ich bin mit seinen frühen sachen groß geworden, meine eltern haben ihn viel gehört. ab "ikarus" fingen aber sie wie auch ich an zu fremdeln; mit "menschenjunges" musste ich aussteigen, das war mir dann zu bieder (traf auch zeitlich gerade mit meinem vorpubertären geschmackswandel zusammen). ich kann die alten sachen aber zum teil noch ganz gut hören; ich bin da aber bei faxe, was die "lustigen" songs angeht. die leisen sachen erreichen schon gelegentlich die qualität guter chansons, und im richtigen moment kann mich zB "herbstgewitter über dächern" schon noch erwischen.
Ich finde Reinhard Meys Texte teilweise zum Erbrechen bieder. Und zwei oder drei davon haben ihn mir bis ans Lebensende vergällt, auch wenn ich viele seiner Sachen als Kind mochte (und sogar heute noch nicht wegschalte, wenn sie im Radio laufen).
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
muttern hat die freitag der 13. und die frederik-platte. die hab ich als kind geliebt. dann dachte sie, sie tut mir was gutes und schenkt mir eine kassette. da war dieses strunzdumme lied mit den armen würstchen drauf. "bieder" trifft's genau richtig. das war's dann mit reinhard und mir.
Das ist genau das ignorante Gefasel, mit der mir diese Art von Musikfreund schon auf den Sack geht, seit ich 18 bin. Da glaube ich auch nicht an versteckte Ironie, der ist wirklich so bescheuert. Sorry.
P.S. als Lieblingsmusiker gab er mal Roger Whittaker und Nana Mouskouri an. Da kommt dann wirklich zusammen, was zusammengehört.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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Da hat Du die Tracklisten vom King vielleicht doch nicht so genau studiert. ;-)
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Das hatte nix mit den Tracklisten vom King zu tun. Bei denen gehts nur um das nicht vorhandene Konzept und die Stilbrüche....die sind manchmal ziemlich deftig, aber manchmal auch wesentlich weniger krass, als der King es vielleicht annehmen mag.
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #20Mein Favorit ist auf ewig das hier: Ein Stück Musik, von Hand gemacht Das ist genau das ignorante Gefasel, mit der mir diese Art von Musikfreund schon auf den Sack geht, seit ich 18 bin. Da glaube ich auch nicht an versteckte Ironie, der ist wirklich so bescheuert. Sorry.
Das ist schon ganz schön reaktionärer Mist. Wenn Mey schon Mitte der 80er mit der Technik überfordert war, frag ich mich wie das erst 10 - 20 Jahre später gewesen ist. Schon erstaunlich, daß er sogar eine eigene Website hat und seine Tournee nicht mit der Flaschenpost ankündigt.
Schade, am Anfang dachte ich evtl. würde es hier tatsächlich möglich sein einigermaßen sachlich über Mey zu schreiben, in Gegensatz zum elitären Gehabe diesbezüglich beim Nachbarn. Leider hat es nicht so lange gedauert, bis wieder diese Bullshit Argumente mit "reaktionär" etc. kommen.
Ich bleibe dabei seine Liebeslieder (oben genannte Herbstgewitter ist immer wieder berührend) und seine sehr persönlichen Lieder über die Familie (exemplarisch sei mal Kleiner Kamerad genannt) schaffen es immer wieder, mir einen Kloß im Hals zu erzeugen, seine "heitereren" Songs waren nie meine Favoriten, egal ob es um handgemachte Musik oder Behörden oder whatever ging. Aber wie schon an anderer Stelle erwähnt, ich bin halt auch ein sentimentales Arschloch.
Das kann ich nun überhaupt nicht nachvollziehen. Der King hat ein Beispiel geliefert und natürlich kann man den Text reaktionär finden (das sage ich, der eine Reihe von Mey-Platten hat). Die Diskussion entgleitet erst durch den Bullshit-Vorwurf :-) Reinhard Mey hat nun mal sehr unterschiedliche Songs, und nicht jeder muss alles toll finden, wenn zB ein Butterbrot besungen wird.
Natürlich muss man das nicht. Ich finde ja nun beileibe auch nicht alles gut. Aber so etwas wie das Reaktionär Argument kann ich einfach nicht mehr hören. Natürlich lebt Mey in seinem eigenen musikalischen Kosmos und spielt vor einem ganz bestimmten Publikum. Liedermacher. Da muss ich so einen Song wie "Ein Stück Musik von Hand gemacht" nicht toll finden (tue ich auch nicht), man muss aber auch nicht gleich immer so tun, als sei man durch so einen Song persönlich beleidigt worden. Man kann vielleicht auch irgendwann einfach mal stehen lassen, dass es unterschiedliche musikalische Welten gibt, die alle für sich ihre Berechtigung haben. Somit lasse ich den Bullshit-Argument Vorwurf auch stehen. Der darf gerne an mich zurückgegeben werden, wenn ich anderen Leuten irgendwann ihre immer gleich spröde schroffe Nichtmusik vorwerfe (die es logischerweise, und da beschwere ich mich gar nicht, in einem popkulturellen Musikforum wesentlich leichter hat). Also diesen Part kopieren und beizeiten gegen mich verwenden ;-).
Es kristallisiert sich langsam heraus, dass Reinhard Meyer auch nur ein Mensch ist. Als solcher macht er halt auch mal Sachen, die mir nicht gefallen. Irren ist halt auch menschlich. Aber als reaktionär würde ich in keinesfalls bezeichnen. Und es gibt eigentlich keinen Ausreißer in diese Richtung, der mir die vielen tollen Songs so richtig vergällt. Ich höre übrigens nur die Livealben. Irgendwie gehören die Geschichten zu den Songs für mich dazu.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Aber mal ehrlich: Der Text IST doch reaktionär. Das ist nicht ein überzogener oder an den Haaren herbeigezogener Vorwurf. Mey hat schon - bei aller Liebe - seine peinlichen Momente. :-)