Wer ist auf den Auftragskillerbörsen des Deep Web daheim und kann mir Tips geben? Meine Mitbewohnerin ist nach wie vor eine Katastrophe. Besuch wird eine Woche einquartiert ohne was zu sagen, den ganzen Tag (!, not even kidding) färben sich die Gören ihre Haare und blockieren das Bad, jeden Siff lassen sie liegen, die Tür steht offen, Musik knallt heraus. Den Lüfter im Bad hat sie abgehauen, der Hausmeister ist "informiert", seit 5 Tagen.
Dauerhaft nervt ihre horrende Unordnung. Ihre Rücksichtslosigkeit, ihr Allesstehenlassen, verschimmeltes Essen, erst nach Tagen oder wenn Besuch kommt zum Spülmittel greifen, ihre Lautstärke kombiniert mit katastrophalem Musikgeschmack. Sie merkt nicht einmal, wie wenig sie auf andere achtet. Beispiel: Unsere Wohnungstür hat einen leichten Hau, das Schloss schließt besser, wenn wir den Schlüssel nutzen. Not on her watch, halb 7, Tür knallt. Sie wusste, dass ich Dienstag die OP hatte, aber auf die Idee zu kommen ruhiger zu sein, kam sie nicht.
Und ich hasse mich dafür, dass ich einfach kein Mensch bin, der auf den Tisch haut, sondern jemand, der alles in sich hineinstopft und auf dem Teppich kaum noch geradeauslaufen kann, unter welchen ich all den Ärger stopfer, der anfällt. Ab und zu sage ich etwas, wie auch letztens, als sie meinte, sie würden gerne Hashbrownies backen. Fuck you. Nicht in dieser Küche. Während ich am Vortag ihren verschimmelten Krams wegwerfen durfte. Ich würde ihr ihen Rotz gerne ins Zimmer schleppen, die von ihr verursachten Fruchtfliegen in ihrem Bett verteilen, ihre grottoiden BallerBaller-UtzUtz (the bad kind)-Playlisten zwischen Pur-Remixen, Schlagerbumms, Kirmesporno und Kinderliedern löschen, aber stattdessen schreibe ich all das in ein Forum, weil ich es nicht gebacken bekomme auf Konfrontation zu gehen. Und wenn sogar ich auf Reinlichkeit poche, muss das was heißen. Solange es nicht knallt, wird es immer so weitergehen, das weiß ich. Aber ich bringe das nicht. sheer hatte letztens ein paar gute Einfälle bzgl. Unfällen und Intrigen, vielleicht greife ich darauf zurück.
Ich vermisse meine letzte Mitbewohnerin und ihre famose Hündin. 1 Jahr tue ich mir das jetzt an und bin ja selbst verantwortlich. Ich hatte nur zwei Wochen Zeit zur Suche, dachte mir, ich brauche einfach jemanden, der oder die mich auch in Ruhe lässt, mit der oder dem man harmonisch zusammenwohnen kann. Easy easy. Kein Problem.
Der größte Fehlgriff meines Lebens, dabei habe ich das Debütalbum der Kaiser Chiefs gekauft.
In Berlin war ich einfach froh eine Wohnung zu finden, die dort ansässigen ungarischen Orchestermusiker waren ebenfalls eine Katastrophe, aber aus anderen Gründen, zumindest waren die mehrere Wochen im Jahr nicht da. Ich glaube, ich möchte nie wieder in einer WG leben.
Sorry, das muss raus...
Was habt ihr so für Erfahrungen gemacht? Wann hattet ihr die letzte WG? Seid ihr noch in einer? Will jemand tauschen?
hm, wo fang ich an? am besten damit, dass 95% meiner wg-erfahrungen positiv waren. trotzdem: die restlichen 5% haben mir dann auch insoweit gereicht, dass ich das nicht mehr haben muss. seit 15 jahren. von vergewaltigung, einem junkie, der im nebenzimmer fast hops gegangen wäre, 1500 mark miesen wegen nicht bezahlter miete und telefonrechnungen war da so einiges dabei. der schaden durch geklaute oder mutwillig demolierte gegenstände dürfte auch in die tausende gehen (u.a. ein plattenspieler, eine brandneue matratze, ein selbst gezimmertes regal, von lebensmitteln ganz zu schweigen). und so eine siffige, chaos fabrizierende trulla war auch dabei. die hatte allerdings einen unschlagbaren charme. der konnte man wegen nix böse sein. man hat ihr hinterhergeräumt und sich an ihrem sonnigen gemüt erfreut. anstrengend war's trotzdem.
tja, und wahrscheinlich weißt du ja selber, dass irgendwann doch mal auf den tisch gehaut werden muss. ich bin ja auch so ein mensch der gerne jeder konfrontation aus dem weg geht, aber manchmal ist einfach schluss. der junkie und die schuldenmacherin sind rausgeflogen. hochkant. hinterher ging's mir besser.
