hups, das kommt mir gerade so in den weg, und schon feier ich es ab! ich weiß selbst noch recht wenig über die herrschaften, und ich muss auch mal sehen, welche halbwertzeit das haben wird, aber ich schwenke gerade meinen nicht mehr allzu knackigen knackepöter durch meine funkige wohnung, dass es nur so eine art hat.
vulfpeck sind laut ihrer (höchst rudimentär designten) website "a half-Jewish post-geographic rhythm section formed in Southeast Michigan." abgesehen von dem schweinegroove gefällt mir auch ihre gekonnt trashige selbstpräsentation; die gesangsnummern (feat. ein gewisser antwaun stanley) finde ich meiner natur gemäß noch stärker als die instrumentals.
Grundsätzlich ist das sicherlich nicht wirklich meine Musik, aber bei diesen megalässigen Grooves schnippt mein Finger fast schon von selbst mit. Dass die Buben offensichtlich was drauf haben, das Ganze aber nicht allzu bierernst angehen, lässt sie zudem auf meiner Sympathieskala hochschnellen.
dieser laden "vulf records" scheint insgesamt ein sehr angenehm durchgeknallter haufen zu sein. im zuge meiner begeisterung bin ich auf den herrn MONONEON gestoßen, der aussieht wie der gemeinsame sohn von bootsy collins und daft punk, und unter diversesten kollaborationen (bei denen er sich je nach erfordernis auch schon mal "polyneon" nennt) zwischen eingängigen schnipsfunk und ausgesprochen schräger experimentalnoiserei (für die er sich extra einen vierteltonbass bauen ließ) oszilliert. angeblich soll er kurz vor dessen tod auch mit Seiner Lila Heiligkeit geprobt haben. er lässt es sich natürlich auch nicht nehmen, mal eben die labelkollegen zu covern:
nachdem ich ja schon letztes jahr diese ode vom stapel ließ:
Zitat von tenno im Beitrag So war'stheo katzman, berlin, frannz
nachdem vulfpeck 2017 für mich nicht nur das konzert des jahres, sondern des ganzen jahrzehnts, wenn nicht des bisherigen jahrtausends war, konnte es gar keine frage sein, dass ich den theo mit seinem soloprojekt ebenfalls abgreife (natürlich auch, weil ich die neue platte ebenfalls sehr mag). es gelang mir sogar, einen erklecklichen pulk an interessierten freunden und bekannten einschließlich meinem sohn mit anzuschleppen. sofern irgendjemand erwartungen hatte, wurden sie überboten. anfänglich noch leicht muckerhaft (junge menschen spielen oldschool rock, das kann schon schnell kippen), spielte sich die fantastische band innerhalb von zwei songs komplett frei, und sorgte für dieses glücksgefühl, das man als konzertgänger nur bekommt, wenn ein ensemble als klangkörper so virtuos miteinander atmet, dass man den eindruck hat, es sei eigentlich ein einziger organismus. ohne clicktrack, mit viel freiraum für jams und soli, und dennoch straff und songdienlich ging es daher; das geradezu sektiererisch ergriffene publikum sang von anfang an fast jede zeile mit, während man während der leisen songs (nur theo zur akustikgitarre) die berühmte stecknadel hätte fallen hören können, wenn jemand gewagt hätte, eine fallen zu lassen. dass joe dart als der publikums-knuddelbär unter den bassvirtuosen dabei war, freute natürlich vor allem jene, die selbst auch musik machen; der meister selbst hingegen war auch für alle anderen da und präsentierte sich nicht nur stimmlich und instrumental in hochform, sondern ließ es sich nicht nehmen, auch als musikspiritistisches medium zu fungieren und nacheinander marvin gaye, prince, george michael und george benson zu channeln. eine unserer weiblichen begleiterinnen war fest entschlossen, ihn sofort nach den zugaben zu heiraten, während ein ebenfalls mitgebrachter kumpel wirklich und wahrhaftig vor rührung weinen musste. ich begnügte mich einfach mit innerer beglückung und dem spießigen, aber wunderbaren gefühl, es ja schon vorher gewusst zu haben.
geschah es nun heimlich, still und leise, dass der herr katzman eine liveplatte von ebenjenem abend im köcher hat, von dem es nun auch ein paar videos im netz gibt. bislang konnte ich mich noch nicht drauf entdecken - irgendwie haben die kameras den bereich rechts vor der bühne offenbar absichtlich ausgespart. dennoch freu ich mich nochmals, weil die atmosphäre doch recht gut rüberkommt.
