Jahrelang auch aufgrund entsprechender abschätziger Äußerungen Robert Smiths allgemein als "Album vor dem Debüt" verkannt, hatte das noch weitgehend von Plattenfirma und Management zusammengestellte "Three imaginary boys" in Musikmedien und bei den Fans jahrzehntelang einen schweren Stand. Positiver wurden die Einschätzungen wohl auch aufgrund des britischen 2005er Hypes, denn allzuweit von dessen Paten wie Gang of Four ist "Three imaginary boys" stilistisch nicht entfernt, wenn auch auf eine unschuldigere und unpolitische Art. Sicher, vieles wirkt noch ziellos (das von Bassist Michael Dempsey eingesungene Cover von "Foxy Lady") oder albern (Der Text von "So what" gibt im wesentlichen eine Anzeige für ein Tortendekorationsset wieder), aber Songs wie das düster-melancholische "10:15 Saturday night" oder das stürmische "Fire in Cairo" haben auch nach 36 Jahren nichts von ihrer Wirkung verloren, während "Another day" mit Textzeilen wie "I stare at the window, waiting for the day to go, winter in water colours, shades of grey" sowie der Titelsong schon als Vorboten auf das folgende "17 Seconds" Album gesehen werden können . Passend zur gnädigeren Bewertung wird dem Album seit einigen Jahren bei Konzerten ein eigener Zugabenblock (gerne mal das halbe Album umfassend) gewidmet und frenetisch bejubelt.
2004 kam eine umfassende Deluxe-Edition mit einer sehr lohnenden Bonus-CD heraus, die selbst für hartnäckige Bootleg-Sammler drei bis dato unbekannte Stücke (The Cocktail Party, Winter, Play with me) sowie u.a. die Songs der damals nachgeschobenen US-Edition "Boys don't cry" enthielt, allerdings das in Ungnade gefallene "Killing an arab" vorenthielt.
1. "I Want to Be Old" (SAV studio demo, October 1977; previously unreleased) 2:36 2. "I'm Cold" (SAV studio demo, November 1977) 3:21 3. "Heroin Face" (live in The Rocket, Crawley, December 1977; previously available on Curiosity) 2:40 4. "I Just Need Myself" (PSL studio demo, January 1978; previously unreleased) 2:14 5. "10:15 Saturday Night" (Robert Smith home demo, February 1978) 4:36 6. "The Cocktail Party" (group home demo, March 1978; previously unreleased) 4:17 7. "Grinding Halt" (group home demo, April 1978) 3:31 8. "Boys Don't Cry" (Chestnut studio demo, May 1978; previously available on Curiosity) 2:45 9. "It's Not You" (Chestnut studio demo, May 1978) 3:16 10. "10:15 Saturday Night" (Chestnut studio demo, May 1978) 3:41 11. "Fire in Cairo" (Chestnut studio demo, May 1978) 3:42 12. "Winter" (Three Imaginary Boys studio outtake, October 1978; previously unreleased) 3:46 13. "Faded Smiles" (also known as "I Don't Know"; Three Imaginary Boys studio outtake, October 1978; previously unreleased) 2:16 14. "Play with Me" (Three Imaginary Boys studio outtake, October 1978; previously unreleased) 3:30 15. "World War" (on early copies of Boys Don't Cry) 2:38 16. "Boys Don't Cry" (also on Boys Don't Cry) 2:37 17. "Jumping Someone Else's Train" (also on Boys Don't Cry) 2:59 18. "Subway Song" (live in Nottingham, October 1979; previously available on Curiosity) 2:27 19. "Accuracy" (live in Nottingham, October 1979) 2:36 20. "10:15 Saturday Night" (live in Nottingham, October 1979) 4:38
ich finde ja "three imaginary boys" auf ihre dilettantische art ganz gut und nach "disintegration", "pornography", "faith", "wish",und "kiss me, kiss me, kiss me" eine der besten. ich versteh ja auch nicht warum smith das cover scheiße findet. für mich ist es neben "kiss me" das beste.
three imaginary boys kam erst spät in meine sammlung, weil ich lange voher schon die boys don't cry hatte, deren tracklist fast identisch ist. ein paar der stücke unterscheiden sich leicht (auf der cd-version, die ich habe istl zusätzlich object durch so what ersetzt) - in den fällen ist mir die jeweilige version auf der boys don't cry die liebere. so sehr sich deren stil danach verändert hat, so ist doch eine sache immer gleich geblieben: the cure war nie eine band von sog. "spitzenmusikern". tolle songs und ein gespür für sounds und stimmungen haben sie gross gemacht, keine besondere virtuosität an ihren instrumenten. mit einfachsten mitteln haben sie bereits auf ihren frühesten aufnahmen stimmungen erzeugt, in denen man sich schnell verfängt. 10:15 saturday night, accuracy oder fire in cairo bspw. üben bis heute eine gewisse faszination auf mich aus, und das nach mindestens 25 jahren, die ich diese songs schon kenne.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von zickzack im Beitrag #7Wie geil ist eigentlich "At night" von der Seventeen Seconds?!
Edit: Ersetze geil durch toll/knorke/spitze.
