Gute Analyse von Thomas Frank: Hillary Clinton was exactly the wrong candidate: a technocrat who offered fine-tuning when the country wanted to take a sledgehammer to the machine https://www.theguardian.com/commentisfre...linton-liberals
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Oder auch, mit Sascha Lobo: Die schiere Aufmerksamkeitsmaschinerie klassischer Medien war der Beginn und das Rückgrat von Trumps Kampagne. Aber die begleitende Bewertung hat sich als weitgehend unbedeutend entpuppt. Die Ausdeutung der Aufmerksamkeit geschieht inzwischen woanders.
Trumps Sieg ist auf sozialen Medien aufgebaut. Es ist Unfug, hier von "Schuld" zu sprechen. Erst recht nicht in monokausaler Weise. Aber ohne Twitter, ohne Facebook, ohne Blogs wäre Trumps Sieg kaum denkbar gewesen. Die Welt wendet sich von der bürgerlichen Medienwelt des 20. Jahrhunderts und ihrem journalistischen Prinzip der Mäßigung ab. Dem Prinzip, Nachrichten als Berichterstattung zu betrachten, objektiv und ausgewogen. http://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolit...-a-1120465.html
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
"Current Affairs" wusste es schon im Februar: "A Clinton match-up is highly likely to be an unmitigated electoral disaster, whereas a Sanders candidacy stands a far better chance. Every one of Clinton’s (considerable) weaknesses plays to every one of Trump’s strengths, whereas every one of Trump’s (few) weaknesses plays to every one of Sanders’s strengths. From a purely pragmatic standpoint, running Clinton against Trump is a disastrous, suicidal proposition." http://static.currentaffairs.org/2016/02...rump-presidency
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Zitat von LFB im Beitrag #427@ Faxe: Ich bin für den demokratischen Diskurs verloren? Eine Beleidigung, die ich dir übel nehme. Glaub mir, durch das Rückgrat, das ich bei politischen Diskursen seit Jahr und Tag zeige, zeigen muss, habe ich mehr für die Meinungsfreiheit in diesem Land getan, als jeder andere hier, denn Meinungsfreiheit bleibt ohne Meinungsvielfalt und Bereitschaft zur Akzeptanz anderer Meinungen eine funktionslose Hülle. Dass ich hier im Forum kaum noch diskutiere ist im übrigen nicht meinem vermeintlichen Dogmatismus geschuldet, sondern der schnöseligen Arroganz einzelner Akteure mit ihrem klischeehaften, bornierten altlinken Weltbild. Und ja, die Zeit fehlt einfach auch.
Dass du die Einseitgkeit der medialen Berichterstattung in den USA (Printmedien, TV außer Fox) und natürlich viel mehr hierzulande nicht erkennst, das ist schon erschreckend. Gab es gestern oder vorgestern eine gute Analyse dazu, vielleicht finde ich die noch.
Ich fühle mich mal ganz zart angesprochen als schnöseliger und bornierter "Altlinker" mit entsprechendem Weltbild. Obwohl ich mich ab und an gerne mal selbst als "alte rote Socke" bezeichne, habe ich seit Jahren sehr viel weniger mit den klischeehaften Bezeichnungen wie "rechts, mitte-rechts, mitte-links, links, gelb, rot, schwarz oder grün" am Hut. Diese alten Schubladen gehörten eigentlich längst abgeschafft, denn seit Jahren vermischt und vermengt sich da vieles miteinander, was noch vor 10 oder 15 Jahren oftmals undenkbar war. Will heißen: ich verteufele Herrn Söder nicht in Bausch und Bogen, ebenso wenig wie ich Herrn Seehofer komplett ablehne. Manche Aussagen, An- und Einsichten dieser beiden Herren halte ich zumindest für nicht ganz verkehrt. Andere wiederum lehne ich ab. Genauso oder ähnlich verhält es sich mit Herrn LaFontaine, Frau Merkel, Herrn Lindner, Herrn Kubicki oder Frau Wagenknecht....um nur mal exemplarisch einige Personen zu nennen. Ich versuche zumindest, eine Art von Mix hinzubekommen, der (wie ich hoffe) von einer passablen Portion des berühmten gesunden Menschenverstandes getragen wird. Hinzu kommt, daß ich (um halt nochmal in die Klischeekiste zu greifen) ein relativ empathischer Mensch bin, insbesondere im Hinblick auf soziale Ungerechtigkeiten, Missstände in Wirtschaft und Gesellschaft etc. Wenn man einen solchen Menschen als einen Menschen mit borniertem altlinken Weltbild bezeichnen mag: okay, kann man tun...Meinungsfreiheit und so, ne?
