Mir hat bisher noch jeder Song gut gefallen, den ich in den letzten 15 Jahren von der Band um das Ehepaar Alan Sparhawk und Mimi Parker (beide laut Wikipedia übrigens praktizierende Mormonen, wieder was gelernt) aus Duluth (Minnesota) gehört habe, zu einer näheren Beschäftigung mit einem Album hat es bisher aber nie gereicht. Vielleicht kann ich mich durch diesen Thread ja ein wenig dazu motivieren und noch dazu ein paar Empfehlungen abstauben.
Diskographie:
I Could Live in Hope (Vernon Yard, 1994) *****
Long Division (Vernon Yard, 1995) ***
The Curtain Hits the Cast (Vernon Yard, 1996) ***
Songs for a dead pilot (EP, 1997) **
OwL Remix (Remix Album, 1998) ***
Secret Name (Kranky, 1999) ****
Christmas EP (1999) ****
The Exit Papers (A Soundtrack by Low) (EP, 2000) ***
Things We Lost in the Fire (Kranky, 2001) *****
Low & Dirty Three - In the Fishtank 7 (EP, 2001) ****
Trust (Kranky, 2002) ***
The Great Destroyer (Sub Pop, 2005) **
Drums and Guns (Sub Pop, 2007) ******
C'mon (Sub Pop, 2011)
The Invisible Way (Sub Pop, 2013)
Ones and Sixes (Sub Pop, 2015)
Double Negative (Sub Pop, 2018)
A Lifetime of Temporary Relief: 10 Years of B-Sides and Rarities (2004)
Die englischen Begriffe haunting und sparse bringen dieses Album vordergründig zwar perfekt auf den Punkt, lassen dabei aber fast vergessen, dass unter der melancholisch-düsteren Oberfläche immer wieder eine fast schon optimistische Spiritualität durchschimmert. Gekonnt versteht es die Band, die Kargheit des Post-Punk mit Americana und Alternative Country zu fusionieren, besonders anschaulich wird das beim Übergang vom zentralen "Lullaby" mit seinen "A Forest" Querverweisen ins countryeske "Sea", während die Gitarre in den eruptiveren Momenten an Velvet Underground erinnert und sich Slowdive-Fans an der stimmlichen Ähnlichkeit zu Rachel Goswell und Neal Halstead erfreuen dürfen (beispielsweise beim kurzen "Fear"). Ein überraschend reifes Debütalbum auf durchweg hohem Niveau, das viele stilsichere Anknüpfungspunkte bietet. Meine Wertung: *****
seit "secret name" habe ich alle alben gekauft und finde sie ausnahmslos mindestens gut bis sehr gut, "things we lost in the fire", "drums and guns" und "double negative" sogar großartig. die ersten drei alben habe ich zwar mal gehört, aber mich nie wirklich damit beschäftigt. es wird zeit, dass ich das mal nachhole.
Wann immer ich einen Track von Low höre, finde ich ihn eigentlich gut oder besser. Auf Albumlänge hat mich das dann nie wirklich überzeugt. Einzige Ausnahme soweit: Double Negative. Sehr gutes Album! Zur letzten Tour von PJ Harvey habe ich sie sogar im Vorprogramm gesehen. Da fand ich die 30 min. sogar zu kurz. Vielleicht befasse ich mich mal intensiver mit denen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Violence (5:54) *** Below & Above (2:32) **** Shame (3:56) *** Throw Out The Line (4:05) ** Swingin' (4:10) *** See-Through (4:25) *** Turn (5:08) **** Caroline (4:48) **** Alone (4:00) *** Streetlight (0:35) - Stay (7:04) **** Take (2:32) ** Bonus Tracks 2012 Remaster: 13. Tired (5:10) 14 I Started A Joke (Bee Gees Cover, 4:28) 15 Plan [Demo] (2:50)
Schwieriges Album. Im Vergleich zum Debüt wurden Sound und Lyrics noch minimalistischer (manchmal werden minutenlang nur ein, zwei Zeilen mantraartig wiederholt und die Vokale ins endlose gedehnt), das Tempo weiter reduziert und nur in der Mitte des Albums entwickeln die Songs noch in Ansätzen eine gewisse Dynamik ("Turn" und "Caroline" sind für mich dadurch die interessantesten Songs des Albums). Dass durch diesen Ansatz eine meditative Atmosphäre entsteht, bei der das Zeitgefühl komplett überlistet wird (selbst das zweieinhalbminütige "Below & Above" dauert gefühlt 30 Minuten) ist zwar eine interessante Erfahrung, aber wenn man nicht gerade durch ein Missgeschick in Bernstein eingeschlossen langsam erstickt stellt sich schon die Frage, wann man "Long Division" auflegen soll. Wer sich aber in der richtigen Stimmung darauf einlässt, wird sicherlich mit einem faszinierenden Hörerlebnis belohnt. Meine Wertung: ***
Zitat von gnathonemus im Beitrag #4seit "secret name" habe ich alle alben gekauft und finde sie ausnahmslos mindestens gut bis sehr gut, "things we lost in the fire", "drums and guns" und "double negative" sogar großartig. die ersten drei alben habe ich zwar mal gehört, aber mich nie wirklich damit beschäftigt. es wird zeit, dass ich das mal nachhole.
