarre und Bass klassische Streichinstrumente nachahmen kann). Darüber wird ja viel Gewehse veranstaltet. Soll ja angeblich auch einer der Trennungsgründe für Godley & Creme gewesen sein, um das Ding in Ruhe fertig entwickeln zu können. So ganz überzeugen konnte das Teil ja aber im Endeffekt dann doch nicht. Und dann kam eh der Syntheziser.
Hat Jörg Gülden früher unter dem Namen „Jogi“ rezensiert, bevor er unter seinem Echtnamen schrieb?
In älteren Ausgaben der SOUNDS - so ab 1973 - ist neben „Jogi“ auch Jörg Gülden als Verfasser von Artikeln oder Rezensionen angegeben. Jörg Gülden schrieb später allerdings recht oft als „Dr. Gonzo“.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Danke für die Antwort, Dr. Brain! (Das meine ich als Kompliment, denn ich bin immer wieder erstaunt, was du so weißt/recherchierst/einfach irgendwo ausbuddelst)!!!
Wer sich die alten 10cc mal live anhören möchte, empfehle ich die Live At The King Bisquit Flower Hour (Santa Monica, CA 1975). Gibt's recht günstig auf CD, ist halt soundmäßig eher ein gutes Bootleg und ohne Overdubbs. Die Band hat ihre Titel auch nicht 1 zu 1 gespielt, sondern durchaus variiert. Bei der Aufnahme auf YouTube stimmt allerdings die Reihenfolge nicht.
Zitat von Krautathaus im Beitrag #25Wer sich die alten 10cc mal live anhören möchte, empfehle ich die Live At The King Bisquit Flower Hour (Santa Monica, CA 1975). Gibt's recht günstig auf CD, ist halt soundmäßig eher ein gutes Bootleg und ohne Overdubbs. Die Band hat ihre Titel auch nicht 1 zu 1 gespielt, sondern durchaus variiert. Bei der Aufnahme auf YouTube stimmt allerdings die Reihenfolge nicht.
Hast du da mal eine (Bezugs)Quelle, @Krautathaus, ich finde keine.
Godley & Creme - Body Of Work
läuft hier seit einer Woche auf Dauerrotation. Nach längerer Abstinenz gibt es hier so vieles wieder neu zu entdecken. Mein Versuch, die Band meiner Freundin nahezubringen, scheiterte jedoch kläglich. Ich legte ihr "An Englishman In New York" auf, ein recht zugänglicher und auch erfolgreicher Song der Band, und sie fragte: "Bleibt das so?" Ich habe den Versuch mit dem Hinweis, dass es eher ein bisschen experimenteller werden würde, abgebrochen und höre die Scheiben lieber allein zu Hause.