Am Wochenende war ja das große warp 30th Anniversary Feierprogramm auf NTS Radio. Der Stream von Autechres "Warp Tapes 89-93" war schlichtweg genial. 2 Stunden lang gab es älteres, unveröffentlichtes Material von AE zu hören. Keine sperrigen, abstrakten Klanggebilde, sondern eher zu "Incunabula" passende Sounds, aber eher in überdrehter und absolut tanzbarer Form. Das ist alles weit weg von dem, wie sie heute klingen, sondern frönt den eher frühen warp-Sound. Jedenfalls ist das Set schlichtweg atemberaubend. Ich kann nur hoffen, dass dies noch als Doppelalbum veröffentlicht wird, mag es aber nicht recht glauben.
Vielleicht werden hier die beiden Stunden noch als Stream veröffentlicht.
Ui, vielen Dank! Download läuft gerade. Ich habe in letzter Zeit bei Autechre eher ein bisschen abgeschaltet, aber die alten Sachen finde ich immer noch genial.
Wow. da muss ich glatt platz auf der Festplatte frei machen haha. Ich groove mich seit einiger Zeit in die ersten beiden Platten von Autechre - weiter bin ich noch nicht gekommen...
ZitatWer Warp sagt, muss auch Autechre sagen. Sean Booth und Rob Brown sind seit mehr als einem Vierteljahrhundert als Techno-Avantgardisten und Sound-Erforscher Türöffner für eine Musikwelt, in der kompositorische Konventionen keine Eintrittskarte mehr erhalten; in der abstrakter Maschinen-Funk ohne Rücksicht auf musikalische Gesetze einer Vision folgen darf, die herausfordert und belohnt.
Der viele Output der letzten Jahre war wie ein Abstreifen einer Haut, die für einen Sound steht, den sie aktuell hinter sich lassen wollen. Synth-Flächen brodeln unter schleichenden Beats („psin AM“), während auf „si00“ passiert, was schon auf älteren Platten wie DRAFT 7.30 beeindruckt hat. Rhythmen, die sich mehr als fünf Minuten gegenseitig ausspielen und doch beide als Gewinner vom Platz gehen.
Auch diese Platte braucht Zeit, aber alles andere würde nach den bisherigen knapp 50 Stunden ihrer Diskografie auch wundern. Dass auch nach fast drei Jahrzehnten noch so viel Bewegung in ihrer Musik stattfindet, ist einer Band, die schon zum Jahrtausendwechsel alles gesagt zu haben schien, hoch anzurechnen. Aber gesagt werden muss auch: Wer mit den beiden vorher nichts anfangen konnte, wird auch von SIGN nicht bekehrt werden.
Klar, aber auch eher nur im Autechre-Kontext, find ich. Dreh mal SIGN jemanden an, der den letzten Monat mit der neuen Disclosure verbracht hat. Ich muss aber sagen, dass ich das auch als Vielhörer angenehm finde, jetzt mal keinen 3-8-Stunden-Brocken vor den Latz geknallt bekommen zu haben.
Zitat von victorward im Beitrag #13Da waren sie aber zuletzt schon weitaus fordernder. Ich finde "Sign" überraschend zugänglich mit den vielen ruhigen Passagen
stimmt. die 7 live-sets, die sie dieses jahr veröffentlicht haben verdrehen einem z.b. zeitweise total die gehirnwindungen.