Gilt für mich auch. Ich kann nicht mal sagen, warum ich die ersten Alben nie so richtig gehört habe bislang. Ansonsten mag ich "The Great Destroyer" noch sehr
Kann ich schon mal einwerfen, dass ich nur ihre Weihnachtsplatte so richtig interessant finde, oder ist das noch zu früh?
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Ich versuche es gerade mal wieder herauszufinden und höre mich parallel zu diesem Thread durch die Diskografie.
http://www.last.fm/de/user/DerWaechter ehemaliger Influencer * Downtown * Radebrecht * "Die einzige Bevölkerungsgruppe, die man risikolos beleidigen kann, sind die Dummen. Da fühlt sich nie einer angegriffen." (Ronja von Rönne) “The sex and drugs have gone and now it’s just the rock ‘n’ roll” (Shaun Ryder)
Zitat von zickzack im Beitrag #3ehrlich gesagt schon ewig nicht mehr gehört.
Jetzt weiß ich auch warum. Die ist eher für eine Stimmung, in der man sich die Pulsadern aufschneiden will, geeignet. Wobei... Breaker ist ja fast schon wieder lebensbejahend.
1. Anon (4:18) **** 2. The Plan (3:40) *** 3. Over the Ocean (3:47) *** 4. Mom Says (5:19) ** 5. Coattails (6:51) ***** 6. Standby (5:09) *** 7. Laugh (9:34) *** 8. Lust (4:04) *** 9. Stars Gone Out (4:26) ** 10. Prisoner (3:46)Vinyl / Remaster Bonustrack **** 11. Tomorrow One (4:28) Vinyl/ Remaster Bonustrack ** 12. Same (2:05) ** 13. Do You Know How to Waltz? (14:37) ***** 14. Dark (0:53) - Bonus CD 2012 Remaster: 1. Turning Over (7:49) 2. Bright 2 (1:45) 3. Walk You Out (4:46) 4. Tear Down (4:48) 5. Standby (5:09)
Das Major-Debüt der Band ist laut Allmusic "more accessible" geraten, aber ich höre kaum einen Unterschied zum Vorgänger. Wieder gibt es ausschließlich extrem entschleunigte, minimalistische Songs, manchmal elegant melancholisch dahinschwebend ("Anon"), häufiger aber als countryeske, harmonische Gutenachtmusik, ("The Plan", "Over the Ocean", "Lust"), nur auf Vinyl (und dem Remaster) durchbricht das disharmonische "Prisoner" dieses Schema. Je nach persönlicher Stimmung und Tagesform kann man sich in diese atmosphärische Musik fallen lassen oder wird sie als gepflegte, beinahe endlose Langeweile empfinden. Außer Frage steht aber, dass es einige Momente zerbrechlicher Schönheit gibt und wie beim Vorgänger gerade die Stücke in der Mitte des Albums mit minimalen Mitteln einen gelungenen Spannungsbogen aufbauen ("Coattails", "Standby", "Laugh"). Befreiender Höhepunkt ist für mich das fast fünfzehnminütige "Do you know how to waltz?", das nach düsterem Intro eine weitere zuckrige Ballade antäuscht, dann aber in einer unheilvollen fast zehnminütigen Dronepassage mündet, die inmitten dieser ganzen Harmonieseligkeit schon etwas sehr befreiendes hat. Meine Wertung ***
Immer, wenn ich den Bandnamen höre, habe ich den Song von R.E.M. im Kopf.
Die letzten Sechs in der Playlist: The Felice Brothers - Valley of Abandoned Songs || Charli XCX - Brat || Wunderhorse - Midas || Chime School - The Boy Who Ran the Paisley Hotel || Nick Cave and the Bad Seeds - Wild God || Nilüfer Yanya - My Method Actor
01. Will The Night (Instrumental) (3:06) ** 02. Condescend (5:10) *** 03. Born By The Wires (13:27) ** 04. Be There (4:43) ***** 05. Landlord (6:47) *** 06. Hey Chicago (2:40) ***
Oftmals bilden EPs ja eine experimentelle Übergangsphase im Schaffen einer Band ab, das ist in diesem Fall besonders offensichtlich. Drei halbwegs typische Low- Songs (Condescend, Be there, Hey Chicago), von denen nur der mittlere wirklich hörenswert ist, wechseln sich ab mit drei überwiegend instrumentalen, eher ziellosen Soundexperimenten, aus denen im Fall von "Will the night" zumindest später noch ein "richtiger" Song entstand (auf Secret Name). Muss man nicht zwingend gehört haben. Meine Wertung: **