Dass sich der Stammtisch erdreistet wundert mich ja nicht. Aber mal so in echt. Ich empfinde zumindest, dass sich das Musikmackertum etwas aufgeweicht hat und lange nicht mehr so sexistisch daherkommt, wie es mal war. Z.b. wurden vor 10-15 Jahren Frauen auf Hip Hop Konzerten belächelt (vor der Bühne) oder gar nicht erst gesichtet (auf der Bühne). Heute müssen Rapperinnen nicht mehr entweder Sexobjekt (Foxy Brown) oder irgendwie burschikos (Missy Elliot) sein, sondern werden für "Skills" gefeiert (Rapsody). Klar stimmt hier noch lange nicht das Verhältnis zwischen Männern und Frauen (sowohl vor, als auch auf der Bühne) und dümme Sprüche fallen immer noch, aber es ist ein positiver Trend zu erkennen. Und wenn ich meine Jahreslisten der letzte Jahre vergleiche, tauchen immer mehr weibliche Künsterlinnen, besonders im Indiebereich auf. Und die sind meist auch nicht irgendwo im Feminismus zu verorten, zumindest nicht vordergründig ideologisch. Nur Metaller sind noch die selben sexistischen Spacken wie immer.
Zitat von Squonk im Beitrag #8Ich habe übrigens öfter mit Stellenanzeigen zu tun, die mit dem Satz enden "Frauen werden bei gleicher Eignung bevorzugt". Was ist das für eine Emanzipation?
eine gute. es braucht ein ausgewogenes verhältnis. wenn ich eh 20 männer habe und eine stelle frei ist, die ich entweder mit einem mann oder einer frau besetzen kann, dann fällt die wahl zugunsten der frau aus. ich finde das richtig.
Aber Männer, die sich auf diese Stelle bewerben können ja nichts dafür, dass die anderen Stellen bereits irgendwann mit Männern besetzt wurden. Da wird alleine basierend auf der Geschlechtszugehörigkeit (oder in anderen Fällen der Ethnie) eine Gruppenhaftung und eine moralische Gruppenschuld kreiert. @Lumich: Männer glauben nicht nur, dass sie geschlechterdiskriminiert seien, sie werden nun einmal faktisch bei vielen Jobangeboten und Beförderungen ganz offen diskriminiert. Man kann das richtig oder falsch finden, aber man kann es ja kaum leugnen. Bei meinem Arbeitgeber werden Frauen dermaßen übertrieben durchbefördert, dass es ihnen selbst in vielen Fällen unangenehm ist. Auch hier gilt: Der heutige 20-Jährige, der regelmäßig bei Beförderungen und Dienstpostenvergaben zurückstecken muss, kann persönlich nichts dafür, dass Frauen erst seit einigen Jahren uneingeschränkt zur Bundeswehr können und deshalb der Geschlechterproporz natürlich nicht annähernd ausgeglichen sein kann.
Zitat von LFB im Beitrag #17Männer glauben nicht nur, dass sie geschlechterdiskriminiert seien, sie werden nun einmal faktisch bei vielen Jobangeboten und Beförderungen ganz offen diskriminiert. Man kann das richtig oder falsch finden, aber man kann es ja kaum leugnen.
Wie gesagt: Üblicherweise fällt es uns Männern gar nicht auf, wann und wie wir im Vorteil sind. Dass es in Spitzenpositionen fast nur Männer gibt, obwohl es an mindestens gleichqualifizierten Frauen nicht mangeln würde, ist doch mehr als augenscheinlich. Von männlicher Seite her von Diskriminierung zu reden ist einfach lächerlich.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #16Dass sich der Stammtisch erdreistet wundert mich ja nicht. Aber mal so in echt. Ich empfinde zumindest, dass sich das Musikmackertum etwas aufgeweicht hat und lange nicht mehr so sexistisch daherkommt, wie es mal war. Z.b. wurden vor 10-15 Jahren Frauen auf Hip Hop Konzerten belächelt (vor der Bühne) oder gar nicht erst gesichtet (auf der Bühne). Heute müssen Rapperinnen nicht mehr entweder Sexobjekt (Foxy Brown) oder irgendwie burschikos (Missy Elliot) sein, sondern werden für "Skills" gefeiert (Rapsody). Klar stimmt hier noch lange nicht das Verhältnis zwischen Männern und Frauen (sowohl vor, als auch auf der Bühne) und dümme Sprüche fallen immer noch, aber es ist ein positiver Trend zu erkennen.
