Das ändert nichts daran, dass Deutschland im Wettbewerb nur ein Land von vielen ist. Das wäre ja auch etwas schräg, wenn man sich mit Geld ein vorderen Platz reservieren könnte. Und je kompetetiver man eingestellt ist, desto mehr muss man mit Enttäuschungen rechnen, zumal es in einem Musikwettbewerb ja nichts bringt, wenn man mehr trainiert als die anderen. Insofern wäre es durchaus gesünder, sich mit Freude den anderen zu präsentieren, anstatt verbissen auf die vordersten Plätze gelangen zu wollen.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Kommt auf die Sichtweise an. Ohne unser Geld würde man Deutschland teils ja gar nicht erst in der ESC-Finalshow sehen können. Stell dir eine Bundesliga vor, in der Vereine mit Geld quasi unabsteigbar werden bzw. so einen festen Platz in der 1. Liga erhalten würden. Natürlch wäre das dann in der Liga "ein Verein von vielen", aber man wäre eben immer mit im Rennen...so wie Deutschland eben beim ESC.
Die deutschen Beiträge können noch so aussichtslos sein... man ist eben so oder so immer mit in der Show. Von daher brauchen die ja gar nicht so verbissen zu sein... schöne Werbung gibt es ja eh... Aus meiner Sicht scheitert es eher im Vorfeld: da werden Vorausscheidungen konzipiert, die den "Wählern" nur die Aufgabe stellen, aus Mittelmaß, Langeweile und Belanglosigkeit noch das Highlight aka geringstes Übel auszuwählen.
Bei Guildo Horn oder Lena war ich schon im Vorfeld mit Freude dabei. Bei diversen deutschen Beiträgen sage ich mir aber auch: liebe Leute, ist das alles, was ihr in teils monatelanger Suche an Land gezogen habt?
Stimme dir zu - es muss nicht für die vorderen Ränge reichen. Aber das Vorab-Feeling "Mit der Scheisse wird es aber nichts mit der Top 20" ist auch nicht immer schön... Wenn es denn wenigstens interessant, schräg, neuartig, whatever wäre... oder vielleicht sogar gut.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Mein Vorab-Gefühl dieses Jahr war: "Das reicht fürs gesicherte Mittelfeld." Tja, so kann man sich täuschen. Ich finde dennoch gut, dass es keine brave Popnummer von Mamis Lieblingen war, so wie in den Vorjahren.
Die Hamburger Band Texas Lightning sollte ich unbedingt erwähnen.
Bandmitglieder sind/waren ja Olli Dittrich und Jon Flemming Olsen (beide: Dittsche – Das wirklich wahre Leben) Jon Flemming Olsen gründete die Band 1996. Er konnte Olli Dittrich als Schlagzeuger gewinnen. Die Australierin Jane Comerford wurde Sängerin.
Beim Eurovision Song Contest 2006 in Athen landete man „nur“ auf Platz 14.
In den deutschen Charts gab es aber für „No No Never“ Platz 1 und man war 38 Wochen mit drin. Zudem erhielt das zugehörige Album „Platin“.
Der Band wurde 2006 die Ehrenbürgerschaft des US-Bundesstaates Texas verliehen. Zudem die Ehrenbürgerschaft der Stadt Texas, Queensland Australien Man war Newcomer des Jahres, Gruppe des Jahres, hatte das Album des Jahres Zudem gab es einen Preis für Beste Songwriterin und Single des Jahres. Und die Napster Awards „Most Played German Artist“ + „Most Played German Song“.
Und… auch US-Countryfans mögen den Song (manche sind erstaunt, dass es keine US-Band ist)
Der ESC kann also auch fernab der Top 10 durchaus Türen öffnen….
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von Olsen im Beitrag #48Mein Vorab-Gefühl dieses Jahr war: "Das reicht fürs gesicherte Mittelfeld." Tja, so kann man sich täuschen. Ich finde dennoch gut, dass es keine brave Popnummer von Mamis Lieblingen war, so wie in den Vorjahren.
Das Gefühl ist ja auch nicht so ganz falsch gewesen, wenn man sich die Ergebnisse genauer anschaut.
Deutschland ist in den Zuschauervotings also durchschnittlich knapp 16. geworden. Das Problem der Deutschen war wohl, dass man so durchschnittlich war, dass man nirgendwo in die Punkte gekommen ist. Wenn man überall 15. wird, sammelt man eben keine Punkte und landet dementsprechend am Ende der Tabelle, obwohl man eigentlich gar nicht als schlechtester Beitrag wahrgenommen wurde. Albanien, Litauen & Armenien wurden z.B. im Schnitt schlechter wahrgenommen als Deutschland, haben aber in vereinzelten Ländern Anklang gefunden (die Gründe sind jetzt mal unwichtig) und dort Punkte geholt.