Ich hatte eine ganz wunderbare WG in meiner Anfangszeit in Karlsruhe, mit der damaligen Mitbewohnerin und dem Mitbewohner bin ich immer noch befreundet, obwohl das schon 15 Jahre her ist. Auch meine 2er - WG, in der ich nach der Rückkehr aus Berlin statt der geplanten 4 Monate 4 Jahre hauste, hätte durchaus schlimmer sein können, obwohl es mir häufig auf den Sack ging und ich am Ende nur noch rauswollte. Alle anderen WGs waren zum Kotzen. Hauptsächlich fußte das auf völligem gegenseitigen Desinteresse, und ich will niemanden bei mir in der Wohnung haben, mit dem ich mir nichts zu sagen habe. Richtige Katastrophen aber blieben mir erspart (abgesehen von heftigen gegenseitigen Antipathien).
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
mit einer ehemaligen mitbewohnerin treffe ich mich morgen. sie war ein drittel der besten wg-besetzung ever. 1 jahr lang spaß und harmonie. schade, dass es so schnell vorbei war und ich die nummer 3 relativ bald aus den augen verloren habe.
Ich hab geteilte Erfahrungen mit meinen WGs gemacht. Zu Studienbeginn mit einem Klassenkammerad und der Freundin dessen Cousins eine 3er-WG gebildet. Das war ganz nett, auch wenn wir völlig unterschiedliche Interessen hatten. War so 50% Zweck-WG, 50% freundschaftliches Zusammenleben. Nach fünf Jahren und einigen Personenwechseln gab es dann ein unschönes Ende. Ich bin ausgezogen, weil ich in Köln ein Praktikum beginnen wollte. Eine Mitbewohnerin bat mich darum Telefon- und Internetanschluss da zu lassen (beides lief auf mich), um mir das Geld dann monatlich zu überweisen. War für mich ok, hatte aber noch extra betont, dass mein Nachfolger damit einverstanden sein muss. Was passierte? Nachdem ich kein Geld mehr überwiesen bekam, habe ich nachgefragt war los sei. Und dann der Hammer: mein Nachfolger hat natürlich einen eigenen Anschluss mit in die WG gebracht und die beiden anderen haben dann einfach bei ihm bezahlt. Ich wurde einfach nicht informiert. Habe dann aber trotzdem zuletzt gelacht. War so sauer auf dieses Assi-Verhalten, dass ich noch mal alles aus der WG rausgeräumt habe, was ich eingebracht hatte. Mussten sie halt größtenteils die Küche und das Wohnzimmer neu ausstatten Während meines Praktikums in Köln hab ich in einer Super-WG in Kalk gewohnt. Super nette Menschen, mit denen ich noch heute in Kontakt stehe. Da hat jeder auf die anderen Rücksicht genommen, seine "WG-Pflichten" erfüllt und zusammen hatten wir viele lustige Abende und Wochenenden in der WG. War leider nur für 8 Monate, denke aber immer wieder gerne an die Zeit zurück. Hab nach meiner Rückkehr nach Freiburg trotzdem dann die Einzel-Wohnung vorgezogen. WG-Leben war dann für mich auch einfach mal vorbei.
Eine richtige WG konnte ich mir zum Glück sparen, aber in den beruflichen Anfangsjahren war ich einige Male in heimeligen Doppelzimmern einquartiert. Unangefochtener Tiefpunkt dabei waren zehn Monate mit einem kompletten Psychopathen samt einer ansehnlichen Sammlung schwerwiegender Komplexe. Mein Bestreben, ihn kurz nach dem unschönen fernmündlichen Ende seiner Beziehung (“Wer ist da im Hintergrund? ... warum besucht er dich? ... Ihr macht gerade WAS?...Neeeeeeeiiiiiin“) durch Dauerrotation von Joy Division und den Smashing Pumpkins (“For Martha“) zur Aufgabe des Lehrgangs (oder hoffte ich insgeheim: seines Lebens?) zu treiben, scheiterte aber. Kurz vor Ende der gemeinsamen Zeit hatte er sich noch ein Samuraischwert gekauft, da war ich dann schon ganz froh, dass sich unsere Wege trennten. Zumindest in die überregionalen Nachrichten hat er es seither damit aber nicht geschafft.