Übrigens: Menschen wie ich finden sich in den Welten der Kommunalpolitik sehr sehr oft in sog. "Freien Wählergemeinschaften" oder ähnlichen "Parteien" wieder. Warum? Weil sie eben mit dem Schubladendenken nicht mehr ganz so viel anfangen können und es auch nicht wollen.
Ich kann dich ja auch nicht so richtig in eine Schublade stecken, denn manches von dem, was Du in Diskussionen wie dieser von dir gibst, kann ich nachvollziehen, manches wiederum nicht. Manches lehne ich auch komplett ab. Diejenigen, die dich hier als "dogmatisch rechts" kritisieren oder hinstellen wollen, machen es sich meiner Ansicht nach ein wenig einfach. Dein "Problem" (wenn man davon reden darf) ist es eher, daß Du in solchen Diskussionen manchmal sehr kalt und oft auch mal sehr zynisch-gefühllos mit einer gewissen "Law & Order-Attitüde" rüberkommst. Ob man dann gleich die Karte "reaktionär" oder rechts ziehen muss, weiß ich selbst nicht so genau....aber sei es drum.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #432 Trotzdem, LFB, die Meinungsfreiheit gibt es, du verstehst nur den Gegenwind den du wegen deines rechtsradikalen Weltbilds bekommst falsch und forderst ein, dass Leute deine Menschenfindlichkeit akzeptieren. Akzeptanz für Meinungsvielfalt fordern auffallend oft die ein, die eigentlich überhaupt nichts tolerieren.
Jetzt würde ich gerne eine Lanze für LFB brechen, denn rechtsradikal ist er nach meiner Überzeugung ganz sicher nicht. Dann müsstest Du genauso mich (siehe Klischee-Schubladen oben) als vielleicht linksradikal bezeichnen. Was ich nicht bin. Dann schon lieber ganz gemütlich die "alte rote Socke" verwenden...das klingt kuscheliger.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #445Nunja, wenn ich die AFD als rechtsradikal bezeichne, dann muss ich das konsequenterweise auch bei LFB tun.
Nun, man kann sicher die AFD als rechtsradikal bezeichnen, genügend Elemente mit rechtsradikalem Hintergrund oder auch klar faschistoider Gesinnung treiben sich dort schon herum. Wenn man den Versuch unternimmt, ein klein wenig zu differenzieren, muss man wohl erst einmal dieses gedankliche Bollwerk "rechtsradikal = (immer) faschistoid = (immer) Nazi" ein wenig zur Seite rücken. Für meine Begriffe und Vorstellungen sind manche "reaktionäre" Aussagen innerhalb z.B. der CSU durchaus "radikal rechts" (um wieder bei den Schubladen zu bleiben). Aber sie sind nicht unbedingt dann auch gleichzeitig faschistoid oder gar im Nazi-Spektrum zu verorten. Ich versuche zumindest, hier ein wenig zu differenzieren, dann ich möchte nicht Gefahr laufen, allzu schnell Menschen in die faschistoide oder gar in die Nazi-Ecke zu stellen, nur weil manche ihrer An- und Einsichten nun mal ziemlich weit "rechts von der Mitte" zu verorten sind.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #445Ich habe jedenfalls kein Problem, als radikaler Linker zu gelten.
Aber ich. Also in dem Sinne, daß ich ein Problem genereller Art damit habe, in irgendwelcher Form als tatsächlich und wirklich "radikal" von anderen Menschen angesehen zu werden. Radikalität ist tatsächlich nicht mein Ding, es vernebelt oft genug das Gehirn und radikale Menschen (egal, in welchem Zusammenhang) sind in aller Regel gar nicht mehr zu einer sachlichen Diskussion fähig. Sie haben ihr Weltbild und ihr Ding, ziehen das durch und alles andere ist im Grunde Bullshit.
Wir haben doch in diesem schönen Thread hier gerade das beste Beispiel: Trump ist ein radikaler Narziss, ein radikaler Egomane, ein radikaler Showman, ein radikaler Lügner und (ja!) ein radikaler Rassist. Ich halte ihn für einen üblen Rassisten. Würde man ihn von den letzten Fesseln befreien, ihn richtig von der Leine lassen....man hätte einen radikalen Rassisten und Fremdenfeind vor sich.
Und um zum Kernthema des Threads zurückzukommen: ich weiß, es ist nicht sonderlich fein, aber ich wünsche diesem Freak namens Trump, daß er möglichst innerhalb seines 1. Amtsjahres dermaßen gewaltig (und möglichst auch noch oft) auf die Schnauze fällt, daß die Schwarte kracht.