Hey, wir sind doch noch gar nicht beim "Seventeen Seconds" Album. Meine Lieblingsversion stammt ehrlich gesagt aus dem Jahr 1979, als "At night" und "A forest" noch ein Song waren:
Zitat von Lumich im Beitrag #5three imaginary boys kam erst spät in meine sammlung, weil ich lange voher schon die boys don't cry hatte, deren tracklist fast identisch ist. ein paar der stücke unterscheiden sich leicht (auf der cd-version, die ich habe istl zusätzlich object durch so what ersetzt) - in den fällen ist mir die jeweilige version auf der boys don't cry die liebere. so sehr sich deren stil danach verändert hat, so ist doch eine sache immer gleich geblieben: the cure war nie eine band von sog. "spitzenmusikern". tolle songs und ein gespür für sounds und stimmungen haben sie gross gemacht, keine besondere virtuosität an ihren instrumenten. mit einfachsten mitteln haben sie bereits auf ihren frühesten aufnahmen stimmungen erzeugt, in denen man sich schnell verfängt. 10:15 saturday night, accuracy oder fire in cairo bspw. üben bis heute eine gewisse faszination auf mich aus, und das nach mindestens 25 jahren, die ich diese songs schon kenne.
Ja, verwirrend genug, dass das Album unter zwei Titeln erschien, zusätzlich gab es jeweils noch mehrere verschiedene Tracklists, so war auf manchen Versionen von Boys don't cry ja auch "World war", das als Frühversion von "Shake dog shake" auch nicht ganz reizlos ist (auch wenn Robert Smith den Song ja gar nicht (mehr) mag).
Bezüglich der Virtuosität: Klar, die Songs lebten nie von selbiger und die Bandbesetzung des Debütalbums war besonders archaisch. Aber Porl Thompson (der ja schon vor den Aufnahmen zum Debüt ausstieg, dann aber 1984-92 und nochmals von 2005 - 2011 bei der Band war) ist schon ein sehr versierter Gitarrist, wobei diesbezüglich auch Robert Smith stets unterschätzt wird. Auch am Schlagzeug gab es mit Andy Anderson und Boris Williams zwei technisch sehr tolle Drummer und auch bei Jason Cooper sehe ich das Problem (wenn man ihn als solches sehen möchte) nicht im technischen Bereich, sondern dass er sich stilistisch zu wenig auf die einzelnen Songs einlässt.
Bei "The Kiss" kann die ganze Band ja immer eindrucksvoll zeigen, was sie an den Instrumenten kann:
Ich habe die Band mit "Boys Don't Cry" kennengelernt und für mich war es das echte und gute Debüt. "Three Imaginary Boys" stand aus Gründen der Vollständigkeit im Regal. Heute höre ich es eigentlich nicht mehr, wie ich überhaupt nur noch zwei Platten von The Cure einigermaßen regelmäßig höre
also weiter im text. seventeen seconds für mich das beste frühe cure-album. es gefällt mir auch besser als das ebenfalls geniale nachfolger-album faith, weil es als album noch besser funktioniert. über 35 min. wird eine stimmung konsequent durchgehalten. mal wieder mit einfachsten mitteln, weil mit kurzem budget, wurde eine ganz aussergewöhnlich intensive atmosphäre geschaffen, im besonderen bei tracks wie a forest, three und at night. play for today und m sorgen dabei zwischendurch für auflockerung, was an sich schon erstaunlich ist, angesichts der tristesse, die von diesen stücken ausgeht. erstaunlich was in so wenig albumzeit alles passiert.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich mag auch so vieles. Und es gab Zeiten, wo auch Anderes interessant war. Zeitgemäß habe ich in den 90-ern auch altes und meinem Auto zeitgemäßes Zeug gehört- aber nur, wenn es Post- Punk oder Dark Wave angehörte. The Cure waren meinem Geschmack treu, danke sehr.
Meine Lieblinge - Staring at the Sea, aber eher durch 2 Menschen, bei denen ich eher den 2. Bildungsweg in Sachen Cure ansetzen muss. Weil es witzig war!
Concert The Cure Live 1984 und Paris 1993, wegen einiger Songs. Und weil ich die in Holland als CD nachgekauft habe und dabei ein anderes Steuerberechnungssystem kennen lernen musste. Für eine Drittelsekunde wagte ich es, mich zu ärgern. Ich finde die echt gut.
Disintegration aus ganz vielen menschlichen, technisch bezogenen (aus LPs wurden CDs, Leih- CDs wurden merklich eingeschränkt, später verboten) und nostalgischen Gründen.
The Cure Show live. Die beste Live- CD, die ich jetzt spontan mal rausgreifen würde. Die Bestival hat auch Reize, aber eher nostalgische. Höfliches Zuhören und Achtungserfolg bei mir. Aber Spaß dabei.
##Die 17 Seconds und Faith gehören auch zu meinen Lieblingen. Ich würde aus dem Kopf gerade nur 3 Lieder, aber keine zusammenhängende Punkte oder Sternchen mehr erklären können.
"Seventeen Seconds" ist meine zweitliebste Platte von The Cure. Wurde damals im ME von Ingeborg Schober sehr gut rezensiert. Die zarteste Platte von ihnen. Viele Cure Platten verloren subjektiv sehr schnell oder auch sehr langsam an Qualität, aber "Seventeen Seconds" hielt schon vor allem deshalb das Level, weil sie wirklich anders und zeitlos anders klingt.