Wichtig wäre die Frage, wer in der WG der Hauptmieter bzw. der Untermieter ist. Der Untermieter U ist allein dem Hauptmieter M gegenüber verantwortlich, nicht aber dem Vermieter V. Keinesfalls sollte eine WG auf mehreren Hauptmietern basieren, da ein Ausscheiden eines Mieters mit Hilfe einer Kündigung nicht herbeigeführt werden kann. Wirkt ein Mieter oder der Vermieter nicht mit, scheitert das Ausscheiden eines Mieters. Oft sind Vermieter auch nicht bereit, einen der Hauptmieter aus dem Mietverhältnis zu entlassen, weil so ja einen Schuldner für Mietzinsforderungen verloren ginge. Wer als (Mit)Hauptmieter in einer WG lebt, muss sich darüber klar sein, dass er auch (Mit)Schuldner ist. Daher muss man eine Vereinbarung mit dem Vermieter und Mitmietern machen, durch die man die Möglichkeit hat, zu einem späteren Zeitpunkt wieder aus dem Mietverhältnis auszuscheiden.
Jede Wohngemeinschaft schließt ja juristisch betrachtet konkludent, also stillschweigend, einen Gesellschaftsvertrag ab. So gesehen ist es also wichtig, mit wem man diese Gesellschaft eingeht bzw. eben gemeinsam wohnt. Besuch bei einem Mieter ist natürlich bis zu sechs Wochen problemlos möglich. Auch in einer WG. Natürlich sollte es in einer WG Regeln geben, die das Zusammenleben näher organisiert. Ein Hinnehmen oder Stillschweigen kann auch als konkludentes Akzeptieren aufgefasst werden bzw. es kann durch Untätigkeit ein Recht untergehen, wenn nach Verkehrssitte eine Reaktion zu erwarten gewesen wäre.
Ich selbst habe acht Jahre in einer 5er- und 2er-WG gewohnt. Für alle gemeinsam genutzten Räume gab es auch Regelungen, für manche Dinge eine gemeinsame Haushaltskasse und ja, mitunter gab es auch Stress. In bester Erinnerung geblieben sind mir die Einweihungsparty mit über 180 Personen (manche davon waren keinem der Gastgeber bekannt ), die Billigeinkäufe von altem Brot oder Gammelobst auf WG-Kosten oder eben Besuchergruppen von bis zu 25 Personen. Vom Prinzip her bin ich aber immer erst in eine WG gezogen,nachdem ich die Mitbewohner schon zuvor kannte ...
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Anfang der 90er: 3er WG (mit Studienfreundin + ein von uns gecasteter Dritter): alles paletti - Dauerparty und jede Menge Spaß - mit allen befreundet bis heute.
Mitte der 90er: 7er Haus WG in Glasgow (bunt gemischter Zufallshaufen): Megaparties, Ratten, Chaos, Zerstörung, Brände, Drogen, psychisch Kranke, Orgien, Komasaufen und apokalyptische Zustände - also eine ganz normale schottische Wohnsituation . Alle wurden und blieben bis heute beste Freunde.
Ende der 90er bis in die Nullerjahre: 2er WG in verschiedenster Besetzung (FreundInnen oder gecastet) - auch alles super, da ich der Hauptmieter war und immer die richtigen Leute gewählt habe.
Also: über 10 Jahre WG, alles mitgemacht, keine großen Dramen. Gerne wieder im nächsten Leben.
Nachtrag - Meine Geschichte hilft dem Freeman natürlich auch nicht weiter. Daher schlage ich Folgendes vor: Gib mir ihre Nummer und dann scheiß ich die Kack-Tussi für Dich zusammen. Ich kann da sehr diplomatisch sein.
