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1993 taten sich Ben Folds, Robert Sledge und Darren Jessee zusammen, nannten sich als Trio Ben Folds Five, weil sich das besser anhörte als Ben Folds Three, und machten "Punk Rock for Sissies" oder "Piano Punk", wie das auch mal genannt wurde. Ihr Debüt "Ben Folds Five" erschien 1995 und erhielt ordentliche bis phänomenale Wertungen. Pitchforkmedia vergab sagenhafte 9.6, der NME 9/10. All Music 4,5/5.. Den typischen BF5-Sound gibt es hier auch schon. Ben Folds Gesang, den Josef Winkler mal als sahnig bezeichnete, schöne Klaviermelodien, angefuzzter Bass, dazu Schlagzeug. Humor, Rock und traumhafte Balladen trafen aufeinander. Das war schon für ein Debüt sehr gut.
Hier ist einer meiner All-Time-Favorites drauf: "Philosophy". Dieses Intro! Fantastisch! Ich mag zwar auch ein paar der schnelleren Sachen der Band, etwa "Sports & Wine" von diesem Album. Aber Folds ist ein großartiger Balladenschreiber (auch wenn das hier gar keine echte Ballade ist). Aber es ist dieses luftige Klavierspiel wie beim Intro, das mir so gut gefällt. Weitere Anspieltipps neben den beiden genannten: "Where's Summer B.?", "Best Imitation of Myself".
In meinen Augen eine 8/10.
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Zwei Jahre nach dem Debüt erschien dann Whatever and Ever Amen. Für mich deshalb ein tolles Album, weil es "Brick" und "Evaporated" enthält, zwei traumhafte Balladen. In der ersten erzählt Folds eine wahre Geschichte, nämlich wie er seine damalige Freundin als Teenager in eine Abtreibungsklinik begleitet. "Can't you see / It's not me you're dying for / Now she's feeling more alone / Then she ever has before". "Smoke" wurde von Nick Hornby in seinem Buch "31 Songs" gewürdigt. Charakteristisch für den Song ist nicht nur der Melodica-Sound. Auch Ben Folds erste von vier Ehefrauen hat an ihm mitgeschrieben, obwohl die beiden da schon lange nicht mehr verheiratet waren (was auch darauf schließen lässt, dass der Song ursprünglich einige Jahre älter ist). "Cigarette" ist todtraurig über einen Mann, der seine Frau verloren hat. Auf "Rockin' the Suburbs", Folds erster Solo-Platte, folgt übrigens die Fortsetzung.
Die Wertungen fielen aber sehr nüchtern aus. 7.6 von Pitchfork sind immer noch gut, der NME gab nur noch 6/10, was meiner Meinung nach zu schlecht ist, aber es gibt eben schon ein paar Füller. In den USA verkaufte sich das Album mehr als eine Million mal und erreichte Platz 42, in England ging es sogar auf 30.
In der Remastered Version von 2005 gab es auch noch ein paar Extra-Songs, darunter eine Coverversion von "Video Killed the Radio Star", das die Band häufig bei Konzerten spielte, sowie ein Cover von "She Don't Use Jelly" der Flaming Lips.
Von mir gibt es eine 8/10.
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Ich würde mal sagen, dass es mutig ist. Da hat man gerade einmal zwei Alben auf dem Markt und schon kommt die erste Compilation mit Outtakes und Live-Versionen. Die Kritik hält sich zurecht zurück. Pitchfork gibt 5.0. All Music zückt auch nur drei Sterne. Und machen wir uns nichts vor. Das meiste davon ist tatsächlich verzichtbar. "Eddie Walker" ist aber ein schöner Song. Built-to-Spill-Fans können sich ja mal die Tokio-Live-Aufnahme von "Twin Falls" anhören.
Damals gab ich generöse 6/10. Eigentlich zu viel...
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Ben Folds ging zum ersten Mal den Five fremd - und gründete die Experimental-Pop-Band Fear of Pop, die es zum Glück nur zu diesem einen Album namens "Volume 1" gebracht hat. Mit dabei war das Nashville-Ehepaar-Duo Fleming & John. Und Credits gehen auch an Folds damalige dritte (!) Frau Frally, die später noch eine große Rolle spielen sollte. Sie war beim Song "Root to This" als "Screaming Woman" zu hören. Ach ja, und auch als Blick in die Zukunft, machte William Shatner mit. Beim einzigen wirklich hörbaren Song "In Love" macht er das, was er sechs Jahre später unter Folds' Regie auch machen sollte. Er spricht über eine Folds-Produktion.
Ich habe generöse 5/10 vergeben.
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Ben Folds Five - The Unauthorized Biography of Reinhold Messner (1999)
Das beste, weil musikalisch abwechslungsreichste Album des Trios. Und mein erster Kontakt zur Band. Ich war damals ME-Leser und ich bin mir nicht mehr sicher, ob das Album Platte des Monats war oder sechs Sterne erhielt. Ich habe es gekauft und war sofort fasziniert von diesem ungewöhnlichen Klang. Ich hörte plötzlich Piano-Rock mit einer seltsam verzerrten Gitarre (die ja eigentlich ein Bass war). Zum ungewöhnlichen Namen: Ich glaube die Geschichte, dass Darren Jessee sich den Namen ausgedacht hat, bis heute nicht. Angeblich wusste die Band nicht, dass es den Mount-Everest-Bezwinger überhaupt gab. Jajaja. Witzig ist auf jeden Fall, dass die Platte bei Pitchfork unfassbar schlechte 3.3/10 erhielt. 3.3! What the Fuck? In den USA landete das Album auf Platz 35.