I'm a septic tank half full kind of guy / got a twinkle in my eye / that I've been told is just astigmatism / I've got a s-skip in my step like / the undead half risen
Haha, am Ende haben wir den jüngsten ESC noch gewonnen...
Naja, das ist so ähnlich, also würde man feststellen, dass bei den Olympischen Spielen das Land X im Durchschnitt durchaus etwas besser platziert gewesen ist als das Land Y. Mit dem Unterschied, dass Y aber zwei Bronze-Medaillen gewonnen hat. Und somit im Medaillenspiegel dennoch vor X liegt...
Es geht beim ESC eben im Kern darum, für die Songs PUNKTE zu erhalten. Und es gibt 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10 und 12 Punkte. Die beiden vorderen Plätze werden eben etwas stärker bepunktet.
Ein Land, dass bei allen immerzu auf Rang 11 steht, erhält eben in Summe 0 Punkte. Und wird somit z.B. 26.
Ein Land, dass nur einmal bei jemandem auf Rang 10 steht, erhält in Summe einen Punkt. Und wird somit 25. Weil dieses Land es eben geschafft hat, einen Punkt für sich zu erhalten. Das Sammeln von Wertungspunkten ist das Ziel beim ESC...
Klar, ein Song, der 8 Punkte bekommt, ist nicht unbedingt doppelt so gut wie einer, der nur 4 Punkte bekommen hat. Man könnte beim ESC daher auch Noten für die Songbeiträge vergeben. Etwa 0-10/10. Dann könnte eine Jury auch z.B. dreimal 8 Punkte vergeben. Oder gleich neunmal. Oder keiner bekäme 9 oder 10 Punkte, etc.
Es ist aber eben ein reines Ranking. Und wer dabei nie in die Top 10 kommt, erhält eben keine Punkte.
Natürlich: es ist auch ein Unterschied, ob x Zehntausende Menschen im Land X Punkte vergeben oder aber nur y Tausende Menschen im Land Y. Sprich: je größer ein Land ist und je mehr Einwohner („Stimmberechtigte“) es hat, desto mehr müsste letztlich auch seine Stimme zählen.
Beim ESC zählen aber alle Länderstimmen gleich viel.
Auch wenn im Land X fünfmal mehr Menschen den Song toll finden als im Land Y. Und ja, es gibt zudem kleinere Länder, die mit zur Region Z gehören. Und sich daher auch gerne einmal gegenseitig ihre Punkte geben.
"Good taste is the worst vice ever invented" (Edith Sitwell)
Zitat von akri im Beitrag #49Die Hamburger Band Texas Lightning sollte ich unbedingt erwähnen.
Bandmitglieder sind/waren ja Olli Dittrich und Jon Flemming Olsen (beide: Dittsche – Das wirklich wahre Leben) Jon Flemming Olsen gründete die Band 1996. Er konnte Olli Dittrich als Schlagzeuger gewinnen. Die Australierin Jane Comerford wurde Sängerin.
Beim Eurovision Song Contest 2006 in Athen landete man „nur“ auf Platz 14.
In den deutschen Charts gab es aber für „No No Never“ Platz 1 und man war 38 Wochen mit drin. Zudem erhielt das zugehörige Album „Platin“.
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Ich weiß, dass viele meiner Mitmenschen den Song für eine unerträgliche Schnulze halten, aber ich höre ihn immer noch gern, vor allem wegen der sensationell guten Stimme. Den Olli-Dittrich-Bonus, der damit der einzige Doofe mit zwei Nummer-Eins-Hits ist, gibt's obendrauf.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Die Nachlese: 4 Titel haben es diese Woche in die britischen Top 10 geschafft. "Queen Of Kings" (Norwegen) auf Platz 10, "I Wrote A Song" (UK) auf Platz 9, "Cha Cha Cha" (Finnland) auf Platz 6 und der Gewinnersong auf Platz 2.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.
Uff, ich hätte ja gedacht, dass das mit der schrecklichen Schwedin die übliche Schiebung war und das in Wirklichkeit niemand hören will, im Gegensatz zum Sieger der Herzen, "Cha Cha Cha".
Es wird ja gemunkelt, dass die Schwedin nur gewonnen hat, damit das 50. Jubiläum des Grand-Prix-Sieges von ABBA (🤮) nächstes Jahr beim ESC in Schweden gefeiert werden kann.
☟ smog in berlin. nichts wie hin. weil du mich küsst, bin ich kein tourist.
Zitat von Anorak Twin im Beitrag #55Uff, ich hätte ja gedacht, dass das mit der schrecklichen Schwedin die übliche Schiebung war und das in Wirklichkeit niemand hören will, im Gegensatz zum Sieger der Herzen, "Cha Cha Cha".
In den Niederlanden steigt die Schwedin übrigens von 16 auf 1.
Wenn das hier ein Kulturkreis ist, bin ich wohl ein Quadrat.