ME-Leser 1984 bis 2016 - ME-Forum seit 30.04.2003 - Erster Beitrag: "Wo kann ich mich hier wieder abmelden?" Heavy Rotation → ◉ Jake Bugg (2024) A Modern Day Distraction ◉ Julie (2024) The Ant-Aircraft Friend ◉ Towa Bird (2024) American Hero ◉ The Courettes (2024) The Soul Of... The Fabulous Courettes ◉ Noga Erez (2024) The Vandalist
Zitat von Der Lokus im Beitrag #8... dann scheiß ich die Kack-Tussi für Dich zusammen. Ich kann da sehr diplomatisch sein.
Genau.
Als ich damals nach Berlin kam, da hatte ich das Glück meine erste WG schon zu kennen, weil ich für eine Freundin nachgerückt bin. Danach lief alles über Freunde und Bekannte. Aber hier rennen natürlich ziemlich viele kaputte Gestalten rum, und wenn man dann darauf angewiesen ist ganz dringend eine Lösung zu finden, dann ist die Wahrscheinlichkeit eine Nervensäge zu erwischen statistisch gesehen doch sehr hoch. Armer Freeman.
Im Regal: Soul, Funk, Jazz, HipHop, Disco, Dance und Songwriter + Obskures und Gerümpel aus dem Keller, der Garage und vom Dachboden.
Hilfreiche Tipps für Freeman: Eigentlich keine. Problem und Lösungshinderungsgrund scheinen ja identifiziert zu sein, jetzt muss nur noch irgendwann das Fass überlaufen.
Eigene Erfahrungen: Meine erste 3er-Männer-WG in Bayreuth war in puncto Sauberkeit und Einrichtung der Gemeinschaftsräume ungefähr so ordentlich, wie man das von der ersten gemeinsamen Wohnung von drei Neunzehnjährigen erwartet. Mit dem einen Mitbewohner war es ein freundliches Aneinandervorbeileben, der andere Mitbewohner ist heute einer meiner besten Freunde. Die 4er-WG, die ich in Kalifornien für sechs Monate mit Frau Heisterkamp und zwei Schweden bewohnte, war ein fröhlicher Ort voller Wein, Bier, Essen und Musik, der aber (in erster Linie dank Frau Heisterkamp) zumindest eine gewisse Grundordnung und -sauberkeit vorweisen konnte. Ein Jahr habe ich in Wien mit einer Studienkollegin in einer 2er-WG gewohnt, das war wunderbar harmonisch und resultierte in einer bis heute andauernden Freundschaft. In Berlin hatte ich dann in zwei Jahren vom linken Blockwart über die Öko-Christin, eine Australierin mit Waschzwang, eine trinkfreudige Filmassistentin aus Wien bis hin zum komplett hängengebliebenen Kiffer, der außer einer Bong und seiner Anlage nur eine Matratze als Einrichtung mitbrachte, ein breites Panoptikum an Mitbewohnern. Wirklich unangenehm war dabei keine der Erfahrungen, aber ich kann auch gelegentlich recht dickfellig sein. Insgesamt habe ich sehr gerne in WGs gelebt, würde aber heute wohl in keine mehr ziehen, mein Ruhebedürfnis ist mittlerweile ein bisschen größer als mit Anfang 20, wo man sich dann zur nervenden Spontanparty des Mitbewohners einfach dazugesetzt, vollgelötet und aufs folgende Tagesprogramm geschissen hat.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Passt gut, ich hab gerade stress, weil mein Mitbewohner nie die Miete pünktlich überweist und jetzt auch noch beim Einzug der neuen Mitbewohnerin nicht anweesend ist. Wie ich die Waschmaschine in den dritten Stock bekommen soll, weiß ich auch nicht. Ich hab mir aber mittlerweile angewöhnt, gleich zu sagen, wenn mich etwas ankotzt.
Zitat von G. Freeman im Beitrag #1 Dauerhaft nervt ihre horrende Unordnung. Ihre Rücksichtslosigkeit, ihr Allesstehenlassen, verschimmeltes Essen, erst nach Tagen oder wenn Besuch kommt zum Spülmittel greifen, ihre Lautstärke kombiniert mit katastrophalem Musikgeschmack. Sie merkt nicht einmal, wie wenig sie auf andere achtet. Beispiel: Unsere Wohnungstür hat einen leichten Hau, das Schloss schließt besser, wenn wir den Schlüssel nutzen. Not on her watch, halb 7, Tür knallt.
