Ich hab mir das eben auch mal angehört, u.a. auch, weil demnächst ein Auftritt in der Konzertlocation in der Nähe angekündigt ist. An sich ist das nicht mein Ding. Ich kann auch tatsächlich nichts mit Stella Sommer anfangen und vermute schon, dass das teilweise (aber nur teilweise) an den deutschen Texten gepaart mit dem seltsamen Gesang liegt.
Vermutlich geht der folgende Song auf Englisch auch bei denjenigen durch, die mit den neuen Sachen nichts anfangen können. (Zugegebenermaßen ist es ein recht grauenvolles Englisch, was aber auch wiederum einen gewissen Phantom/Ghost-Charme hat).
Ich weiß noch nicht so recht, was ich davon halten soll. Eine Aversion wie bei Stella Sommer stellt sich jedenfalls nicht auf Anhieb ein.
Habe die CD jetzt zum ersten Mal durchgehört. Für mich ist das die logische Fortführung von Me And My Drummer, deren erstes Album ich ja nach wie vor sehr liebe (leider war das zweite arg langweilig). Es geht schon klar in Richtung Kunstlied und ist damit sehr deutsch, was auf manche Menschen wohl verstörend wirkt. Musikalisch ist das schon sehr fein. Man kann die teils ungewöhnlichen Songstrukturen natürlich auch als gekünstelt bezeichnen, aber ich mag es wenn beim Musikmachen sehr offensichtlich Gehirnschmalz eingesetzt wird. Die Texte sind fein gedrechseld mit leicht grobschlächtigen Einlagen, und als Mann muss man das Gespöttel schon auch aushalten können, aber das ist halt auch beileibe keine humorfreie Zone. Ich empfehle ihr als nächsten Schritt ein Duett mit Finch. Das Album gefällt mir jedenfalls gleich beim ersten Anhören ausgezeichnet, da werde ich mir auch die EP noch zulegen.
Ich habe kein Problem mit der Deutschsprachigkeit und finde es nicht schlagerhaft. Songwriting, Instrumentierung und die Abwechslung zwischen Kunstlied und poppigem Pop gefallen mir sehr gut. Mein einziges Problem, aber welch ein Problem: Der Gesang. Ich hätte nie gedacht, dass ich als alter Indiepopper das mal sagen würde, aber er ist so schief und falsch, dass es weht tut. Wenn sie für den Gesang Dirk von Lowtzow oder Stella Sommer angeheuert hätte, wäre das ein super Album, aber so habe ich nur bis Track 4 durchgehalten und das mit zunehmenden Zahnschmerzen.
Kleiner off-Topic-Exkurs: Vielleicht ist das mit der Gesangssensibiltät eine Alterssache. Anderes aktuelles Beispiel, englischsprachig und männlich: Hawaii von PIL. John Lydon ist ein wunderbarer Nichtsänger und überraschend überzeugender Balladenschreiber, aber eben kein Balladensänger.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #34 aber so habe ich nur bis Track 4 durchgehalten und das mit zunehmenden Zahnschmerzen.
Da offenbar fast alle nach den ersten 3-4 Songs das Album entnervt abbrechen, nochmals der Hinweis, dass das nunmal auch die sperrigsten Stücke des Albums sind. "Meine Hunde" (7.) und "Geld" (5.) sind die Single-Hits für die entspannte Gartenarbeit.
Zu John Lydon möchte ich unbedingt ergänzen, dass dies ja eine sehr persönliche Sache ist... Seine Frau Nora ist seit zehn Jahren an Alzheimer erkrankt und der Song ist ihr gewidmet. Man kann darüber streiten, ob dies öffentlich getan werden sollte, aber seine Beweggründe für diese Ballade sind bemerkenswert..
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #38Zu John Lydon möchte ich unbedingt ergänzen, dass dies ja eine sehr persönliche Sache ist... Seine Frau Nora ist seit zehn Jahren an Alzheimer erkrankt und der Song ist ihr gewidmet. Man kann darüber streiten, ob dies öffentlich getan werden sollte, aber seine Beweggründe für diese Ballade sind bemerkenswert..
Zitat von Lumich im Beitrag #39Manche Dinge bleiben doch lieber privat.
Manche vielleicht, aber in diesem Fall finde ich die Idee, öffentliche Aufmerksamkeit auf Alzheimer zu lenken, nicht schlecht und auch die Umsetzung gelungen, außer dem Gesang eben.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #34 aber so habe ich nur bis Track 4 durchgehalten und das mit zunehmenden Zahnschmerzen.