Im deutschen HipHop hatten Frauen bisher nur kurze Zeit relativ viel Aufmerksamkeit. Ob es nun Cora E, Nina MC, Lady Bitchray waren, alle sind sie nach wenigen Jahren verschwunden. Fraglich, ob das bspw. mit Sookee oder Hayiti anders sein wird. So ganz auf dem Laufenden bin ich in der Szene allerdings nicht.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #16Dass sich der Stammtisch erdreistet wundert mich ja nicht. Aber mal so in echt. Ich empfinde zumindest, dass sich das Musikmackertum etwas aufgeweicht hat und lange nicht mehr so sexistisch daherkommt, wie es mal war. Z.b. wurden vor 10-15 Jahren Frauen auf Hip Hop Konzerten belächelt (vor der Bühne) oder gar nicht erst gesichtet (auf der Bühne). Heute müssen Rapperinnen nicht mehr entweder Sexobjekt (Foxy Brown) oder irgendwie burschikos (Missy Elliot) sein, sondern werden für "Skills" gefeiert (Rapsody). Klar stimmt hier noch lange nicht das Verhältnis zwischen Männern und Frauen (sowohl vor, als auch auf der Bühne) und dümme Sprüche fallen immer noch, aber es ist ein positiver Trend zu erkennen.
Im deutschen HipHop hatten Frauen bisher nur kurze Zeit relativ viel Aufmerksamkeit. Ob es nun Cora E, Nina MC, Lady Bitchray waren, alle sind sie nach wenigen Jahren verschwunden. Fraglich, ob das bspw. mit Sookee oder Hayiti anders sein wird. So ganz auf dem Laufenden bin ich in der Szene allerdings nicht.
Ich würde aber mal behaupten, Haiyti hat jetzt schon mehr für Frauen im Hip Hop Sektor fernab von politischen Inhalten getan, als Cora E, Nina MC und Lady Bitchray. Alle drei wurden ja irgendwie als "Exoten" aufgenommen, entweder weil sie weiblich waren, oder explizit weibliche Inhalte hatten. Das ist bei Haiyti komplett anders.
Zitat von zickzack im Beitrag #1Sehr wahrscheinlich ein Thema für eine Doktorarbeit, auf jeden Fall sicher eins, um sich ordentlich in die Nesseln zu setzen. ;-) Der Lokus hat ja die Festivalplakate mit Beteiligung von Frauen gezeigt. Zugegeben, das sieht dann eher dürftig aus und nach einem halben Tag wäre das Festival vorbei. Ist da jemandem ein Vorwurf zu machen? Veranstalter? Besucher? "Den Frauen" selber? Braucht es eine Quotenregelung?
Es ist wie es ist - das alte Rollenbild. Weshalb sollte sich das im Rock anders darstellen? Auch anno 2018 müssen Frauen noch um gleicher Lohn für gleiche Arbeit kämpfen. Wem macht man da jetzt einen Vorwurf? Den vielen alten Männern, die seit Jahrhunderten Entscheidungsträger sind? Die Veranstalter? Können nur anbieten was sich anbietet bzw. angeboten wird und - natürlich zuerst einmal das was Geld bringt. Möglichst viel Geld. Die Frauen selber sind gesamtgesellschaftlich gesehen zwar mittlerweile deutlich besser gestellt, aber immer noch im Kampfanzug. Quotenregelung? Ach hört doch auf.