Hahaha, kurzzeitig dachte ich, du musst mein Mitbewohner sein, obwohl der trotz ME-Abo und Musik-Nerdtum, und ich ihm sagte "hey ich bin jetzt auch in der ME-Szene", behauptete, er intressiere sich nicht für Foren. Der ist genauso alt wie du. Und hat deine Identität vllt. erfunden.
Jedenfalls, die obige Beschreibung könnte ich 1:1 für meine Mitbewohnerin übernehmen. Wir haben auch so ne Tür, die ohne Schlüssel von außen nicht richtig schließt (Altbau?) und um 7 rumst - mit Schimmel, Lautstärke, schlechtem Musikgeschmack (Gothic, sämtliche Metalsorten) und Rücksichtlosigkeit kennt sie sich ebenfalls aus.
Eines meiner Projekte war erstmal, da sich ihr Zeug im Kühlschrank über mehrere Fächer erstreckte und es nie so recht Platz für mein Zeug gab, diesen komplett auszuräumen und alles neu zu sortieren - um ein eigenes Fach zu erobern. Ich bin letzen Oktober eingezogen und die beiden ein Jahr vor mir. Wie gehofft konnte ich von ihr die Hälfte wegwerfen. U.a. fand ich in den hinteren Ecken neben reichlich schimmligen Gemüse, ausgelaufenen Schmand, achtung, Mozzarella, der noch vor ihrem Einzug abgelaufen ist. Und andere Späße. Z.B. im Schrank hätte ich, wenn ich Lust hätte, 2 Dutzend Gewürze nach Haltbarkeitsdatum sortieren können. Von 2014-2009 war alles dabei. Messi, oder Eindruck von üppig ausgestatteter Küche schinden? Ich hab mich nie getraut zu fragen. Dass sie Workaholic ist, ist doch keine Ausrede? Wobei das noch reichlich untertrieben ist. Nach der Arbeit geht sie mit täglich mit Laptop noch in ihre Stammkneipe und kommt nachts um 2 zurück. Und wundert sich, dass an Weihnachten keine Kollegen im Firmenchat waren. Ab und zu sieht man sie am WE, wenn sie sich nen Kaffee macht. Wenig da sein schafft halt andre Probleme (s.o.). Saufaul sind beide.
Beim Casting dachte ich mir noch, idealer kann so eine Konstellation ja gar nicht sein: Berufstätigen-WG, beide locker drauf, sie nie da, quasi sturmfrei, er chillt oben in seiner Maisonette-Höhle, Traumwohnung, Traumlage in der Altstadt, 30 qm Zimmer, also von 65qm ZKB doch kein so großer Sprung. Eigentlich hatte ich WG gar nicht in Erwägung gezogen, aber nachdem ich in Heidelberg 4 Monate vergeblich was kleineres, bezahlbareres gesucht hab (von >50 Intressenten war immer einer Arzt oder Adliger), war das die erste WG die ich angeschaut hab. Und gleich so ein vermeintliches Glückslos. Jetzt weiß ich wieder besser, warum ich vorher 10 Jahre in keiner WG gewohnt hab. Berufstätige sind genauso doof wie Erstis.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass einige sich aus Rücksicht in einer WG stärker zusammenreißen (also mehr Wert auf Ordnung legen), andere eher so leben wie sie es auch allein für sich tun würden (und dies teils eben recht chaotisch) und wieder andere es eben gewohnt sind, von anderen notgedrungen mit versorgt und bedient zu werden (wie bei Muttern). Dies alles ist aber ja normal… da muss man sich geeignete WGs bzw. WG-Partner suchen oder eben doch für sich wohnen. Die Kehrseite habe ich mal kurz in Köln kennengelernt – da passten dann Begriffe wie Reinlichkeitsfetischist, Spießer oder pedantischer Besserwisser bestens und selbst bei der Bundeswehr ging es lockerer zu…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #12Ich hab mir aber mittlerweile angewöhnt, gleich zu sagen, wenn mich etwas ankotzt.
Es geht nur so. Probleme sofort klären, ansonsten geht der andere davon aus, dass alles okay ist. Klare Regeln. Und der Chef im Hause - wer immer das ist - muss bestimmen. Ich habe kurzzeitig nur eine WG kenengelernt, gab auch Probleme, aber alles relativ gut zu klären.
Mein Tipp: Herzliche Anteilnahme freeman und - nichts wie weg da, wenn möglich. Du hast einfach zuviel durchgehen lassen. Das wird nichts mehr.