Da offenbar fast alle nach den ersten 3-4 Songs das Album entnervt abbrechen, nochmals der Hinweis, dass das nunmal auch die sperrigsten Stücke des Albums sind. "Meine Hunde" (7.) und "Geld" (5.) sind die Single-Hits für die entspannte Gartenarbeit.
Eine paar der weitere Songs, darunter auch "Geld", habe im Radio gehört, das konnte den Eindruck nicht wirklich ändern. Ok "Geld" läuft gerade wieder im Radio, das ist schon ein super Song, aber der Gesang... Mit der "Garten"arbeit auf dem Balkon fange ich erst wieder an, wenn die Frostzeit vorbei ist, mal sehen was dann der Soundtrack ist.
Zitat von akri im Beitrag #38Zu John Lydon möchte ich unbedingt ergänzen, dass dies ja eine sehr persönliche Sache ist... Seine Frau Nora ist seit zehn Jahren an Alzheimer erkrankt und der Song ist ihr gewidmet. Man kann darüber streiten, ob dies öffentlich getan werden sollte, aber seine Beweggründe für diese Ballade sind bemerkenswert..
Zitat von Lumich im Beitrag #39Manche Dinge bleiben doch lieber privat.
Manche vielleicht, aber in diesem Fall finde ich die Idee, öffentliche Aufmerksamkeit auf Alzheimer zu lenken, nicht schlecht und auch die Umsetzung gelungen, außer dem Gesang eben.
Und welchen besseren Ort für so ein ernstes Thema kann es wohl geben als den ESC? Warum hat das bloss in Irland niemand verstanden?
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #34 Mein einziges Problem, aber welch ein Problem: Der Gesang. Ich hätte nie gedacht, dass ich als alter Indiepopper das mal sagen würde, aber er ist so schief und falsch, dass es weht tut.
Schief würde ich noch unterschreiben (und vermutlich macht das für mich einen Teil des Reizes aus), aber falsch nicht, zumindest nicht in dem Sinne, dass sie die Töne nicht treffen würde. Ich glaube, dass sie eine technisch versierte Sängerin mit einem Händchen für originelle Gesangsmelodien ist. "Wind" mit Dirk von Lowtzow klingt ja auch eher schräg, aber da singen beide exakt dieselbe Melodie.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #34Ich habe kein Problem mit der Deutschsprachigkeit und finde es nicht schlagerhaft. Songwriting, Instrumentierung und die Abwechslung zwischen Kunstlied und poppigem Pop gefallen mir sehr gut. Mein einziges Problem, aber welch ein Problem: Der Gesang. Ich hätte nie gedacht, dass ich als alter Indiepopper das mal sagen würde, aber er ist so schief und falsch, dass es weht tut. Wenn sie für den Gesang Dirk von Lowtzow oder Stella Sommer angeheuert hätte, wäre das ein super Album, aber so habe ich nur bis Track 4 durchgehalten und das mit zunehmenden Zahnschmerzen.
Es geht mir ganz genauso. Ich tituliere es für mich so: Sie kann gut schlecht singen. Der Gesang geht mir oft quer, viele Töne scheinen nicht getroffen. Die musikalische Umsetzung, die Sphären, die geschaffen werden, einfach toll. Der Gesang jedoch, der lässt mich zweifeln. Oder ist das die Kunst? Habe mich aber auch schon gefragt, ob ich im Falle einer männlichen Gesangslage etwas versöhnlicher wäre, zumal ich das eine oder andere Problem mit gewissen weiblichen Tonlagen habe. Und in Vergleich zu Stella Sommer, ist Charlotte FÜR MEIN EMPFINDEN dennoch pure Erholung. Aber, wie immer, nach jedwedes Gusto.
Zitat von miam im Beitrag #44Und in Vergleich zu Stella Sommer, ist Charlotte FÜR MEIN EMPFINDEN dennoch pure Erholung.
Ich finde, dass Charlotte Brandi eine ausgesprochen versierte Sängerin ist, alles was da zu hören ist, dürfte genau so gewollt sein. Mich stört der Gesang aber ohnehin kein bisschen, der passt ganz ausgezeichnet zur Musik, weil auch beides ein bisschen "gekünstelt" ist. Mal was von früher:
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13.02.2023 19:51 (zuletzt bearbeitet: 13.02.2023 19:53)
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