Zitat von Marla Singer im Beitrag #5Leute, die Vikernes & Co feiern, kann ich gar nicht ernst nehmen. Das sind für mich Kiddies (teilweise in einem erwachsenen Körper), die sich irgendetwas suchen, womit sie sich abheben und alle anderen schocken können.
Wobei ich zumindest in Vikernes' Fall - jenseits der politischen Äußerungen und diversen Straftaten - zugeben muss, dass ein paar seiner Werke zu meinen Höhepunkten des Genres gehören. Und da ich in der Musik selber kein NS-Gedankengut finde und daüber hinaus drauf geachtet habe, die Platten gebraucht zu kaufen, um ihm kein Geld zuzuschustern, kann ich damit auch ganz gut leben. Gleichzeitig verstehe ich, dass man das auch anders sehen kann. An "Filisofem" kam für mich vorher und nachher nicht viel heran, man könnte sogar behaupten, dass die Verbindung von BM und Shoegaze, die in den letzten Jahren beispielsweise von den von mir sehr geschätzten Deafheaven praktiziert wird, in der Platte schon angelegt ist.
Ein weiterer meiner absoluten Klassiker: "Transilvanian Hunger" von Darkthrone. Das ist ganz klassischer Black Metal, keine Experimente, ab in die Pappbox, alle Instrumente in einen Gitarrenverstärker gestöpselt und das Ganze dann mit dem eingebauten Mikro des Kassettenrekorders aufgenommen. Und dann 40 Minuten auf die Zwölf.
Etwas ungewöhnlicher, aber auch vollkommen zu Recht ein Klassiker des Genres: Ulvers "Bergtatt". Klassische BM-Tracks, durchsetzt mit choralartigem Gesang. Auch wenn so manches Gitarrensolo ein bisschen verkitscht daherkommt, athmosphärisch dichter wurde das Motiv des im Wald Verirrten selten umgesetzt.
An neueren Werken haben es mir vor allem Wolves in the Throne Room
und Deafheaven
angetan.
"Happy Holidays... is what terrorists say. Merry Christmas, from Avery and Jack."
Zitat von DucdeRichelieu im Beitrag #18Empfehlung ging jedoch in diese Richtung:
Danke für den Tipp, gefällt mir sehr gut! Ist aber auch in meinen Ohren Doom und nicht BM. Wobei ich auch für Doom ein großes Herz habe - vielleicht ist es sogar größer als das für Black Metal, weil ich Doom auch noch unter allgemeiner Hörbarkeit verbuchen würde, wohingegen ich die manchmal auftretende Unhörbarkeit des Black Metal durch irgendwelche Kunst-Konzept abbauen muss. ;)
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Da hat sich die Thread-Erstellung ja doch gelohnt. :)
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Zitat von Olsen im Beitrag #2Ich mag diverse Metalspielarten sehr gerne (eher die härteren), aber mit Black Metal kann ich so gut wie nichts anfangen...
Black Metal mit satanischen Lyrics gehört für mich nicht zwingend zusammen.
Auch sollte nicht unerwähnt bleiben das speziell Venom ihre oft kolportierte Nähe zum Satanismus als reine Showveranstaltung (antichristliche Provokation) sehen.
Hier ein Beispiel wie Black Metal ohne satanische Inhalte (Unblack Metal) klingen kann:
Crimson Moonlight - The Pilgrimage (aus dem 2003 erschienenen Album "The Covenant Progress")
PS: Eine der ersten Black Schlagertexte mit satanischem Inhalt wurde 1973 von Udo Jürgens veröffentlicht:
Der Teufel hat den Schnaps gemacht um uns zu verderben. Ich hör' schon wie der Teufel lacht, wenn wir am Schnaps einmal sterben.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Im Bereich "Black Metal" mag ich eigentlich nur Venom, und das eher aus Gründen unfreiwilliger Komik. Den Rest schenke ich mir, aber nicht, weil es mir zu hart ist, sondern weil mich dieses ständige Geschreddere zu Tode langweilt und ich den Gesang zumeist scheiße finde. Beim Grindcore und Death Metal gibt es dagegen durchaus noch Sachen, die ich mir anhören kann. Die erste Brutal Truth beispielsweise knallt immer noch genauso amtlich wie Napalm Death oder Entombed.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
Schön, dass es einen BM-Thread gibt, ich höre dieses Jahr wieder vermehrt Black Metal und die Qualität der Veröffentlichungen ist auch meiner Meinung nach gestiegen, seitdem die Szene nicht mehr versteift auf "kvlt" und "trve" ist, was ja der Innovation doch viele Steine in den Weg gelegt hat. Beeindruckt war ich beispielsweise von Wiegedood - De Doden Hebben Het Goed. Sicher eher noch im traditionelleren BM-Bereich anzusiedeln, aber sie schaffen durchaus ein eigenes Klangbild https://www.youtube.com/watch?v=xz3B17gJAtU
Gut auf die Fresse gibt's bei Glatiation, die mit Sur les Falaises de Marbre meine bisheriges Lieblingsalbum in Sachen Metal rausgebracht haben. Der wenig gutturale Gesang und die Keyboardleads nehmen die drohende Monotonie. https://www.youtube.com/watch?v=5Iu41GhDrmQ
Ganz und gar nicht traditionel klingen Krallice auf der neuen LP Ygg Huur. Viele Tempowechsel und vertracktes Songwriting. Das macht das Album nicht leicht verdaulich, aber man wird nach mehrmaligem Hören belohnt. https://www.youtube.com/watch?v=e6ubbAip6y4
Wiegedood hat natürlich den geschmacklosesten Namen seit langer Zeit. Aber gut, man muss sich halt anstrengen, wenn man heutzutage noch provozieren will.