PS: vielleicht kann ein admin den thread in "vulfpeck (theo katzman, fearless flyers, joey dosik etc.)" oder einfach in "vulfpeck & co" umbenennen? dann könnte einfach alles da rein, was aus dem vulf-brutkasten noch so rausfällt.
da gestern das wüniel besagter platte bei mir eingetroffen ist, will ich dies zum anlass nehmen, den thread noch mal zu bumpen, und das album ein wenig zu behupen. in scheibenform ists schon ausverkauft, aber digital noch zu haben, zB hier auf bandcamp.
ich hab mich auch schon gewundert, wie still du bist. die ganze zeit dachte ich, das müsste aber deine baustelle sein. aber manchmal schätzt man sowas ja falsch ein...
Also es kommte ja wirklich äußerst selten vor, daß ich in Sachen Musik Überschneidungen mit tenno oder burnedcake habe.....wirklich sehr sehr selten. Aber im Falle von Vulfpeck muss ich sagen: chapeau. Manch eine Band ist sehr kreativ darin, sich in Kurzform sowas wie einen eigenen Stempel zu geben, in dem Falle heißt der wohl nach eigener Aussage "a half-Jewish post-geographic rhythm section". Ich habe keine Ahnung, was das nun genau sein oder bedeuten soll, vielleicht stehe ich auch nur gerade irgendwie auf dem berühmten Schlauch. Ihre Selbstpräsentation finde ich auch nicht wirklich trashig, eher total und in gewissem Sinne authentisch-oldschool (was besseres fällt mir gerade nicht ein).
Einiges wurde ja schon rausgestellt, sehr viel Soul, sehr viel Funk der alten Schule. Tolle Grooves, sehr lässig und cool rübergebracht. Da wirkt auch nichts aufgesetzt oder bemüht auf Sixties oder Seventies getrimmt...das kommt (wie gesagt) "echt" rüber. Was allerdings nicht so ganz in meine Welt passt, war diese Aktion auf Spotify und dem Album "Sleepify". Ich erinnere noch, dass ich diese ganze Aktion damals mit dem "stillen" Album nicht unbedingt kreativ fand, anfangs war ich sogar der Ansicht, die Band verarscht die geneigte Hype-Gemeinde nach Strich und Faden. Irgendwann kam ja dann raus, dass es der Band allem Anschein nach darauf ankam, Spotify mal richtig schön den Spiegel vorzuhalten und dabei noch von Spotify ein nicht ganz unerhebliches Sümmchen abzugreifen...am Ende der ganzen Chose konnte man darüber schmunzeln. Danach habe ich die Band komplett aus den Augen verloren, diesen Thread aus 2016 ebenfalls. Aber immerhin...es ist wohl nie zu spät, sowas nochmal auszugraben oder aufleben zu lassen.
na, das ist ja zuspruch von unerwarteter seite; freut mich sehr!
die spotify aktion war seinerzeit natürlich schon ein metaebenenspielchen, vor allem sollte sie aber als eine art subversives crowdfunding eine tour mit freiem eintritt finanzieren. hat auch geklappt.
und weil hier im thread jetzt tatsächlich doch ein bisschen was los ist, gibts für alle interessierten noch mal das fantastische brüsseler konzertvideo vom vorletzten jahr. in berlin war ich dabei, und darf bestätigen, dass es tatsächlich so unfassbar war wie hier im film.
p.s.: ich war vor kurzem auf einem cory wong konzert. da sind 2-3 zu brave songs in der setlist (wie manchmal bei vulfpeck auch) aber dafür kann er sich live auch funkiger und jazziger als mit vulfpeck austoben. insgesamt ein super konzert.