Noch ein überfälliger Thread, da sie hier ja durchaus bei einigen UserInnen beliebt ist.
Ich will hier nicht ihren ganzen Werdegang wiederkäuen, das kann Wikipedia besser.
Was meine eigenen Erfahrungen angeht: ich glaube, mit 15 verliebte ich mich in diese Frau und ihre Stimme, und kaufte mir von meinem schmalen Taschengeld 1988 auf gut Glück die LP "Solitude Standing", die mir sehr gut gefiel. Auch spielte sie zu der Zeit ein Konzert in Mannheim, und im damaligen Plattenladen meines Vertrauens konnte ich das zugehörige Tourplakat abstauben, daß dann ca. drei Jahre lang die Wand meines Zimmers zierte. Dann kam der "Tom's Diner" - Remix mit DNA, mit dem ich damals fremdelte; mittlerweile hab ich damit meinen Frieden gemacht. Es gibt auch ein recht spaßiges Interview, wo sie meint, daß sie die Idee spannend fand und dachte, vielleicht verkauft das Ding ja 300 - 500 Exemplare. Der Rest ist Geschichte.
Danach verschwand sie weitgehend aus meinem Leben; unversehens wurde ich durch die Karlsruher Plattenversteigerung "Top oder Flop" vor einigen Jahren wieder getriggert. Ich nahm "Solitude Standing", das noch vergessen bei meiner Mutter herumstand, wieder in meine Sammlung auf und kaufte mir umgehend gebraucht das Debüt und "Days Of Open Hand". Ersterem verfiel ich sofort komplett, an zweiteres taste ich mich langsam ran. Dementsprechend kaufte ich mir in einem Anfall von Wahnsinn dann auch ohne zu überlegen die "Close - Up Series" 4 - LP - Box mit Akustiversionen ihrer älteren Songs, die sie aufgenommen hat, um die Rechte an ihren eigenen Liedern zu behalten, da da offensichtlich Streitigkeiten im Raum standen. Nun ist sie also wieder zurück in meinem Leben, und ich bin wieder genauso angetan wie mit 15. Hab ihr ja tatsächlich mal kurz auf Facebook geschrieben, wie sehr ich ihre Musik immer noch mag, und sie hat mir zumindest mit einem Smiley und einem "Thank you!" geantwortet. Das ist vielleicht nicht viel, aber ich habe mich darüber gefreut.
Ich finde den Text immer noch grandios; ich kann mich völlig in diese Szenerie hineinversetzen. Sie hat übrigens die DNA - Version noch einmal als Akustiktrack aufgenommen; zwar ohne Beat, aber mit Grummelbaß. Ist ebenfalls großartig, so wie alle vier akustischen LPs niemals langweilig werden. Kann mir natürlich nicht alle vier nacheinander anhören, aber zwei gehen schon.
We don't believe in anything we dont stand for nothing. We got no "V" for victory cause we know things are tougher.
(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
---------------------------------------------------------------- From the river to shut the fuck up.
natürlich interessiert sich hier jemand für suzanne vega. das erste album ist ein anwärter für die insel. das zweite gehört auch zu meinen absoluten lieblingen. danach ... öh ... hab ich dann den faden verloren. was empfiehlst du denn am dringendsten?
Kenne dann auch nur noch "Days Of Open Hand" und die kompletten "Close - Up Series" mit den Akustikversionen ... immerhin da kann ich alle vier Teile ohne Abstriche empfehlen. Durch die Bank weg schöne Musik. Ansonsten suche ich ihr Spätwerk grad auf Vinyl. Mit "Days Of Open Hand" wurde ich noch nicht so richtig warm, aber den Song hier mag ich sehr:
Und das hier ist natürlich künstlerischer Austausch ganz nach meinem Geschmack:
Zitat von King Bronkowitz im Beitrag #5"Left Of Center" ist ein toller Song, hier nochmal ohne Artikel drumherum:
Bei ihrem großen Hit "Luka" habe ich immer einen leichten Kloß im Hals, weil der Song vordergründig so harmlos daherkommt, es textlich aber um häusliche Gewalt und Kindesmißhanldung geht. Das haben damals, glaube ich, nur die wenigsten mitbekommen.
glaubst du ernsthaft, dass sich die leute den text wirklich angehört haben, der ja auch nicht allzu plakativ ist (selbst ich hab einige durchläufe gebraucht, um zu begreifen, um was es geht). und videos? wer schaut schon videos?
Das war doch das Zeitalter von MTV und der Song war damals (auch in den 90ern noch) dort schon sehr präsent. Du findest diesen Text wirklich nicht plakativ? If you hear something late at night Some kind of trouble, some kind of fight Just don't ask me what it was [...] They only hit until you cry And after that you don't ask why You just don't argue anymore
Aber gut, kann natürlich schon sein, dass die Bedeutung manchen durchging.
Ich habe den Text tatsächlich nie kapiert. Dachte immer, es ginge um eine nerdige, zurückgezogene Frau, bis ich mal in einem Artikel auf das eigentliche Thema gestoßen wurde.
"Plakativ" geht anders. Das ist schon subtil, und nur, weil in einer Passage etwas direkt ausgesprochen wird ... ich will ja nicht wissen, was bei einer NuMetal - Band zu dem Thema herausgekommen wäre.
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(Iggy Pop/James Williamson: "Beyond The Law")
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