Ich kann diesen Bericht sehr empfehlen. Die Einkommen sind so ab Seite 170. Natürlich ist immer die Frage, wie nachhaltig Anstiege sind. Aber unter der Ampel (da kann die Ampel nichts dafür, aber sie ist offensichtlich auch nicht der Totengräber) haben sich die Einkommen der Landwirte in zwei Jahren verdoppelt.
Ich glaube, dass die Blockaden nach hinten losgehen können, weil viele bislang nicht wussten, dass die Hälfte des Gewinns Subventionen sind und ein durchschnittlicher Hof immerhin 100.000 Gewinn im Jahr macht (wohl Gewinn nach allem vor Steuer).
ZitatPolizei löst Bauernproteste auf A1 auf - Strafverfahren eingeleitet
Die Polizei hat eine Versammlung der Bauernproteste auf der Autobahn 1 aufgelöst. Auf Höhe der Anschlussstelle Vechta in Fahrtrichtung Hamburg waren am Montagmorgen alle drei Fahrstreifen vollständig mit rund 100 Traktoren blockiert, wie die Polizei mitteilte. Durch die Blockadeaktion seien gefährliche Verkehrssituationen entstanden. Die Polizei hat die Versammlung aufgelöst, sodass die Fahrbahn nun wieder frei ist. Es wurden entsprechende Strafverfahren eingeleitet.
Ich wohne ja mitten in der Stadt und bin gespannt, wie es heute wird. Gerade eben fuhren hier Traktoren und Lkw vor dem Haus rum. Einer wunderschön mit Deutschlandfahne (kotz) drappiert, ein anderer hatte einen wildgewordenen Einfinger-Keyboard-Spieler auf dem Bock, der alle genervt hat. Am Nachmittag soll alles dicht gemacht werden.
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Die Proteste sind natürlich insofern hilfreich, als sich viele erstmals mit diesem doch recht bizarren Subventionierungssystem beschäftigen. Hier zb kann man die Namen der Landwirte im Dorf eingeben, und sehen, aus wievielen allein EU-Töpfen sie sich bedienen: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche Ich bin nicht gegen Unterstützung der Landwirtschaft. Die vergangenen beiden Jahre haben ja auch gezeigt, wie wichtig Autarkie bei Energie, Chips, Nahrungsmitteln ist. Doch wir unterstützen ja gerade nicht regionale, hochwertige Lebensmittelherstellung für Menschen.
Das ist nicht überall so, aber bei uns sind alle Bauern Multimillionäre. Wenn es mal wieder eng wird, verkaufen sie mal wieder ein Grundstück für ein paar Millionen. Um nicht zuviele Steuern zahlen zu müssen, werden immer noch teurere und größere Maschinen gekauft (obwohl die Felder bei uns eher klein sind). Und dann fordern sie ganzjährig Parkverbote, weil sie zweimal im Jahr an manchen Stellen nur schwer durchkommen und keinen Umweg fahren wollen.
Natürlich gibt es immer auch andere. Und der Arbeitseinsatz ist natürlich enorm, drum will das die nächste Generation oft auch nimmer machen.
bauernproteste mal dahingestellt, die sind ein thema für sich, bei diesem revolutionsbrimborium ("tag der befreiung") drumherum bekomme ich massiven ausschlag. 99% den leuten da draussen geht es doch gar nicht um das thema "subventionen".
Genau das. Und es ist auch nicht alles die Ampel schuld. Hauptsache wieder irgendwie laut und blöd sein.
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In Sachen Agrarpolitik habe ich deutlich mehr Fragen als Antworten. Ich kenne mich schlicht zu wenig aus. Grundsätzlich würde ich mir Subventionen wünschen, die nachhaltige Landwirtschaft fördern. Inwieweit das versorgungssichernd machbar ist, bzw. wie, darüber weiß ich zu wenig. Für den einzelnen Bauern habe grundsätzlich Verständnis, für deren Sorgen, sich und ihren Betrieb am Leben zu erhalten.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Habe gelesen, dass 17 Prozent unserer landwirtschaftlichen Flächen für Menschennahrungsmittel genutzt werden. Wir importieren dann zwei Drittel des Gemüses und vier Fünftel des Obstes.
Zitat von faxefaxe im Beitrag #7Die Proteste sind natürlich insofern hilfreich, als sich viele erstmals mit diesem doch recht bizarren Subventionierungssystem beschäftigen. Hier zb kann man die Namen der Landwirte im Dorf eingeben, und sehen, aus wievielen allein EU-Töpfen sie sich bedienen: https://www.agrar-fischerei-zahlungen.de/Suche
Tönnies hat 2022 1 Mio. Euro Beihilfe erhalten für private Lagerhaltung, um die Preise hoch zu halten:
"Bei der privaten Lagerhaltung wird Unternehmen, die landwirtschaftliche Produkte selbst einlagern (z. B. Butter, Magermilchpulver, Schweinefleisch) eine Beihilfe zu ihren Lagerkosten für einen bestimmten Zeitraum gewährt. Ziel ist es, bei ungünstiger Marktlage die Erzeugerpreise durch vorübergehenden Entzug der Ware vom Markt zu stabilisieren. Aus diesem Grund ist die Beihilfegewährung an die Einhaltung bestimmter Mindestlagerzeiten gebunden."