Ich habe CDs von vielen tollen Frauen aus vieler Herren (haha!) Länder zu Hause und sehe übrigens auch die Tendenz zunehmend, dass Künstlerinnen wahrgenommen und bejubelt werden.
Zitat von Ninja_Hagen im Beitrag #16Dass sich der Stammtisch erdreistet wundert mich ja nicht. Aber mal so in echt. Ich empfinde zumindest, dass sich das Musikmackertum etwas aufgeweicht hat und lange nicht mehr so sexistisch daherkommt, wie es mal war. Z.b. wurden vor 10-15 Jahren Frauen auf Hip Hop Konzerten belächelt (vor der Bühne) oder gar nicht erst gesichtet (auf der Bühne). Heute müssen Rapperinnen nicht mehr entweder Sexobjekt (Foxy Brown) oder irgendwie burschikos (Missy Elliot) sein, sondern werden für "Skills" gefeiert (Rapsody). Klar stimmt hier noch lange nicht das Verhältnis zwischen Männern und Frauen (sowohl vor, als auch auf der Bühne) und dümme Sprüche fallen immer noch, aber es ist ein positiver Trend zu erkennen.
Im deutschen HipHop hatten Frauen bisher nur kurze Zeit relativ viel Aufmerksamkeit. Ob es nun Cora E, Nina MC, Lady Bitchray waren, alle sind sie nach wenigen Jahren verschwunden. Fraglich, ob das bspw. mit Sookee oder Hayiti anders sein wird. So ganz auf dem Laufenden bin ich in der Szene allerdings nicht.
Schwesta Ewa und SXTN waren in den letzten Jahren extrem erfolgreich. Gerade startet bspw. Eunique durch. Da bewegt sich momentan einiges.
Heavy Rotation → ◉ Fleetwood Mac - Tango in the Night ◉ Bonobo - Black Sands ◉ The Decemberists - As It Ever Was, So It Will Be Again ◉ Interpol - Our Love to Admire ◉ Skeewiff - Something Like That?
Hört irgendwer von euch auch mal zu oder ist das hier nur ein weiterer Eierschaukelverein? Dann klinke ich mich nämlich aus und lasse euch eure Deutungshoheiht über Frauen.
Ich lese mit. Beitrag #14 ist nichts hinzuzufügen.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zum Thema "Frauen werden bei gleicher Eignung bevorzugt" ist zu sagen, dass dies ja durchaus von manchen Arbeitgebern auch so gewollt ist. Denn nach dem Gleichstellungsgesetz gilt: "Frauen sind bei gleicher Eignung, Befähigung und fachlicher Leistung bevorzugt zu befördern." Dies gilt dann natürlich vor allem für jene Bereiche, in denen Frauen bislang unterrepräsentiert sind…
Diskriminierend (gegenüber Männern) wäre dies erst, wenn Frauen auch dann bevorzugt eingestellt würden, wenn sie nicht die gleiche Eignung wie männliche Bewerber vorweisen könnten. Nur dann würde dies eine verfassungswidrige Personaleinstellung sein. Bei sog. „gleicher Eignung“ wird eben nicht gegen das Prinzip der Bestenauslese verstoßen, wenn man z.B. auch geschlechtsspezifische Merkmale („z.B. „es sind mehr Frauen im Betrieb erwünscht“) berücksichtigt.
Unabhängig davon darf man Frauen auch bevorzugt einstellen, wenn es sich um einen Beruf handelt, in dem Frauen quasi erste Wahl sind. So darf ein Opernhaus etwa für einen Gesangspart gezielt eine Frau einstellen. Logisch. Sucht eine Privatschule für Mädchen neue Lehrkräfte, dürfen männliche Bewerber aufgrund ihres Geschlechts dabei abgelehnt werden, weil zum Aufgabengebiet eben auch Kontrollgänge in Umkleide- oder Waschräumen zählen.