Ich liebe das Album bis heute. Vielleicht weil es mein Folds-Erstling war. Vielleicht, weil es ein paar echte All-Time-Favourites enthält. "Don't Change Your Plans" habe ich immer schon gemocht, letztes Jahr, als ich es mit meiner Frau irgendwie noch mal versucht habe, kurz vor der Trennung, war es ständiger Begleiter auf meinen Hunde-Spaziergängen. Ich hatte ständig den Song im Kopf. Sometimes I get the feeling / That I won't be on this planet for very long / I really like it here / I'm quite attached to it; I hope I'm wrong". Aber es ist passenderweise ein Song über das Loslassen. Ich mag, wie Folds in "Mess" singt: "And I don't believe in God, so I can't be saved". Damals gab ich volle Punktzahl, heute würde ich das für den Song nicht mehr tun. "Magic" ist aber immer noch Magie pur. Dieser ruhige Beginn. Ab 1:28 die Pauken. Dann natürlich "Army". Entweder haben Josef Winkler oder Albert Koch das damals, 2004, beim Forentreffen in München aufgelegt und mir gezeigt, was für ein guter Party-Song das ist. Und wenn man Folds dann mal live erlebt hat, wie er zu dem Song die Massen aufteilt, damit sie die Bläser nachmachen - das ist schon toll. Ich liebe den Song. Ja, danach kommen schon ein paar Ausfälle. Aber am Ende das schlurfende Jane und besonders "Lullabye" als Abschluss. Toll.
Ich gab 8/10, hatte kurz überlegt, ob es mehr sein müssten, aber wegen "Hospital Song" oder "Your Most Valuable Possession" ist das dann doch gerechtfertigt.
So, für heute reicht das.
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Für mich Folds' Opus Magnum, erschienen am geschichtsträchtigen 11. September 2001. Ein Album ohne Ausfälle, mit nur wenig Mittelmaß (ich halte ja den Titeltrack für überschätzt), dafür aber mit Songs zum Niederknien. "Zak and Sara" atmet den Geist der BF5-Sachen mit verzerrtem Bass. Dazu dieser Allerweltsgeschichte über "Zak without a C and Sara spelled without an h". Das schnelle Meisterwerk dieser Platte. Dazu dann Balladen, Balladen, Balladen: "Still Fighting It" ist eine Ode an seinen Sohn Louis, in der er ihm erzählt, wie schwer das Leben doch ist und wie leid es ihm tut, dass Louis so viel von seinem Vater hat. Ein wundervolles Stück. Genau wie "Fred Jones, Part 2", die Fortsetzung von "Cigarette" der "Whatever and Ever Amen"-LP über einen alten Mann, der gefeuert wird. Co-Sänger ist John McCrea von Cake. (Ein weiteres schönes Duett ist "Gone" mit Folds' damaliger Frau Frally). Und dann noch "The Luckiest", ein Song, den er angeblich für Frally geschrieben hat (aber eigentlich für einen Film, wie er hier erklärt). Acht Jahre nach dem Erscheinen lief der Song dann bei meiner Hochzeit - und brachte mir, wie ihr wisst, auch nicht so viel Glück (Folds Ehe mit Frally ging ja auch nach sieben Jahren in die Brüche). The Luckiest hat übrigens Anleihen beim Kanon in D von Johann Pachelbel. Aber auch der Rest ist toll: "The Ascent of Stan", "Losing Lisa", "Carrying Cathy", der Live-Klassiker "Not the Same", bei dem Folds in Rockstar-Manier das Publikum dirigiert. War meine Liebe für Folds schon nach "Reinhold Messner" da, wurde sie mit diesem Werk zementiert. In den US-Charts erreichte Folds hiermit Platz 42.
Meine Bewertung: 9/10
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Lustigerweise sind das nicht immer meine Favoriten von den Alben. Und: Songs for Silverman ist nicht bei Spotify gelistet!
Ich schaue wirklich einmal im Monat nach, ob das Album nicht vielleicht doch inzwischen gelistet ist. Jeden Monat eine Enttäuschung. Inzwischen bin ich wirklich kurz davor, mir das Album noch einmal zu kaufen, weil ich es wirklich vermisse.
Übrigens, ich schrob ja, daß der Ben mich auf meine erste Fahrt zu meinen Liebsten nach OFL begleiten würde.
Es war magisch!
In welchem Jahr hat @JackOfAllTrades die 1a-Vorstellung mit Folds gefahren? 2004 oder 05?
Die Songs, die mich damals angefasst haben, waren sofort wieder da. Mit starker - sogar noch ausgeprägterer - Intensität haben sie mich erneut eingefangen. Insbesondere THE ASCENT OF STAN, CARRYING CATHY und THE LUCKIEST. Herrlich! Was für ein ein tolles Geschenk. Danke Mr Folds fürs Schaffen, Joat fürs Anfixen und @gnathonemus für das Geben.
ich habe keine Ahnung mehr, wann das war. Ich hatte eher das Gefühl, dass ich so im Bereicht 2006/07 bei den MIBs mitgemacht habe. Hat der Freeman da nicht mal eine Aufstellung gemacht?
Ich muss hier auch mal weitermachen mit der Folds-Vorstellung. Es gibt so einiges, das ich selbst nicht kenne...
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Ich war so früh schon bei den MIBs dabei? Im Haus liegen noch ein paar, die zurückgekommen sind, da hätte ich nachgucken können. Danke.
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Die Tour kommt ab 8. November nach Europa, es gibt aber nur drei Konzerte in Deutschland: 25.11. Berlin, Admiralspalast 26.11. Wiesbaden, Kurhaus 4.12. Essen, Lichtburg @Berthold Heisterkamp
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Ich freu mich! Wohne zwar nicht mehr in Essen, aber für Ben Folds in der Lichtburg könnte ich mal wieder vorbeischauen, das wäre schon eine würdige Kulisse.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."