Zitat von Lumich im Beitrag #769 Die Autobiografie von Lol Tolhurst gibt es bei Rough Trade zum Vorbestellen wahrscheinlich nicht nur da.
Nicht ganz. "Cured: The Tale of Two Imaginary Boys" von 2016 war bereits die Autobiografie. Das neue Buch ist laut Newsletter eine Abhandlung über die Stilrichtung.
Ja, bei mir reicht das Interesse bei beiden Büchern auch nicht zum Kauf. Dass er in seinen letzten Jahren in der Band besonders von Robert Smith in einer Art und Weise gemobbt wurde, die man heute zu Recht als "toxisch" bezeichnen würde, lässt befürchten, dass die Autobiografie auch keine sonderlich erbauliche Lektüre ist. Zum Thema Suffkopf sei noch angemerkt, dass er seit Jahrzehnten komplett trocken ist.
Das sei ihm gegönnt, und ich wünsche ihm auch alles Gute. Allerdings war er auf den letzten Cure-Alben, bei denen er noch dabei war quasi nur pro forma gelistet, weil er im Studio kaum ansprechbar war… sagt zumindest der mobbende Smith, der nach eigenen Angaben, an seinem alten Freund festgehalten hatte, obwohl mit ihm längst nichts mehr anzufangen war. Ich war nicht dabei, also keine Ahnung welche Geschichte mehr Wahrheit enthält. Aber spätestens die idiotische Klage auf die Namensrechte machte Tolhurst ein Stück weit unglaubwürdig für mich.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Es spricht aber m.E. vieles dafür, dass sein Abkapseln von der Band und der Alkoholismus maßgeblich eine Folge des Mobbings waren. Schilderungen von Lol Tolhurst zu dem Mobbing kenne ich gar nicht. Die Beschreibung, dass Lol Tolhurst sich beim Einsingen von "Shiver und Shake" vor Robert Smith stellen musste, damit dieser angeekelt genug für den Text war, stammt ja von Smith selber, und die Szene, wie Robert Smith ihm genüsslich im Studio auf den Kopf spuckt, sieht man in einem offiziellen Band-Video (war es "Picture Show" oder "Staring at the sea", komme gerade nicht drauf). Dazu gibt es aufschlussreiche Statements der anderen Bandmitglieder über diese Phase. Immerhin scheinen sich beide später wieder versöhnt zu haben. 2011 durfte er ja sogar bei einigen Konzerten nochmal Keyboard spielen.
Robert und Lol waren wirklich alte Freunde. Auch wenn die Spuck-Szene (Videodreh zu „Hot Hot Hot“) eklig war, habe ich das immer als Albernheit unter Kumpels gesehen. Wenn Smith erzählt, dass Lol sich vor ihn stellen musste, um den nötigen Ekel zu erzeugen, kann es ebenso ein Kumpel-Prank sein, entweder nur erzählt oder tatsächlich durchgeführt. Muss man nicht mögen, gibt es aber. Dass der Alkoholismus von Tolhurst durch Smith provoziert wurde halte ich für sehr weit hergeholt. Die ganze Band befand sich im Dauerrausch. Nur konnten die anderen trotzdem noch spielen — Gott weiß, wie die das geschafft haben.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Naja, er war ja auch nach Schilderung der anderen damaligen Bandmitglieder in dieser Phase (1985-1989) zum Prügelknaben und Opfer übler Scherze im Bandgefüge abgestiegen, dem zuletzt auch jedes musikalische Mitspracherecht verweigert wurde. Dass dieses Verhalten der anderen ihm gegenüber maßgeblich zu seinem Alkoholismus in dieser Phase sowie den langen Abwesenheiten von der Band (die ihm beim Rauswurf ja vorgeworfen wurden) beitrugen, scheint mir keinesfalls "weit hergeholt" sondern recht naheliegend zu sein, da haben sich eben zwei fatale Entwicklungen (Alkoholismus und Mobbing) gegenseitig bedingt, wie das nun einmal oft der Fall ist, Alkoholismus gedeiht ja nicht im luftleeren Raum.
Egal, viel wichtiger scheint mir, dass er die Kurve danach offenbar wieder schnell gekriegt hat (mal abgesehen von diesem kruden Gerichtsverfahren). Große Erfolge hatte er zwar nicht mehr, aber sein Output mit seinen diversen Bands war qualitativ immer solide und privat scheint er auch glücklich zu sein.
Die Setlists der US-Tour sind nach wie vor ein Quell stetigen Neides, auch wenn grundsätzlich nicht so anders als bei den europäischen Shows letztes Jahr. Gestern abend in San Francisco:
Alone, Pictures of You, Closedown, A Night Like This, Lovesong, And Nothing Is Forever, If Only Tonight We Could Sleep, Three Imaginary Boys, A Fragile Thing, Cold, Burn, A Strange Day, Push, Play for Today, From the Edge of the Deep Green Sea, One Hundred Years, Endsong
I Can Never Say Goodbye, Want, A Thousand Hours, Charlotte Sometimes, Primary, A Forest
Lullaby, The Walk, Friday I'm in Love, Close to Me, In Between Days, Just Like Heaven, Boys Don't Cry.
Ein Artikel aus der aktuellen Ausgabe des amerikanischen RS.
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http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Gestern abend das letzte Konzert der US-Tour in Miami, dabei gab es nochmal eine Tour-Premiere und kurioserweise mehr Zugaben (16) als Songs im regulären Set (15).
Alone Pictures of You A Fragile Thing A Night Like This Lovesong And Nothing Is Forever Burn Charlotte Sometimes Push Play for To day A Forest Shake Dog Shake From the Edge of the Deep Green Sea Endsong
I Can Never Say Goodbye Trust Plainsong Prayers For Rain Disintegration
Lullaby The Lovecats (Tour debut) The Walk Friday I'm in Love Close to Me Why Can't I Be You In Between Days Just Like Heaven Boys Don't Cry 10:15 Saturday Night Killing An Arab