http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
(Keine Sorge, ich wollte auch mal ein wenig provozieren! "Full Metal Jacket" musste ich mir schlicht mit zu vielen Kerlen, die mich dringend von der Qualität des Films überzeugen wollten, unter Zwang ansehen. Der Film hatte quasi keine Chance. Sonst stehe ich sehr auf Kubrick, wenn auch nicht auf alles gleichermaßen.)
Zitat von Johnny Ryall im Beitrag #12Ja, Kubrick scheint hier nicht so gut wegzukommen. Ich mag quasi alles von ihm. Von "Spartacus" bis "Eyes Wide Shut".
Ich mag Kubrick, aber er ging teilweise schlampig mit den Buchvorlagen um. Bei "Shining" opfert er die eigentliche Hauptfigur (den Koch, der im Buch eine tragende Rolle spielt, aber im Film nur zurückkommt, um sinnloserweise umgebracht zu werden), und bei "Clockwork Orange" hat er das Thema verfehlt, weswegen sich Anthony Burgess von der Verfilmung distanzierte. Ich mag den wegen seiner Ästhetik, aber die Aussage des Buches touchiert er nun wirklich nicht.
"Spartacus" finde ich großartig, "Full Metal Jacket" ist einer meiner ewigen Lieblingsfilme, eben weil es wirklich ein Antikriegsfilm ohne Helden oder Patriotismus ist. Alle Hauptfiguren sind gleichermaßen abgestupft, zynisch und gewalttätig.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
clockwork orange ist sehr buchgetreu verfilmt, bis auf den schluss. das lag tatsächlich daran, dass das buch zu der zeit nur antiquarisch erhältlich war und der ausgabe von kubrick die letzten seiten fehlten. dass die urheber der jeweiligen romanvorlagen probleme mit der filmischen umsetzung haben, ist so häufig wie nachvollziehbar. natürlich ist der blick auf das eigene werk ein sehr spezielller und intensiver. sich dann auf eine neuinterpretation eines anderen einzulassen, dazu gehört schon einiges.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
"Shining" war Thema in meiner Diplom-Prüfung im Fach Medientechnik. Bildsprachlich ist das wahrscheinlich mit der beste Film aller Zeiten. Jede Kameraeinstellung, jede Perspektive und jede Bildanordnung ist bis ins kleinste Detail durchdacht, um beim Zuschauer größtmögliches Unwohlsein hervorzurufen. Ich hab die Literatur dazu damals verschlungen, weil das absolut faszinierend war. Kubrick war auf jeden Fall ein Meister der Inszenierung, hatte aber auch nicht alle Latten am Zaun (Er hat ja z.B. darauf bestanden den Satz, den Jack auf hunderte Seiten schreibt, tatsächlich allesamt per Hand abtippen zu lassen anstatt das eine Blatt einfach nur zu kopieren ).
Zitat von RegularJohn im Beitrag #21Kubrick war auf jeden Fall ein Meister der Inszenierung, hatte aber auch nicht alle Latten am Zaun (Er hat ja z.B. darauf bestanden den Satz, den Jack auf hunderte Seiten schreibt, tatsächlich allesamt per Hand abtippen zu lassen anstatt das eine Blatt einfach nur zu kopieren ).
und das sogar in mehreren sprachen für die jeweiligen synchron-fassungen.
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Von Godard fand ich als Jugendlicher/Jungerwachsener alles toll, was wohl weitgehend am Reiz des Ungewohnten lag, der nicht ewig anhielt. "Außer Atem" schätze ich aber immernoch als Klassiker ein, den jeder gesehen haben sollte. Auch die deutsche Fassung sollte man mal gesehen/gehört haben, als Beispiel für eine grottenschlechte Synchronisation. Die Amerikaner, die sich im Original untereinander logischerweise auf englisch (mit Untertiteln) unterhalten, tun dies in der deutschen Fassung auf deutsch mit atemberaubend schlecht nachgeäfftem amerikanischem Akzent. "Le mépris" sehe ich auch nach wie vor gerne, auch weil ich Fritz Lang gerne dozieren sehe. Wogegen ich mit den wenigsten seiner Filme etwas anfangen kann. "Metropolis" könnte ich fast hier nennen, allerdings habe ich nie mehr ca. 10 Minuten davon geschafft, was nicht für ein abschließendes Urteil ausreichen dürfte.
"Only God Forgives" wurde, zumindest in meiner Kunstkino-Filterblase nicht hoch genug gelobt, dass ich von seiner Existenz etwas mitbekommen hätte.
Vom Winde verweht: Die ödeste Schnulze aller Zeiten. Von vorne bis hinten schlecht gemacht und zum kotzen.
