es ist legitim, jemanden der von einer grossen anzahl menschen angefeindet wird noch zusätzlich von der bühne aus in verlegenheit zu bringen? da hätte ich mal gern die einschätzungen gehört, wenn die lage umgekehrt gewesen wäre. trump hat in seinem wahlkampf wirklich alle regeln des anstands mit füssen getreten. ich halte es nicht für sonderlich schlau, als antwort das gleiche zu tun. dieses "wir sind die guten"-denken halte ich für grundsätzlich gefährlich, egal auf welcher seite.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
D.h der Mann tut dir leid? Er wird ja eh schon so angefeindet? Pence hat sich für "Conversion Therapy" für Homosexuelle ausgesprochen, weil er sie für krank hält. Er hat ein Gesetz verhindert, das Diskriminierung von LGBT am Arbeitsplatz unter Strafe stellen sollte. Und er wird jetzt der zweitmächtigste Mann der Welt. Ich verstehe da ehrlich gesagt dieses Mitgefühl nicht. Warum soll man diesen Mann willkommen heißen in einem ausgerechnet antirassistischen Musical?
Auf diese Weise kannst du jeden zivilen Ungehorsam direkt für untauglich, -redlich etc erklären. Parlamentarischer Widerstand in den USA wird auf absehbare Zeit kaum spürbar sein. Wie sollte sich denn außerparlamentarischer Widerstand deiner Meinung nach artikulieren? Gerade das Theater als Freiraum für Ausdruck gegen die Mächtigen dieser Welt sollte sich da also zurückhalten?
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
ich glaube, der pence tut hier niemandem leid. dennoch finde ich auch, dass man mit solchen aktionen einen schmalen grat betritt, auf dem man schnell in gefahr gerät, sich der gleichen mittel zu bedienen wie die, die man kritisiert. hätten die schauspieler das publikum zu beginn ihrer ansprache gebeten, respektvoll zu bleiben und das buhen zu unterlassen, hätten sie meine ungeteilte zustimmung. aber so hat es ein bisschen was von mobbing und nachtreten.
Zitat von Reverend im Beitrag #724D.h der Mann tut dir leid? Er wird ja eh schon so angefeindet? Pence hat sich für "Conversion Therapy" für Homosexuelle ausgesprochen, weil er sie für krank hält. Er hat ein Gesetz verhindert, das Diskriminierung von LGBT am Arbeitsplatz unter Strafe stellen sollte. Und er wird jetzt der zweitmächtigste Mann der Welt. Ich verstehe da ehrlich gesagt dieses Mitgefühl nicht. Warum soll man diesen Mann willkommen heißen in einem ausgerechnet antirassistischen Musical?
Auf diese Weise kannst du jeden zivilen Ungehorsam direkt für untauglich, -redlich etc erklären. Parlamentarischer Widerstand in den USA wird auf absehbare Zeit kaum spürbar sein. Wie sollte sich denn außerparlamentarischer Widerstand deiner Meinung nach artikulieren? Gerade das Theater als Freiraum für Ausdruck gegen die Mächtigen dieser Welt sollte sich da also zurückhalten?
mir tut er nicht leid, und mir geht es auch nicht um pence. mir geht es darum, dass wenn man werte verteidigen möchte, dann muss man sich diese erstmal selbst zu eigen machen. wenn menschen im publikum nicht an sich halten können, ist das eine sache - da habe ich durchaus verständnis für, auch wenn es nicht die feine art ist, zu dutzenden auf einen einzelnen einzuschimpfen. wenn dies von der bühne aus noch zusätzlich befeuert wird, kann ich dem nicht mehr viel abgewinnen. da gebe ich van zandt zu 100% recht, wenn er sagt: "He was their guest. You protect your guests. Don't embarrass them."
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Ja klar, das kann man natürlich auch so sehen. Aber was ist denn da eigentlich passiert? Die Ansprache des Ensembles von der Bühne hinunter an Pence war doch wirklich kein Skandal, sondern im Gegenteil sehr höflich.
“We, sir — we — are the diverse America who are alarmed and anxious that your new administration will not protect us, our planet, our children, our parents, or defend us and uphold our inalienable rights,” “We truly hope that this show has inspired you to uphold our American values and to work on behalf of all of us.”
Ich finde das weder respektlos noch unhöflich. Sowas muss ein Politiker dieser Größenordnung schon abkönnen. Wer sagt denn, dass das Ensemble sowas nicht auch einem anderen Gast erzählen würde, wenn es ihm angemessen erscheint?
Dass die Rechte (allen voran natürlich der orangene Idiot) das Ganze skandalisiert und sich einmal mehr als Opfer inszeniert, überrascht wenig, das heißt aber nicht, dass man deren Spiel mitspielen muss.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
Man lässt sich doch vor den Trumpschen Karren spannen, wenn man das jetzt aufbauscht. Meine Güte. Theaterschauspieler sagen was sie denken und Leute buhen. Es hat amerikansiche Politiker in der Vergangenheit auch schon schlimmer getroffen bei Theaterbesuchen. Angesichts dessen, was da im Moment weltpolitisch an Verschiebungen droht, finde ich das einen dermaßenen Killefitz. Keine Überrauschung, dass Trump da draufhaut, wo er doch von seiner zumindest öffentlichkeitswirksam nicht besonders nützlichen außergerichtlichen Beilegung des Tump-U-Streits ablenken will.
Ja, ich finde es war (so wie tenno es beschreibt) nicht mit haltungsnote 10 überbracht (die buhs vorher, das setting...), aber ich kann die realen ängste der minderheiten verstehen. Inhaltlich war es berührend, dazu höflich und schön formuliert. Das schlimme daran ist ganz allein trumps reaktion.
Kann mir nicht vorstellen, dass Trump diese Twitter Kommentare selbst verfasst. Dafür hat er doch sicher seine Leute. Man braucht wohl keine Prawda mehr oder Fox News Channel um Politik zu machen.
Also dass Trump auch noch jemanden dafür bezahlt, kurzatmige, beleidigte Leberwurst-Tweets abzuschicken, halte ich für extrem fragwürdig. Neee, das macht der schon selber.
“Troubled times, kids, we got no time for comedy.” (Phife Dawg)
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20.11.2016 10:45 (zuletzt bearbeitet: 20.11.2016 10:46)
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