Herr L. zupft am Viskosehemd, stopft mit adretter Klarheit den Rand in seine Hose, kämmt sein ausgedünntes Haarkleid: da sitzt er schwer, und schwitzt er sehr, da spürt er fester jeden der Polyesterfäden.
Ich hab ihn einst privat gekannt, da saß er nie bei Karstadt, er tanzte im Brokatgewand, am Haupt der neueste Starcut: In weiß mit Schlips, jetzt leis mit Schwips, hockt er im Pleiner Kreise, der Hochburg kleiner Preise.
Lehmann glaubt, in blinder Liebe. dass er nun bei Linda bliebe, doch er trifft den Sohn des Michel nachts im Schein der Mondessichel: Man sah sie in Riad feiern und in einen Fiat reiern.
Viele die im Leben standen, sieht man hinter Stäben landen, nehmen nach dem Promi-Essen Abschied: nochmal Omi pressen. Ach, wozu noch Sterne greifen: Schuhbeck trägt doch gerne Streifen.
Kosten zwei Paar Wiener Groschen, kann man das schlecht greener washen. Sonderpreis - ganz prima klang er? Stellt dich an den Klimapranger. Kombipack! - kaufst du Persil Fertig ist der Superdeal.
Lehmann, statt Persil zu kaufen, hat nur vor, in Kiel zu saufen. Er will ein paar Klare heben, aber seine Haare kleben, außerdem riecht er nach Bratfisch, deshalb macht er sich im Bad frisch,
wartet dann am Tor auf Linda, weil er’s Herz verlor auf Tinder. Erstmal schaut die Blasse kritisch, doch Herr L. spricht klasse britisch: Linda eats some cheese and dances, Lehmann has some decent chances.
In Madrid will Lehmann neben andern Arbeitnehmern leben: Mädchen auf Gymnastikplätzen naschen Obst aus Plastiknetzen, man spricht in der Metro spanisch und der Dom ist spätromanisch.
Trotz Champagner, Kerzen, Hummer: dass Herrn L. nichts munden kann, merkst du in Sekunden, Mann. Lehmann hat im Herzen Kummer, weshalb er seit gesten schweigt und nicht mit den Schwestern geigt:
hängt in Bremen müd am Sofa und tut allen Bremern leid. Morgens schon ist Lehmann breit hockt vorm Aldi Süd am Mofa - auch wenn man den Sinn nicht checkt, Lehmann trinkt jetzt Gin, nicht Sekt.