Also, diese Doku-Reihen können sie bei Netflix einfach. Die finde ich deutlich überzeugender als die meisten fiktionalen Serien dort. Making A Murderer, Flint Town und auch Wild Wild Country entwickeln ein enormes Suchtpotenzial. Dieses neue Teil hier hab ich an zwei Abenden weggeschaut, sieben Stunden oder so. Ich kenne auch zwei Sannyasins und frage mich, ob die mit der Geschichte ihrer Bewegung eigentlich vertraut sind. Das ist alles so kontrovers und fragwürdig, dabei gleichzeitig auch faszinierend. Die Reportage macht das sehr gut, versucht möglichst neutral zu bleiben. (Eine gewisse Schlagseite meine ich aber doch entdeckt zu haben.) Allerdings greift sie an einer Stelle wirklich zu kurz: Es wird nie klar, was die Leute zu Baghwan hingezogen hat und was eigentlich der Inhalt seiner Lehren war. Wenn überhaupt, streifen die beiden Regisseure dieses Thema in ein paar Nebensätzen. Dazu hätte ich gerne mehr drin gehabt. Ich muss mir einiges dazu durchlesen. Was für sich genommen auch wieder eine gute Qualität ist.
Mal einen Beitrag vom alten Olsen (oder andersherum?) hochhieven. In den letzten zwei Tagen auch spätabends und frühmorgends (Kinder hassen diesen Trick) weggeschaut. Ich fand es sehr gut gemacht und auf einer ganzen Reihe von Ebenen interessant, z.B. der Kontrast zwischen der machthungrigen, skrupellosen jungen Ma Anand Sheela und ihrer Gegenwart als (vermeintlich?) friedliebende Leiterin eines Altersheims in der Schweiz aber auch der Gegensatz zwischen der Utopie einer neuen, spirituellen, friedlichen Zivilisation und der Realität einer hochgerüsteten Sekte, die sich allerlei juristischer und machtpolitischer Winkelzüge bedient. Faszinierend fand ich auch, wie man als Zuschauer mit der Herausforderung konfrontiert wird, bei einem über Jahre schwelenden Konflikt zwischen zwei Gruppen für keine Sympathien zu empfinden, denn auch das Konglomerat aus fundamentalistischen Evangelikalen, tumben Hinterwäldlern und ehrgeizigen Staatsanwälten als Gegenspieler der Sannyasins ist ja alles andere als liebenswert.
Trotzdem bleiben bei etwas Hintergrundrecherche zwei massive Kritikpunkte: Der von Ex-Mitgliedern geschilderte Missbrauch von Minderjährigen in der Gruppierung wird nicht thematisiert und das Bombenattentat auf das Hotel der Sannyasins wird ja als Höhepunkt des Konfliktes mit den örtlichen Gegnern dargestellt, wurde in Wahrheit aber von einer islamistischen Gruppe verübt.
Deshalb vergebe ich "nur" 9/10, ansonsten wäre es eine 10/10 geworden, auch weil ich so oft an die Dharma-Initiative von "Lost" denken musste.
Ja, danke für den link. Wild Wild Country habe ich auch an 2 Tagen weggeschaut. Unglaublich. Ein großes, den Machern entglittenes Experiment. Schade, dass es eine Doku ist und keine zweite Staffel haben wird.
Spannende Dokumentation zum Album "The Kinks Are The Village Green Preservation Society". Mit Stimmen, sowohl von den Bandmitgliedern als auch von vielen Epigonen bzw. Musikern, die davon inspiriert waren/sind.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
rumänische doku, die dieses jahr für 2 oscars nominiert ist, und das zu recht. es ist die schonungslose aufdeckung des skandalös korrupten gesundheitswesens rumäniens, ausgehend von einer brandkatastrophe in einem bukarester club, bei dem 27 menschen vor ort starben und dann in den kliniken nochmal 37. wie es dazu kam und was dieser schweinerei zugrunde lag, raubt einem eins ums andere mal den atem. ein flammendes plädoyer gegen korruption und für die pressefreiheit.