Leider das Ende der Kajetan-Reihe. Krimi zur Zeit des Aufkommens der Nazis. Historisch wertvoll, toll geschrieben, in Bayern spielend. Habe leider nur Band fünf und sechs gelesen.
... und georg klein bleibt mein liebster zeitgenössischer deutschsprachiger autor. irre seine perspektivwechsel (die einen auch oft im unklaren lassen), sein abdriften ins surreale, die offenen fäden, die einen gerne mal am ausgestreckten arm verhungern lassen, die elaborierte, leicht antiquierte, aber doch so präzise sprache, seine liebevollen personen-zeichnungen und einfach seine irren geschichten - kommt zwar nicht ganz an meinen liebling "libidissi" ran, aber knappe dahinter.
Er ist Journalist und verliert seinen Job, sie Musikerin und hat bei wichtigen Auftritten ein Zittern im Arm. Ein Buch über die Abstiegsängste der Mittelschicht und drüber, wie man als Paar sich fremder werden kann. Gut geschrieben dabei.
Hab ich komischerweise erst jetzt gelesen. Unglaubliche Geschichte (der eine muss am Berg das Seil durchschneiden und den anderen in den mutmaßlichen Tod abstürzen lassen), gut erzählt, auch zwischenmenschlich spannend.
Samstag rausgekommen, gleich gelesen, Vorfreude hat sich gelohnt. Nach den (sehr guten) Süden-Romanen hat Ani jetzt eine neue Hauptperson, ein ehemaliger Ermittler (der dann aber doch bissl an Süden erinnert). Eine gewohnt schwermütige, anspruchsvoll geschriebene (Kriminal?)-Geschichte über die Sprachlosigkeit in einer Familie. Er hat ja einen sehr eigenen Stil, den gibt es auch diesmal. Ein, zwei Nebenstränge (Adriana) fand ich nicht ganz so überzeugend, aber soll ja auch der Auftakt einer Reihe sein.
James Dashner - Die Auserwählten in der Brandwüste
Ich habe das Buch verschlungen. Es ist ein Jugendroman - dementsprechend ist die Sprache jetzt nicht die ganz hohe Kunst. Aber spannend ist es. Stellenweise war ich ob der Brutalität erschrocken, aber dann musste ich einsehen, dass die Jugendbücher vor 15 Jahren auch nicht zimperlich waren. Man denke nur an Harry Potter. Ab und an kamen mir Szenen ein bisschen unplausibel vor, aber insgesamt hat es mir gut gefallen. Ich bin froh, dass ich das Buch vor dem Film gelesen habe. Dem Trailer nach zu urteilen, wird die literarische Handlung da nicht großartig beachtet.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Interessant! Erschienen 1889, jetzt erstmals in Deutsch erschienen. Etwas zäh am Anfang, weil man sich an diese literarische Landschaftsmalerei (ein Sturm fegt dann ein Hotel und eine halbe Insel weg, das gab es wirklich, ein Mädchen wird gerettet und von einer Fischer-Familie aufgenommen) gewöhnen muss, aber ist eh eher Kurzroman oder Novelle. Im Nachhinein würd ich das Nachwort über das Leben des interessanten Autors zuerst lesen. Poetische Prosa nennt er selbst den Stil, den man mögen muss.
Texte (mir fällt keine passende Kategorie ein) im Blogger-Stil über Verlassenwerden, Einsamkeit, Traurigkeit. Mir hats gefallen (auch wenn ich weiterhin Romane bevorzuge. Bei Kurzgeschichten und Erzählungen habe ich die erste wieder vergessen, wenn ich die dritte gelesen habe).
Hatte mir nach den recht positiven Kritiken bissl mehr erwartet. Thriller, auf Verfilmung ausgelegt, eine Frau im Mittelpunkt, etwas prollig, schrieb der Spiegel.
Es ist unfassbar, auf was für langweiligen Stuss sie mittlerweile "Thriller" schreiben. Das Ende ich ganz OK (die Auflösung der Zusammenhänge von nervtötend erzählter Vergangenheit und einer langweiligen, absolut unbedrohlichen Gegenwart), aber bis man dort ankommt, musste man mächtig leiden. Zumal die Protagonistin, gleichzeitig die Erzählerin, mehr als dämlich ist.
Das ist typisch für mich. Da fange ich ein Buch an zu lesen und merke dann irgendwann, dass es der mittlere Teil einer Trilogie über den Aufstieg und Fall eines Gangsterbosses aus Newcastle ist. Man kann das Buch aber auch so lesen, der Reiz, den ersten Teil zu lesen, ist dann jedoch dahin, denn man weiß, was in diesem passiert und wie er endet. Die Geschichte an sich ist vorhersehbar und auch die Figuren sind größtenteils recht stereotyp angelegt. Es gibt die üblichen Scharmüzel mit der Polizei, mit Verrätern aus den eigenen Reihen und mit rivalisierenden Banden. D Genre das Mafia-Romans (falls es das gibt) etwas Neues abzugewinnen ist aber sicher nicht leicht. Die eine oder andere überraschende Wendung hat Howard Linskey dann doch eingebaut und der Grundton der Erzählung, der ironisch und distanziert ist, gefällt mir dann doch. Insgesamt ist das Buch also recht unterhaltsam. Und es macht Lust, den dritten Teil zu lesen, um herauszufinden, wie die Geschichte endet.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Bin zwiegespalten. Zwar kann eine Coming Of Age Geschichte bei mir immer punkten, und die 80er tun ihr Übriges dazu, aber irgendwie ist mir keiner der Protagonisten so nahe gekommen, dass mich das Geschehen wirklich berührt hätte.
Das Negative zuerst: Blythe hört sich gerne selbst reden. Das Ganze wäre auch etwas kürzer gegangen. Lesenswert ist das Buch dennoch, weil er seinen Zustand sehr gut selbst reflektiert und die Schilderungen des Gefängnislebens ziemlich interessant sind.