Okkervil River - Down the River of Golden Dreams Zusammen mit den Constantines die große unterschätzte Indie-Band der 00er Jahre. Hier mit einem richtig schönen, recht ruhigen Frühwerk, auf dem schon aufblitzt, was später sogar noch besser werden sollte. Unpeinliches großes Pathos mit tollen Melodien.
okkervil river unterschätzt? in den einschlägigen medien waren die doch äußerst wohlgelitten und sind - zu recht - immer wieder in den bestenlisten aufgetaucht. die constantines kenn ich allerdings tatsächlich nur namentlich. aber auf anhieb hab ich da auch nur positive rezensionen ergooglet.
Ich stand mal nach einem Constantines-Konzert daneben, als sich der Sänger mit jemandem darüber unterhalten hat, wie Arcade Fire, die noch kurz vorher ungefähr auf gleicher Höhe waren, plötzlich total durch die Decke gegangen sind. (Er hat ihnen das übrigens total gegönnt. Die Bands waren offenbar befreundet.) Ich sehe sowohl Okkervil River als auch die Constantines auf einem ähnlichen Niveau. Klar haben sie gute Presse bekommen, aber der ganz große Erfolg blieb im Vergleich dann ja doch aus. Bei den Constantines verstehe ich noch, dass das manchen vielleicht teilweise zu rau ist, aber Okkervil River müssten eigentlich für die Massen sein. Vor allem "The Stage Names" ist ganz groß.
Vielleicht noch ein Vergleich: Die Bright Eyes haben ja mit ähnlichen Indie-Folk-Elementen wie Okkervil River etwa zur selben Zeit doch sehr viel mehr Aufmerksamkeit bekommen. Ich finde Okkervil River sogar besser.
ja, manchmal sind die wege des herrn unerklärlich. ich ziehe aus dem einen konzert von okkervil river, das ich gesehen habe auch mehr momente, die mich beeindruckt haben, als aus den dreien von bright eyes/conor oberst. nichtsdestotrotz holt mich letzterer eher ab. arcade fire sowieso. das spielt sich halt oft auf einer emotionalen ebene ab, die jegliche "objektive" kriterien unerheblich machen. ich versteh ja auch nicht, warum the national so ein gefolge haben.
Ich finde ja Bright Eyes und vor allem Arcade Fire übrigens auch total super. Mit diesen Beispielen wollte ich nur veranschaulichen, wie hoch ich die Latte hängen will, wenn ich von unterbewertet rede. Und je mehr ich darüber nachdenke, desto eher vermute ich bei den Constantines auch persönliche, biographische Einflüsse auf die hohe Bewertung. Aber bei Okkervil River, da lehne ich mich jetzt gerne aus dem Fenster, da ist das total objektiv!
Ausnahmsweise mal mit "echtem" Schlagzeug (Mac McNeilly - The Jesus Lizard). Könnte vielleicht sogar dem King gefallen, wenn er dem Ganzen eine Chance geben mag.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)