Die Vögel: Dass Hitchcock sowohl Meisterwerke als auch Schrott abgeliefert hat, dürfte herrschende Meinung sein, dass die Vögel zur letzteren kategorie gehören, komischerweise nicht. Wie kann ein Film, der behauptet ein "Thriller" zu sein, ohne jede Spannung auskommen? Vielleicht hatte Hitchckock ja Angst vor Vögeln und hat das durch diesen Film verbeitet, aber warum will sich das jemand anschaun?
Macbeth (Polański): Mit der Schule anschaun müssen, was nie eine gute Voraussetzung ist, um einen Film lieben zu lernen. Ich kann mir allerdings keine Situation vorstellen, in der ich drei Stunden Gemetzel genießen würde. Der schlechteste mir bekannte Polanski (ja, ich habe auch die neun Pforten gesehen). Wobei man die Schuld dem Autor der Vorlage geben kann.
Heimat/Neue Heimat etc., Die Edgar-Reitz-Serien. Wegbereiter der neuen Heimattümelei. Dabei auch noch stümperhaft gemacht und mit idiotischen Dialogen.
Zitat von sunday im Beitrag #7ich hab e dann später auf einem Festival noch alte Nicols Winding Refn Filme gesehen und konnte mich mit keinem anfreunden.
Ich kenne die frühen Filme noch immer nicht - außer "Bronson". Aber mit dem hatte ich auch so meine Mühe. "Drive" hingegen finde ich nahezu perfekt, bzw. ich wüsste nicht, was ich an dem Film auszusetzen hätte. Er hat gewiss einen langsamen Erzählstil, aber Optik, Sound und auch die Schauspieler finde ich ziemlich großartig
Zitat von sunday im Beitrag #7ich hab e dann später auf einem Festival noch alte Nicols Winding Refn Filme gesehen und konnte mich mit keinem anfreunden.
Ich kenne die frühen Filme noch immer nicht - außer "Bronson". Aber mit dem hatte ich auch so meine Mühe. "Drive" hingegen finde ich nahezu perfekt, bzw. ich wüsste nicht, was ich an dem Film auszusetzen hätte. Er hat gewiss einen langsamen Erzählstil, aber Optik, Sound und auch die Schauspieler finde ich ziemlich großartig
wie schon beschrieben: technisch ist an dem film nichts auszusetzen - ganz im gegenteil. inhaltlich ist der allerdings ganz furchtbar dünn.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Ich finde fast alles von Tarantino öde. Alles nach dem gleichen Muster: pseudocooles Gelaber, wüster Gewaltausbruch, pseudocooles Gelaber, wüster Gewaltausbruch... Nur Kill Bill fand ich cool.
zwischendurch muss ich einfach feststellen lieber cobra, gefühlt bist du mein exaktes Gegenteil, in einfach allem - falls so etwas im Universum existieren sollte :)
Zitat von CobraBora im Beitrag #26Ich finde fast alles von Tarantino öde. Alles nach dem gleichen Muster: pseudocooles Gelaber, wüster Gewaltausbruch, pseudocooles Gelaber, wüster Gewaltausbruch... Nur Kill Bill fand ich cool.
Ach, "Pulp Fiction" fand ich bei Erscheinen schon ziemlich cool. Für mich hat sich diese Art von Humor aber einfach etwas abgenutzt, was letztlich auch an diesen ganzen Trittbrettfahrer-Filmen liegt, die sich an einem ähnlichen Humor versucht haben. Die Kofferraumszene in "Jackie Brown" hatte mich damals im Kino z. B. auch amüsiert. Mittlerweile bekomme ich einen Schreikrampf wenn bald in jedem zweiten Tatort aus dem Kofferraum gefilmt wird. Und "Kill Bill" hat viele tolle Momente, aber ich finde den insgesamt einfach deutlich zu lang, oder besser gesagt um eine Filmlänge zu lang. Diese teilweise episch langen Szenen nehmen dem Film teilweise einfach die Kraft
Gerade mit Kill Bill konnte ich überhaupt nichts anfangen. Schon der Aufbau: Liste mit fünf Leuten. Also zuerst zum ersten. Dann zum zweiten. Danach usw. Irgendwie lieblos. Ich war mal vor Jahren auf einer Party, auf der mir ein Typ, der sich mit asiatischem Kino auskannte, glaubhaft versichern konnte, dass der Film eben nur über die Bezüge zum asiatischen Kino funktioniert, dann aber ganz wunderbar ist, mit tollen ironischen Brechungen und so. Ich erfülle also einfach die Voraussetzungen nicht.
Ansonsten nominiere ich The Big Lebowski. Dröge und einfach nicht lustig (abgesehen von der Sache mit der Verstreuung der Asche).