Sicher spielt bei „Frauen und Musik“ auch die Erziehung eine Rolle. Schon Mädchen lernen zumeist eher Violine oder Klavier, während es bei Jungs eben auch mal Gitarre oder Schlagzeug sein darf. Bei Musikwettbewerben sind im Bereich Gesang 84 % weiblich, während nur 10 % Trompete spielen. Im Musikstudium sind locker über 60 % Frauen bei Rhythmik oder Musikerziehung dabei; im Bereich der Tontechnik aber maximal 20 %.
Ich selbst mag Frauen im Bereich Musik. Schon mein Avatarbild zeigt mit Julia Fischer eine 34-jährige Professorin für Musik. Würde ich ein Genre mit „ausgewogenem Frauenanteil“ benennen müssen, so wäre es wohl Country. Hier spielen Frauen eine durchaus sehr gleichberechtigte Rolle. Andere Genres – wie etwa Metal oder ProgRock – sind stark männerdominert. Männer haben sicher auch einen größeren Hang zu Extremen – etwa möglichst schnell wilde Taktfolgen spielen zu können oder auch auf der anderen Seite nerdig massig Tonträger zu sammeln , etc. Frauen sehe ich da öfter auf der emotionalen Seite. Und historisch betrachtet basiert alles auch auf einem stark von Männern besetzten Spielfeld: deutlich über 95 % der Werke im Bereich der klassischen Musik stammen von Männern, es gibt kaum historisch bedeutende bzw. bekannte Komponistinnen...
Ich ende einmal mit Musik eines (weiblichen) Forumsmitglieds…
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Das ist mal wieder ein wirklich spannendes Thema, an das ich allerdings nur von der emotionalen Seite rangehen kann - ich habe keine Statistiken, in welchem Genre mehr Frauen oder Männer vertreten sind. Vermutlich hat akri das auch schon ausreichend zusammengefasst. Persönlich waren Musikerinnen für mich immer wahnsinnig wichtig. Das fing mit D'Arcy an, die bei den Smashing Pumpkins den Bass spielen durfte - ein Instrument, das ich vorher immer mit Männern assoziiert hatte, weil es so dunkel und hart ist und dessen Saiten so schmerzhaft dick sind. Dann lernte ich Garbage kennen und Hole und all die "Frauenbands", die mich zum Grunge gebracht haben und fühlte mich in meiner Vermutung bestätigt, dass ich wirklich alles machen und werden kann. Da war ich vielleicht 14 oder so. Und so ging es weiter - immer wieder kreuzten Musikerinnen meinen Weg, die mich beeinflussten, prägten und in meiner Ansicht bestätigten, dass Frauen geniale Künstlerinnen, Geschichtenerzählerinnen und irrsinnig starke Persönlichkeiten sein können. (Ja, das musste ich erst lernen. Ja, ich finde das auch traurig. Ja, ich glaube, das ist ein gesellschaftliches Problem.) PJ Harvey, Amanda Palmer, Drain (aus Schweden), Doro, Angela Gossow ... Was bin ich froh, dass es diese Frauen gibt und dass sie immer noch und immer wieder Musik machen.
Ich denke, gerade hier in diesem Forum wird auch niemand abstreiten, wie einflussreich manche Musikerinnen wirklich waren und immer noch sind: Joni Mitchell, Aretha Franklin, Joan Baez, Kate Bush und wie sie alle heißen. Das war ja schon immer so.
Die letzten Sechs in der Playlist: Honeyglaze - Real Deal || Laura Marling - Patterns In Repeat || Nieve Ella - Watch It Ache and Bleed || Dawn Richard & Spencer Zahn - Quiet In a World Full of Noise || Flip Top Head - Up Like a Weather Balloon || Haley Heyndericks - Seed of a Seed
Richtig. Vermutlich hab ich das auch falsch eingeordnet bzw. nicht zu Ende gedacht. Also: Ich habe, zumindest für meine kleine Musikwelt, nicht das Gefühl, dass Frauen unterrepräsentiert sind. Im Gegenteil fühle ich mich von Frauen in der Musikwelt extrem geprägt und ermutigt.